Mann schaut aus dem Fenster während einer Zoom Konferenz

Co­ro­na-Pan­de­mie: Wei­te­re vor­sich­ti­ge Öff­nungs­schrit­te wären ver­tret­bar

Die Covid-An­ste­ckungs­zah­len stei­gen in ei­ni­gen Re­gio­nen der Schweiz wie­der an. In die­ser Si­tua­ti­on hat der Bun­des­rat heute ent­schie­den, be­reits in Aus­sicht ge­stell­te Öff­nungs­schrit­te vor­erst auf Eis zu legen. Ein­zig pri­va­te Tref­fen sol­len wie­der für bis zu zehn Per­so­nen er­laubt sein. eco­no­mie­su­is­se kann dies teil­wei­se nach­voll­zie­hen, kri­ti­siert aber das Fest­hal­ten an der Ho­me­of­fice-Pflicht und das Öff­nungs­ver­bot für Re­stau­rant-Ter­ras­sen. Ein ri­si­ko­ba­sier­tes Vor­ge­hen, auf das sich der Bun­des­rat be­ruft, hätte auch dies er­laubt. Die Schweiz be­zahlt nun den Preis für das lange Hin­aus­zö­gern einer ko­hä­ren­ten Test­stra­te­gie und für Ver­säum­nis­se bei der Impf­stoff­be­schaf­fung.

Wäh­rend die An­ste­ckungs­zah­len in Is­ra­el und Gross­bri­tan­ni­en auf­grund der fort­ge­schrit­te­nen Durch­imp­fung der Be­völ­ke­rung stark sin­ken, kün­digt sich in der Schweiz eine mög­li­che drit­te Co­ro­na-Welle an. Wie­der stei­gen­de Zah­len haben den Bun­des­rat heute davon ab­ge­hal­ten, sich für die ra­sche Um­set­zung wei­te­rer Öff­nungs­schrit­te aus­zu­spre­chen. Der Wirt­schafts­dach­ver­band eco­no­mie­su­is­se kann diese Ent­schei­dung teil­wei­se nach­voll­zie­hen, be­dau­ert aber, dass es über­haupt dazu kom­men muss­te. Mit einer frü­he­ren Ver­ab­schie­dung einer um­fas­sen­den Test­stra­te­gie und einem for­sche­ren Tempo bei der Impf­stoff­be­schaf­fung wäre diese Ver­zö­ge­rung mut­mass­lich zu ver­mei­den ge­we­sen.

Den­noch ist eco­no­mie­su­is­se der An­sicht, dass unter den ge­ge­be­nen Um­stän­den eine Öff­nung der Re­stau­rant-Ter­ras­sen ver­tret­bar wäre. Wenn nun wie­der wär­me­re Tage fol­gen, wird eine un­ver­ständ­li­che Dis­kre­panz zwi­schen er­laub­ten Grup­pen­tref­fen im Frei­en und dem ver­bo­te­nen Sit­zen an be­dien­ten Vie­rer­ti­schen au­gen­fäl­lig. Das Fest­hal­ten am Ver­bot bis min­des­tens Mitte April ist aus Sicht der Wirt­schaft weder ver­hält­nis­mäs­sig noch nach­voll­zieh­bar. Glei­ches gilt für die Ho­me­of­fice-Pflicht. eco­no­mie­su­is­se ver­tritt die Po­si­ti­on, dass es die Schutz­kon­zep­te in den Un­ter­neh­men und im öf­fent­li­chen Ver­kehr er­lau­ben wür­den, die Pflicht auf eine Emp­feh­lung zu­rück­zu­stu­fen.

Po­si­tiv be­ur­teilt wird die Ver­län­ge­rung der Mass­nah­men zur Kurz­ar­beit bis Ende Juni. Zudem be­grüsst eco­no­mie­su­is­se die heute er­folg­te Ver­ab­schie­dung des Covid-Ge­set­zes durch das Par­la­ment. Na­tio­nal- und Stän­de­rat haben mit Au­gen­mass ent­schie­den und sich für Not­hil­fe­gel­der aus­ge­spro­chen, die nicht mit der Giess­kan­ne, son­dern ziel­ge­rich­tet ein­ge­setzt wer­den sol­len.