60 ans d’intégration européenne

60 Jahre eu­ro­päi­sche In­te­gra­ti­on mit un­si­che­ren Aus­sich­ten

Am Be­ginn der eu­ro­päi­schen In­te­gra­ti­on stand der Wunsch nach einem dau­er­haf­ten Frie­den in Eu­ro­pa. Dar­aus ist der gröss­te Bin­nen­markt der Welt ge­wor­den. Die künf­ti­ge po­li­ti­sche Aus­rich­tung stellt die Eu­ro­päi­sche Union vor gros­se Her­aus­for­de­run­gen. Für die Schweiz bleibt sie der wich­tigs­te Han­dels­part­ner über­haupt.

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Zu­sam­men mit Bel­gi­en, Ita­li­en, Lu­xem­burg und den Nie­der­lan­den grün­de­ten die ehe­ma­li­gen Kriegs­geg­ner Deutsch­land und Frank­reich 1951 die Eu­ro­päi­sche Ge­mein­schaft für Kohle und Stahl (EGKS). Da­durch soll­te, wie in der Schu­man-Er­klä­rung vom 9. Mai 1950 fest­ge­hal­ten, «ein Krieg zwi­schen Frank­reich und Deutsch­land nicht nur un­denk­bar, son­dern ma­te­ri­ell un­mög­lich» wer­den. Vor 60 Jah­ren, am 25. März 1957, un­ter­zeich­ne­ten die sechs Grün­dungs­mit­glie­der der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft für Kohle und Stahl (Deutsch­land, Frank­reich, Ita­li­en, Bel­gi­en, die Nie­der­lan­de und Lu­xem­burg) die Römer Ver­trä­ge. Da­durch wurde die Eu­ro­päi­sche Wirt­schafts­ge­mein­schaft (EWG) ins Leben ge­ru­fen, wel­che die  Vor­läu­fe­rin der heu­ti­gen Eu­ro­päi­schen Union ist. In den ver­gan­ge­nen sechs Jahr­zehn­ten wurde die po­li­ti­sche und wirt­schaft­li­che Zu­sam­men­ar­beit stark aus­ge­baut.

Die Ent­wick­lung der EU war aber nicht immer grad­li­nig und immer wie­der durch Kri­sen ge­kenn­zeich­net. Be­reits in den 1970er-Jah­ren sprach man von der «Eu­ro­skle­ro­se», bevor Jac­ques De­lors mit sei­nem Vor­schlag eines eu­ro­päi­schen Bin­nen­mark­tes wie­der Schwung in das eu­ro­päi­sche Pro­jekt brach­te. Dank dem Bei­tritt der meis­ten ost­eu­ro­päi­schen Län­der zur Eu­ro­päi­sche Union ab 2004 konn­te die Tei­lung Eu­ro­pas über­wun­den wer­den. Und nach der schwe­ren Wirt­schafts­kri­se sind diese Län­der wie­der auf Wachs­tums­kurs.

Heute ist die EU an einem Schei­de­weg an­ge­langt. Nach Jah­ren der Wirt­schafts­kri­se in vie­len EU-Mit­glied­staa­ten und durch den Aus­tritt Gross­bri­tan­ni­ens be­fin­det sich die EU in der gröss­ten Krise seit 1957. Die eu­ro­päi­schen In­sti­tu­tio­nen und ihre Fä­hig­keit, wirt­schaft­li­che und po­li­ti­sche Kri­sen zu be­wäl­ti­gen, wer­den hin­ter­fragt. Es stel­len sich exis­ten­zi­el­le Fra­gen, wel­che die EU in den kom­men­den Jah­ren zu lösen hat.

Die Schweiz hat seit dem Frei­han­dels­ab­kom­men von 1972 mitt­ler­wei­le über 120 bi­la­te­ra­le Ab­kom­men mit der EU ge­schlos­sen, wel­che die ge­gen­sei­ti­gen Be­zie­hun­gen in den Be­rei­chen Wirt­schaft, Wis­sen­schaft und Kul­tur re­geln. Für die Schweiz ist die EU der be­deu­tends­te Han­dels­part­ner über­haupt. Um­ge­kehrt ist die Schweiz der dritt­wich­tigs­te Han­dels­part­ner der EU. Täg­lich wer­den Waren und Dienst­leis­tun­gen im Um­fang von mehr als einer Mil­li­ar­de Schwei­zer Fran­ken ge­han­delt. Schon auf­grund ihrer geo­gra­fi­schen Lage in­mit­ten der EU wird die Schweiz auch in Zu­kunft mit ihr wirt­schaft­lich eng ver­netzt blei­ben.

Auch wenn die Ta­ges­ge­schäf­te der­zeit den An­schein ver­mit­teln, dass die bi­la­te­ra­len Be­zie­hun­gen zwi­schen der Schweiz und der EU eher har­zig ver­lau­fen, sind sie über län­ge­re Zeit be­trach­tet sehr be­stän­dig und beid­sei­tig vor­teil­haft.