Ja zu einer dauerhaften, zuverlässigen und sicheren Lösung
Weil der Gotthardtunnel ohne zweite Röhre saniert wird und die provisorische Verladelösung mit dem Verkehrsaufkommen hoffnungslos überfordert ist, kämpfen sich die Autos Rad an Rad die mit Tunnels durchzogenen kurvenreichen Rampen der San-Bernardino-Strecke hinauf. Auf dem Pannenstreifen überholen wir immer wieder ausländische Sattelschlepper. Weil die geplanten LKW-Verladestationen in Rynächt und Biasca aufgrund von Einsprachen nie zustande gekommen sind und der Simplonpass seit Wochen wegen eines schwereren Unfalls für den Lastwagenverkehr gesperrt ist, quälen sich nun alle Lastwagen über den San Bernardino. «Die Situation von 2001 nach dem Brand im Gotthardtunnel wiederholt sich», gibt mir der Tankwart nach der Mittagsrast noch mit auf den Weg.
Wer den Mythos Gotthard nüchtern betrachtet, dem fällt rasch auf, dass kein Weg an einer Sanierungsröhre vorbeiführt.
Der Tankwart macht das Geschäft seines Lebens, doch alle anderen stehen als Verlierer da. Soweit dürfen wir es nicht kommen lassen. Am 28. Februar 2016 hat das Schweizervolk die Gelegenheit, einen zukunftsweisenden Variantenentscheid zur Sanierung des Gotthardtunnels zu fällen. Wer den Mythos Gotthard nüchtern betrachtet, dem fällt rasch auf, dass kein Weg an einer Sanierungsröhre vorbeiführt. Zu gravierend sind die volkswirtschaftlichen Konsequenzen für die ganze Schweiz. Immerhin ist Italien der drittwichtigste Handelspartner der Schweiz und der Kanton Tessin ein wichtiger Teil unseres Landes. Eine Sanierungsröhre schafft dauerhaften Mehrwert in Form einer zuverlässigen und stabilen Nord-Süd-Verbindung und mehr Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer. Die Alternative mit Verladeeinrichtungen ist verkehrstechnisch riskant, eine grosse Belastung für die Alpentäler und bietet keinen bleibenden Mehrwert.
Eine Sanierungsröhre ist eine Investition in die Zukunft. Fällen wir einen Entscheid, von dem auch unsere Kinder noch profitieren werden; und dies nicht nur, um in den Süden in die Ferien zu fahren.