Ja zu einer dau­er­haf­ten, zu­ver­läs­si­gen und si­che­ren Lö­sung

Im Som­mer 2023 ir­gend­wo auf der A13: Ich fahre Rich­tung Süden der Sonne ent­ge­gen. Die Kin­der auf dem Rück­sitz in ihren 3D-Film ver­tieft. Meine Ge­dan­ken schwei­fen in die Ferne. Som­mer, Sonne, Strand und Meer. Bald ein küh­les Bier im Son­nen­un­ter­gang. Ich bin tief ent­spannt. Fast je­den­falls, hät­ten nicht Tau­sen­de wei­te­re Fa­mi­li­en die glei­chen Fe­ri­en­plä­ne ge­schmie­det wie wir.

Weil der Gott­hard­tun­nel ohne zwei­te Röhre sa­niert wird und die pro­vi­so­ri­sche Ver­la­delö­sung mit dem Ver­kehrs­auf­kom­men hoff­nungs­los über­for­dert ist, kämp­fen sich die Autos Rad an Rad die mit Tun­nels durch­zo­ge­nen kur­ven­rei­chen Ram­pen der San-Ber­nar­di­no-Stre­cke hin­auf. Auf dem Pan­nen­strei­fen über­ho­len wir immer wie­der aus­län­di­sche Sat­tel­schlep­per. Weil die ge­plan­ten LKW-Ver­la­de­sta­tio­nen in Ry­nächt und Bias­ca auf­grund von Ein­spra­chen nie zu­stan­de ge­kom­men sind und der Sim­plon­pass seit Wo­chen wegen eines schwe­re­ren Un­falls für den Last­wa­gen­ver­kehr ge­sperrt ist, quä­len sich nun alle Last­wa­gen über den San Ber­nar­di­no. «Die Si­tua­ti­on von 2001 nach dem Brand im Gott­hard­tun­nel wie­der­holt sich», gibt mir der Tank­wart nach der Mit­tags­rast noch mit auf den Weg.

Wer den My­thos Gott­hard nüch­tern be­trach­tet, dem fällt rasch auf, dass kein Weg an einer Sa­nie­rungs­röh­re vor­bei­führt.

Der Tank­wart macht das Ge­schäft sei­nes Le­bens, doch alle an­de­ren ste­hen als Ver­lie­rer da. So­weit dür­fen wir es nicht kom­men las­sen. Am 28. Fe­bru­ar 2016 hat das Schwei­zer­volk die Ge­le­gen­heit, einen zu­kunfts­wei­sen­den Va­ri­an­ten­ent­scheid zur Sa­nie­rung des Gott­hard­tun­nels zu fäl­len. Wer den My­thos Gott­hard nüch­tern be­trach­tet, dem fällt rasch auf, dass kein Weg an einer Sa­nie­rungs­röh­re vor­bei­führt. Zu gra­vie­rend sind die volks­wirt­schaft­li­chen Kon­se­quen­zen für die ganze Schweiz. Im­mer­hin ist Ita­li­en der dritt­wich­tigs­te Han­dels­part­ner der Schweiz und der Kan­ton Tes­sin ein wich­ti­ger Teil un­se­res Lan­des. Eine Sa­nie­rungs­röh­re schafft dau­er­haf­ten Mehr­wert in Form einer zu­ver­läs­si­gen und sta­bi­len Nord-Süd-Ver­bin­dung und mehr Si­cher­heit für die Ver­kehrs­teil­neh­mer. Die Al­ter­na­ti­ve mit Ver­la­de­ein­rich­tun­gen ist ver­kehrs­tech­nisch ris­kant, eine gros­se Be­las­tung für die Al­pen­tä­ler und bie­tet kei­nen blei­ben­den Mehr­wert.

Eine Sa­nie­rungs­röh­re ist eine In­ves­ti­ti­on in die Zu­kunft. Fäl­len wir einen Ent­scheid, von dem auch un­se­re Kin­der noch pro­fi­tie­ren wer­den; und dies nicht nur, um in den Süden in die Fe­ri­en zu fah­ren.