Gutes Zeug­nis für die Schwei­zer Wirt­schaft

Was hat die Ein­füh­rung der CO2-Ab­ga­be ge­bracht? Diese Frage hat das Bun­des­amt für Um­welt im Rah­men einer Stu­die un­ter­su­chen las­sen. Das Re­sul­tat ist er­freu­lich: Am bes­ten schnei­den die frei­wil­li­gen Mass­nah­men der Wirt­schaft mit­tels Ziel­ver­ein­ba­run­gen ab.

Das Re­sul­tat der um­fas­sen­den Un­ter­neh­mens­be­fra­gung der vom Bund be­auf­trag­ten For­schungs­ein­rich­tung ist ein­deu­tig: «Un­ter­neh­men mit einer Ziel­ver­ein­ba­rung […] ver­fü­gen über einen hö­he­ren Kennt­nis­stand und haben frü­her und häu­fi­ger auf die CO2-Ab­ga­be re­agiert.» Mit die­ser Stu­die konn­te damit be­legt wer­den, dass die Kom­bi­na­ti­on der Schaf­fung eines Prei­ses für CO2 (Ab­ga­be) in Ver­bin­dung mit der Mög­lich­keit zur frei­wil­li­gen Ziel­ver­ein­ba­rung funk­tio­niert, dass damit eine um­fas­sen­de Sen­si­bi­li­sie­rung ein­her­geht und sich so am meis­ten Emis­sio­nen ein­spa­ren las­sen.

Damit ver­fügt die Schweiz über ein in­no­va­ti­ves und äus­serst er­folg­rei­ches Mo­dell zur Re­duk­ti­on von CO2-Emis­sio­nen wie auch für Strom­ein­spa­run­gen. Die­ses Sys­tem ist viel ziel­füh­ren­der als eine reine Len­kungs­ab­ga­be. Gleich­zei­tig haben die Un­ter­neh­men da­durch meh­re­re Mil­li­ar­den Fran­ken an Be­triebs­kos­ten und Ab­ga­ben ein­ge­spart und sich fit für die Zu­kunft ge­macht. Das zeigt, dass das EnAW-Mo­dell die rich­ti­gen An­rei­ze setzt, denn Um­welt und Un­ter­neh­men pro­fi­tie­ren glei­cher­mas­sen. 

Warum etwas auf kom­pli­zier­tem Weg er­zwin­gen, wenn es auch frei­wil­lig geht?

Falsch ist da­ge­gen die Fol­ge­rung, wel­che aus den Stu­di­en­re­sul­ta­ten ge­zo­gen wird. Statt auf das­je­ni­ge In­stru­ment zu set­zen, wel­ches am er­folg­reichs­ten ist, will die Ver­wal­tung sämt­li­che In­stru­men­te wei­ter aus­bau­en. Dabei könn­te es so ein­fach sein: Es müss­ten nur alle Un­ter­neh­men für Ziel­ver­ein­ba­run­gen zu­ge­las­sen wer­den! Das Sys­tem könn­te ganz leicht ge­öff­net und deut­lich ver­ein­facht wer­den. Heute wer­den die Mehr­heit der Un­ter­neh­men und ganze Bran­chen von die­sem Er­folgs­mo­dell aus­ge­schlos­sen. Der gros­se Bü­ro­kra­tie- und Kon­troll­auf­wand der Ver­wal­tung hält zudem viele Un­ter­neh­men davon ab, eine Ziel­ver­ein­ba­rung ein­zu­ge­hen. Ein Abbau die­ser Hür­den würde zu noch viel mehr Emis­si­ons­ein­spa­run­gen füh­ren. Die Un­ter­neh­men in­ves­tie­ren damit zudem in ihre Wett­be­werbs­fä­hig­keit. 

eco­no­mie­su­is­se en­ga­giert sich des­halb für eine Ver­ein­fa­chung und wei­te­re Ver­brei­tung die­ses er­folg­rei­chen Mo­dells der En­er­gie-Agen­tur der Wirt­schaft. Wir wol­len die­ses Sys­tem welt­weit be­kannt ma­chen und uns für des­sen Ver­brei­tung ein­set­zen. Mit einem glo­ba­len Ziel­ver­ein­ba­rungs­mo­dell für die Wirt­schaft könn­te die Schweiz hel­fen, ent­schei­den­de Re­duk­ti­ons­men­gen und Strom­ein­spa­run­gen zu rea­li­sie­ren.