Shanghai

Wirt­schafts­mis­si­on nach China im Diens­te des Frei­han­dels

Die Wirt­schafts­mis­si­on von Bun­des­rat Jo­hann Schnei­der-Am­mann nach China ist er­folg­reich ver­lau­fen. Beide Län­der be­kräf­tig­ten, dass die Ver­hand­lun­gen über ein ge­plan­tes Frei­han­dels­ab­kom­men wei­ter­ge­führt und bis Ende die­ses Jah­res in den Grund­zü­gen ab­ge­schlos­sen wer­den soll­ten. China for­dert aber von der Schweiz grös­se­re Kon­zes­sio­nen im Land­wirt­schafts­be­reich.

​Bun­des­rat Jo­hann Schnei­der-Am­mann un­ter­nahm letz­te Woche eine Wirt­schafts­mis­si­on nach China. Dabei wurde er von einer hoch­ran­gi­gen Wirt­schafts­de­le­ga­ti­on unter der Füh­rung von eco­no­mie­su­is­se-Prä­si­dent Ge­rold Büh­rer be­glei­tet. Die Mis­si­on ver­lief er­folg­reich. Der von den zwei Län­dern vor­ge­se­he­ne Fahr­plan wurde be­kräf­tigt: Die Ver­hand­lun­gen über ein ge­plan­tes Frei­han­dels­ab­kom­men wer­den wei­ter­ge­führt und die we­sent­li­chen Eck­punk­te sol­len bis zum Jah­res­en­de fest­ge­legt wer­den.

Das chi­ne­si­sche Land­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um al­ler­dings hat un­miss­ver­ständ­lich klar ge­macht, dass das bis­he­ri­ge Ver­hand­lungs­an­ge­bot der Schweiz im Agrar­be­reich nicht ak­zep­ta­bel sei. China for­dert von der Schweiz hier eine grös­se­re Fle­xi­bi­li­tät. Auf chi­ne­si­scher Seite scheint es eine Prin­zi­pi­en­fra­ge zu sein, dass die Schweiz nicht den ge­sam­ten Agrar­be­reich vom Ab­kom­men aus­neh­men kann. Hier gilt es, in den nächs­ten Mo­na­ten für beide Sei­ten nach ak­zep­ta­blen Lö­sun­gen zu su­chen.

Wich­ti­ger Markt­zu­gang jen­seits des Eu­ro­raums
Ein Frei­han­dels­ab­kom­men mit China ist für die Schwei­zer Wirt­schaft von gros­ser Be­deu­tung. Ge­ra­de vor dem Hin­ter­grund der Eu­ro­kri­se und dem star­ken Fran­ken zeigt es sich allzu deut­lich, dass die Schweiz ihren Zu­gang zu aus­ser­eu­ro­päi­schen Märk­ten ver­bes­sern muss. China ist die zweit­gröss­te Volks­wirt­schaft der Welt und die Schweiz ge­niesst im Reich der Mitte einen guten Ruf. Mit einem Frei­han­dels­ab­kom­men wür­den alle Zölle weg­fal­len und wei­te­re Er­leich­te­run­gen er­fol­gen, so­dass die Schwei­zer Wirt­schaft zu­min­dest einen Teil des Kos­ten­nach­teils ge­gen­über den eu­ro­päi­schen Kon­kur­ren­ten wett­ma­chen könn­te. Ein Frei­han­dels­ab­kom­men stärkt so den Wirt­schafts­stand­ort Schweiz und hilft, hoch­qua­li­fi­zier­te Ar­beits­plät­ze zu er­hal­ten.