Zum Auf­re­ger des Tages: Die Bun­des­rech­nung 2018 …

Der Bund schreibt schwar­ze Zah­len – und ein ein­zig Weh­kla­gen er­tönt im Land. 

Was wird be­klagt? 

Dass zum Bei­spiel der von lau­ter un­lau­te­ren Ab­sich­ten ge­lei­te­te Bun­des­rat (kon­kret: der Fi­nanz­mi­nis­ter) zu­erst wich­ti­ge Leis­tun­gen kürzt, nur um nach­her auf dem Rü­cken der Be­völ­ke­rung sein Hobby zu pfle­gen: den Schul­den­ab­bau. 
 

Leis­tun­gen kür­zen, echt? 

Die Leis­tun­gen des Bun­des an die AHV: sind auch 2018 ge­wach­sen. Er­gän­zungs­leis­tun­gen: dito. Prä­mi­en­ver­bil­li­gung: dito, wie jedes Jahr. Bil­dung und For­schung, Ver­kehr – wo man hin­schaut: meist ein Aus­ga­ben­wachs­tum. Ein­zig die In­va­li­den­ver­si­che­rung bekam we­ni­ger Mit­tel, aber das war ein Volks­ent­scheid (und kein Leis­tungs­ab­bau). 

À pro­pos Volks­ent­scheid: Das Bun­des­bud­get, dach­te man, wird noch immer durch die ge­wähl­ten Ver­tre­ter des Vol­kes be­schlos­sen. Und nicht durch den Bun­des­rat. Nicht ein­mal durch den Fi­nanz­mi­nis­ter. 

Was den Ver­kehr und Ähn­li­ches an­be­langt: Auch hier wird ge­klagt, dass der Bun­des­rat (= der Fi­nanz­mi­nis­ter), weil er beim Bud­get sys­te­ma­tisch schwarz­malt, wich­ti­ge In­ves­ti­tio­nen ver­hin­dert. Lei­der ist, was gut ge­klagt ist, noch lange nicht rich­tig. 2018 er­reich­ten die In­ves­ti­ti­ons­aus­ga­ben des Bun­des ein All­zeit­hoch und auch in den an­de­ren Jah­ren in­ves­tier­te der Bund ste­tig. 

Der durch die Schul­den­brem­se er­mög­lich­te Schul­den­ab­bau der letz­ten Jahre hat dazu ge­führt, dass der Bund heute Hun­der­te von Mil­lio­nen Fran­ken we­ni­ger für den Schul­den­dienst aus­gibt. Po­si­tiv, denkt man, und liest: «Die Bun­des­mit­tel sind sinn­voll und zu­kunfts­ge­rich­tet zu in­ves­tie­ren, statt im Schul­den­ab­bau zu ver­sen­ken.»

Hun­der­te von Mil­lio­nen Fran­ken, die jähr­lich mehr für die AHV, die Er­gän­zungs­leis­tun­gen, die Prä­mi­en­ver­bil­li­gung, die Bil­dung und For­schung, den Ver­kehr und all die an­de­ren «zu­kunfts­ge­rich­te­ten» Be­rei­che, die jähr­lich wei­ter wach­sen, «ver­senkt» wer­den kön­nen – oder wie war das noch? 

Der Bund hat 2018 einen Über­schuss ge­schrie­ben, der zehn­mal höher ist als bud­ge­tiert. Das Geld stammt zur Hälf­te aus der Ver­rech­nungs­steu­er. Auf­ge­scho­be­ne Rück­for­de­run­gen von Fir­men wer­den als Haupt­grund ge­nannt. Wenn dem so wäre, wäre der Über­schuss zur Hälf­te ein Schein­er­folg: Spä­tes­tens nach zwei Jah­ren wer­den die Rück­for­de­run­gen fäl­lig und der Ein­nah­men­ef­fekt ver­pufft. 

Zur rest­li­chen Er­geb­nis­ver­bes­se­rung tra­gen zur Hälf­te die Fir­men bei. Die Ge­winn­steu­er­ein­nah­men spru­deln stär­ker als er­war­tet. Das ist schön und den Fir­men ist zu dan­ken. Aber wel­chen Grund gibt es, des­we­gen die Schul­den­brem­se zu «lo­ckern», wie es das Weh­kla­gen for­dert? Wel­chen Grund gibt es, das so er­folg­rei­che In­stru­ment über­haupt in­fra­ge zu stel­len? 
 

Was ist falsch an sta­bi­len Staats­fi­nan­zen? 

Was ist falsch daran, diese Sta­bi­li­tät für die Zu­kunft zu si­chern und für nächs­te Ge­ne­ra­tio­nen fort­schrei­ben zu wol­len?