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Res­sour­cen-Tria­log: breit ab­ge­stütz­ter Dia­log­pro­zess zur Ab­fall- und Res­sour­cen­wirt­schaft 2030 ge­star­tet

Der vom Kan­ton Aar­gau, vom Bun­des­amt für Um­welt und von eco­no­mie­su­is­se ge­mein­sam ge­tra­ge­ne Res­sour­cen-Tria­log be­schäf­tigt sich mit den ak­tu­el­len Her­aus­for­de­run­gen in der Ab­fall- und Res­sour­cen­wirt­schaft und ver­folgt das Ziel eines ge­mein­sa­men Leit­bil­des für die Zu­kunft. Elf Ak­teu­re aus der Wirt­schaft, Ge­sell­schaft und Po­li­tik haben sich ent­schie­den, den Pro­zess ge­mein­sam durch­zu­füh­ren. Eine Kick-off-Ver­an­stal­tung und erste Work­shops haben be­reits statt­ge­fun­den.

Die Ab­fall­wirt­schaft der Schweiz steht vor gros­sen Her­aus­for­de­run­gen. Der Haupt­fo­kus liegt nicht mehr nur auf der Mi­ni­mie­rung von Um­welt­aus­wir­kun­gen, son­dern zu­neh­mend auf der stoff­li­chen und en­er­ge­ti­schen Nut­zung des Ab­falls als wert­vol­le Res­sour­ce. Des­halb lan­cie­ren der Kan­ton Aar­gau, das Bun­des­amt für Um­welt BAFU und der Wirt­schafts­dach­ver­band eco­no­mie­su­is­se ge­mein­sam den Res­sour­cen-Tria­log. Ziel ist ein breit ab­ge­stütz­ter Dia­log­pro­zess über den Um­gang mit Ab­fall, des­sen Be­deu­tung als Res­sour­ce und die Rolle der ver­schie­de­nen Ak­teu­re.

Dabei soll ein mög­lichst breit ab­ge­stütz­tes Leit­bild für die Ab­fall- und Res­sour­cen­wirt­schaft 2030 er­ar­bei­tet wer­den. Neben den drei In­iti­an­ten sind des­halb auch viele mass­ge­bend be­trof­fe­ne Ver­bän­de aus Ge­sell­schaft, Wirt­schaft und Po­li­tik mit an Bord. Für die in­halt­li­che Ar­beit sind ak­tu­ell acht Fach­pa­nels vor­ge­se­hen, ver­teilt über einen Zeit­raum von an­dert­halb bis zwei Jah­ren. Dazu sind je­weils die Fach­ex­per­ten der teil­neh­men­den Or­ga­ni­sa­tio­nen ein­ge­la­den. Zu Be­ginn sowie zum Ab­schluss der ein­zel­nen Pha­sen fin­den Ple­nums­ver­an­stal­tun­gen statt, an wel­chen sich zu­sätz­lich zu den Fach­pa­nel­teil­neh­men­den auch die Spit­zen der ver­schie­de­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen be­tei­li­gen. Eine Kick-off-Ver­an­stal­tung und erste Work­shops unter der Lei­tung eines ex­ter­nen Mo­dera­tors haben be­reits statt­ge­fun­den.

Die Ge­samt­ver­ant­wor­tung für den Pro­zess über­nimmt ein Board mit fol­gen­den Mit­glie­dern: Mo­ni­ka Rühl, Vor­sit­zen­de der Ge­schäfts­lei­tung eco­no­mie­su­is­se, Ka­ri­ne Sieg­wart, Vi­ze­di­rek­to­rin Bun­des­amt für Um­welt BAFU, Prof. Dr. Rai­ner Bunge, Hoch­schu­le Rap­pers­wil, sowie Re­gie­rungs­rat Ste­phan At­ti­ger, Vor­ste­her De­par­te­ment Bau, Ver­kehr und Um­welt, Kan­ton Aar­gau (Vor­sitz). Das Board ist ins­be­son­de­re für die po­li­ti­sche und wirt­schaft­li­che Ver­net­zung des Tria­logs zu­stän­dig.

Zum Hin­ter­grund

Mit dem ver­mehr­ten Ein­satz von Ab­fäl­len als Roh­stoff wer­den Stoff­kreis­läu­fe ge­schlos­sen, na­tür­li­che Res­sour­cen ge­schont und die Res­sour­cen­ef­fi­zi­enz ge­stei­gert. Die­ser Trans­for­ma­ti­ons­pro­zess bringt für die ver­schie­de­nen Ak­teu­re neue Her­aus­for­de­run­gen und ist mit In­ves­ti­tio­nen und ent­spre­chen­den Ri­si­ken ver­bun­den. Ab­hän­gig von Art und Qua­li­tät der Ab­fäl­le gibt es gros­se Un­ter­schie­de be­züg­lich des Ver­hält­nis­ses von Auf­wand und öko­lo­gi­schem wie auch wirt­schaft­li­chem Nut­zen. Eine zu­neh­men­de An­zahl pri­va­ter Ak­teu­re im Markt führt zudem zu er­höh­tem Ko­or­di­na­ti­ons­be­darf, z.B. zwi­schen öf­fent­lich-recht­li­chen In­sti­tu­tio­nen mit dem Auf­trag zur Grund­ver­sor­gung und pri­va­ten Un­ter­neh­men der Ab­fall- und Res­sour­cen­wirt­schaft. Kon­su­men­ten, Han­del und pro­du­zie­ren­de Wirt­schaft wün­schen schlan­ke, öko­no­mi­sche und gleich­zei­tig öko­lo­gi­sche Lö­sun­gen. Bund und Kan­to­ne sind in die­sem Ge­fü­ge als Re­gu­la­to­ren und Voll­zugs­be­hör­den ge­for­dert.

Was ist ein Tria­log?

Der Be­griff «Tria­log» steht für eine mo­de­rier­te, struk­tu­rier­te, fach­lich fun­dier­te und ziel­ori­en­tier­te Aus­ein­an­der­set­zung zu einem ge­sell­schaft­lich be­deu­ten­den Thema. Der Dia­log wird mit Ak­teu­ren aus einem brei­ten Spek­trum von Wis­sen­schaft, Wirt­schaft und Ge­sell­schaft ge­führt.

Ein Se­quenz von Ge­sprä­chen – her­aus­ge­löst aus dem po­li­ti­schen All­tags­ge­schäft, ohne Me­di­en­prä­senz und un­ter­stützt durch eine ver­bind­li­che Zu­sam­men­ar­beits­kon­ven­ti­on – er­mög­licht eine ge­gen­sei­ti­ge Öff­nung und einen ge­mein­sa­men Lern­pro­zess.

Im Ge­spräch wird zwi­schen Fak­ten, In­ter­es­sen und ge­sell­schaft­li­chen Wert­mass­stä­ben sorg­fäl­tig un­ter­schie­den. Ge­mein­sam an­er­kann­te Fak­ten und Klar­heit über in­di­vi­du­el­le Be­weg­grün­de füh­ren zu einer dif­fe­ren­zier­ten Sicht. Das Er­ken­nen ge­mein­sa­mer In­ter­es­sen und neuer Lö­sungs­kor­ri­do­re aus­ser­halb der ur­sprüng­li­chen po­li­ti­schen Po­si­tio­nen wird mög­lich. So kön­nen ge­mein­sam ge­tra­ge­ne Stoss­rich­tun­gen und mehr­heits­fä­hi­ge po­li­ti­sche An­lie­gen eben­so sicht­bar wer­den wie Wis­sens­lü­cken, wel­che ge­mein­sam auf­zu­ar­bei­ten sind. Die Ver­trau­ens­ba­sis unter den Ak­teu­ren wird grös­ser.

Ent­stan­den ist diese me­dia­tiv ge­präg­te Dia­log­form im Rah­men der ge­mein­sa­men Suche nach einer nach­hal­ti­gen und wett­be­werbs­fä­hi­gen En­er­gie­po­li­tik durch Wis­sen­schaft, Wirt­schaft und Ge­sell­schaft, ge­tra­gen vom Ver­ein En­er­gie Tria­log Schweiz in den Jah­ren 2007 bis 2014 (www.​ene​rgie​tria​log.​ch).

 

Fol­gen­de Or­ga­ni­sa­tio­nen be­tei­li­gen sich am Pro­zess:

   Bun­des­amt für Um­welt BAFU

   cem­su­is­se

   eco­no­mie­su­is­se

   Fach­ver­band der Schwei­ze­ri­schen Kies- und Be­ton­in­dus­trie FSKB

   In­ter­es­sen­ge­mein­schaft De­tail­han­del Schweiz IG DHS

   Kon­fe­renz der Vor­ste­her der Um­welt­schutz­äm­ter der Schweiz KVU (Cer­cle déchets)

   Or­ga­ni­sa­ti­on Kom­mu­na­le In­fra­struk­tur OKI

   Schwei­ze­ri­scher Ver­band für das Aus­hub-, Rück­bau- und Re­cy­cling­we­sen ARV

   Stif­tung PUSCH / WWF Schweiz / Co­se­dec

   Swiss Re­cy­cling

   Ver­band der Be­trei­ber Schwei­ze­ri­scher Ab­fall­ver­wer­tungs­an­la­gen VBSA

Der Kan­ton Aar­gau ist Gast­ge­ber und Or­ga­ni­sa­tor des Res­sour­cen-Tria­logs.