Cyber Infrastruktur Futuristisch

In­for­ma­ti­ons­si­cher­heits­ge­setz: Das Par­la­ment be­weist Au­gen­mass

Beim In­for­ma­ti­ons­si­cher­heits­ge­setz wurde heute im Na­tio­nal­rat die letz­te Dif­fe­renz be­rei­nigt. Das Ge­setz ist ein wich­ti­ger Schritt im Kampf gegen die Cy­ber­kri­mi­na­li­tät in der Schweiz. Er­freu­lich ist, dass das Par­la­ment er­kannt hat, dass die Mel­dung von Schwach­stel­len ge­ra­de nicht mehr Si­cher­heit mit sich brin­gen würde.

Auf­grund der ra­sant stei­gen­den Zahl der Cyber-An­grif­fe auf Schwei­zer Un­ter­neh­men und In­sti­tu­tio­nen müs­sen wir in pas­sen­de Schutz­mass­nah­men in­ves­tie­ren. Dies gilt im Spe­zi­el­len für so­ge­nannt «kri­ti­sche In­fra­struk­tu­ren», deren Aus­fall für Wirt­schaft und Ge­sell­schaft mit gros­sen Schä­den ver­bun­den wäre. eco­no­mie­su­is­se be­grüsst daher die An­pas­sun­gen des Na­tio­nal­rats im In­for­ma­ti­ons­si­cher­heits­ge­setz. Darin wurde unter an­de­rem die Grund­la­ge ge­schaf­fen, dass Be­trei­be­rin­nen kri­ti­scher In­fra­struk­tu­ren Cy­ber­an­grif­fe künf­tig dem Na­tio­na­len Zen­trum für Cy­ber­si­cher­heit (NCSC) mel­den müs­sen. Der Na­tio­nal­rat hatte die Mel­de­pflicht ur­sprüng­lich auch auf von den Un­ter­neh­men iden­ti­fi­zier­te «IT-Schwach­stel­len» aus­wei­ten wol­len. Da­ge­gen hat­ten sich die Wirt­schaft und die Be­trei­be­rin­nen kri­ti­scher In­fra­struk­tu­ren er­folg­reich ge­wehrt. Nun hat auch der Na­tio­nal­rat das Ri­si­ko er­kannt, dass die Mel­dung von Schwach­stel­len an eine zen­tra­le Bun­des­stel­le ge­ra­de das Ge­gen­teil von mehr Si­cher­heit be­deu­ten würde. Sol­che ge­mel­de­ten Schwach­stel­len wären ein re­gel­rech­ter Ho­nig­topf für Ha­cker und könn­ten in die Hände von Kri­mi­nel­len ge­lan­gen, bevor die Si­cher­heits­lü­cken be­ho­ben wären.

Der Kampf für Cy­ber­si­cher­heit geht wei­ter

Es ist po­si­tiv, dass die Vor­la­ge be­reits in die­ser Ses­si­on zur Schluss­ab­stim­mung kommt. Wich­tig ist aber die Er­kennt­nis in der Po­li­tik wie auch der Wirt­schaft, dass mit die­sem Ge­setz der zähe Kampf gegen Cy­ber­kri­mi­na­li­tät noch bei wei­tem nicht ab­ge­schlos­sen ist. Die Be­dro­hung wird im Ge­gen­teil auch in Zu­kunft an­stei­gen. Neue Tech­no­lo­gi­en wer­den es not­wen­dig ma­chen, die be­ste­hen­den Ab­wehr­dis­po­si­tivs zu über­den­ken. Die Zu­sam­men­ar­beit auf Au­gen­hö­he zwi­schen Staat und Wirt­schaft bleibt eine Grund­vor­aus­set­zung für eine er­folg­rei­che Be­kämp­fung die­ses Übels.