Frau liegt mit Laptop im Bett

Die Frei­zeit vor neuen Her­aus­for­de­run­gen

Der fünf­te Prä­ven­ti­ons­tag der Pri­vat­wirt­schaft zum Thema «Leben zwi­schen Job und Frei­zeit: Ar­beits­wel­ten im di­gi­ta­len Zeit­al­ter» be­fass­te sich letz­te Woche mit den ar­beits­platz­be­zo­ge­nen Her­aus­for­de­run­gen un­se­rer ver­netz­ten Welt. Der An­lass unter Fe­der­füh­rung von Ver­si­che­rungs­ver­band, Ar­beit­ge­ber­ver­band und eco­no­mie­su­is­se knüpf­te so the­ma­tisch an den letz­ten Prä­ven­ti­ons­tag an, der den Fokus auf die ge­sell­schaft­li­chen Aus­wir­kun­gen der Di­gi­ta­li­sie­rung ge­rich­tet hatte.

«Über un­se­ren Köp­fen schwebt all­ge­gen­wär­tig die Cloud.» Die­ses Bild des Ta­gungs­mo­de­ra­tors Ma­this Brauch­bar il­lus­triert, wie die Di­gi­ta­li­sie­rung unser Leben ver­än­dert hat. Nicht nur bei der Ar­beit macht sich die Di­gi­ta­li­sie­rung be­merk­bar, auch in der Frei­zeit gibt es neue Her­aus­for­de­run­gen. Denn es mischt sich ste­tig etwas mehr Ar­beits­zeit zwi­schen die Zeit für Hob­bies oder Er­ho­lung. Die Frei­zeit kann nicht mehr be­din­gungs­los ge­nos­sen wer­den. Das Smart­pho­ne ruft uns in re­gel­mäs­si­gen Ab­stän­den in Er­in­ne­rung, dass wir Lohn­emp­fän­ger sind. Die Stress­si­tua­ti­on des Men­schen hängt heute somit nur teil­wei­se von der of­fi­zi­el­len Ar­beits­zeit ab. Der Er­ho­lungs­wert der Frei­zeit ist eben­so wich­tig.

Die Frei­zeit­qua­li­tät wird al­ler­dings nicht nur von ge­schäft­li­chen E-Mails, SMS oder An­ru­fen be­ein­flusst. Auch die Frei­zeit selbst kann Stress ver­ur­sa­chen. Es ist näm­lich ein Leich­tes, in Zwän­ge zu ge­ra­ten. Eine Stu­die in Deutsch­land be­stä­tigt diese Ver­mu­tung: Bei den Frau­en sind die hohen An­sprü­che an sich selbst, ins­be­son­de­re in der Frei­zeit, Stress­fak­tor Num­mer eins.

Per­sön­li­che Ge­sprä­che un­um­gäng­lich für Prä­ven­ti­on
Na­tür­lich ist der Ar­beits­platz von der Di­gi­ta­li­sie­rung eben­falls be­trof­fen. Ob das Wohl­be­fin­den der Ar­beit­neh­men­den da­durch steigt oder fällt, hängt stark von den Füh­rungs­struk­tu­ren in den Un­ter­neh­men ab. Ziel­ver­ein­ba­run­gen kön­nen Prä­senz­kon­trol­len er­set­zen. Die neu ge­won­ne­ne Frei­heit nut­zen mo­ti­vier­te Mit­ar­bei­ten­de, um dort zu ar­bei­ten, wo sie sich wohl füh­len und ent­spre­chend pro­duk­tiv sind. Trotz­dem be­to­nen alle Fach­per­so­nen die Wich­tig­keit des per­sön­li­chen Ge­sprächs, um un­nö­ti­gen Stress zu er­ken­nen und zu be­wäl­ti­gen.

Bei allem Ar­beits- und Frei­zeit­stress darf al­ler­dings nicht ver­ges­sen wer­den: Die gröss­te Quel­le des Stres­ses ist die Ar­beits­lo­sig­keit. Der Ver­lust des Ar­beits­plat­zes und die Phase der Ar­beits­lo­sig­keit wer­den als ei­gen­stän­di­ge und sehr ro­bus­te Ri­si­ko­fak­to­ren ein­ge­stuft. Ar­beits­lo­sig­keit ge­fähr­det die Ge­sund­heit. Die po­si­ti­ven As­pek­te der Ar­beit soll­ten des­halb nicht un­ter­schätzt wer­den.

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