Schweizer Zoll

Vier Jahre DaziT: durch­zo­ge­ne Zwi­schen­bi­lanz der Wirt­schaft

Am 1. Ja­nu­ar 2018 star­te­te die Eid­ge­nös­si­sche Zoll­ver­wal­tung of­fi­zi­ell das Trans­for­ma­ti­ons­pro­gramm DaziT, wel­ches bis Ende 2026 läuft. Im Rah­men einer Halb­zeit­bi­lanz ana­ly­siert die Wirt­schaft ei­ni­ge bis­he­ri­ge Pro­jek­te. Zu­künf­tig sind noch ver­schie­de­ne Her­aus­for­de­run­gen zu meis­tern.

Das Trans­for­ma­ti­ons­pro­gramm DaziT der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung (EZV) hat die Ver­ein­fa­chung und Di­gi­ta­li­sie­rung der Pro­zes­se sowie die or­ga­ni­sa­to­ri­sche Wei­ter­ent­wick­lung der EZV zum Ziel. Die­ses lang­fris­ti­ge, um­fas­sen­de Mo­der­ni­sie­rungs­pro­jekt dau­ert ins­ge­samt neun Jahre (2018 bis 2026). Für die in­ter­na­tio­nal stark in­te­grier­te Schwei­zer Wirt­schaft sind zeit­ge­mäs­se und ef­fi­zi­en­te Zoll­pro­zes­se ent­schei­dend. Das heu­ti­ge, ver­al­te­te Sys­tem führt bei den Fir­men zu ad­mi­nis­tra­ti­vem und fi­nan­zi­el­lem Mehr­auf­wand. Daher be­grüsst eco­no­mie­su­is­se im Grund­satz die Ver­ein­fa­chung, Mo­der­ni­sie­rung und Di­gi­ta­li­sie­rung der Zoll­pro­zes­se.

Zen­tra­le Ver­än­de­run­gen zu­min­dest an­ge­stos­sen

In den ers­ten Jah­ren von DaziT wur­den be­reits ei­ni­ge, sehr spe­zi­fi­sche Ap­pli­ka­tio­nen auf den Markt ge­bracht. Dazu ge­hö­ren Biera für die di­gi­ta­len Ver­zol­lun­gen der Bier­steu­er oder Quick­Zoll, die di­gi­ta­le Ver­zol­lun­gen im pri­va­ten Rei­se­ver­kehr er­mög­licht. Diese neuen Pro­duk­te ver­bes­sern ein­zel­ne Ver­zol­lungs­schrit­te für die di­rekt be­trof­fe­nen Bran­chen. Al­ler­dings haben sie kei­nen mass­geb­li­chen Ein­fluss auf den all­ge­mei­nen grenz­über­schrei­ten­den Wa­ren­ver­kehr. Viel ent­schei­den­der sind daher die bis­her ge­leis­te­ten Vor­ar­bei­ten der Ver­wal­tung für das neue Ver­zol­lungs­sys­tem Pas­sar oder die Über­ar­bei­tung der recht­li­chen Grund­la­gen mit­tels der Zoll­ge­setz­re­vi­si­on.

Wich­ti­ge Gross­pro­jek­te in den kom­men­den Jah­ren

Das neue ein­heit­li­che Wa­ren­ver­kehrs­sys­tem Pas­sar löst die heu­ti­gen Sys­te­me NCTS und e-dec ab und dient der Di­gi­ta­li­sie­rung im Han­dels­wa­ren­ver­kehr. Ak­tu­ell wird das Sys­tem noch aus­ge­stal­tet und ent­wi­ckelt. Die Um­stel­lung soll ab Juni 2023 schritt­wei­se in drei Pha­sen er­fol­gen. Da es sich bei Pas­sar nicht nur für die EZV, son­dern auch für alle Fir­men um eine gros­se, ad­mi­nis­tra­tiv auf­wen­di­ge Um­stel­lung han­delt, ist ein früh­zei­ti­ger, um­fas­sen­der Mit­ein­be­zug der Wirt­schaft in die Ent­wick­lung und Um­set­zung von Pas­sar es­sen­zi­ell. eco­no­mie­su­is­se setzt sich aktiv dafür ein, dass die di­gi­ta­len Pro­zes­se im Wa­ren­ver­kehr im In­ter­es­se der Wirt­schaft um­ge­setzt wer­den und für die be­tei­lig­ten Fir­men ef­fek­tiv zu Ver­ein­fa­chun­gen füh­ren.

Wei­te­re wich­ti­ge Pro­jek­te im Rah­men von DaziT sind unter an­de­rem die or­ga­ni­sa­to­ri­sche Wei­ter­ent­wick­lung der EZV in das Bun­des­amt für Zoll und Grenz­si­cher­heit (BAZG). Neben den or­ga­ni­sa­to­ri­schen und pro­ze­du­ra­len Um­stel­lun­gen wer­den mit der To­tal­re­vi­si­on des Zoll­ge­set­zes auch die recht­li­chen Grund­la­gen über­ar­bei­tet. eco­no­mie­su­is­se und viele wei­te­re Wirt­schafts­ver­bän­de haben sich im Rah­men der Ver­nehm­las­sung dazu ge­äus­sert. Er­freu­li­cher­wei­se hat die Ver­wal­tung auf Grund­la­ge der in der Ver­nehm­las­sung an­ge­merk­ten In­puts sei­tens der Wirt­schaft und an­de­rer Sta­ke­hol­der die Vor­la­ge zur Re­vi­si­on des Zoll­ge­set­zes über­ar­bei­tet. Eine fun­dier­te Ana­ly­se und An­pas­sun­gen der Ge­set­zes­ent­wür­fe sind zen­tral für den wei­te­ren Pro­zess.

Das agile Pro­jekt­ma­nage­ment von DaziT und die ver­schie­de­nen Mit­wir­kungs­mög­lich­kei­ten für die Wirt­schaft bie­ten eine gute Grund­la­ge für eine kon­struk­ti­ve Zu­sam­men­ar­beit, for­dern al­ler­dings auch viel En­ga­ge­ment sei­tens der in­vol­vier­ten Wirt­schafts­ak­teu­re. Daher ist es wich­tig, dass diese Struk­tu­ren eine ak­ti­ve Mit­ge­stal­tung bei der Trans­for­ma­ti­on er­mög­li­chen, um in Zu­kunft von mög­lichst di­gi­ta­len, mo­der­nen und rei­bungs­lo­sen Zoll­pro­zes­sen pro­fi­tie­ren zu kön­nen.