Mit Kon­tin­gen­ten zur Qua­dra­tur des Krei­ses

Der Sou­ve­rän hat ent­schie­den. Am ver­gan­ge­nen Sonn­tag haben die Schwei­zer Stimm­be­rech­tig­ten die Mas­sen­ein­wan­de­rungs-In­itia­ti­ve der SVP an der Urne an­ge­nom­men. Von der Wie­der­ein­füh­rung von Kon­tin­gen­ten ver­spre­chen sich die In­iti­an­ten die er­folg­rei­che Qua­dra­tur des Krei­ses. Die Auf­ga­be ist kniff­lig: Die Po­li­tik muss dort re­üs­sie­ren, wo die Geo­me­trie jahr­hun­der­te­lang ge­schei­tert ist.

Zwar haben die In­iti­an­ten wäh­rend der Ab­stim­mungs­de­bat­te stets be­tont, dass die Zu­wan­de­rung ohne ne­ga­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf den Wirt­schafts­stand­ort be­grenzt wer­den kann. Kon­kre­te Lö­sungs­an­sät­ze wur­den bis­her je­doch noch nicht ge­lie­fert. Die EU hin­ge­gen hat rasch deut­li­che Si­gna­le aus­ge­sandt: Knapp 24 Stun­den nach An­nah­me der In­itia­ti­ve wur­den die Ge­sprä­che über das drin­gend be­nö­tig­te Strom­ab­kom­men aus­ge­setzt. Und ob un­se­re Stu­die­ren­den wie bis­her ein­fach, güns­tig und un­bü­ro­kra­tisch über­all in Eu­ro­pa stu­die­ren kön­nen oder un­se­re Hoch­schu­len wei­ter­hin in der EU-For­schungs­ko­ope­ra­ti­on ein­be­zo­gen blei­ben, ist alles an­de­re als ge­si­chert. Klar ist mit dem Ab­stim­mungs­re­sul­tat nur, dass noch vie­les un­klar ist. Ein­fa­che und ra­sche Lö­sun­gen wird es kaum geben.

Umso wich­ti­ger ist eine mass­vol­le, un­bü­ro­kra­ti­sche und vor allem wirt­schafts­ver­träg­li­che Um­set­zung der In­itia­ti­ve durch die Po­li­tik. Davon hängt letzt­end­lich nicht nur das Wohl ein­zel­ner we­ni­ger Un­ter­neh­men ab. Der Zu­gang zu qua­li­fi­zier­ten Fach­kräf­ten sowie zum eu­ro­päi­schen Bin­nen­markt ist für die ge­sam­te Schwei­zer Wirt­schaft über­le­bens­not­wen­dig.