​Keine Plan­wirt­schaft für un­se­re Hoch­schu­len

Die Ver­füg­bar­keit von gut ge­bil­de­ten und qua­li­fi­zier­ten Ar­beits­kräf­ten ist für die Schwei­zer Wirt­schaft von zen­tra­ler Be­deu­tung. Die Qua­li­tät der Bil­dung hängt we­sent­lich vom Ni­veau un­se­rer Hoch­schu­len ab. Das Hoch­schul­för­de­rungs- und Ko­or­di­na­ti­ons­ge­setz (HFKG), das in der Herbst­ses­si­on im Stän­de­rat wei­ter­be­ra­ten wird, ent­schei­det mass­geb­lich dar­über, in wel­che Rich­tung sich die Hoch­schul­land­schaft Schweiz wei­ter­ent­wi­ckeln wird.​

Lei­der ent­hält die HFKG-Vor­la­ge zahl­rei­che plan­wirt­schaft­li­che Ele­men­te, die drin­gend ent­fernt wer­den müs­sen. Die Au­to­no­mie der Hoch­schu­len muss im In­ter­es­se eines ech­ten Qua­li­täts­wett­be­werbs deut­lich ge­stärkt wer­den. Was heisst das kon­kret? Ers­tens: kein staat­li­ches Pla­nungs­bü­ro für Hoch­schu­len. Es geht nicht an, dass Bund und Kan­to­ne für die Qua­li­tät der Hoch­schu­len sor­gen wol­len. Der Staat muss sich dar­auf be­schrän­ken, op­ti­ma­le Vor­aus­set­zun­gen zu schaf­fen, damit die Hoch­schu­len qua­li­ta­tiv hoch­ste­hend und in­ter­na­tio­nal wett­be­werbs­fä­hig sind. Zwei­tens: Die Be­hör­den dür­fen sich nicht in die Pro­fil­bil­dung der Hoch­schu­len ein­mi­schen. Das ist Sache der Hoch­schu­len. Und Drit­tens: Es ist falsch, dass der Staat für die Schwer­punkt­bil­dung ver­ant­wort­lich sein soll. Auch das ist Sache der Hoch­schu­len.

Die Schweiz braucht einen aus­ge­zeich­ne­ten Hoch­schul­raum. Bench­marks für un­se­re Hoch­schu­len sind die in­ter­na­tio­nal bes­ten Uni­ver­si­tä­ten. Will das HFKG dazu bei­tra­gen, dass die Schwei­zer Hoch­schu­len auch künf­tig mit den Bes­ten welt­weit mit­hal­ten kön­nen, muss das Ge­setz stär­ker nach li­be­ra­len Grund­sät­zen aus­ge­rich­tet wer­den.