So­li­da­ri­sches Steu­er­sys­tem der Schweiz

Vor dem Hin­ter­grund der Fi­nanz- und Wirt­schafts­kri­se meh­ren sich For­de­run­gen nach mehr so­zia­lem Aus­gleich und hö­he­ren Steu­ern für Rei­che. Be­haup­tun­gen, das Steu­er­sys­tem der Schweiz sei nicht so­li­da­risch, hal­ten den Fak­ten je­doch nicht stand.
​Die hohe Staats­ver­schul­dung zwingt ge­gen­wär­tig viele Re­gie­run­gen zu tief grei­fen­den Re­for­men, Aus­ga­ben­kür­zun­gen und Steu­er­er­hö­hun­gen. Gleich­zei­tig ge­win­nen Dis­kus­sio­nen um Ein­kom­mens- und Ver­mö­gens­un­ter­schie­de sowie For­de­run­gen nach mehr so­zia­lem Aus­gleich an Be­deu­tung. eco­no­mie­su­is­se weist dies­be­züg­lich seit Jah­ren dar­auf hin, dass das Steu­er- und So­zi­al­sys­tem der Schweiz aus­ge­spro­chen so­li­da­risch ist. Hö­he­re oder neue Steu­ern sind des­halb ab­zu­leh­nen. Die neuen Zah­len der Eid­ge­nös­si­schen Steu­er­ver­wal­tung zur di­rek­ten Bun­des­steu­er be­stä­ti­gen diese An­sicht.

Ver­stärk­te Um­ver­tei­lung von oben nach unten
Weil die di­rek­te Bun­des­steu­er sehr pro­gres­siv aus­ge­stal­tet ist, kom­men we­ni­ge Steu­er­pflich­ti­ge für den Gross­teil der Steu­er­ein­nah­men auf. So ge­ne­riert das obers­te Pro­zent der Steu­er­pflich­ti­gen rund 41 Pro­zent der Ein­nah­men. Fast 80 Pro­zent der Er­trä­ge wer­den von zehn Pro­zent der Bür­ge­rin­nen und Bür­ger fi­nan­ziert. Um­ge­kehrt müs­sen fast 30 Pro­zent der Steu­er­pflich­ti­gen, d.h. fast eine Mil­li­on Per­so­nen, keine di­rek­te Bun­des­steu­er ent­rich­ten.

Die un­glei­che Steu­er­be­las­tung ist somit Aus­druck einer gros­sen So­li­da­ri­tät zwi­schen den ver­schie­de­nen Ein­kom­mens­klas­sen (Um­ver­tei­lung von oben nach unten), die in den letz­ten Jah­ren noch zu­ge­nom­men hat. Mit den Re­for­men der letz­ten Jahre – Re­form der Ehe­paar­be­steue­rung, steu­er­li­che Ent­las­tung von Fa­mi­li­en mit Kin­dern – sind näm­lich ins­be­son­de­re klei­ne­re und mitt­le­re Ein­kom­men ent­las­tet wor­den.

So hat die Steu­er­be­las­tung einer ver­hei­ra­te­ten Per­son mit zwei Kin­dern und einem Ein­kom­men von 100'000 Fran­ken in den letz­ten 20 Jah­ren auf Bun­des­ebe­ne um zwei Drit­tel ab­ge­nom­men. Ver­än­de­run­gen in der Steu­er­be­las­tung bei hö­he­ren Ein­kom­men oder neue So­zi­al­leis­tun­gen sind des­halb un­nö­tig.



Wei­te­re In­for­ma­tio­nen:
Auf­schlüs­se­lung Ein­kom­mens­steu­er­ver­tei­lung