Physiker bei der Arbeit

Mit MINT-Studium erfolgreicher auf dem Arbeitsmarkt

Wer ein Studium im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) abschliesst, hat deutlich bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt als die Absolventen anderer Fachbereiche. Zu diesem Befund kommt eine neue Untersuchung des Bundesamts für Statistik (BFS). Dass sich trotzdem zu wenige Studienanfänger für ein MINT-Fach entscheiden, ist ein Problem, das gemäss economiesuisse auf den vorangehenden Schulstufen angepackt werden muss.

​​Die Zahlen, die das BFS heute präsentierte, sind eindeutig: Wer ein MINT-Fach studiert, dem gelingt der erfolgreiche Einstieg in den Arbeitsmarkt in den meisten Fällen besser als einem Absolventen anderer Studienrichtungen. Das Bundesamt nahm unter die Lupe, wo Studierende, die ihre Ausbildung 2008 abgeschlossen hatten, ein Jahr später beruflich standen. Nicht nur die Erwerbslosenquote lag bei den MINT-Absolventen mit 3,8 Prozent deutlich tiefer als bei den übrigen Hochschulabgängern (5,5 Prozent). Ganze 24 Prozent von ihnen starteten ihre Karriere direkt in einer Führungsposition, während es in den anderen Disziplinen lediglich 16,6 Prozent waren. Noch grösser war der Unterschied beim Anteil der Berufstätigen mit unbefristeter Anstellung: 71,5 Prozent der MINT-Spezialisten hatten solche Arbeitsverträge, bei den Übrigen waren es lediglich 63,2 Prozent. 

Früh Anreize setzen

Auch der oft geäusserte Vorbehalt, mit einer MINT-Ausbildung lasse sich weniger verdienen als mit einem anderen Studienabschluss, wird durch die BFS-Zahlen widerlegt. Der mittlere Jahreslohn der Absolventen von MINT- und anderen Hochschulausbildungen war nach einem Jahr vergleichbar. Informatiker und Techniker verdienten sogar überdurchschnittlich gut. Nur das Lohnniveau im Bauwesen fiel mit 68'900 Franken pro Jahr etwas ab.

Für economiesuisse zeigt die Untersuchung deutlich, dass die heute gesellschaftlich dominierende Vorstellung einer erfolgreichen Studienwahl mit der Realität wenig gemein hat. Der grosse Andrang in gewissen geisteswissenschaftlichen Fächern geht an den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes vorbei. Es ist dringend nötig, die Chancen einer MINT-Ausbildung bekannter zu machen und Kinder und Jugendliche möglichst früh – bereits auf Stufe Volksschule – für die entsprechenden Themen zu begeistern.

Link zur BFS-Untersuchung