Schiedsrichter mit roter Karte

Faire Spiel­re­geln für den Wett­be­werb

Der Bun­des­rat will das Kar­tell­ge­setz mo­der­ni­sie­ren. Mit der Be­rück­sich­ti­gung von Com­p­li­an­ce-Pro­gram­men der Un­ter­neh­men und einer rechts­staat­lich bes­se­ren Tren­nung der In­sti­tu­tio­nen nimmt er wich­ti­ge An­lie­gen der Wirt­schaft auf. Für eco­no­mie­su­is­se ist ein wirk­sa­mer Wett­be­werb mit einer ef­fek­ti­ven Durch­set­zung zen­tra­ler Fak­tor der Markt­wirt­schaft. Die vor­ge­schla­ge­nen Än­de­run­gen füh­ren zu einer er­wünsch­ten wei­te­ren An­glei­chung an in­ter­na­tio­na­le Stan­dards.

Aus­lö­ser der am Mitt­woch prä­sen­tier­ten Vor­schlä­ge war eine Eva­lua­ti­on des Kar­tell­ge­set­zes, zu wel­cher der Bun­des­rat mit der Re­vi­si­on von 2004 ver­pflich­tet wurde. Der Dach­ver­band der Schwei­zer Wirt­schaft hat mit sei­ner ei­ge­nen Kom­mis­si­on für Wett­be­werbs­fra­gen eine Com­p­li­an­ce-Pro­gram­men vor. Un­ter­neh­men, die Vor­keh­run­gen zur Ver­mei­dung von Ge­set­zes­ver­stös­sen ge­trof­fen haben, sol­len in Wett­be­werbs­ver­fah­ren mil­der be­straft wer­den. Ge­mäss Bun­des­rat und WEKO sei dies zwar be­reits heute mög­lich, doch eine ge­setz­li­che Ver­an­ke­rung bringt die längst über­fäl­li­ge Si­cher­heit.

Die Ein­füh­rung eines Ver­bots von fünf Arten von ho­ri­zon­ta­len und ver­ti­ka­len Ab­spra­chen er­folgt unter dem Ein­druck der Fran­ken­stär­ke. Be­reits heute be­steht die Mög­lich­keit, gegen volks­wirt­schaft­lich schäd­li­che Ab­spra­chen vor­zu­ge­hen. Der Wech­sel zu einem Teil­kar­tell­ver­bot ist somit nicht zwin­gend. Er kann je­doch zu Ver­fah­rens­ver­ein­fa­chun­gen füh­ren. Ent­schei­dend ist für eco­no­mie­su­is­se, dass die Be­weis­last nicht wie in der Ver­nehm­las­sung vor­ge­schla­gen ein­sei­tig den Un­ter­neh­men auf­ge­bür­det wird. Erst die kon­kre­te Aus­ge­stal­tung der Vor­la­ge in der Bot­schaft wird eine ab­schlies­sen­de Be­ur­tei­lung er­mög­li­chen. Es ist zu hof­fen, dass dann auch die not­wen­di­ge Ana­ly­se der öko­no­mi­schen Aus­wir­kun­gen der vor­ge­schla­gen Än­de­run­gen vor­ge­nom­men wird.