UBS-Ret­tung: Ge­win­ne für Bund und SNB

Vor fünf Jah­ren stütz­te die Schwei­ze­ri­sche Na­tio­nal­bank SNB, zu­sam­men mit dem Bund, die von der Fi­nanz­kri­se stark be­trof­fe­ne UBS. Auch wenn die de­fi­ni­ti­ven Zah­len erst noch fol­gen: Für die SNB er­weist sich diese Ret­tungs­ak­ti­on nun als fi­nan­zi­ell ge­winn­brin­gend. Rund drei Mil­li­ar­den Fran­ken warf der so­ge­nann­te Stab­fund be­reits für die Na­tio­nal­bank ab. Auch der Bund konn­te bei sei­nem Aus­stieg einen Ge­winn von 1,2 Mil­li­ar­den Fran­ken rea­li­sie­ren.
Nach Aus­bruch der Fi­nanz­markt­kri­se häuf­ten sich bei der UBS Pa­pie­re, die stark an Wert ver­lo­ren und nicht mehr ver­kauft wer­den konn­ten. Diese Wert­schrif­ten wur­den für die Gross­bank zu­neh­mend zu einem un­trag­ba­ren Ri­si­ko in der Bi­lanz. Auf An­fra­ge der UBS be­tei­lig­te sich der Bund im Ok­to­ber 2008 mit sechs Mil­li­ar­den Fran­ken in Form von Wan­del­an­lei­hen an der an­ge­schla­ge­nen UBS. Nach zehn Mo­na­ten stieg er mit einem sat­ten Ge­winn von 20 Pro­zent wie­der aus. Eben­falls im Ok­to­ber 2008 rief die SNB den Stab­fund ins Leben, um to­xi­sche Ak­ti­va der Gross­bank im Wert von knapp 39 Mil­li­ar­den US-Dol­lar zu über­neh­men. Nun ist klar, dass sich die­ser Ein­satz auch für die SNB fi­nan­zi­ell aus­zahlt. Das En­ga­ge­ment wird zu einem hohen Ge­winn füh­ren.

Be­reits Mitte Au­gust 2013 teil­te die Na­tio­nal­bank mit, dass das Dar­le­hen an den Sta­bi­li­sie­rungs­fonds voll­stän­dig zu­rück­be­zahlt wor­den sei. Die Na­tio­nal­bank rech­net nun des­halb damit, dass die UBS ihre Kauf­op­ti­on am Sta­bi­li­sie­rungs­fonds noch vor Ende die­ses Jah­res aus­üben wird. Ge­mäss den ver­trag­li­chen Be­stim­mun­gen müss­te die UBS der SNB eine Mil­li­ar­de US-Dol­lar plus die Hälf­te des Wer­tes des Net­to­fonds­ver­mö­gens, wel­ches diese Mil­li­ar­de US-Dol­lar über­steigt, be­zah­len. Wie viel der Rück­kauf die UBS ef­fek­tiv kos­ten und der SNB ein­brin­gen wird, hängt folg­lich vom Nenn­wert des Port­fo­li­os ab, den die SNB ge­ra­de von einer ex­ter­nen Stel­le schät­zen lässt. Ge­mäss den Schät­zun­gen der Na­tio­nal­bank be­lief sich der Brut­to­wert des Sta­bi­li­sie­rungs­fonds Ende Juni auf knap­pe 7,5 Mil­li­ar­den Schwei­zer Fran­ken. Nach Abzug des SNB-Dar­le­hens sind damit noch rund sechs Mil­li­ar­den Fran­ken Ei­gen­ka­pi­tal im Fonds.

Letzt­lich hat der UBS-bail-out die öf­fent­li­che Hand also nichts ge­kos­tet. Im Ge­gen­teil: Die Ret­tungs­ak­ti­on kann vom Staat wie auch von der SNB fi­nan­zi­ell als vol­ler Er­folg ver­bucht wer­den. So be­ein­fluss­te der Sta­bi­li­sie­rungs­fonds das Er­geb­nis der SNB zu­meist po­si­tiv. Im Jahr 2010 bei­spiels­wei­se er­wirt­schaf­te­te die Na­tio­nal­bank mit dem Stab­fund rund 1,6 Mil­li­ar­den Schwei­zer Fran­ken. Auch der Staat ver­dien­te mit sei­nen UBS-An­tei­len be­reits 1,2 Mil­li­ar­den Fran­ken. Die SNB wie auch der Bund haben also – ent­ge­gen der oft in der Öf­fent­lich­keit kol­por­tier­ten Mei­nung – fi­nan­zi­ell klar von ihrer In­ter­ven­ti­on bei der UBS pro­fi­tiert. Es ist daher Zeit, einen Schluss­strich zu zie­hen.