Ein junger Mann im Bewerbungsgespräch mit zwei Jungunternehmern

Er­folg­rei­cher Be­rufs­ein­stieg für Hoch­schul­ab­sol­ven­ten

Die Er­geb­nis­se der Ab­sol­ven­ten­be­fra­gung zei­gen ein­mal mehr: Der Weg über eine Be­rufs­leh­re an einer Fach­hoch­schu­le steht einem klas­si­schen Uni­ver­si­täts­stu­di­um in punk­to Ar­beits­markt­er­folg in nichts nach, trotz deut­lich kür­ze­rer Aus­bil­dungs­zeit.

Pe­ri­odisch er­hebt der Bund bei Stu­di­en­ab­gän­gern, wie sich ihr Ein­stieg ins Be­rufs­le­ben ge­stal­tet. Die jüngs­ten Er­geb­nis­se zei­gen, dass der An­teil der Er­werbs­lo­sen unter den Uni­ver­si­täts­ab­gän­gern ein Jahr nach ihrem Mas­ter­ab­schluss mit vier Pro­zent nicht höher ist als jener des Be­völ­ke­rungs­durch­schnitts. Unter den Ab­sol­ven­tin­nen und Ab­sol­ven­ten von Fach­hoch­schu­len mit Ba­che­l­or­ab­schluss ist die Er­werbs­lo­sen­quo­te gar ge­rin­ger (3,6 Pro­zent), und am bes­ten schnei­den die Ab­gän­ger von päd­ago­gi­schen Hoch­schu­len ab (0,6 Pro­zent). Im Durch­schnitt fin­den Per­so­nen mit einem Fach­hoch­schul­ab­schluss also leich­ter eine Stel­le als Uni­ver­si­täts­ab­gän­ger.

Er­folg­rei­che Fach­hoch­schü­ler

Auch was die Ein­kom­men an­geht, kön­nen sich die Fach­hoch­schul-Ba­che­lors ge­gen­über den Mas­ter-Ab­sol­ven­ten der Uni­ver­si­tä­ten be­haup­ten: Ihr Durch­schnitts­ein­kom­men ist mit 77'500 Fran­ken im Jahr für ein Voll­zeit­pen­sum prak­tisch gleich hoch wie jenes der Uni­ver­si­täts­ab­sol­ven­ten mit 77'700 Fran­ken. Fünf Jahre nach dem Stu­di­en­ab­schluss nu­an­ciert sich die­ses Bild zwar etwas: Uni­ver­si­täts­ab­gän­ger mit Mas­ter er­hal­ten im Schnitt 95'000 Fran­ken, wäh­rend sich Ba­che­lor von Fach­hoch­schu­len mit 87’200 Fran­ken be­gnü­gen müs­sen. Es gibt in bei­den Fäl­len be­trächt­li­che Un­ter­schie­de je nach Fach­rich­tung, doch bei den Fach­hoch­schu­len ist die Spann­wei­te we­sent­lich grös­ser. Ins­be­son­de­re die Be­rei­che De­sign und Kunst zie­hen den Schnitt nach unten.

Die ver­gleichs­wei­se sehr gute Ein­kom­mens­si­tua­ti­on der Fach­hoch­schul­ab­sol­ven­ten ist auch im Kon­text der Stu­di­en­län­ge zu be­trach­ten: Sie ver­die­nen ähn­lich viel trotz deut­lich kür­ze­rer schu­li­scher Aus­bil­dungs­zeit. Sie haben zudem oft­mals wäh­rend einer Be­rufs­leh­re schon ein Ein­kom­men er­zielt oder das Stu­di­um be­rufs­be­glei­tend ab­sol­viert. Das er­klärt auch die tie­fe­re Er­werbs­lo­sen­quo­te. Zwar gibt es auch hier gros­se Un­ter­schie­de zwi­schen den Stu­di­en­rich­tun­gen, grund­sätz­lich hat die grös­se­re Pra­xis­er­fah­rung aber ins­be­son­de­re beim Ein­stieg ins Be­rufs­le­ben einen klar po­si­ti­ven Ef­fekt.

Schwei­zer Bil­dungs­sys­tem als Stär­ke

Ge­samt­haft spre­chen die er­freu­li­chen Er­geb­nis­se also vor allem für den Er­folg un­se­res Bil­dungs­sys­tems. Im Ge­gen­satz zu vie­len an­de­ren Län­dern braucht es in der Schweiz weder eine gym­na­sia­le Ma­tu­ri­tät noch ein Uni­ver­si­täts­stu­di­um, um auf dem Ar­beits­markt Er­folg zu haben. Die Ab­sol­ven­ten von pra­xis­ori­en­tier­ten Fach­hoch­schu­len ste­hen den Ab­gän­gern von auf die For­schung aus­ge­rich­te­ten Uni­ver­si­tä­ten in Sa­chen Be­rufs­er­folg in nichts nach. Das ist dem of­fe­nen, der Chan­cen­gleich­heit ver­pflich­te­ten und durch­läs­si­gen Schwei­zer Bil­dungs­sys­tem zu ver­dan­ken.