Zollstation zu Frankreich

Ge­plan­te Grenz­öff­nun­gen sind ein wei­te­res Licht am Ende des Tun­nels

Falls es die epi­de­mio­lo­gi­sche Lage ge­stat­tet, wird die Schweiz am 15. Juni 2020 die Gren­zen zu Deutsch­land, Ös­ter­reich und Frank­reich wie­der voll­stän­dig öff­nen. Auf die­ses Vor­ge­hen hat sich Bun­des­rä­tin Karin Kel­ler-Sut­ter zu­sam­men mit den In­nen­mi­nis­tern die­ser drei Nach­bar­län­der ge­ei­nigt. Aus Sicht der Wirt­schaft ist dies ein wich­ti­ges Zei­chen.

Die Co­ro­na-Krise ist noch lange nicht über­wun­den. Aber lang­sam kehrt die Schweiz zu­rück zur Nor­ma­li­tät. So hat der Bun­des­rat am 29. April be­kannt­ge­ge­ben, dass er par­al­lel zu den wirt­schaft­li­chen Öff­nungs­etap­pen auch die Ein­rei­se­be­schrän­kun­gen schritt­wei­se lo­ckern möch­te. Erste Lo­cke­run­gen sind daher seit dem 11. Mai in Kraft. Nun kommt es zu einer wei­te­ren Mass­nah­me: Bun­des­rä­tin Karin Kel­ler-Sut­ter hat sich mit ihren deut­schen, ös­ter­rei­chi­schen und fran­zö­si­schen Amts­kol­le­gen dar­auf ver­stän­digt, die ge­mein­sa­men Gren­zen am 15. Juni wie­der voll­stän­dig zu öff­nen, so­fern die pan­de­mi­sche Ent­wick­lung dies er­laubt. Wie die Schweiz be­fin­den sich auch un­se­re Nach­bar­staa­ten ak­tu­ell in einer Tran­si­ti­ons­pha­se und die epi­de­mio­lo­gi­sche Lage wird als gleich­wer­tig be­ur­teilt. Die De­tails der Grenz­öff­nun­gen und all­fäl­li­ge wei­te­re Lo­cke­run­gen der Ein­rei­se- und Auf­ent­halts­be­schrän­kun­gen wird der Bun­des­rat an sei­ner Sit­zung am 27. Mai dis­ku­tie­ren. 

Grenz­öff­nun­gen brin­gen Nut­zen für Wirt­schaft und Ge­sell­schaft

Für die Schwei­zer Wirt­schaft sind die neuen Öff­nungs­ab­sich­ten des Bun­des­rats ein wich­ti­ger Licht­blick. So stel­len Rei­se­re­strik­tio­nen bei­spiels­wei­se eine gros­se Her­aus­for­de­rung für ex­port­ori­en­tier­te Un­ter­neh­men dar. Al­lein die Ma­schi­nen-, Elek­tro- und Me­tall­in­dus­trie ex­por­tiert 80 Pro­zent ihrer Pro­duk­te ins Aus­land, viele davon zu un­se­ren eu­ro­päi­schen Nach­barn. Grenz­über­schrei­ten­de Rei­sen sind vor die­sem Hin­ter­grund über­le­bens­not­wen­dig, um den Ver­kauf und die Ab­nah­me von Pro­duk­ten si­cher­zu­stel­len. Des Wei­te­ren sol­len Ab­nah­me-, In­stal­la­ti­ons- und Ser­vice­mon­teu­re wie­der un­ein­ge­schränkt zu den Kun­den in Eu­ro­pa rei­sen und zu­rück­kom­men kön­nen. Gleich­zei­tig müs­sen Fach­spe­zia­lis­ten aus dem Aus­land in die Schweiz ein­rei­sen kön­nen, um ihre be­stell­ten Ma­schi­nen ab­zu­neh­men. An­sons­ten dro­hen Schwei­zer Fir­men wei­te­re Li­qui­di­täts­eng­päs­se. Mit dem Wie­der­ein­set­zen der Rei­se­frei­heit wird zudem auch der stark lei­den­den Schwei­zer Tou­ris­mus­bran­che ge­hol­fen. Diese ist drin­gend auf eine bal­di­ge Rück­kehr der aus­län­di­schen Gäste an­ge­wie­sen, die in einem nor­ma­len Jahr rund 55 Pro­zent aller Gäste aus­ma­chen. Und auch aus ge­sell­schaft­li­cher, so­zia­ler und psy­cho­lo­gi­scher Sicht ist eine voll­stän­di­ge Öff­nung wich­tig: Un­ver­hei­ra­te­te Paare, Freun­de und Fa­mi­li­en­mit­glie­der kön­nen sich so nach lan­ger Zeit we­nigs­tens aus mitt­le­rer Dis­tanz wie­der­se­hen.