30 Jahre er­folg­rei­che Schwei­zer Steu­er­po­li­tik wei­ter­füh­ren

Man kann es dre­hen und wen­den, wie man will: Die Schwei­zer Steu­er­po­li­tik der letz­ten 30 Jahre war für die­ses Land und seine Ein­woh­ne­rin­nen und Ein­woh­ner aus­ser­or­dent­lich er­folg­reich.

  • Re­kord­mäs­si­ger An­stieg der Steu­er­ein­nah­men durch Un­ter­neh­men;
  • Sen­kung der Ein­kom­mens­steu­ern beim Bund und in den meis­ten Kan­to­nen für alle Ein­kom­mens­klas­sen, aber be­son­ders für tie­fe­re Ein­kom­men und Fa­mi­li­en;
  • eine Mehr­wert­steu­er, die zu den tiefs­ten in den In­dus­trie­län­dern ge­hört;
  • das höchs­te Lohn­ni­veau in der OECD;
  • ein Staat, der hoch­klas­si­ge Leis­tun­gen für alle er­bringt, ohne sich zu ver­schul­den.

Das alles ist nicht nur das Ver­dienst der Steu­er­po­li­tik. Aber es ist auch ihr Ver­dienst, weil sie die Schweiz für Un­ter­neh­men, gros­se und klei­ne, zu einem guten Platz macht – zu einem Ort, an dem man gerne tätig ist.

Es gibt an­de­re Orte, an­de­re Län­der, für die das auch zu­trifft. Auch sie ge­hö­ren zu den wohl­ha­bends­ten auf die­ser Welt. Län­der, in denen es den Men­schen gut geht. Der Schlüs­sel dazu sind star­ke Un­ter­neh­men und wirt­schafts­freund­li­che Rah­men­be­din­gun­gen.

Emis­si­ons­ab­ga­be bleibt falsch

Kein Stand­ort ist per­fekt. Steu­er­sys­te­me sind ge­wach­sen. Ei­ni­ge, wie in der Schweiz, über 100 und mehr Jahre. Die Emis­si­ons­ab­ga­be, über deren Ab­schaf­fung am Wo­chen­en­de ab­ge­stimmt wurde, ist ein Ele­ment, das in einem mo­der­nen Steu­er­sys­tem kei­nen Platz hat. Würde dar­über ab­ge­stimmt, ob man eine Ab­ga­be ei­gens für Fir­men ein­führt, die Ka­pi­tal auf­neh­men, um zu wach­sen und Ar­beits­plät­ze in Kri­sen zu si­chern, würde ein sol­ches An­lie­gen kaum un­ter­stützt. Es mach­te schlicht kei­nen Sinn und wi­der­sprä­che jeg­li­chem Fair­nes­s­emp­fin­den. Die Emis­si­ons­ab­ga­be als schwei­ze­ri­sche Spe­zia­li­tät ist eine fal­sche Ab­ga­be und sie bleibt falsch, auch wenn sie vom Volk jetzt be­stä­tigt wurde. Die­ses Ei­gen­tor gilt es zu ak­zep­tie­ren. För­der­lich ist es si­cher nicht, aber die Schwei­zer Steu­er­po­li­tik der letz­ten 30 Jahre wird da­durch nicht in­fra­ge ge­stellt. Sie bleibt er­folg­reich, auch mit die­sem Volks­ent­scheid.

Die Schweiz im Fokus der in­ter­na­tio­na­len Wett­be­werbs­ver­schär­fung

Was zeigt der Blick in die Zu­kunft? Der Ge­gen­wind wird noch här­ter als in den letz­ten Jah­ren! Der in­ter­na­tio­na­le Stand­ort­kampf um wert­vol­les Steu­er­sub­strat ver­schärft sich ins­be­son­de­re durch die OECD-Min­dest­steu­er. Staa­ten ver­su­chen mit allen Mit­teln, Steu­ern an­zu­zie­hen. Fir­men, vor allem die ge­winnstar­ken, ste­hen be­son­ders im Fokus. Die Schweiz hat viele die­ser Un­ter­neh­men. Die Schweiz ist, seien wir stolz dar­auf, ein füh­ren­der Un­ter­neh­mens­stand­ort. Des­we­gen steht auch die Schweiz be­son­ders im Fokus.

Der Sta­tus quo ist keine Op­ti­on

Die Schweiz kann diese Ent­wick­lung nicht ver­hin­dern. Aber sie kann die Her­aus­for­de­rung an­neh­men und sie po­si­tiv ge­stal­ten. Sie hat das Po­ten­zi­al dazu. Die Ver­rech­nungs­steu­er ist ein Bei­spiel, wo sinn­vol­le Ver­bes­se­run­gen er­reicht wer­den kön­nen. Al­lein das Fort­schrei­ben des Alten in einer sich ver­än­dern­den Welt reicht nicht. Der Welt ist es egal, ob sich die Schweiz be­wegt. Uns kann es hin­ge­gen nicht egal sein.

Um sich an­zu­pas­sen, muss die Schweiz weder neue Pri­vi­le­gi­en noch Steu­er­sen­kun­gen für Fir­men ein­füh­ren. Die Ent­wick­lung geht in die um­ge­kehr­te Rich­tung. Es braucht ge­ziel­te, klar kal­ku­lier­te Ver­bes­se­run­gen, wo Nach­tei­le of­fen­sicht­lich sind und mit deut­lich hö­he­rem Nut­zen als Kos­ten be­sei­tigt wer­den kön­nen. Schwei­zer Fir­men, auch die gröss­ten, in­ter­na­tio­nal tä­ti­gen, wol­len stark sein auf dem Platz Schweiz. Sie wol­len die Er­folgs­ge­schich­te der Schwei­zer Wirt­schaft ver­tei­di­gen und von der Schweiz aus fort­schrei­ben. Des­halb braucht es die Re­form der Ver­rech­nungs­steu­er. Des­halb braucht es auch die ra­sche Um­set­zung der OECD-Min­dest­be­steue­rung. Eine er­folg­rei­che Steu­er- und Stand­ort­po­li­tik ist kein Selbst­zweck. Sie nützt jedem und jeder Ein­zel­nen in die­sem Land. Die letz­ten 30 Jahre haben den Be­weis dafür er­bracht. Wäre es an­ders, die Schweiz wäre heute deut­lich ärmer.