Logos Alliance und economiesuisse

Un­ge­bro­chen hohe Zu­stim­mung zum Rah­men­ab­kom­men

Fast drei von vier Schwei­zer Un­ter­neh­men sehen in den bi­la­te­ra­len Ab­kom­men zwi­schen der Schweiz und der Eu­ro­päi­schen Union mehr Vor­tei­le als Nach­tei­le. Des­halb ist der Fort­be­stand der Bi­la­te­ra­len er­gänzt mit einem in­sti­tu­tio­nel­len Ab­kom­men die mit Ab­stand at­trak­tivs­te Op­ti­on für die Mehr­heit der Un­ter­neh­men. Dies zeigt eine re­prä­sen­ta­ti­ve Um­fra­ge des For­schungs­in­sti­tuts gfs.​bern im Auf­trag von eco­no­mie­su­is­se und Al­li­an­ce Eco­no­mie-Po­li­tique bei über 1000 Un­ter­neh­men. Mehr als 60 Pro­zent der be­frag­ten Un­ter­neh­men wür­den ein Rah­men­ab­kom­men un­ter­stüt­zen, wenn es zur Ab­stim­mung käme.

Seit Mo­na­ten über­strahlt die Co­ro­na-Pan­de­mie und deren wirt­schaft­li­chen Fol­gen fast alle an­de­ren Sor­gen der Schwei­zer Un­ter­neh­men. Ge­ra­de des­halb sind die Er­geb­nis­se der jüngs­ten, zum drit­ten Mal durch­ge­führ­ten eu­ro­pa­po­li­ti­schen Be­fra­gung der Schwei­zer Un­ter­neh­men be­son­ders in­ter­es­sant. Sie zei­gen eine auch in Kri­sen­pha­sen ge­fes­tig­te Hal­tung der Un­ter­neh­men ge­gen­über den Be­zie­hun­gen un­se­res Lan­des zur Eu­ro­päi­schen Union.

Für über 70 Pro­zent der be­frag­ten Un­ter­neh­men sind die ak­tu­el­len bi­la­te­ra­len Ver­trä­ge mehr­heit­lich vor­teil­haft. Dass die Zu­stim­mung etwas ge­rin­ger aus­fiel als im Vor­jahr, ist mög­li­cher­wei­se auf die ak­tu­el­le Co­ro­na­kri­se zu­rück­zu­füh­ren. Die Un­ter­neh­men haben im Mo­ment an­de­re Sor­gen, ge­ra­de mit Blick auf die Bin­nen­wirt­schaft.

In der Co­ro­na­kri­se hat das Be­dürf­nis der Un­ter­neh­men nach einer ra­schen Lö­sung mit der EU für die Wei­ter­ent­wick­lung der Bi­la­te­ra­len leicht ab­ge­nom­men. Die Be­fürch­tung, dass die Schweiz in­ter­na­tio­nal den An­schluss ver­liert, ist etwas we­ni­ger aus­ge­prägt als im Vor­jahr. Aber im­mer­hin jedes zwei­te Un­ter­neh­men teilt diese Be­fürch­tung nach wie vor.

Die Schwei­zer Wirt­schaft hat ein vi­ta­les In­ter­es­se, den bi­la­te­ra­len Weg mit der EU fort­zu­füh­ren. Gleich­wer­ti­ge Al­ter­na­ti­ven zum be­ste­hen­den bi­la­te­ra­len Weg sind zum heu­ti­gen Zeit­punkt nicht er­kenn­bar und bei den Un­ter­neh­men auch nicht mehr­heits­fä­hig.

Eine Kün­di­gung der Ver­trä­ge oder ein EU-Bei­tritt sind bei den be­frag­ten Un­ter­neh­men ab­so­lut chan­cen­los. Der star­ke Sup­port für die Fort­set­zung der Bi­la­te­ra­len ist aus Sicht von eco­no­mie­su­is­se und Al­li­an­ce Eco­no­mie-Po­li­tique auch ein deut­li­ches Si­gnal gegen Ex­pe­ri­men­te in der Eu­ro­pa­po­li­tik mit un­ge­wis­sem Aus­gang. 

Bei frei­er Aus­wahl aus ver­schie­de­nen Sze­na­ri­en ist die Bei­be­hal­tung der Bi­la­te­ra­len mit einem in­sti­tu­tio­nel­len Ab­kom­men für fast drei von vier Un­ter­neh­men die at­trak­tivs­te Op­ti­on.

Po­si­ti­ve Be­ur­tei­lung des Rah­men­ab­kom­mens

An­ge­sichts der glo­ba­len Pan­de­mie und des star­ken Drucks, unter dem die Un­ter­neh­men der­zeit ste­hen, fällt die Be­ur­tei­lung des in­sti­tu­tio­nel­len Ab­kom­mens über­ra­schend po­si­tiv aus: Die Schwei­zer Wirt­schaft steht wei­ter­hin mehr­heit­lich hin­ter dem ak­tu­ell dis­ku­tier­ten in­sti­tu­tio­nel­len Rah­men­ab­kom­men. Mehr als 60 Pro­zent der be­frag­ten Un­ter­neh­men wür­den ein sol­ches Ab­kom­men un­ter­stüt­zen, wenn es zur Ab­stim­mung käme. Das Ab­kom­men ist ar­gu­men­ta­tiv breit ab­ge­stützt. Für die Un­ter­neh­men ste­hen die Pla­nungs­si­cher­heit für die Wirt­schaft und der Schutz guter Be­din­gun­gen für die Ex­port­in­dus­trie im Vor­der­grund.

«Die star­ke Un­ter­stüt­zung des Rah­men­ab­kom­mens ist in­so­fern be­mer­kens­wert, als dass seit fast zwei Jah­ren sei­tens des Bun­des­rats ein eu­ro­pa­po­li­ti­sches Schwei­gen be­steht. Dies hat na­tur­ge­ge­ben den Geg­nern des Rah­men­ab­kom­mens mehr Raum ge­ge­ben», kom­men­tiert eco­no­mie­su­is­se-Di­rek­to­rin Mo­ni­ka Rühl die jüngs­ten Um­fra­ge­er­geb­nis­se.

«Mit der hohen Ak­zep­tanz des Rah­men­ab­kom­mens ist haupt­säch­lich das An­lie­gen ver­bun­den, die vor­teil­haf­ten Bi­la­te­ra­len in die Zu­kunft zu ret­ten und den Ex­port­zu­gang nicht zu ge­fähr­den», sagt Lo­renz Fur­rer, Ge­schäfts­füh­rer der Al­li­an­ce Eco­no­mie-Po­li­tique. In­ter­es­sant sei die star­ke Un­ter­stüt­zung des Rah­men­ab­kom­mens bei den klei­ne­ren Un­ter­neh­men und im Ge­wer­be. 

Rund jedes zwei­te Un­ter­neh­men ist der Auf­fas­sung, dass der Bun­des­rat keine Ver­bes­se­run­gen ge­gen­über dem vor­lie­gen­den Ab­kom­men aus­han­deln kann. Und ob­wohl die Klä­run­gen mit der EU noch gar nicht ab­ge­schlos­sen sind, über­wie­gen die Be­für­wor­ter-Ar­gu­men­te.

Alle In­for­ma­tio­nen zur ak­tu­el­len eu­ro­pa­po­li­ti­schen Be­fra­gung von Schwei­zer Un­ter­neh­men fin­den Sie im Kurz­be­richt «Er­folgs­fak­to­ren der Wirt­schaft».

 

Er­folgs­fak­to­ren der Wirt­schaft

 

Über Al­li­an­ce EP

Al­li­an­ce EP ist eine par­tei­po­li­tisch un­ab­hän­gi­ge Pri­vat­in­itia­ti­ve, die sich für op­ti­ma­le Rah­men­be­din­gun­gen und einen star­ken Wirt­schafts­stand­ort Schweiz ein­setzt. Für Al­li­an­ce EP ist es zen­tral, dass Po­li­tik und Ver­wal­tung einen un­ge­fil­ter­ten, tages- und par­tei­po­li­tisch un­ab­hän­gi­gen Input von höchs­ten Ebe­nen der Wirt­schaft und der Wis­sen­schaft er­hal­ten.

Über eco­no­mie­su­is­se

eco­no­mie­su­is­se ist der Dach­ver­band der Schwei­zer Wirt­schaft. Er ver­tritt die In­ter­es­sen sei­ner Mit­glie­der in allen Be­rei­chen der Wirt­schafts­po­li­tik und setzt sich für op­ti­ma­le Rah­men­be­din­gun­gen für den Wirt­schafts­stand­ort Schweiz ein. Mit­glie­der sind 100 Bran­chen­ver­bän­de, 20 kan­to­na­le Han­dels­kam­mern sowie ei­ni­ge Ein­zel­un­ter­neh­men. eco­no­mie­su­is­se ver­tritt ins­ge­samt 100'000 Schwei­zer Un­ter­neh­men aus allen Bran­chen mit zwei Mil­lio­nen Ar­beits­plät­zen in der Schweiz.