Vier Logos

Si­che­re Pa­ti­en­ten­ver­sor­gung nicht aufs Spiel set­zen

Das Par­la­ment berät der­zeit die Kos­ten­brem­se-In­itia­ti­ve der Mitte sowie den in­di­rek­ten Ge­gen­vor­schlag (Ziel­vor­ga­ben). Dabei geht es um ver­bind­li­che Kos­ten­zie­le, sprich Kos­ten­ober­gren­zen im Ge­sund­heits­we­sen. Heute haben alle Men­schen in der Schweiz einen weit­ge­hend un­ein­ge­schränk­ten Zu­gang zur me­di­zi­ni­schen Be­hand­lung. Kos­ten­zie­le wür­den dies ab­schaf­fen. Die Folge wäre eine Ver­schlech­te­rung der me­di­zi­ni­schen Grund­ver­sor­gung und birgt das Ri­si­ko einer Unter- und Fehl­ver­sor­gung. Eine sol­che Ent­wick­lung leh­nen FMH, eco­no­mie­su­is­se, cu­ra­fu­tu­ra und sci­en­ce­in­dus­tries ab.

Die Ver­bän­de FMH, eco­no­mie­su­is­se, cu­ra­fu­tu­ra und sci­en­ce­in­dus­tries haben am Diens­tag Par­la­men­ta­ri­er und In­ter­es­sier­te über ihre Po­si­ti­on zu den Kos­ten­zie­len in­for­miert und sich über die­ses wich­ti­ge Thema aus­ge­tauscht.

Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment des In­nern möch­te die Kos­ten­ent­wick­lung im Ge­sund­heits­we­sen mit ver­schie­de­nen Mass­nah­men dämp­fen. Dabei ist von zen­tra­ler Be­deu­tung, dass po­li­ti­sche Re­gu­lie­rungs­mass­nah­men vor­sich­tig ab­ge­wo­gen wer­den. Die me­di­zi­ni­sche Ver­sor­gung aller Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten in der Schweiz soll nicht durch Ex­pe­ri­men­te aufs Spiel ge­setzt wer­den.

Ziel­vor­ga­ben ge­fähr­den so­li­da­risch fi­nan­zier­te Pa­ti­en­ten­ver­sor­gung

Ziel­vor­ga­ben be­deu­ten, dass ein «ge­recht­fer­tig­tes Wachs­tum» für das Ge­sund­heits­we­sen im Vor­aus fest­ge­legt wird. Das Er­stel­len, Prü­fen und Ver­wal­ten der Ziel­vor­ga­ben führt zu einer im­men­sen Zu­nah­me an Ver­wal­tungs­auf­wand. Die­ser schafft hohe Kos­ten ohne Mehr­wert für die Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten.

Bei einer Über­schrei­tung der Ziel­vor­ga­ben wird kor­ri­gie­rend ein­ge­grif­fen. Ziel­vor­ga­ben sind je­doch rein quan­ti­ta­tiv und tref­fen somit alle Leis­tun­gen und Leis­tungs­er­brin­ger eines Kos­ten­blocks. Die Kor­rek­tur­mass­nah­men wür­den zu einer Ein­schrän­kung der be­währ­ten so­li­da­risch fi­nan­zier­ten me­di­zi­ni­schen Ver­sor­gung für alle füh­ren.

In­no­va­ti­on würde ver­hin­dert, dafür Zwei-Klas­sen-Me­di­zin ge­schaf­fen

Kos­ten­gren­zen be­schrän­ken zudem den Zu­gang zu me­di­zi­ni­schem Fort­schritt und ver­hin­dern In­no­va­ti­on. Mit Ziel­vor­ga­ben, Kos­ten­ober­gren­zen und Glo­bal­bud­gets wird die Pa­ti­en­ten­ver­sor­gung ver­schlech­tert. Es wird eine Zwei-Klas­sen-Me­di­zin ge­schaf­fen.

Kon­kret kann sich ein Teil der Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten die un­ein­ge­schränk­te me­di­zi­ni­sche Grund­ver­sor­gung über pri­va­te Zu­satz­ver­si­che­run­gen wei­ter­hin fi­nan­zie­ren. Jene, die das nicht kön­nen, müs­sen auf die aus me­di­zi­ni­scher Sicht op­ti­ma­le Be­hand­lung ver­zich­ten oder län­ger auf sie war­ten.

An­spruch der Ver­si­cher­ten soll be­rück­sich­tigt wer­den

Krank­hei­ten ver­ur­sa­chen neben den di­rek­ten fi­nan­zi­el­len Kos­ten für me­di­zi­ni­sche Be­hand­lun­gen auch ge­sell­schaft­li­che Kos­ten und Be­las­tun­gen, wie er­höh­te Mor­ta­li­tät und Mor­bi­di­tät und ver­lo­re­ne Ar­beits­zeit bei Pa­ti­en­ten und An­ge­hö­ri­gen. Viele die­ser nicht be­ach­te­ten Kos­ten tra­gen die Pa­ti­en­ten di­rekt, ei­ni­ge aber auch die Volks­wirt­schaft als Gan­zes. Wenn die di­rek­ten me­di­zi­ni­schen Kos­ten ge­de­ckelt wer­den, ver­ur­sacht dies hö­he­re Kos­ten in die­sen an­de­ren Be­rei­chen.

Es gibt rich­ti­ge Mass­nah­men zur Kos­ten­dämp­fung, die einen brei­ten Kon­sens haben und die Pa­ti­en­ten­ver­sor­gung nicht ein­schrän­ken. Zu nen­nen wären dabei zum Bei­spiel die ein­heit­li­che Fi­nan­zie­rung von am­bu­lan­ten und sta­tio­nä­ren Leis­tun­gen (EFAS). Wich­tig ist auch die Stär­kung der kos­ten­güns­ti­gen am­bu­lan­ten Pra­xis­me­di­zin und der in­te­grier­ten Ver­sor­gung. Ein zen­tra­ler Pfei­ler dafür ist ein aus­ge­wo­ge­ner und zeit­ge­mäs­ser am­bu­lan­ter Arzt­ta­rif. Mit dem TAR­DOC liegt seit Lan­gem ein Vor­schlag auf dem Tisch. Auch tut eine ra­sche­re Auf­nah­me von in­no­va­ti­ven The­ra­pi­en in den Ver­gü­tungs­lis­ten Not. Mit neuen Preis­mo­del­len kön­nen sol­che den Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten schnel­ler zur Ver­fü­gung ge­stellt wer­den.

Aus­kunft:

Char­lot­te Schwei­zer, Lei­te­rin Kom­mu­ni­ka­ti­on FMH, 031 359 11 50, kom­mu­ni­ka­ti­on@​fmh.​ch

Fri­do­lin Marty, Lei­ter Ge­sund­heits­po­li­tik eco­no­mie­su­is­se, 079 257 47 86, fri­do­lin.​marty@​eco​nomi​esui​sse.​ch

Si­mo­ne Hin­nen, Lei­te­rin Kom­mu­ni­ka­ti­on cu­ra­fu­tu­ra, 076 373 79 74, si­mo­ne.​hinnen@​curafutura.​ch

Pia Gug­gen­bühl, Lei­te­rin Pu­blic Af­fairs & Kom­mu­ni­ka­ti­on sci­en­ce­in­dus­tries, 079 566 60 10, pia.​guggen­bue­hl@​sci​ence​indu​stri​es.​ch

 


Die FMH ver­tritt als Be­rufs­ver­band der Schwei­zer Ärz­tin­nen und Ärzte über 42‘000 Mit­glie­der und als Dach­ver­band rund 90 Ärz­te­or­ga­ni­sa­tio­nen. Sie setzt sich dafür ein, dass alle Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten Zu­gang zu einer qua­li­ta­tiv hoch­ste­hen­den und fi­nan­zi­ell trag­ba­ren me­di­zi­ni­schen Ver­sor­gung haben.

eco­no­mie­su­is­se ver­tritt als Dach­ver­band die In­ter­es­sen der wett­be­werbs­ori­en­tier­ten, in­ter­na­tio­nal ver­netz­ten und ver­ant­wor­tungs­be­wuss­ten Schwei­zer Wirt­schaft. Als Bin­de­glied zwi­schen Po­li­tik, Wirt­schaft und Ge­sell­schaft setzt er sich für op­ti­ma­le Rah­men­be­din­gun­gen für Schwei­zer Un­ter­neh­men ein.

cu­ra­fu­tu­ra ist der Ver­band der in­no­va­ti­ven Kran­ken­ver­si­che­rer: CSS, Hels­a­na, Sa­ni­tas und KPT. cu­ra­fu­tu­ra setzt sich für ein so­li­da­risch ge­stal­te­tes und wett­be­werb­lich or­ga­ni­sier­tes Ge­sund­heits­sys­tem ein.

sci­en­ce­in­dus­tries ist der Schwei­zer Wirt­schafts­ver­band Che­mie Phar­ma Life Sci­en­ces. Mehr als 250 in der Schweiz tä­ti­ge Un­ter­neh­men aus Che­mie, Phar­ma, Life Sci­en­ces und an­de­ren wis­sen­schafts­ba­sier­ten In­dus­tri­en sind Mit­glied. sci­en­ce­in­dus­tries setzt sich nach­hal­tig für in­no­va­ti­ons­freund­li­che Rah­men­be­din­gun­gen ein.