Mit PPP-Pro­jek­ten an die di­gi­ta­le Welt­spit­ze

Pu­blic-Pri­va­te-Part­nership-Mo­del­le kön­nen nicht nur bei Bau­vor­ha­ben Sinn ma­chen, son­dern auch bei der Rea­li­sie­rung von eGo­vern­ment-Pro­jek­ten. Wie dies funk­tio­niert, zeigt ein neuer Leit­fa­den des Bun­des, der in Zu­sam­men­ar­beit mit eco­no­mie­su­is­se ent­stan­den ist.
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​Das Kon­zept ist ein­fach: An­statt Auf­trä­ge zu ver­ge­ben, wer­den mit einem Lie­fe­ran­ten ge­mein­sam Ri­si­ken und Nut­zen des Pro­jekts ge­teilt. Oft ent­steht auf die­ser Basis eine Win-win-Si­tua­ti­on für alle Part­ner: Der Staat muss zum Bei­spiel keine teure Soft­ware­lö­sung im­ple­men­tie­ren, son­dern kann ge­mein­sam mit an­de­ren Fir­men eine ge­mein­sa­me Soft­ware­platt­form nut­zen. So re­sul­tie­ren für alle be­tei­lig­ten Part­ner tie­fe­re Kos­ten und bes­se­re Lö­sun­gen – aus Sicht des Bür­gers wird so ein bes­se­rer Ser­vice zu ef­fi­zi­en­ten Be­din­gun­gen ge­schaf­fen.

Be­son­ders auf Stufe der Kan­to­ne und Ge­mein­den liegt hier ein er­heb­li­ches Po­ten­zi­al. Die Ver­wal­tung zö­gert heute aber oft noch, PPP-Lö­sun­gen in Be­tracht zu zie­hen. Dies vor allem, weil un­be­kann­tes Neu­land be­schrit­ten wird. Der von Staat und Wirt­schaft ge­mein­sam er­stell­te Di­gi­ta­len Agen­da 2020. Wenn die Schweiz wie­der unter die fünf bes­ten di­gi­ta­len Volks­wirt­schaf­ten der Welt vor­stos­sen will, dann braucht es einen Ef­fort – eco­no­mie­su­is­se will hier auf­zei­gen, wie auf einem kon­struk­ti­ven Weg Fort­schrit­te er­zielt wer­den kön­nen. Be­reits die Er­stel­lung des Leit­fa­dens war ein PPP-Pro­jekt, bei dem das ISB sei­tens der Ver­wal­tung und eco­no­mie­su­is­se als pri­va­ter Part­ner zu­sam­men­ge­spannt haben.

Dank PPP-Mo­del­len kön­nen unter an­de­rem die fol­gen­den Vor­tei­le er­zielt wer­den:

Grös­sen­vor­tei­le/Men­gen­ef­fek­te: Ein Dienst­leis­ter, der für meh­re­re Kun­den die glei­che Leis­tung er­bringt, kann seine Fix­kos­ten auf eine grös­se­re Menge an Leis­tun­gen ver­tei­len. Dies führt meis­tens zu Kos­ten­vor­tei­len. Zudem fal­len für den Auf­trag­ge­ber Kos­ten nur an, wenn die Leis­tun­gen in An­spruch ge­nom­men wer­den.

Spe­zia­li­sie­rungs­vor­tei­le/Ver­bund­ef­fek­te: Als Folge der Spe­zia­li­sie­rungs­vor­tei­le kön­nen sich beide Part­ner auf ihre Kern­kom­pe­ten­zen kon­zen­trie­ren. Dies führt in der Regel für beide Sei­ten zu Kos­ten- und Qua­li­täts­vor­tei­len.

An­reiz­struk­tu­ren und -me­cha­nis­men: Mit klar fest­ge­leg­ten Leis­tungs- und Qua­li­täts­stan­dards, kom­bi­niert mit leis­tungs­ori­en­tier­ten Ver­gü­tungs­me­cha­nis­men, kön­nen beide Part­ner pro­fi­tie­ren. Ge­winn­mög­lich­kei­ten beim pri­va­ten Part­ner ge­währ­leis­ten grund­sätz­lich Ef­fi­zi­enz- und In­no­va­ti­ons­an­rei­ze.

Ri­si­ko­al­lo­ka­ti­on: Die Ri­si­ken wer­den von dem­je­ni­gen Part­ner ge­tra­gen, der das Ri­si­ko am bes­ten ein­schät­zen und hand­ha­ben kann. Dies führt zu mi­ni­ma­len Ri­si­ko­kos­ten und trägt zur Ge­samt­kos­ten­op­ti­mie­rung bei.

Bei part­ner­schaft­li­cher Auf­ga­ben­er­fül­lung in Form von PPP kom­men durch die län­ger­fris­ti­ge Aus­rich­tung und na­ment­lich den Le­bens­zy­klus­an­satz ins­be­son­de­re fol­gen­de Ele­men­te dazu:

Op­ti­mie­rung der Be­triebs­kos­ten: Die In­ves­ti­tio­nen wer­den im Hin­blick auf den Be­trieb op­ti­miert. Da­durch kön­nen er­heb­li­che Be­triebs­kos­ten ein­ge­spart wer­den.

Wett­be­werb über den gan­zen Le­bens­zy­klus: Nicht nur die In­ves­ti­ti­on, son­dern auch der Be­trieb wird im Wett­be­werb ver­ge­ben. Dies zeigt ef­fi­zi­enz­stei­gern­de Aus­wir­kun­gen auf die Ge­samt­kos­ten.

In­no­va­ti­on: Durch eine funk­tio­na­le (er­geb­nis­ori­en­tier­te) Leis­tungs­be­schrei­bung kann der pri­va­te Part­ner seine Ideen in die Rea­li­sie­rung ein­flies­sen las­sen, was zu Op­ti­mie­run­gen führt.

Syn­er­gi­en: Dem pri­va­ten Part­ner wird die Mög­lich­keit ge­ge­ben, über Syn­er­gi­en und kom­mer­zi­el­le (Neben-)Nut­zun­gen Er­trä­ge zu ge­ne­rie­ren und damit die Kos­ten tie­fer zu hal­ten bzw. De­ckungs­bei­trä­ge zu er­wirt­schaf­ten.