Vor­an­schlag 2013 mit roten Zah­len

Der Bun­des­haus­halt 2013 wird zum ers­ten Mal seit sie­ben Jah­ren wie­der ein De­fi­zit auf­wei­sen. Mit einem vor­aus­sicht­li­chen De­fi­zit von 400 Mil­lio­nen Fran­ken liegt der Vor­an­schlag zwar in­ner­halb der Vor­ga­ben der Schul­den­brem­se. Be­reits ab 2014 dro­hen je­doch be­deu­ten­de Eng­päs­se – trotz wei­ter stei­gen­der Ein­nah­men. Für zu­sätz­li­che Aus­ga­ben be­steht des­halb kei­ner­lei Spiel­raum.
Das heute vom Bun­des­rat ver­ab­schie­de­te Bud­get für das Jahr 2013 zeigt ex­em­pla­risch, wie die Schul­den­brem­se auf die Kon­junk­tur re­agiert: Wäh­rend der Bun­des­haus­halt mit einem De­fi­zit von 400 Mil­lio­nen Fran­ken ab­schliesst, lässt die Schul­den­brem­se sogar noch ein leicht hö­he­res De­fi­zit von 500 Mil­lio­nen Fran­ken zu. Im Er­geb­nis re­sul­tiert ein (so­ge­nann­ter «struk­tu­rel­ler») Über­schuss von 100 Mil­lio­nen Fran­ken. Die zu­wei­len von lin­ker Seite vor­ge­brach­te Kri­tik, dass die Schul­den­brem­se zu wenig auf die Kon­junk­tur Rück­sicht nehme und Schwä­che­pha­sen und Kri­sen noch ver­schär­fe, wird damit ein­mal mehr wi­der­legt. Viel­mehr hat der Schul­den­ab­bau der letz­ten Jahre zu einem Rück­gang der Aus­ga­ben für Pas­siv­zin­sen von 4,0 auf 2,4 Mil­li­ar­den Fran­ken ge­führt. Der da­durch ent­stan­de­ne Hand­lungs­spiel­raum ist in­des­sen be­reits wie­der voll­stän­dig für zu­sätz­li­che Aus­ga­ben, Sta­bi­li­sie­rungs­mass­nah­men in den Jah­ren 2009/2010 und Steu­er­re­for­men auf­ge­braucht wor­den.

An­hal­ten­des Ein­nah­men­wachs­tum trotz Steu­er­re­for­men
Das Bud­get ent­hält wei­te­re in­ter­es­san­te As­pek­te. So wächst die Ver­rech­nungs­steu­er auch nächs­tes Jahr wei­ter, und zwar um ins­ge­samt fast 15 Pro­zent. Die von Kri­ti­kern der Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form II vor­ge­brach­ten «mas­si­ven Aus­fäl­le» (Stich­wort Ka­pi­tal­ein­la­ge­prin­zip) fin­den in den Zah­len ein­mal mehr kei­nen Nie­der­schlag. Da­ne­ben neh­men auch die Er­trä­ge aus der Ge­winn­steu­er wei­ter deut­lich zu. Zu­sam­men mit der Mehr­wert­steu­er sind diese bei­den Steu­ern die ein­zi­gen Trei­ber des ins­ge­samt mo­dera­ten Ein­nah­men­wachs­tums.

Dro­hen­des Ent­las­tungs­pro­gramm
Wäh­rend der Bun­des­haus­halt 2013 im Rah­men der Schul­den­brem­se liegt, zeich­nen sich ab 2014 Eng­päs­se ab. Der Bun­des­rat will darum bis Ende Jahr ein Mass­nah­men­pro­gramm ver­ab­schie­den. Das Par­la­ment kann heute schon Ge­gen­steu­er geben. Es be­schliesst die­ses Jahr über vier wich­ti­ge Rah­men­kre­di­te in den Be­rei­chen Bil­dung und For­schung, Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit, Land­wirt­schaft und Bahn­in­fra­struk­tur, die den Bun­des­halt in den nächs­ten Jah­ren mass­geb­lich prä­gen. Ins­be­son­de­re bei der Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit ist ein aus­ser­ge­wöhn­lich hohes jähr­li­ches Aus­ga­ben­wachs­tum von über acht Pro­zent ge­plant. Be­reits ein etwas mo­dera­te­res Aus­ga­ben­wachs­tum würde den Bun­des­haus­halt spür­bar ent­las­ten. Hält sich das Par­la­ment bei die­sen Rah­men­kre­di­ten nicht an die Vor­ga­ben des Bun­des­rats, droht ein ein­schnei­den­des Ent­las­tungs­pro­gramm.