Fak­ten­frei zur TISA-frei­en Stadt

Ich hab da ein paar Fra­gen:

Ge­gen­wär­tig wird in Genf zwi­schen mehr als 50 Staa­ten – dar­un­ter auch die Schweiz – über ein mo­der­nes Dienst­leis­tungs­ab­kom­men ver­han­delt. Ob­wohl Zü­rich das Dienst­leis­tungs­zen­trum der Schweiz ist, will das städ­ti­sche Par­la­ment Zü­rich zur TISA-frei­en Stadt er­klä­ren las­sen – so der In­halt eines Vor­stos­ses, der kürz­lich vom Ge­mein­de­rat über­wie­sen wurde. Ist das nun Po­lit­sym­bo­lik, da in die­ser Frage ja die Eid­ge­nos­sen­schaft zu­stän­dig ist? Oder eher Po­lit­thea­ter, da die Schweiz wegen TISA kei­nen ein­zi­gen Dienst­leis­tungs­markt zu­sätz­lich öff­nen muss? Viel­leicht ist es Po­li­tik­ver­dros­sen­heit auf­sei­ten der Zür­cher Ge­mein­de­po­li­ti­ker, wenn diese so tun, als wären sie im Bun­des­haus und ein­fach mal über ein ganz neues Thema ent­schei­den? Diese Fra­gen kann ich nicht be­ant­wor­ten, dafür aber ein paar an­de­re:

Ist das nun Po­lit­sym­bo­lik, da in die­ser Frage ja die Eid­ge­nos­sen­schaft zu­stän­dig ist?

Der Vor­wurf, zu TISA fän­den in Genf Ge­heim­ver­hand­lun­gen statt, ist falsch. Man kann im In­ter­net de­tail­lier­te Fak­ten­blät­ter lesen – Ein­stieg via seco.​admin.​ch. Ge­nau­so falsch ist die Be­haup­tung, dass TISA den Ser­vice pu­blic in der Schweiz ne­ga­tiv tan­gie­ren würde. Die Schweiz hat hier – wie an­de­re Län­der auch – den gan­zen Ser­vice pu­blic aus­ge­nom­men, was in Über­ein­stim­mung mit dem gel­ten­den Schwei­zer Recht ist. 

Oder eher Po­lit­thea­ter, da die Schweiz wegen TISA kei­nen ein­zi­gen Dienst­leis­tungs­markt zu­sätz­lich öff­nen muss?

Hin­ge­gen ist rich­tig, dass die Schweiz bei den Dienst­leis­tun­gen sehr wett­be­werbs­fä­hig ist und als Ex­port­na­ti­on in die­sem Be­reich Er­folg hat. Die Be­deu­tung die­ses Sek­tors wird wei­ter zu­neh­men. Eben­so trifft es zu, dass ich es sehr be­dau­re, wenn in einer wich­ti­gen The­ma­tik wie der Schwei­zer Aus­sen­wirt­schafts­po­li­tik viele Po­li­ti­ker ihre Ein­schät­zun­gen auf Be­haup­tun­gen statt auf Fak­ten stüt­zen.