Fünf Grün­de, wieso die Co­ro­na-Krise nicht al­lein be­wäl­tigt wer­den kann

Das Co­ro­na-Virus hat die Welt zur­zeit fest im Griff. Eine glo­ba­le Krise, in der die in­ter­na­tio­na­le Zu­sam­men­ar­beit sowie ein gut funk­tio­nie­ren­der Han­del wich­ti­ger sind denn eh und je. An­hand von fünf Bei­spie­len wird auf­ge­zeigt, wieso das so ist und wes­halb ein Al­lein­gang der Schweiz nicht ziel­füh­rend ist.

Im Kampf gegen die Co­ro­na-Pan­de­mie ist eine Zu­sam­men­ar­beit über die Lan­des­gren­zen hin­aus über­le­bens­wich­tig. Kein Land auf der Welt hat die Mög­lich­keit, sich selbst mit den drin­gend be­nö­tig­ten Schutz­ma­te­ria­li­en, Me­di­ka­men­ten oder Impf­stof­fen zu ver­sor­gen. Die in­ter­na­tio­na­le Zu­sam­men­ar­beit und Ar­beits­tei­lung sind aber nicht nur eine Not­wen­dig­keit, son­dern auch eine Chan­ce bei der Be­kämp­fung der Pan­de­mie: Wir sind schnel­ler in der Lage, mit bes­se­ren Mass­nah­men und Pro­duk­ten das Virus aus­zu­mer­zen. Die fol­gen­den Bei­spie­le zei­gen warum.

Ohne aus­län­di­sches Ärzte- und Pfle­ge­per­so­nal käme es im Schwei­zer Ge­sund­heits­we­sen zu mas­si­ven Eng­päs­sen.

In der Schweiz haben wir das Glück, ein gut funk­tio­nie­ren­des Ge­sund­heits­we­sen zu haben. Un­se­re Spi­tä­ler sowie auch die Not­fall­me­di­zin sind leis­tungs­fä­hig und wei­sen hohe Qua­li­täts­stan­dards auf. Zur Be­wäl­ti­gung der ak­tu­el­len Co­ro­na-Krise sind das wich­ti­ge Grund­pfei­ler. Je­doch muss zu­ge­ge­ben wer­den: Ohne aus­län­di­sches Ärzte- und Pfle­ge­per­so­nal käme es zu mas­si­ven Eng­päs­sen. Rund ein Drit­tel der Ärz­te­schaft stammt aus dem Aus­land. In Spi­tä­lern ist deren An­teil noch höher. Jähr­lich schlies­sen hier­zu­lan­de rund 2900 Pfle­ge­fach­leu­te ihre Aus­bil­dung ab (2018). Im glei­chen Jahr wur­den in der Schweiz 2700 aus­län­di­sche Di­plo­me im Pfle­ge­be­ruf an­er­kannt.

Auch als einer der wich­tigs­ten Phar­ma­stand­or­te sind wir auf den Im­port von Me­di­ka­men­ten, Tests und Vor­pro­duk­ten an­ge­wie­sen.

Neben dem guten Ge­sund­heits­sys­tem ist die Schweiz auch einer der welt­weit wich­tigs­ten Phar­ma­stand­or­te. Damit nun die drin­gend be­nö­tig­ten Tests und Me­di­ka­men­te in aus­rei­chen­den Men­gen her­ge­stellt wer­den kön­nen, brau­chen un­se­re Phar­ma­un­ter­neh­men Im­por­te von Vor­pro­duk­ten. Eben­so muss die Schweiz viele Me­di­ka­men­te im­por­tie­ren kön­nen, die sie selbst nicht her­stellt. Be­han­deln­de Ärz­tin­nen und Ärzte, For­schungs­in­sti­tu­te und Phar­ma­un­ter­neh­men ver­bes­sern lau­fend die Be­hand­lungs­me­tho­den und ar­bei­ten dabei welt­weit mit an­de­ren Län­dern zu­sam­men.

Dank eines guten Zu­sam­men­spiels von Im­port und Ex­port kom­men wir alle rasch an Be­at­mungs­ge­rä­te und Schutz­ma­te­ri­al.

Be­at­mungs­ge­rä­te und Schutz­ma­te­ria­li­en sind mo­men­tan ge­frag­ter denn je. Ei­ner­seits um den be­reits er­krank­ten Men­schen best­mög­lich hel­fen zu kön­nen und an­de­rer­seits, um der wei­te­ren Aus­brei­tung ent­ge­gen­zu­wir­ken. Damit wir und auch an­de­re Län­der diese mög­lichst zeit­nah er­hal­ten, wurde deren Pro­duk­ti­on aus­ge­wei­tet. So stellt bei­spiels­wei­se ein Schwei­zer Her­stel­ler rund um die Uhr Be­at­mungs­ge­rä­te her. Diese wer­den nicht nur bei uns ver­wen­det, son­dern auch ex­por­tiert. Gleich­zei­tig haben an­de­re Län­der die Pro­duk­ti­on von Schutz­ma­te­ria­li­en hoch­ge­fah­ren – so zum Bei­spiel China – und be­lie­fern damit die Schweiz wie auch an­de­re Län­der in Eu­ro­pa. Ein na­tio­na­ler Al­lein­gang ist also auch hier keine ziel­füh­ren­de Lö­sung.

Dank of­fe­ner Gren­zen ist un­se­re Grund­ver­sor­gung mit Nah­rungs­mit­teln auch in Kri­sen­zei­ten si­cher­ge­stellt.

Das­sel­be gilt auch für die Nah­rungs­mit­tel. Um si­cher­zu­stel­len, dass wir auch in Kri­sen­zei­ten gut ver­sorgt blei­ben, sind of­fe­ne Gren­zen für den Wa­ren­ver­kehr nicht mehr weg­zu­den­ken. So im­por­tie­ren wir nicht nur rund 36 Pro­zent der nö­ti­gen Roh­pro­duk­te, son­dern auch Fut­ter, Dün­ger, Trak­to­ren oder Treib­stoff für die in­län­di­sche Pro­duk­ti­on von Agrar­roh­stof­fen. Zudem brau­chen un­se­re Le­bens­mit­tel­her­stel­ler neben den Agrar­roh­stof­fen auch Ma­schi­nen oder Ver­pa­ckungs­ma­te­ri­al. Und nicht nur in der Land­wirt­schaft, son­dern in allen Tei­len der Wirt­schaft sind wir auf aus­län­di­sche Ar­beits­kräf­te an­ge­wie­sen für die Grund­ver­sor­gung un­se­res Lan­des.

Die welt­wei­te Er­for­schung eines Impf­stof­fes gegen das Co­ro­na-Virus kommt auch der Schweiz zu­gu­te.

Welt­weit wird unter gros­sem Druck an Impf­stof­fen gegen das Co­ro­na-Virus ge­forscht. Hier gibt es meh­re­re in­ter­na­tio­na­le In­itia­ti­ven. Die kli­ni­schen Tests der kom­men­den Mo­na­te wer­den ent­schei­dend sein für die Be­kämp­fung der Pan­de­mie. Für uns in der Schweiz ist das sehr wich­tig, da wir keine ei­ge­ne Her­stel­lung von Impf­stof­fen haben. Auch in der Her­stel­lung von Impf­stof­fen gibt es eine in­ter­na­tio­na­le Ar­beits­tei­lung.