Bär und Tiger umarmen sich - Sujet für das Ja zum Freihandelsabkommen mit Indonesien

Frei­han­dels­ab­kom­men mit In­do­ne­si­en – gut für Wirt­schaft, Mensch und Um­welt

Am 7. März stimmt die Schwei­zer Stimm­be­völ­ke­rung über das Frei­han­dels­ab­kom­men mit In­do­ne­si­en ab. Es ver­schafft Schwei­zer Ex­port­fir­men Zu­gang zu einem der gröss­ten Wachs­tums­märk­te der Welt und er­leich­tert den ge­gen­sei­ti­gen Han­del. Auf­grund weit­rei­chen­der Nach­hal­tig­keits­be­stim­mun­gen – unter an­de­rem im Be­reich Palm­öl – leis­tet es zudem einen wich­ti­gen Bei­trag zum Um­welt­schutz und zur so­zia­len Ent­wick­lung. Des­halb hat sich eine brei­te JA-Al­li­anz für das fort­schritt­li­che Ab­kom­men ge­bil­det. Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter der FDP, Die Mitte, GLP, SP, SVP und eco­no­mie­su­is­se sind heute ge­mein­sam vor die Me­di­en ge­tre­ten und haben ihre Ar­gu­men­te für ein JA dar­ge­legt.

Die Schweiz ist ein er­folg­rei­ches Ex­port­land

Die Schweiz ist ein er­folg­rei­ches Ex­port­land. Rund zwei von fünf Fran­ken wer­den im Han­del mit dem Aus­land ver­dient. «Ein of­fe­ner Zu­gang zu den Welt­märk­ten ist somit eine grund­le­gen­de Vor­aus­set­zung für un­se­ren Wohl­stand. Denn für ein klei­nes, roh­stoff­ar­mes Land wie die Schweiz ist der Aus­sen­han­del eine wich­ti­ge Wachs­tums­stüt­ze», be­ton­te Die-Mitte-Na­tio­nal­rä­tin Eli­sa­beth Schnei­der-Schnei­ter zur Er­öff­nung der Me­di­en­kon­fe­renz. «Frei­han­dels­ab­kom­men sind für un­se­re Aus­sen­wirt­schafts­po­li­tik ein wert­vol­les In­stru­ment. Sie si­chern einen pri­vi­le­gier­ten Zu­gang zu aus­län­di­schen Märk­ten wie In­do­ne­si­en und bauen teure Han­dels­hür­den wie bei­spiels­wei­se Zölle ab», er­klär­te FDP-Na­tio­nal­rat Lau­rent Wehr­li wei­ter. Ins­be­son­de­re in Zei­ten einer der gröss­ten Wirt­schafs­kri­sen, mit einer seit Jah­ren blo­ckier­ten Welt­han­dels­or­ga­ni­sa­ti­on und zu­neh­men­den pro­tek­tio­nis­ti­schen Ten­den­zen tut die Schweiz gut daran, sich im in­ter­na­tio­na­len Han­del brei­ter auf­zu­stel­len. Das schafft Pla­nungs- und In­ves­ti­ti­ons­si­cher­heit. Der Han­dels­part­ner In­do­ne­si­en bie­tet hier eine gros­se Chan­ce. «In­do­ne­si­en zählt zu den Märk­ten mit dem gröss­ten noch un­ge­nutz­ten Han­dels­po­ten­zi­al. Bis 2050 wird das süd­ost­asia­ti­sche Land ge­mäss Ex­per­ten zur viert­gröss­ten Volks­wirt­schaft der Welt auf­stei­gen. Mit dem Ab­kom­men si­chern wir uns einen zen­tra­len Wett­be­werbs­vor­teil. Davon pro­fi­tie­ren klei­ne wie gros­se Un­ter­neh­men», er­gänz­te Chris­toph Mäder, Prä­si­dent von eco­no­mie­su­is­se. Als Chan­ce be­wer­tet auch SVP-Par­tei­prä­si­dent Marco Chie­sa das Ab­kom­men, weil durch die Er­schlies­sung neuer Märk­te die Ab­hän­gig­keit von an­de­ren Märk­ten re­du­ziert wird, wie bei­spiels­wei­se von der EU. Zudem führt das Frei­han­dels­ab­kom­men zu einem Wett­be­werbs­vor­teil ge­gen­über der EU und den USA, die kein Frei­han­dels­ab­kom­men mit die­sem gros­sen Wachs­tums­markt haben.

Wich­ti­ger Schritt hin zu mehr Nach­hal­tig­keit – ins­be­son­de­re im Be­reich Palm­öl

Die wirt­schaft­li­chen Vor­tei­le des Ab­kom­mens sind un­be­strit­ten, doch geht der Ver­trag weit dar­über hin­aus. Er ist auch ein Mei­len­stein be­züg­lich mehr Nach­hal­tig­keit. «Die um­fas­sen­den Nach­hal­tig­keits­re­geln im Ver­trags­text sind ein Fort­schritt. Nur mit In­kraft­tre­ten kön­nen wir einen Bei­trag für mehr nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung leis­ten. Ein Ver­har­ren auf dem Sta­tus quo nützt nie­man­dem etwas», führ­te Tiana An­ge­li­na Moser, Frak­ti­ons­prä­si­den­tin der GLP, aus. Ins glei­che Horn stiess Fa­bi­an Mo­li­na, Na­tio­nal­rat der SP und Co-Prä­si­dent von SWIS­SAID: «Das Ab­kom­men bringt beim Palm­öl nicht frei­en, son­dern fai­ren Han­del. Dank um­fas­sen­den Re­geln wird ein wich­ti­ger Stan­dard für den Han­del mit nach­hal­tig an­ge­bau­tem und zer­ti­fi­zier­tem Palm­öl ge­schaf­fen. Denn nur zer­ti­fi­zier­tes und rück­ver­folg­ba­res Palm­öl pro­fi­tiert von den Han­dels­vor­tei­len.» Ge­mäss Ab­kom­men un­ter­stützt die Schweiz In­do­ne­si­en im Rah­men der Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit bei der Er­rei­chung der fai­ren Stan­dards und stösst damit eine nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung an.

Schwei­zer Land­wirt­schaft wird nicht kon­kur­ren­ziert

Wich­tig ist auch, dass die Kon­zes­sio­nen im Agrar­be­reich mit der Schwei­zer Land­wirt­schaft ver­ein­bar sind und somit hier­zu­lan­de keine sen­si­blen Sek­to­ren ge­fähr­den. «Bei den Ver­hand­lun­gen wurde auf die An­lie­gen un­se­rer Bau­ern Rück­sicht ge­nom­men, so­dass keine Ge­fahr be­steht, dass Schwei­zer Raps- und Son­nen­blu­men­öl kon­kur­ren­ziert wer­den», sagte SVP-Par­tei­prä­si­dent Marco Chie­sa. So hat das Par­la­ment bei­spiels­wei­se eine Mo­ti­on ver­ab­schie­det, damit die ein­hei­mi­sche Öl­saa­ten­pro­duk­ti­on nicht be­droht wird.

Das Frei­han­dels­ab­kom­men mit In­do­ne­si­en ist ein Ver­hand­lungs­er­folg für die Schweiz. Die Ra­ti­fi­ka­ti­on ist eine Win-win-Si­tua­ti­on für beide Län­der. Des­halb setzt sich die brei­te Al­li­anz am 7. März über­zeugt für ein JA ein.

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