Work Balance

AXA Win­ter­thur – Mass­ge­schnei­der­te Work-Life-Ba­lan­ce

Mit Di­ver­si­ty-Ma­nage­ment und fle­xi­blen Ar­beits­mo­del­len wer­den die wach­sen­den An­sprü­che der Ge­sell­schaft und des Un­ter­neh­mens in Ein­klang ge­bracht.

 

Sie spie­len am Vor­mit­tag mit den Kin­dern im Park, trai­nie­ren für den Ma­ra­thon oder ste­hen mit der Band auf der Bühne. Gleich­zei­tig haben sie eine ver­ant­wor­tungs­vol­le Stel­le bei der AXA Win­ter­thur inne. Seit 2014 sieht man die so­ge­nann­ten «Flex­wor­ker» in Wer­be­spots der Schwei­zer Ver­si­che­rung, in denen sie zum On­line­dia­log er­mun­tern. Über 40 Mit­ar­bei­ten­de prä­sen­tie­ren auf der Web­platt­form der Flex­work-Kam­pa­gne ihre Er­fah­run­gen mit fle­xi­blen Ar­beits­mo­del­len und ste­hen im Dis­kus­si­ons­fo­rum Red und Ant­wort.

De­mo­gra­fi­scher Wan­del for­dert neue Lö­sun­gen
Im Ar­beits­markt fin­det ein Wan­del statt: Die Ba­by­boo­mer ste­hen vor der Pen­sio­nie­rung, ihre Stel­len wer­den durch jün­ge­re Frau­en und Män­ner be­setzt. Diese brin­gen an­de­re Er­war­tun­gen an einen Ar­beit­ge­ber mit. Sie wol­len sich öfter ge­mein­sam um die Fa­mi­lie küm­mern und for­dern eine aus­ge­wo­ge­ne Work-Life-Ba­lan­ce. «Un­ter­neh­men ste­hen vor der Her­aus­for­de­rung, ihren Mit­ar­bei­ten­den ge­eig­ne­te Lö­sun­gen für ihre un­ter­schied­li­chen Be­dürf­nis­se und Le­bens­pha­sen zu bie­ten», er­klärt Di­ver­si­ty-Ver­ant­wort­li­che Yvon­ne Seitz. In die­ser Funk­ti­on setzt sie sich seit 2006 für Ver­ein­bar­keit von Beruf und Pri­vat­le­ben, ein dis­kri­mi­nie­rungs­frei­es Um­feld, ein aus­ge­wo­ge­ne­res Ge­schlech­ter­ver­hält­nis auf allen Hier­ar­chie­stu­fen sowie Ge­ne­ra­tio­nen­viel­falt ein. Ihr er­klär­tes Ziel ist etwas un­ge­wöhn­lich: «Meine Stel­le ab­zu­schaf­fen, weil Di­ver­si­ty im Un­ter­neh­men so stark ver­an­kert ist, dass es keine spe­zi­fi­sche Stel­le mehr dafür braucht.»

Di­ver­si­ty sei für die AXA in zwei­fa­cher Hin­sicht wich­tig. Ei­ner­seits sind ge­misch­te Teams in­no­va­ti­ver: Männ­li­che, weib­li­che, jün­ge­re, er­fah­re­ne­re An­ge­stell­te un­ter­schied­li­cher Her­kunft brin­gen ver­schie­de­ne Blick­win­kel in den Ar­beits­all­tag ein. Diese Durch­mi­schung kann eine Be­rei­che­rung sein und führt zu bes­se­ren Lö­sun­gen. An­de­rer­seits hat eine Ver­si­che­rung eben­so viel­fäl­ti­ge Kun­din­nen und Kun­den mit in­di­vi­du­el­len Be­dürf­nis­sen. Die Pro­duk­te müs­sen daher an die­sen Be­dürf­nis­sen aus­ge­rich­tet sein, denen man am bes­ten durch viele Blick­win­kel im ei­ge­nen Un­ter­neh­men ge­recht wer­den kann. Um die­ses Ideal zu er­rei­chen, müs­sen Stol­per­stei­ne für un­ter­re­prä­sen­tier­te Grup­pen iden­ti­fi­ziert und be­sei­tigt wer­den.




För­de­rung statt Quote
Ein Bei­spiel, wie Un­ter­neh­mens- und Mit­ar­bei­ter­in­ter­es­sen ideal zu­sam­men­ge­bracht wer­den konn­ten, ist das Mo­dell von Bet­ti­na Zahnd, Lei­te­rin Un­fall­for­schung und Prä­ven­ti­on. Seit der Ge­burt ihres ers­ten Kin­des hat sie ihr Pen­sum von 100 auf 60 Pro­zent re­du­ziert. Dem Wunsch, gut er­reich­bar zu sein, be­geg­ne­te sie damit, ihr Pen­sum auf vier Tage zu ver­tei­len. Sie ar­bei­tet mehr­heit­lich mor­gens, geht aber am Nach­mit­tag frü­her heim zur Fa­mi­lie. Sie ist eben­falls eine Flex­work-Bot­schaf­te­rin: «Meine Er­fah­rung zeigt, man kann Kin­der haben und be­ruf­lich eine Füh­rungs­po­si­ti­on aus­üben. Ich möch­te junge Frau­en mo­ti­vie­ren, bei­des zu wagen.»

Die AXA Win­ter­thur schuf über die letz­ten Jahre ein brei­tes An­ge­bot, um die Ver­ein­bar­keit von Beruf und Fa­mi­lie zu er­leich­tern: Mit Teil­zeit­mo­del­len, einem brei­ten An­ge­bot zur fa­mi­li­en­ex­ter­nen Kin­der- und An­ge­hö­ri­gen­be­treu­ung, einer Fe­ri­en­wo­che für die Kin­der der Mit­ar­bei­ten­den, einem Vä­ter­fo­rum sowie di­ver­sen an­de­ren An­ge­bo­ten. Ein Gen­der-Men­to­ring-Pro­gramm, das vor fünf Jah­ren in­iti­iert wurde, brach­te am­bi­tio­nier­te Frau­en mit Mit­glie­dern der Ge­schäfts­lei­tung sowie des Top­ma­nage­ments zu­sam­men, um sich über Kar­rie­re­we­ge aus­zu­tau­schen und von­ein­an­der zu ler­nen. Im Ge­gen­satz zu einer Quo­ten­re­ge­lung ziele man dar­auf ab, das Be­wusst­sein zu för­dern, wie wich­tig in­ter­ne He­te­ro­ge­ni­tät sei, so Seitz. «Wir wol­len, dass Kan­di­da­tin­nen ein­ge­stellt wer­den wegen ihrer Fä­hig­kei­ten und ihrem Bei­trag zu einem ge­misch­ten Team, nicht weil sie Frau­en sind.» Die Mass­nah­men wir­ken. Der An­teil der weib­li­chen Füh­rungs­kräf­te im Se­ni­or Ma­nage­ment ist seit 2008 um 80 Pro­zent und im Midd­le Ma­nage­ment um rund 30 Pro­zent ge­wach­sen. In­ter­es­sant ist, dass in der­sel­ben Zeit­span­ne auch der An­teil Män­ner, die Teil­zeit ar­bei­ten, um 50 Pro­zent ge­stie­gen ist.


«Meine Er­fah­rung zeigt, man kann Kin­der haben und be­ruf­lich eine Füh­rungs­po­si­ti­on aus­üben. Ich möch­te junge Frau­en mo­ti­vie­ren, bei­des zu wagen.»


Immer ein pas­sen­des Mo­dell
Ob po­li­ti­sches Man­dat, Ver­eins­ar­beit, Wei­ter­bil­dung oder Hobby – die Mo­ti­ve für fle­xi­bles Ar­bei­ten sind viel­fäl­tig. Je nach Be­darf und Auf­ga­ben­be­reich kön­nen neben Teil­zeit­mo­del­len auch mo­bi­les Ar­bei­ten, Job-Sharing oder Home-Of­fice eine Lö­sung sein. Für äl­te­re Mit­ar­bei­ten­de ist aus­ser­dem das Se­niorFlex-Pro­gramm at­trak­tiv. Damit könne man ab dem 58. Le­bens­jahr sein Ar­beits­pen­sum um 20 Pro­zent re­du­zie­ren, ohne auf den vol­len Pen­si­ons­kas­sen­bei­trag ver­zich­ten zu müs­sen.

«Ich wünsch­te eine Pen­sio­nie­rung à la Carte, um dabei mein Wis­sen wei­ter­zu­ge­ben.»
 
Fle­xi­ble Ar­beits­mo­del­le sind eine Vor­aus­set­zung, dass Di­ver­si­ty in einem Un­ter­neh­men ge­lebt wer­den kann. Die Ad­ap­ti­on an den ge­sell­schaft­li­chen Wan­del braucht aber Zeit. Für Yvon­ne Seitz ist eines es­sen­zi­ell: «Man muss sehen, dass die Ge­schäfts­lei­tung das Thema mit­trägt.» Mit der Flex-Work-Kam­pa­gne wird zudem prä­sen­tiert, wie un­ter­schied­li­che Kar­rie­re­we­ge mög­lich sind und gleich­zei­tig das Un­ter­neh­men davon pro­fi­tiert. Yvon­ne Seitz sucht den öf­fent­li­chen Dia­log; mit ihren Ak­ti­vi­tä­ten nimmt die AXA Win­ter­thur eine Vor­rei­ter­rol­le im Be­reich Di­ver­si­ty und Fle­xi­bi­li­tät ein. In Zu­kunft wird die Be­deu­tung sol­cher Struk­tu­ren in der Schweiz wohl zu­neh­men, nicht nur auf­grund der An­sprü­che der Ge­ne­ra­ti­on Y, son­dern auch im Zu­sam­men­hang mit dem de­mo­gra­fi­schen Wan­del, Fach­kräf­te­man­gel, Zu­wan­de­rungs­be­schrän­kung oder Eng­päs­sen bei Ver­kehrs­in­fra­struk­tu­ren.

 

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen