Delegation CH-AUT

Ös­ter­reich: Ein sta­bi­ler Part­ner der Schweiz

Die jähr­li­chen bi­la­te­ra­len Ge­sprä­che zwi­schen Ös­ter­reich und der Schweiz haben die­ses Jahr in Wien statt­ge­fun­den. Die Han­dels- und Wirt­schafts­be­zie­hun­gen der bei­den Län­der sind sta­bil und eng. Neben der ge­ne­rel­len Wirt­schafts­la­ge waren die Aus­wir­kun­gen des Ukrai­ne-Kriegs, die Be­zie­hun­gen Schweiz-EU und die In­fla­ti­on in Ös­ter­reich the­ma­ti­sche Schwer­punk­te des Tref­fens. eco­no­mie­su­is­se hat als Ver­tre­te­rin der Schwei­zer Wirt­schaft die In­ter­es­sen und An­lie­gen der Schwei­zer Un­ter­neh­men ein­ge­bracht.

Ös­ter­reich und die Schweiz pfle­gen tra­di­tio­nell enge Wirt­schafts- und Han­dels­be­zie­hun­gen. Die Han­dels­bi­lanz der bei­den Län­der ist aus­ge­gli­chen, und die ge­gen­sei­ti­gen In­ves­ti­tio­nen sind be­acht­lich. Pro­duk­te der phar­ma­zeu­ti­schen und che­mi­schen In­dus­trie do­mi­nie­ren den Han­del auf bei­den Sei­ten. Die Ver­bin­dung zwi­schen den Nach­bar­län­dern ist auch wäh­rend der Co­ro­na-Jahre sta­bil ge­blie­ben; die Pan­de­mie hat der Ge­schäfts­tä­tig­keit nicht ge­scha­det.

Krieg in der Ukrai­ne als gros­se Her­aus­for­de­rung für Ös­ter­reich

Der Krieg in der Ukrai­ne be­schäf­tigt Ös­ter­reich stark. Ös­ter­reich «als Brü­cken­kopf zum Osten» pfleg­te vor dem rus­si­schen An­griff auf die Ukrai­ne in­ten­si­ve wirt­schaft­li­che Be­zie­hun­gen mit bei­den Län­dern. Wäh­rend­dem die Ver­bin­dung zur Ukrai­ne ak­tu­ell von hu­ma­ni­tä­rer Hilfe und ge­mein­sa­men Pro­jek­ten im Ge­sund­heits­be­reich ge­prägt ist, steht ge­gen­über Russ­land der Wille im Vor­der­grund, sich aus der star­ken Ab­hän­gig­keit von rus­si­schem Gas zu be­frei­en. Der öf­fent­li­che Druck auf ös­ter­rei­chi­sche Un­ter­neh­men, sich auch aus den Tä­tig­kei­ten in Russ­land bzw. mit Un­ter­neh­men mit rus­si­scher Be­tei­li­gung zu­rück­zu­zie­hen, ist gross. Die Schwei­zer Seite be­kräf­tig­te den Wil­len der Schweiz, die er­grif­fe­nen Wirt­schafts­sank­tio­nen ge­gen­über Russ­land strikt ein­zu­hal­ten. Zudem soll der Wie­der­auf­bau in der Ukrai­ne un­ter­stützt wer­den.

Ös­ter­reich be­grüsst Wei­ter­ent­wick­lung der Be­zie­hun­gen der Schweiz zur EU

Das Ver­hält­nis der Schweiz zu Eu­ro­pa be­ein­flusst die Wirt­schafts- und Han­dels­be­zie­hun­gen der Schweiz mit dem EU-Mit­glied Ös­ter­reich. Die Hal­tung Ös­ter­reichs ge­gen­über der Schweiz ist un­ter­stüt­zend, ins­be­son­de­re auch, was die As­so­zi­ie­rung der Schweiz an Ho­ri­zon Eu­ro­pe an­geht. Der Stand der Ver­hand­lun­gen und nächs­te Schrit­te wur­den in den Ge­sprä­chen aus­führ­lich dis­ku­tiert. Ös­ter­reich ist an einer Wei­ter­ent­wick­lung der Be­zie­hun­gen der Schweiz zur EU in­ter­es­siert. Ins­be­son­de­re die Ent­sen­de­re­ge­lun­gen im Zu­sam­men­hang mit dem Frei­zü­gig­keits­ab­kom­men stel­len für die ös­ter­rei­chi­schen Un­ter­neh­men, die in der Schweiz tätig sind oder sein wol­len, eine grös­se­re Her­aus­for­de­rung dar. Dabei han­delt es sich häu­fig um ös­ter­rei­chi­sche Top­un­ter­neh­men, die sehr spe­zi­fi­sche (tech­ni­sche) Leis­tun­gen er­brin­gen, wel­che in der Schweiz nicht ver­füg­bar sind.

In­fla­ti­on be­las­tet Ös­ter­reich

Ein sor­gen­vol­le­res Thema für Ös­ter­reich stellt die In­fla­ti­on dar. Die Teue­rung in un­se­rem Nach­bar­land liegt deut­lich über dem Eu­ro­zo­nen­schnitt und dürf­te sich nach Ein­schät­zung der ös­ter­rei­chi­schen Seite so bald nicht ab­schwä­chen. Der Grund liegt haupt­säch­lich in stei­gen­den Prei­sen für En­er­gie und Le­bens­mit­tel. Stark be­trof­fe­ne Un­ter­neh­men und pri­va­te Haus­hal­te er­hal­ten einen staat­li­chen En­er­gie­kos­ten­zu­schuss. Die Kos­ten die­ser Mass­nah­me könn­ten die In­fla­ti­on wei­ter an­hei­zen, ins­be­son­de­re weil Ös­ter­reich gleich­zei­tig auch noch eine «Trans­for­ma­ti­ons­of­fen­si­ve» be­treibt. Die­ses Pro­gramm hat den Wan­del zu einer nach­hal­ti­gen, di­gi­ta­li­sier­ten und «zu­kunfts­fit­ten» ös­ter­rei­chi­schen Wirt­schaft zum Ziel, was wie­der­um Mil­li­ar­den­be­trä­ge kos­tet. Die In­fla­ti­on in der Schweiz ist ver­gleichs­wei­se mo­derat. Auf Stüt­zungs­mass­nah­men oder Im­puls­pro­gram­me hat die Schweiz ver­zich­tet.

eco­no­mie­su­is­se nimmt als Bin­de­glied zur Schwei­zer Wirt­schaft stets an den jähr­li­chen Ge­sprä­chen mit Ös­ter­reich teil. An­lie­gen und In­ter­es­sen der Schwei­zer Un­ter­neh­men kön­nen auf diese Weise wirk­sam de­po­niert wer­den.