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Kom­men­de Wo­chen für Ver­hand­lun­gen über das Rah­men­ab­kom­men zen­tral

Der Bun­des­rat hat heute be­schlos­sen, die Ver­hand­lun­gen über ein Rah­men­ab­kom­men mit der EU fort­zu­füh­ren. In den kom­men­den Wo­chen wird sich zei­gen, ob diese noch in die­sem Jahr ab­ge­schlos­sen wer­den kön­nen, oder ob es mehr Zeit braucht. An­ge­sichts der be­reits er­reich­ten Fort­schrit­te soll­ten die Ver­hand­lun­gen in den an­de­ren Dos­siers und ins­be­son­de­re auch die Äqui­va­lenza­n­er­ken­nung der Bör­sen­re­gu­lie­rung fort­ge­setzt wer­den. Der Bun­des­rat hat im Wei­te­ren auch ent­schie­den, die Vor­la­ge für den Ko­hä­si­ons­bei­trag an das Par­la­ment zu über­wei­sen. Die Wirt­schaft un­ter­stützt diese Ent­schei­dun­gen.

Alle sind sich einig: Der hohe Lohn­schutz in der Schweiz muss er­hal­ten blei­ben. Die Flan­kie­ren­den Mass­nah­men (FlaM) sind bis­lang das Mit­tel dazu. Gleich­zei­tig sind sie je­doch um­strit­ten und es konn­te bis­her weder in der In­nen­po­li­tik, noch in den Ver­hand­lun­gen mit der EU eine Ei­ni­gung er­zielt wer­den.

Ab­bruch der Ver­hand­lun­gen über ein Rah­men­ab­kom­men wäre weder im In­ter­es­se der Schweiz noch der EU

Ein Ab­bruch der Ver­hand­lun­gen steht zu Recht nicht im Vor­der­grund der Über­le­gun­gen. Zu­viel steht für beide Sei­ten auf dem Spiel. Ohne eine klare Re­ge­lung der in­sti­tu­tio­nel­len Fra­gen ver­lie­ren die Schwei­zer Un­ter­neh­men lang­sam aber si­cher den pri­vi­le­gier­ten Zu­gang zum eu­ro­päi­schen Bin­nen­markt – und damit zu ihrem wich­tigs­ten Ab­satz­markt. Aber auch um­ge­kehrt ist die Schweiz für die EU be­deu­tend. Unser Land ist der dritt­wich­tigs­te Han­dels­part­ner der EU. Somit haben beide Sei­ten ein star­kes In­ter­es­se an guten Wirt­schafts­be­zie­hun­gen.

Schwei­zer Wirt­schaft un­ter­stützt Rah­men­ab­kom­men nach wie vor – aber nicht um jeden Preis

Die Schwei­zer Un­ter­neh­men un­ter­stüt­zen ein qua­li­ta­tiv gutes Rah­men­ab­kom­men. Damit soll der heu­ti­ge Markt­zu­gang ge­si­chert wer­den. Eben­falls soll der bi­la­te­ra­le Weg künf­tig wei­ter­ent­wi­ckelt wer­den kön­nen. Wei­ter gilt es, die Rechts­si­cher­heit als zen­tra­ler Stand­ort­fak­tor zu ver­bes­sern. Die Qua­li­tät des Ab­kom­mens bleibt aber wich­ti­ger als der Zeit­punkt des Ver­hand­lungs­ab­schlus­ses.

Ko­hä­si­ons­bei­trag: Wirt­schaft be­grüsst Ein­satz in den Be­rei­chen Be­rufs­bil­dung und Mi­gra­ti­on

In die­sem Sinne ist auch der Ent­scheid des Bun­des­ra­tes – dem Par­la­ment einen An­trag für einen zwei­ten Ko­hä­si­ons­bei­trag zu un­ter­brei­ten – zu ver­ste­hen. Dass die Mit­tel neu auch in den Be­rei­chen Be­rufs­bil­dung und Mi­gra­ti­on ein­ge­setzt wer­den sol­len, wird von der Wirt­schaft be­grüsst. Die Schweiz stellt damit ihre Be­reit­schaft unter Be­weis, die ost­eu­ro­päi­schen Staa­ten wei­ter­hin und die EU-Län­der Süd­eu­ro­pas im Asyl­be­reich zu un­ter­stüt­zen. Die end­gül­ti­ge Ent­schei­dung über die Mit­tel wird im Rah­men einer Ge­samt­be­ur­tei­lung der bi­la­te­ra­len Be­zie­hun­gen und der lau­fen­den Ver­hand­lun­gen in allen Dos­siers zu er­fol­gen haben.