Mann beim Einkaufen mit Atemmaske

Co­ro­na­mass­nah­men des Bun­des: ein schmerz­haf­ter, aber not­wen­di­ger Schritt

Der Bun­des­rat hat auf die sehr an­ge­spann­te epi­de­mio­lo­gi­sche Si­tua­ti­on in der Schweiz re­agiert und ein­schrän­ken­de Mass­nah­men für die kom­men­den Wo­chen be­schlos­sen. Auch wenn die­ser Ent­scheid viele Bran­chen hart trifft, hält eco­no­mie­su­is­se ihn für un­aus­weich­lich. Nun geht es darum, so­wohl die Schutz­mass­nah­men als auch die Impf­stra­te­gie rasch und kon­se­quent um­zu­set­zen. Po­si­tiv zu wer­ten ist, dass Schnell­tests künf­tig brei­ter ein­ge­setzt wer­den kön­nen, auch für Per­so­nen ohne Sym­pto­me.

Die nach wie vor hohen Fall­zah­len und die star­ke Aus­las­tung der In­ten­siv­sta­tio­nen ver­un­mög­li­chen ein wei­te­res Zu­war­ten. Des­halb un­ter­stützt eco­no­mie­su­is­se das heute vom Bun­des­rat be­schlos­se­ne Mass­nah­men­pa­ket zur Ein­däm­mung der Pan­de­mie. 

eco­no­mie­su­is­se be­ur­teilt die ge­trof­fe­nen Mass­nah­men da­nach, ob sie ver­hält­nis­mäs­sig und ins­be­son­de­re ver­ständ­lich sind. Nur wenn beide Kri­te­ri­en er­füllt sind, wer­den sie von der Be­völ­ke­rung auch mit­ge­tra­gen und um­ge­setzt. Das heute kom­mu­ni­zier­te Mass­nah­men­pa­ket ist in der ge­gen­wär­ti­gen Si­tua­ti­on ver­hält­nis­mäs­sig. Al­ler­dings führt eine wei­te­re Li­mi­tie­rung der Kun­den­zahl für die Ge­schäf­te zu deut­li­chen Ein­bus­sen. Dies, weil die Öff­nungs­zei­ten be­reits stark ein­ge­schränkt wor­den sind und sich die Kun­den­strö­me daher nicht bes­ser über den Tag ver­tei­len kön­nen.

Kon­se­quen­te Um­set­zung zur Ver­hin­de­rung eines Lock­downs

In den kom­men­den Tagen und Wo­chen wird es ent­schei­dend sein, dass die neuen und die be­reits gel­ten­den Mass­nah­men im öf­fent­li­chen und pri­va­ten Raum kon­se­quent ein­ge­hal­ten wer­den. Nur so kann ein Lock­down wie im Früh­ling ver­hin­dert und die epi­de­mio­lo­gi­sche Si­tua­ti­on rasch ver­bes­sert wer­den. Und nur dann kön­nen auch wie­der Er­leich­te­run­gen in Aus­sicht ge­stellt wer­den. Denn je ra­scher die epi­de­mio­lo­gi­sche Lage Lo­cke­run­gen zu­lässt, desto ge­rin­ger wird der volks­wirt­schaft­li­che Scha­den aus­fal­len. 

Die Wirt­schaft braucht aber mehr Pla­nungs­si­cher­heit. Der Bun­des­rat ist des­halb auf­ge­for­dert, im Ja­nu­ar ein Win­ter-Mass­nah­men­pa­ket vor­zu­le­gen. eco­no­mie­su­is­se er­war­tet, dass die­ses Paket eine Pla­nung in Sze­na­ri­en mit ent­spre­chen­den Mass­nah­men­kas­ka­den ent­hält. Es ist be­dau­er­lich, dass der Bun­des­rat dies nicht be­reits heute be­schlos­sen hat. Er­freu­lich ist im­mer­hin, dass der Bun­des­rat Kan­to­nen mit ent­spann­te­rer epi­de­mio­lo­gi­scher Lage an­hand kla­rer Richt­wer­te er­laubt, die Mass­nah­men zu lo­ckern. 

Ka­pa­zi­tä­ten für Tes­ten und Tra­c­ing be­reit­stel­len, Impf­stra­te­gie um­set­zen

Die vom Bund eben­falls be­schlos­se­ne Impf­stra­te­gie er­ach­tet eco­no­mie­su­is­se als sinn­voll, so­fern die Ka­pa­zi­tä­ten rasch be­reit­ge­stellt wer­den kön­nen. Dabei ist eine of­fe­ne und ver­trau­ens­för­dern­de In­for­ma­ti­on der Be­völ­ke­rung be­deu­tend. Al­ler­dings wird es selbst dann noch Mo­na­te dau­ern, bis die Pan­de­mie dau­er­haft in die Schran­ken ge­wie­sen wer­den kann. Des­halb gilt es je­der­zeit über aus­rei­chen­de Test- und Tra­c­ing­ka­pa­zi­tä­ten zu ver­fü­gen, um Ge­fah­ren­her­de noch ge­ziel­ter als bis­her ein­zu­gren­zen und die Kos­ten für Wirt­schaft und Ge­sell­schaft zu re­du­zie­ren. Es ist po­si­tiv zu wer­ten, dass Schnell­tests nun auch ein­ge­setzt wer­den kön­nen, ohne dass eine Per­son be­reits Sym­pto­me auf­weist.