Men­schen­rech­te und Um­welt: Schwei­zer Un­ter­neh­men ar­bei­ten nach­hal­tig

Schwei­zer Un­ter­neh­men ar­bei­ten welt­weit nach­hal­tig, fair und rechts­kon­form. Des­halb sind sie er­folg­reich und schaf­fen Wohl­stand. Ein­zel­fäl­le von Um­welt­schä­den und Rechts­ver­let­zung sind be­kannt, sie müs­sen und kön­nen ver­hin­dert wer­den. Wer sich über die Rolle der Schwei­zer Un­ter­neh­men in der Welt Sor­gen macht, soll­te die bra­chia­le Un­ter­neh­mens­ver­ant­wor­tungs­in­itia­ti­ve kri­tisch prü­fen und nicht den Schal­mei­en­klän­gen der In­iti­an­ten er­lie­gen.

In der Schweiz geht es den meis­ten Bür­ge­rin­nen und Bür­gern bes­ser als vie­len Men­schen an­ders­wo auf der Welt. Kein Wun­der also, dass manch einer im Rah­men sei­ner Mög­lich­kei­ten dort hel­fen will, wo es den Men­schen we­ni­ger gut geht. So kau­fen wir be­wusst und im Sinne der Nach­hal­tig­keit ein und ver­zich­ten auf Pro­duk­te, von denen wir an­neh­men, dass sie nicht nach­hal­tig pro­du­ziert sind. Doch sol­che Ent­schei­dun­gen sind oft schwie­rig. Eine Avo­ca­do zum Bei­spiel mag zwar aus bio­lo­gi­schem Anbau stam­men, aber gleich­zei­tig ver­braucht die­ser Anbau na­tur­ge­mäss Un­men­gen von Was­ser. Und wie viel CO2 wurde aus­ge­stos­sen, um die Avo­ca­do von Me­xi­ko auf un­se­ren Tel­ler zu brin­gen? Was in un­se­rer kom­ple­xen Welt rich­tig oder falsch ist, bringt uns oft ins Grü­beln. Die Her­aus­for­de­rung des nach­hal­ti­gen Wirt­schaf­tens liegt darin, die rich­ti­ge Ba­lan­ce zwi­schen den ver­schie­de­nen In­ter­es­sen zu fin­den.

Schwei­zer Un­ter­neh­men leis­ten einen wich­ti­gen Bei­trag für die nach­hal­ti­ge Wirt­schaft. Denn sie wis­sen: Ver­ant­wor­tungs­vol­les Un­ter­neh­mer­tum stif­tet Nut­zen für Ge­sell­schaft und Un­ter­neh­men. Nach­hal­tig­keit ist die ge­mein­sa­me Basis, auf der Staa­ten und ver­ant­wor­tungs­be­wuss­te Un­ter­neh­men han­deln. Die Er­fah­rung lehrt uns: Ar­beits­plät­ze und In­ves­ti­tio­nen sind die er­folg­reichs­ten Re­zep­te gegen Armut. Und wo Armut schwin­det, wach­sen Märk­te. Wo Un­ter­neh­men auf qua­li­fi­zier­te und mo­ti­vier­te Ar­beits­kräf­te zäh­len kön­nen, stei­gen Pro­duk­ti­vi­tät und Wett­be­werbs­fä­hig­keit. Wo die Um­welt ge­schützt wird, kön­nen Res­sour­cen nach­wach­sen und Ver­sor­gungs­ri­si­ken sin­ken. Kurz: Schwei­zer Un­ter­neh­men neh­men ihre ge­sell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung wahr, indem sie nach­hal­tig wirt­schaf­ten – öko­no­misch, öko­lo­gisch und so­zi­al. Auf­ga­be des Staa­tes ist die Si­cher­stel­lung von guten Rah­men­be­din­gun­gen und die Un­ter­stüt­zung der Un­ter­neh­men bei der Wahr­neh­mung ihrer Ver­ant­wor­tung – ge­ra­de in Län­dern mit schwa­chen Go­ver­nan­ce-Struk­tu­ren.

In­ves­ti­tio­nen aus der Schweiz sind im Aus­land hoch­will­kom­men.

Schwei­zer Un­ter­neh­men ar­bei­ten auch im Aus­land rechts­kon­form, fair und er­folg­reich. Sie re­spek­tie­ren die Men­schen­rech­te und hal­ten die Um­welt­stan­dards ein. Miss­stän­de be­he­ben sie mit den Be­hör­den und Part­ner­or­ga­ni­sa­tio­nen vor Ort, dar­un­ter oft­mals NGOs. Damit un­ter­stüt­zen sie die wirt­schaft­li­che und ge­sell­schaft­li­che Ent­wick­lung und ver­hel­fen der lo­ka­len Be­völ­ke­rung zu Ein­kom­men und Wohl­stand. In­ves­ti­tio­nen aus der Schweiz sind im Aus­land hoch­will­kom­men. Auch im Aus­land ope­rie­ren Schwei­zer Un­ter­neh­men nicht in einem rechts­frei­en Raum. Viel­mehr haf­ten sie für Schä­den, die sie an­rich­ten. Das ist rich­tig und wich­tig. Wer sich nicht an Re­geln hält, soll zur Re­chen­schaft ge­zo­gen wer­den. Nicht ir­gend­wo, son­dern exakt dort, wo der Scha­den an­ge­rich­tet ist. In den al­ler­meis­ten Fäl­len ge­schieht dies auch genau so – in der Schweiz und im Aus­land.

Am 29. No­vem­ber stim­men wir über die In­itia­ti­ve «Für ver­ant­wor­tungs­vol­le Un­ter­neh­men – zum Schutz von Mensch und Um­welt» ab. Ihre Be­für­wor­ter ver­kau­fen diese als Pa­tent­re­zept gegen an­geb­li­che Miss­stän­de im in­ter­na­tio­na­len Han­del. Sie sug­ge­rie­ren gleich­zei­tig, dass die Wir­kung der In­itia­ti­ve le­dig­lich Selbst­ver­ständ­li­ches ver­lan­ge und des­halb harm­los sei. Das ist of­fen­sicht­lich ein Wi­der­spruch. Eine In­itia­ti­ve, die mit der­art viel Geld und Per­so­nal be­wor­ben wird, ver­folgt auf jeden Fall mehr als «Selbst­ver­ständ­li­ches». Bei ge­naue­rer Be­trach­tung ent­puppt sich die In­itia­ti­ve denn auch kei­nes­wegs als harm­los, son­dern als ziem­lich ra­bi­at. Kann sie wirk­lich für eine bes­se­re Welt sor­gen, wenn sie eine der­ar­ti­ge Droh­ku­lis­se gegen Schwei­zer Un­ter­neh­men auf­baut? Wohl kaum!

Bei die­ser In­itia­ti­ve geht es um mehr als um ein paar schwar­ze Scha­fe.

Wer sich über die Rolle der Schwei­zer Un­ter­neh­men in der Welt und über die Men­schen, die von Schwei­zer In­ves­ti­tio­nen und Ar­beits­plät­zen ab­hän­gig sind, Sor­gen macht, tut  gut daran, diese bra­chia­le In­itia­ti­ve kri­tisch zu hin­ter­fra­gen und nicht den Schal­mei­en­klän­gen der In­iti­an­ten zu fol­gen.

Ein Blick hin­ter die Mar­ke­ting­fas­sa­de der oran­gen Fah­nen und pro­fes­sio­nell be­ar­bei­te­ten Bil­der aus Dritt­welt­län­dern zeigt, dass es bei die­ser In­itia­ti­ve um weit mehr geht, als um ein­zel­ne «schwar­ze Scha­fe». Auf der Seite www.​leere-​versprechen-​nein.​ch er­fah­ren Sie, warum die ver­füh­re­ri­sche In­itia­ti­ve am Ende nichts als Scha­den an­rich­tet. Denn Un­ter­neh­men ein­fach zu Sün­den­bö­cken zu ma­chen und sie mit einem Bü­ro­kra­tie­mons­ter ab­zu­stra­fen, hilft nie­man­dem – weder den Men­schen­rech­ten noch der Um­welt und vor allem nicht den Mil­lio­nen von Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern in Schwei­zer Un­ter­neh­men im Aus­land.