Das zwölftgrösste Land der Welt öffnet sich für Schweizer Firmen
Die EFTA-Staaten und die Philippinen haben heute ein umfassendes Freihandelsabkommen unterschrieben, das beinahe sämtliche Zölle auf Schweizer Güter abbauen will. Doch der Freihandel mit den Philippinen soll noch weiter gehen.
Fast 15 Jahre, nachdem die Schweiz in Genf mit Singapur ihr erstes Freihandelsabkommen mit einem fernöstlichen Handelspartner abgeschlossen hat, ist es heute Bundesratspräsident Johann Schneider-Ammann, der im ehemaligen Hotel Bernerhof Schweizer Unternehmen das Tor nach Südostasien und damit zu einem der vielversprechendsten Wachstumsmärkte nochmals ein grosses Stück weiter aufstösst. Der Schweizer Wirtschaftsminister und seine Amtskollegen aus Norwegen, Island und Liechtenstein haben ein Freihandelsabkommen mit den Philippinen unterschrieben. Das Abkommen befreit 91,6 Prozent der Schweizer Produkte aus Industrie und Landwirtschaft von Zöllen, die Übergangsfrist soll zwischen drei bis zehn Jahre betragen. Das Abkommen ist einzigartig: Bisher gewährten die Philippinen keinem anderen Staat einen derart offenen Zugang zu ihrem Markt.
Geistiges Eigentum soll besser geschützt werden
Das Abkommen geht aber noch weiter: Es soll geistiges Eigentum besser schützen und weitere nichttarifäre Handelshemmnisse abbauen. Ausserdem enthält es Bestimmungen zu Dienstleistungen, Investitionen und den öffentlichen Beschaffungen.
Nachdem die Minister das Abkommen unterschrieben haben, muss es nun ratifiziert werden. Sobald dies in der Schweiz und in den Philippinen geschehen ist, können Schweizer Firmen vom besseren Marktzugang profitieren. Geplant ist, die Ratifikation bis August 2017 abzuschliessen.
Markt mit 100 Millionen Konsumenten wächst
Mit über 100 Millionen Einwohnern sind die Philippinen das zwölftgrösste Land der Welt. Die Wirtschaft wächst seit Jahren kontinuierlich zwischen sechs und sieben Prozent. Für die Schweiz sind die Philippinen in Südostasien der sechstgrösste Handelspartner, hiesige Unternehmen exportieren vor allem Medikamente, Maschinen, Uhren und landwirtschaftliche Produkte. Umgekehrt bringen philippinische Firmen Edelsteine und -metalle in die Schweiz, aber auch Maschinen sowie medizinische und optische Instrumente. Bisher haben Schweizer Unternehmen 1,1 Milliarden Franken im Land investiert. Obwohl die Direktinvestitionen der Schweizer Firmen 2014 weltweit zurückgegangen sind, haben sie in den Philippinen zugenommen. Da das Freihandelsabkommen zahlreiche Handelsbarrieren aus dem Weg räumen wird, werden bald weitere Schweizer Unternehmen mit ihren hochwertigen und innovativen Produkten zum Wirtschaftswachstum der Philippinen beitragen.