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Bei den So­zi­al­ver­si­che­run­gen droht ein Loch von 5 Mil­li­ar­den Fran­ken

Ein Schei­tern der Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form hätte deut­lich gra­vie­ren­de­re Fol­gen als bis­lang an­ge­nom­men. Zu die­sem Schluss kommt eine neue Stu­die von BAK BASEL. Auf dem Spiel ste­hen be­reits kurz­fris­tig 194’000 Stel­len und Steu­er­ein­nah­men bei Bund, Kan­to­nen und Ge­mein­den in Mil­li­ar­den­hö­he. Bis­lang kaum be­kannt: Auch bei den So­zi­al­ver­si­che­run­gen dro­hen Ein­nah­men­ver­lus­te von über 5 Mil­li­ar­den Fran­ken.

At­trak­ti­ve Steu­ern haben den Wirt­schafts­stand­ort Schweiz in den ver­gan­ge­nen 20 Jah­ren ge­stärkt und sub­stan­zi­ell zu Wachs­tum und Wohl­stand bei­ge­tra­gen. Davon haben die ge­sam­te Volks­wirt­schaft, der Staat und die Be­völ­ke­rung pro­fi­tiert. Dies zeigt eine neue Stu­die des Wirt­schafts­for­schungs­in­sti­tuts BAK BASEL im Auf­trag von eco­no­mie­su­is­se. Weil heu­ti­ge Steu­er­pri­vi­le­gi­en für in­ter­na­tio­nal tä­ti­ge Fir­men in­ter­na­tio­nal nicht mehr ak­zep­tiert wer­den, muss die Schweiz ihr Steu­er­sys­tem um­bau­en. Dies soll mit der Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form III ge­sche­hen, über die die Schweiz am 12. Fe­bru­ar ab­stimmt.

Vom Ge­lin­gen die­ser Pläne hängt ex­trem viel ab, wie die Stu­die von BAK BASEL zeigt. Eine er­folg­rei­che Um­set­zung der USR III si­chert ge­gen­über einer Si­tua­ti­on ohne Er­satz­mass­nah­men lang­fris­tig rund 160 Mil­li­ar­den Fran­ken Wert­schöp­fung und rund 850’000 Stel­len. Beim Umbau des Steu­er­sys­tems ste­hen damit lang­fris­tig rund ein Vier­tel des Schwei­zer BIP und jeder fünf­te Ar­beits­platz auf dem Spiel.

Be­reits kurz­fris­tig dro­hen Mil­li­ar­den­aus­fäl­le bei AHV, IV und Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung

Doch beim Schei­tern der vor­lie­gen­den Steu­er­re­form dro­hen be­reits kurz­fris­tig hohe volks­wirt­schaft­li­che Ver­lus­te, wie die Ana­ly­sen der Öko­no­men von BAK BASEL zei­gen:

  • Al­lei­ne das kurz­fris­ti­ge Ver­lust­po­ten­zi­al bei einer Ab­wan­de­rung der hoch­mo­bi­len
    Un­ter­neh­men liegt bei einem BIP-Rück­gang von 5,6 Pro­zent (34 Mil­li­ar­den Fran­ken).
  • Damit ver­bun­den wäre ein Ar­beits­platz­ab­bau von 194’000 Stel­len.
  • Bei Bund, Kan­to­nen und Ge­mein­den dro­hen hohe Er­trags­aus­fäl­le bei der Ein­kom­mens­steu­er. Al­lei­ne das kurz­fris­ti­ge Ver­lust­po­ten­zi­al liegt bei 2,7 Mil­li­ar­den Fran­ken. Hinzu kom­men die Ver­lus­te bei den Un­ter­neh­mens­steu­ern. Ak­tu­ell leis­ten die be­trof­fe­nen Sta­tus­ge­sell­schaf­ten mit gegen 5 Mil­li­ar­den Fran­ken rund die Hälf­te der Ge­winn­steu­er­ein­nah­men des Bun­des.
  • Bei den Ver­si­che­rungs­sys­te­men (AHV, IV, EO, ALV, BVG) ent­stün­de ein Ein­nah­men­aus­fall in der Höhe von mehr als 5 Mil­li­ar­den Fran­ken.


Be­trof­fe­ne Fir­men zah­len künf­tig mehr

Wäh­rend die heu­ti­gen Sta­tus­ge­sell­schaf­ten mit der er­folg­rei­chen Um­set­zung der Steu­er­re­form im Durch­schnitt etwas höher be­steu­ert wer­den als heute, wer­den bis­lang or­dent­lich be­steu­er­te Un­ter­neh­men teil­wei­se spür­bar ent­las­tet. Die Steu­er­re­form ist damit eine zen­tra­le Vor­la­ge für die ganze Schweiz, wie Hans-Ul­rich Big­ler, Di­rek­tor des Schwei­ze­ri­schen Ge­wer­be­ver­bands und FDP-Na­tio­nal­rat (ZH) im An­schluss an die Stu­di­en­prä­sen­ta­ti­on be­ton­te: «Wie ein Un­ter­neh­men muss auch ein Land wett­be­werbs­fä­hig sein, damit es Ar­beits­plät­ze er­hal­ten, Steu­er­ein­nah­men si­chern und in die Zu­kunft des Wirt­schafts­stand­orts in­ves­tie­ren kann. Das Schwei­zer Stimm­volk steht am 12. Fe­bru­ar vor der Wahl, ob es eine wei­ter­hin wett­be­werbs­fä­hi­ge Schweiz will oder nicht.» eco­no­mie­su­is­se-Prä­si­dent Heinz Kar­rer hob zudem her­vor, dass die Steu­er­re­form eine gros­se Chan­ce für den In­no­va­tions- und High­tech­stand­ort Schweiz ist. «Bei einem Ja wer­den all jene Fir­men ge­stärkt, die hier in un­se­rem Land for­schen, neue In­no­va­tio­nen her­vor­brin­gen und zu­kunfts­träch­ti­ge Ar­beits­plät­ze schaf­fen.»

 

Rück­fra­gen

  • Mi­cha­el Grass, Mit­glied der Ge­schäfts­lei­tung von BAK BASEL, Lei­ter Markt­feld Wir­kungs­ana­ly­se: 061 279 97 23
  • Hans-Ul­rich Big­ler, Di­rek­tor Schwei­ze­ri­scher Ge­wer­be­ver­band, FDP-Na­tio­nal­rat (ZH):
  • Heinz Kar­rer, Prä­si­dent eco­no­mie­su­is­se