Herbst­ses­si­on 2018

Das Par­la­ment ver­sam­mel­te sich vom 10. bis 28. Sep­tem­ber in Bern zur Herbst­ses­si­on. Hier fin­den Sie un­se­re Stel­lung­nah­men zu wich­ti­gen Ge­schäf­ten.

Na­tio­nal­rat

Na­tio­nal­rat will aus­län­di­sche Bus­sen zum Steu­er­ab­zug zu­las­sen

Die Vor­la­ge sieht vor, dass Un­ter­neh­men fi­nan­zi­el­le Sank­tio­nen mit Straf­zweck und Be­ste­chungs­gel­der in Zu­kunft steu­er­lich nicht mehr vom Ge­winn ab­zie­hen kön­nen. Der Ge­set­zes­ent­wurf schliesst auch Be­ste­chungs­gel­der an Pri­va­te sowie Auf­wen­dun­gen, die mit Straf­ta­ten zu­sam­men­hän­gen, von der Ab­zugs­be­rech­ti­gung aus. Wei­ter­hin ab­zugs­fä­hig blei­ben sol­len le­dig­lich ge­winn­ab­schöp­fen­de Sank­tio­nen ohne Straf­zweck.

Im gel­ten­den Recht ist die steu­er­li­che Be­hand­lung von Bus­sen, Geld­stra­fen und fi­nan­zi­el­len Ver­wal­tungs­sank­tio­nen mit Straf­zweck nicht ex­pli­zit ge­re­gelt. Das Bun­des­ge­richt ent­schied am 26. Sep­tem­ber 2016, dass es ihnen an der steu­er­li­chen Ab­zugs­fä­hig­keit man­gelt. Das Ziel des Bun­des­rats be­steht darin, die be­ste­hen­de Rechts­un­si­cher­heit zu be­sei­ti­gen.

Mit der Vor­la­ge wird die Mo­ti­on Lu­gin­bühl «steu­er­li­che Ab­zugs­fä­hig­keit von Bus­sen» (14.3450) um­ge­setzt.

Po­si­ti­on eco­no­mie­su­is­se

eco­no­mie­su­is­se spricht sich grund­sätz­lich für eine An­nah­me der Vor­la­ge aus. Aus Sicht der Wirt­schaft be­steht ge­gen­über den An­trä­gen der Kom­mis­si­on für Wirt­schaft und Ab­ga­ben des Na­tio­nal­rats (WAK-NR) noch An­pas­sungs­be­darf. Auf Ar­ti­kel 27 Ab­satz 3 Buch­sta­be b DBG (ana­log für Art. 59 DBG und im StHG) soll­te ver­zich­tet wer­den. Diese Be­stim­mung ist un­klar und in der Pra­xis nicht um­setz­bar. 

Fer­ner soll­te Ar­ti­kel 27 Ab­satz 3 Buch­sta­be c DBG (ana­log für Art. 59 DBG und im StHG) ge­stri­chen wer­den. Diese Be­stim­mung würde die Nicht­ab­zugs­fä­hig­keit ins­be­son­de­re auch auf alle zi­vil­recht­li­chen Leis­tun­gen aus­deh­nen. Das kann kaum die In­ten­ti­on des Ge­setz­ge­bers sein, weil ihre Ab­zugs­fä­hig­keit bis­her nie zur De­bat­te ge­stan­den ist. Zi­vil­recht­li­che Leis­tun­gen sind heute un­be­strit­te­ner­mas­sen als ge­schäfts­mäs­sig be­grün­de­te Auf­wen­dun­gen zu qua­li­fi­zie­ren und müs­sen auch in Zu­kunft vom Ge­winn eines Un­ter­neh­mens in Abzug ge­bracht wer­den kön­nen.

Be­triebs­wirt­schaft­li­che Be­trach­tungs­wei­se re­le­vant

Im Steu­er­recht gilt der Grund­satz der Be­steue­rung nach der wirt­schaft­li­chen Leis­tungs­fä­hig­keit. Dar­aus lei­tet sich die Wert­neu­tra­li­tät des Steu­er­rechts ab. Sie be­sagt, dass es un­be­acht­lich ist, ob ein steu­er­lich re­le­van­ter Sach­ver­halt auf mo­ra­lisch ver­werf­li­cher oder gar il­le­ga­ler Grund­la­ge be­ruht: Ein­künf­te dar­aus wer­den grund­sätz­lich be­steu­ert. Mit an­de­ren Wor­ten: ent­schei­dend für die Be­ur­tei­lung sind die wirt­schaft­li­chen Rea­li­tä­ten und Ef­fek­te. 

Diese rein be­triebs­wirt­schaft­li­che Be­trach­tungs­wei­se muss so­wohl auf der Er­trags­sei­te (bei der Be­steue­rung des Ge­winns) als auch auf der Auf­wand­sei­te (bei den Ab­zü­gen) zum Tra­gen kom­men. An­sons­ten ge­langt man zum stos­sen­den Re­sul­tat, dass die Be­steue­rung von Un­recht le­gi­tim ist, der Abzug von damit ver­bun­de­nem Auf­wand hin­ge­gen nicht. Un­be­strit­te­ner­mas­sen müs­sen Ge­winn­ab­schöp­fun­gen immer steu­er­lich in Abzug ge­bracht wer­den kön­nen. Eine Ver­wei­ge­rung der Ab­zugs­fä­hig­keit der Ge­winn­ab­schöp­fung wäre eine Dop­pel­be­steue­rung. Auch die Ver­wei­ge­rung der Ab­zugs­fä­hig­keit von Sank­tio­nen kommt einer dop­pel­ten Be­las­tung gleich: Indem zum einen die Busse be­gli­chen wer­den muss und diese zum an­de­ren nicht als Auf­wand ab­ge­zo­gen wer­den kann.

Ein­fach um­setz­ba­re und prak­ti­ka­ble Lö­sung nötig

Folgt man nur dem Prin­zip der Wert­neu­tra­li­tät des Steu­er­rechts, dann müss­ten alle fi­nan­zi­el­len Sank­tio­nen steu­er­lich in Abzug ge­bracht wer­den kön­nen. Auch Ge­winn­ab­schöp­fun­gen wären dann un­be­strit­te­ner­mas­sen immer vom Ge­winn ab­zieh­bar. Will man sich dem in einer po­li­ti­schen Wer­tung nicht an­schlies­sen, so soll­te das Ge­sag­te zu­min­dest für alle aus­län­di­schen Bus­sen, Geld­stra­fen und fi­nan­zi­el­len Ver­wal­tungs­sank­tio­nen mit Straf­zweck gel­ten. So wie es die Mehr­heit der vor­be­ra­ten­den WAK-SR emp­foh­len hatte. Diese Lö­sung be­rück­sich­tigt auch voll­um­fäng­lich die Ar­gu­men­te der Wis­sen­schaft, eine Ab­zugs­fä­hig­keit in­län­di­scher Bus­sen stün­de mög­li­cher­wei­se nicht im Ein­klang mit dem Prin­zip der Ein­heit der Rechts­ord­nung. Einen der­ar­ti­gen Kom­pro­miss hätte die Wirt­schaft mit­ge­tra­gen, da er fol­ge­rich­tig und auch ein­fach um­setz­bar ge­we­sen wäre. 

Der vor­lie­gen­de Vor­schlag der Mehr­heit der WAK-NR lehnt sich an den Vor­schlag der Mehr­heit der WAK-SR an. Gleich­zei­tig wer­den die im Ple­num des Stän­de­rats aus­ge­führ­ten Hoff­nun­gen be­rück­sich­tigt, der Na­tio­nal­rat möge eine Lö­sung fin­den, die zwi­schen der Nicht- und einer voll­stän­di­gen Ab­zugs­fä­hig­keit aus­län­di­scher fi­nan­zi­el­ler Sank­tio­nen liegt. Für die prak­ti­sche Um­set­zung be­deu­tet diese Va­ri­an­te zwar Mehr­auf­wand ge­gen­über der voll­stän­di­gen Ab­zugs­fä­hig­keit aller aus­län­di­schen Sank­tio­nen, doch trägt die Wirt­schaft den Kom­pro­miss mit. Die Vor­la­ge des Bun­des­rats lehnt sie hin­ge­gen ab. Sie lässt mehr Fra­gen offen, als sie be­ant­wor­tet.

Stand der Be­ra­tun­gen

Der Na­tio­nal­rat hat den Ge­set­zes­ent­wurf in der Herbst­ses­si­on 2018 als Zweitrat be­han­delt. Auch der Na­tio­nal­rat will, dass in­län­di­sche Sank­tio­nen und Bus­sen nicht steu­er­lich ab­zugs­fä­hig sein sol­len. Die Gros­se Kam­mer ist dies­be­züg­lich dem Stän­de­rat ge­folgt. Aus­län­di­sche Sank­tio­nen und Bus­sen sol­len hin­ge­gen unter be­stimm­ten Um­stän­den zum Abzug zu­ge­las­sen wer­den. Der Rat hat mit 94 zu 88 Stim­men bei 2 Ent­hal­tun­gen ent­schie­den, ihre steu­er­li­che Ab­zugs­fä­hig­keit ge­gen­über dem stän­de­rät­li­chen Be­schluss zu prä­zi­sie­ren. In der Ge­samt­ab­stim­mung hat der Na­tio­nal­rat die Vor­la­ge mit 129 zu 47 Stim­men bei 9 Ent­hal­tun­gen an­ge­nom­men. 

Der Stän­de­rat hatte den Ge­set­zes­ent­wurf in der Früh­jahrs­ses­si­on 2018 als Er­strat be­han­delt und mit 30 zu 6 Stim­men bei 5 Ent­hal­tun­gen be­schlos­sen, aus­län­di­sche Sank­tio­nen nicht zum Abzug zu­zu­las­sen. Ab­zugs­fä­hig soll­ten ge­mäss die­ser Va­ri­an­te le­dig­lich ge­winn­ab­schöp­fen­de Sank­tio­nen ohne Straf­zweck sein. Gleich­zei­tig hat­ten zahl­rei­che Ver­tre­ter der Klei­nen Kam­mer be­tont, der Na­tio­nal­rat solle eine Lö­sung fin­den, die zwi­schen der voll­stän­di­gen Ab­zugs­fä­hig­keit von aus­län­di­schen Bus­sen und deren Nicht­ab­zugs­fä­hig­keit lie­gen möge.

eco­no­mie­su­is­se er­ach­tet die vor­ge­nom­me­ne Prä­zi­sie­rung durch den Na­tio­nal­rat als Schritt in die rich­ti­ge Rich­tung. Sank­tio­nen und Bus­sen wer­den im Aus­land teil­wei­se als Mit­tel des Wirt­schafts­kriegs ein­ge­setzt. eco­no­mie­su­is­se ist zu­ver­sicht­lich, dass in der Dif­fe­renz­ber­ei­ni­gung eine Lö­sung ge­fun­den wer­den kann, wel­che die­ser Pro­ble­ma­tik hin­rei­chend Rech­nung trägt. 

Auch Na­tio­nal­rat will kei­nen Trans­fer der KVG-Re­ser­ven bei Kas­sen­wech­sel

Die Stan­des­in­itia­ti­ve 17.306 ver­langt, dass der An­teil der Re­ser­ven einer ver­si­cher­ten Per­son, wel­che die Kran­ken­kas­se wech­selt, an die neue Kasse über­wie­sen wird. Wie beim ge­setz­li­chen Mi­ni­mum soll ein Be­trag für die Ma­xi­mal­re­ser­ven fest­ge­legt wer­den. Zu die­sem Zweck müs­sen das Kran­ken­ver­si­che­rungs­ge­setz (KVG) sowie die Ver­ord­nun­gen an­ge­passt wer­den.

Die Stan­des­in­itia­ti­ve 17.319 ver­langt, dass die bei einer Kran­ken­kas­se ge­bil­de­ten Re­ser­ven bei einem Kas­sen­wech­sel zum neuen Ver­si­che­rer trans­fe­riert wer­den. Zu die­sem Zweck muss das KVG er­gänzt wer­den.

Po­si­ti­on eco­no­mie­su­is­se

eco­no­mie­su­is­se lehnt beide Stan­des­in­itia­ti­ven ab.

Sta­bi­li­tät des Kran­ken­ver­si­che­rungs­sys­tems ge­fähr­det

Die vor­ge­schla­ge­nen Re­ge­lun­gen wären der Pla­nungs­si­cher­heit ab­träg­lich und wür­den die Sta­bi­li­tät des Kran­ken­ver­si­che­rungs­sys­tems ver­schlech­tern, denn Kran­ken­ver­si­che­rer mit vie­len Ab­gän­gen haben hö­he­re Prä­mi­en. Müs­sen diese Kas­sen zu­sätz­lich Re­ser­ven an die neue Kasse ab­ge­ben, stei­gen ihre Prä­mi­en im nächs­ten Jahr noch stär­ker an. Dies führt neu­er­lich zu Ab­gän­gen, die sie wie­der­um durch Prä­mi­en­er­hö­hun­gen kom­pen­sie­ren müs­sen. Dem­ge­gen­über wei­sen Kas­sen mit Zu­gän­gen tie­fe­re Prä­mi­en auf, die sie mit den zu­sätz­li­chen Re­ser­ve­gel­dern künf­tig noch wei­ter sen­ken kön­nen. Dies führt zu wei­te­ren Zu­gän­gen. Ergo steigt die Prä­mi­en­dif­fe­renz zwi­schen den Kas­sen und somit auch die Wech­sel­ra­te. Eine lang­fris­tig ori­en­tier­te Ge­schäfts­po­li­tik wäre da­durch er­schwert: Teure Kas­sen könn­ten sich mit Ab­gän­gen nicht mehr «ge­sund sa­nie­ren» und droh­ten immer we­ni­ger Ver­si­cher­te zu haben. Durch die mas­siv hö­he­re Wech­sel­ra­te der Ver­si­cher­ten im Ver­gleich zu heute wäre die Ge­fahr von Kon­kur­sen bei den Kas­sen grös­ser. Somit würde das Sys­tem in­sta­bi­ler.

Exis­tie­ren­den Struk­tur­wan­del nicht künst­lich be­schleu­ni­gen

Das Kran­ken­ver­si­che­rungs­sys­tem un­ter­liegt seit der Ein­füh­rung des KVG einem an­hal­ten­den Struk­tur­wan­del. Einen An­teil daran hat ins­be­son­de­re auch das kom­ple­xe re­gu­la­to­ri­sche Um­feld, in dem sich die Kas­sen zu­recht­fin­den müs­sen. Alle 10 Jahre ver­schwin­den durch­schnitt­lich über 35 Pro­zent der Kas­sen. Diese Rate der Struk­tur­be­rei­ni­gung ist ge­nü­gend gross und soll­te nicht künst­lich auf Kos­ten der Sys­tem­sta­bi­li­tät be­schleu­nigt wer­den. Dar­über hin­aus ist die­ser Vor­schlag sys­tem­fremd, da die Kas­sen keine in­di­vi­du­el­len Re­ser­vekon­ten füh­ren.

Stand der Be­ra­tun­gen

Der Na­tio­nal­rat hat die bei­den Stan­des­in­itia­ti­ven in der Herbst­ses­si­on 2018 als Zweitrat be­han­delt. Nach dem Stän­de­rat in der Früh­jahrs­ses­si­on hat auch die Gros­se Kam­mer ent­schie­den, keine Folge zu geben. Die Stan­des­in­itia­ti­ve 17.306 ist mit 130 zu 58 Stim­men und die Stan­des­in­itia­ti­ve 17.319 mit 129 zu 59 Stim­men (1 Ent­hal­tung) ab­ge­lehnt wor­den. Damit sind die bei­den Vor­la­gen er­le­digt.

eco­no­mie­su­is­se be­grüsst die deut­li­che Ent­schei­dung des Na­tio­nal­rats. Da­durch haben die Kran­ken­ver­si­che­rer mehr Pla­nungs­si­cher­heit. Eine An­nah­me der Stan­des­in­itia­ti­ven hätte das Kran­ken­ver­si­che­rungs­sys­tem nur un­nö­tig de­sta­bi­li­siert. Die an­ste­hen­den Pro­ble­me – vor allem der jähr­li­che Kos­ten­an­stieg – hätte man da­durch nicht lösen kön­nen. 

Na­tio­nal­rat will Men­gen­steue­rung auf Milch­markt 

Das gel­ten­de Land­wirt­schafts­ge­setz (LwG) er­klärt die För­de­rung der Qua­li­tät und des Ab­sat­zes sowie die An­pas­sung der Pro­duk­ti­on und des An­ge­bots an die Er­for­der­nis­se des Mark­tes zur Sache der Bran­chen­or­ga­ni­sa­tio­nen. Sie kön­nen zu die­sem Zweck Stan­dard­ver­trä­ge aus­ar­bei­ten. Die Bran­chen­or­ga­ni­sa­ti­on Milch (BO Milch) hat in die­sem Rah­men den Milch­markt seg­men­tiert: Milch des A-Seg­ments für den ge­schütz­ten In­land­markt, Milch des B-Seg­ments für Milch­pro­duk­te ohne Grenz­schutz und Milch des C-Seg­ments für den Ex­port auf den Welt­markt.

Die Stan­des­in­itia­ti­ve 16.309 des Kan­tons Jura ver­langt, dass die Steue­rung der Milch­pro­duk­ti­on und der Milch­prei­se für die Bran­chen­or­ga­ni­sa­tio­nen, Ab­neh­mer und Ver­ar­bei­ter all­ge­mein­ver­bind­lich ge­re­gelt wer­den soll. Das er­klär­te Ziel be­steht darin, für jedes Milch­jahr Trans­pa­renz in die Pro­duk­ti­ons­men­gen und die Pro­duk­ti­ons­pla­nung zu brin­gen.

Die Stan­des­in­itia­ti­ve 17.301 des Kan­tons Frei­burg ver­langt, dass die Men­gen und die Ver­tei­lung in den ver­schie­de­nen Seg­men­ten (A-, B-, C-Seg­ment) neu für min­des­tens sechs Mo­na­te und die Prei­se für min­des­tens drei Mo­na­te fest­ge­legt wer­den. Eine Klau­sel soll eine all­fäl­li­ge An­pas­sung der Prei­se für die ver­blei­ben­de Ver­trags­dau­er re­geln. Zu die­sem Zweck sol­len die Vor­schrif­ten des LwG über den Stan­dard­ver­trag im Milch­sek­tor an­ge­passt wer­den.

Die Stan­des­in­itia­ti­ve 17.310 des Kan­tons Genf ver­langt, dass die Steue­rung der Milch­pro­duk­ti­on und der Milch­prei­se für die Bran­chen­or­ga­ni­sa­tio­nen, Ab­neh­mer und Ver­ar­bei­ter all­ge­mein­ver­bind­lich ge­re­gelt wird. Das er­klär­te Ziel be­steht darin, für jedes Milch­jahr Trans­pa­renz in die Pro­duk­ti­ons­men­gen und die Pro­duk­ti­ons­pla­nung zu brin­gen.

Po­si­ti­on eco­no­mie­su­is­se

eco­no­mie­su­is­se lehnt die drei land­wirt­schaft­li­chen Vor­stös­se ab. 

Be­ste­hen­de Mög­lich­kei­ten aus­schöp­fen – auf neue, star­re Vor­schrif­ten ver­zich­ten

eco­no­mie­su­is­se an­er­kennt, dass die Ver­läss­lich­keit von Ver­ein­ba­run­gen über Milch­men­gen und Milch­prei­se für die Pla­nungs­si­cher­heit auf allen Stu­fen der Wert­schöp­fungs­ket­te wich­tig ist. Gleich­zei­tig müs­sen die Milch­ver­ar­bei­ter und die Milch­pro­du­zen­ten in der Lage sein, die Men­gen und Prei­se in nütz­li­cher Frist an ver­än­der­te Ver­hält­nis­se an­pas­sen zu kön­nen. Das gel­ten­de Recht trägt dies­be­züg­lich den ver­schie­de­nen In­ter­es­sen hin­rei­chend Rech­nung. Die Mög­lich­keit, dass der Bun­des­rat auf Be­geh­ren der BO Milch Stan­dard­ver­trä­ge ge­stützt auf Ar­ti­kel 37 LwG all­ge­mein­ver­bind­lich er­klä­ren kann, reicht zum Schutz der In­ter­es­sen der Milch­pro­du­zen­ten aus. Neue, star­re Vor­schrif­ten, wie sie die vor­lie­gen­den Vor­stös­se ver­lan­gen, sind darum ab­zu­leh­nen. Sie ste­hen im Wi­der­spruch zu der im Ar­ti­kel 104 der Bun­des­ver­fas­sung (BV) wie auch im neuen Ar­ti­kel 104a BV ge­for­der­ten Markt­aus­rich­tung der Land­wirt­schaft.

Keine neuen staat­li­chen Men­gen­be­schrän­kun­gen

Die Schwei­zer Land­wirt­schaft hat sich seit der Ein­füh­rung der ein­zel­be­trieb­li­chen Milch­kon­tin­gen­tie­rung im Jahr 1977 er­heb­lich wei­ter­ent­wi­ckelt. Die Li­be­ra­li­sie­rung des Kä­se­mark­tes ist eine Er­folgs­sto­ry: Die Ex­por­te haben seit 2002 um 25 Pro­zent zu­ge­nom­men. Diese Ex­por­te sind aber auch eine Not­wen­dig­keit, da die pro­du­zier­te Milch­men­ge die Ab­satz­mög­lich­kei­ten im In­land über­steigt. Die Milch­ver­ar­bei­ter und die Milch­pro­du­zen­ten müs­sen des­halb im in­ter­na­tio­na­len Wett­be­werb be­ste­hen kön­nen. Sie be­nö­ti­gen mit­tel- bis lang­fris­tig eine Fle­xi­bi­li­sie­rung und keine neuen zen­tra­len Men­gen­steue­run­gen. 

Milch­men­gen und Milch­prei­se sol­len von den Ver­ar­bei­tern und Pro­du­zen­ten im Rah­men der gel­ten­den Vor­schrif­ten des LwG ver­trag­lich ver­ein­bart wer­den. Wei­ter­ge­hen­de staat­li­che Ein­grif­fe in die Preis­bil­dung und Men­gen­be­schrän­kun­gen sind ab­zu­leh­nen. Sie wür­den ein­zig neue Milch­se­en und But­ter­ber­ge schaf­fen. Wenn die Milch­prei­se wie in der Ver­gan­gen­heit zu gross­zü­gig fest­ge­legt wer­den, so wird die Land­wirt­schaft für einen Teil der Milch im In­land keine Ab­neh­mer fin­den. Da Ex­port­sub­ven­tio­nen nicht mehr er­laubt sind, könn­ten die zu teu­ren Milch­pro­duk­te im Ex­port nicht ge­winn­brin­gend ver­kauft wer­den. Lang­fris­tig kann auch die Land­wirt­schaft nicht der Er­kennt­nis ent­flie­hen, dass grös­se­re Men­gen tie­fe­re Prei­se bzw. klei­ne­re Men­gen hö­he­re Prei­se be­deu­ten.

Vor­schlä­ge der Agrar­po­li­tik 22+ ab­war­ten

Die Vor­stös­se sind aus­ser­dem aus einem an­de­ren Grund ab­zu­leh­nen: Der Bun­des­rat wird vor­aus­sicht­lich im Jahr 2019 die Bot­schaft zur Agrar­po­li­tik 22+ (AP 22+) un­ter­brei­ten. eco­no­mie­su­is­se ver­tritt die Mei­nung, dass die Aus­rich­tung der Milch­bran­che nicht vor­her dis­ku­tiert wer­den soll­te. Es wäre vor­ei­lig und po­li­tisch un­klug, zum jet­zi­gen Zeit­punkt neue Mass­nah­men auf dem Milch­markt zu be­schlies­sen, wenn im Zu­sam­men­hang mit der AP 22+ grund­le­gen­de Ent­schei­dun­gen über die Aus­rich­tung der Agrar­po­li­tik an­ste­hen.

Stand der Be­ra­tun­gen

Der Na­tio­nal­rat hat die drei Stan­des­in­itia­ti­ven in der Herbst­ses­si­on 2018 als Zweitrat be­han­delt und ihnen Folge ge­ge­ben. Die Stan­des­in­itia­ti­ve 16.309 hat die Gros­se Kam­mer mit 91 zu 70 Stim­men und 21 Ent­hal­tun­gen un­ter­stützt. Die Stan­des­in­itia­ti­ve 17.301 hat der Na­tio­nal­rat mit 88 zu 75 Stim­men bei 22 Ent­hal­tun­gen und die Stan­des­in­itia­ti­ve 17.310 mit 89 zu 72 Stim­men bei 25 Ent­hal­tun­gen an­ge­nom­men. Die Ar­gu­men­te des Bun­des­rats ver­moch­ten nicht durch­zu­drin­gen. Damit gehen die drei Stan­des­in­itia­ti­ven zu­rück in die Kom­mis­si­on des Er­strats.

eco­no­mie­su­is­se be­dau­ert, dass sich der Na­tio­nal­rat mehr­heit­lich für eine Men­gen­steue­rung im Milch­markt aus­ge­spro­chen hat. Diese Ent­schei­dung ist rück­wärts­ge­wandt und nicht im­stan­de, die exis­tie­ren­den Pro­ble­me der Milch­pro­du­zen­ten nach­hal­tig zu lösen. An einer Markt­öff­nung wird trotz­dem kein Weg vor­bei­füh­ren, wenn die Milch­wirt­schaft eine er­folg­rei­che Zu­kunft haben soll.

Na­tio­nal­rat gegen Aus­wei­tung des Ta­bak­wer­be­ver­bots 

Die Mo­ti­on ver­langt, dass Wer­bung für Ta­bak­pro­duk­te und E-Zi­ga­ret­ten in Print- und On­line­pro­duk­ten, die Min­der­jäh­ri­gen leicht zu­gäng­lich sind, ver­bo­ten wird. Als «leicht zu­gäng­lich» er­ach­tet der Mo­tio­när Print- und On­line­pro­duk­te, wel­che weder über Be­zahl­abon­ne­men­te noch über eine an­de­re Form der per­sön­li­chen Iden­ti­fi­zie­rung ver­fü­gen.

Be­reits heut­zu­ta­ge un­ter­sagt die Ta­bak­ver­ord­nung Wer­bung für Ta­bak­erzeug­nis­se und für Rau­cher­wa­ren mit Ta­bak­er­satz­stof­fen, die sich spe­zi­ell an Ju­gend­li­che unter 18 Jah­ren rich­tet (Art. 18).

Po­si­ti­on eco­no­mie­su­is­se

eco­no­mie­su­is­se lehnt die Mo­ti­on ab. 

Auf un­ver­hält­nis­mäs­si­ge Ein­schrän­kun­gen der Wer­be­frei­heit ver­zich­ten

Die Ver­mark­tung und Be­wer­bung von le­ga­len Pro­duk­ten ge­gen­über einem er­wach­se­nen, in­for­mier­ten Pu­bli­kum ist ein zen­tra­ler Be­stand­teil der Markt­wirt­schaft. Die Wer­be­frei­heit wird im Rah­men der Wirt­schafts­frei­heit von der Bun­des­ver­fas­sung ge­schützt. Die Ein­schrän­kun­gen die­ses Grund­rechts müs­sen sich auf das Not­wen­digs­te be­schrän­ken. Die in der Mo­ti­on vor­ge­schla­ge­nen Wer­be­ver­bo­te grei­fen über­mäs­sig in die Wirt­schafts­frei­heit ein und sind nicht ziel­füh­rend.

Be­ste­hen­de Mass­nah­men rei­chen aus

Die be­ste­hen­den ge­setz­li­chen Wer­be­ein­schrän­kun­gen sowie die weit­ge­hen­den Selbst­be­schrän­kun­gen durch die Her­stel­ler sind aus­rei­chend und haben sich be­währt. In der Mo­ti­on wird hin­ge­gen auf die blos­se Zu­gäng­lich­keit der Wer­bung durch Min­der­jäh­ri­ge ab­ge­stellt. Dies steht im Wi­der­spruch zum im Rah­men der Dis­kus­si­on des Ta­bak­pro­duk­te­ge­set­zes vom Par­la­ment be­schlos­se­nen Rück­wei­sungs­an­trag. Aus­ser­dem würde damit ein Prä­ze­denz­fall für wei­te­re will­kür­li­che Ver­bo­te ge­schaf­fen. Hinzu kommt, dass un­klar ist, wie man das Ver­bot bei Wer­bung aus dem Aus­land und bei In­ter­net­wer­bung durch­set­zen könn­te. Häu­fig lässt sich näm­lich nicht prä­zi­se be­ein­flus­sen, wo das Wer­be­ban­ner im In­ter­net ge­setzt wird.

Stand der Be­ra­tun­gen

Der Na­tio­nal­rat hat die Mo­ti­on in der Herbst­ses­si­on 2018 als Er­strat be­han­delt. Die Rats­mehr­heit hat sich mit 94 zu 89 Stim­men bei 7 Ent­hal­tun­gen gegen die Mo­ti­on aus­ge­spro­chen. Der Vor­stoss ist damit er­le­digt.

Der Bun­des­rat hatte die An­nah­me der Mo­ti­on be­an­tragt.

eco­no­mie­su­is­se be­grüsst den Ent­scheid des Na­tio­nal­rats. Das gel­ten­de Recht ist ab­so­lut aus­rei­chend, so dass wei­ter­ge­hen­de Re­gu­lie­run­gen un­ver­hält­nis­mäs­sig in die Wirt­schafts­frei­heit ein­grei­fen wür­den. Es ist er­freu­lich, dass die Rats­mehr­heit dies er­kannt und eine un­nö­ti­ge Ver­schär­fung des be­ste­hen­den Ta­bak­wer­be­ver­bots ab­ge­lehnt hat.

Na­tio­nal­rat will Ge­wichts­zoll beim Au­to­im­port ab­schaf­fen

Ge­gen­wär­tig wird auf Per­so­nen­wa­gen ein Ein­fuhr­zoll in der Höhe von 12 bis 15 Fran­ken je 100 Ki­lo­gramm er­ho­ben. Für den Im­port aus Staa­ten, die mit der Schweiz ein Frei­han­dels­ab­kom­men ab­ge­schlos­sen haben, wird unter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen Zoll­frei­heit ge­währt. Die Mo­ti­on ver­langt vom Bun­des­rat, den Ge­wichts­zoll bei Per­so­nen­wa­gen im Rah­men einer Än­de­rung von Ar­ti­kel 8 des Zoll­ge­set­zes ab­zu­schaf­fen.

Der Mo­tio­när will damit eine un­ver­hält­nis­mäs­si­ge Ein­schrän­kung der Wirt­schaft und Bür­ger ab­schaf­fen, ein Han­dels­hemm­nis auf­he­ben sowie die Ver­wal­tung ent­las­ten.

Po­si­ti­on eco­no­mie­su­is­se

eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt die Mo­ti­on.

Po­si­ti­ves Si­gnal set­zen: Han­dels­hemm­nis­se ab­bau­en

Die Wirt­schaft un­ter­stützt das Grund­an­lie­gen der Mo­ti­on. Eine An­nah­me wäre ein über die kon­kre­ten Pro­duk­te hin­aus­ge­hen­des Si­gnal in Rich­tung Abbau von be­ste­hen­den Han­dels­hemm­nis­sen. Die Ab­schaf­fung der Zoll­ab­ga­be wäre aus­ser­dem eine wirk­sa­me, li­be­ra­le Mass­nah­me zur Be­kämp­fung der «Hoch­preis­in­sel Schweiz». Auch wenn es sich nur um eine iso­lier­te Mass­nah­me han­delt, so ist doch die Zoll­be­las­tung an­ge­sichts der Prei­se für ein ein­zel­nes Auto nicht zu ver­nach­läs­si­gen. Zoll­ab­ga­ben auf ein­ge­führ­te Neu­wa­gen ohne Ur­sprungs­nach­weis ver­ur­sa­chen un­nö­ti­ge Kos­ten, für die letzt­lich die Schwei­zer Kon­su­men­ten auf­kom­men müs­sen. Die in der Mo­ti­on vor­ge­se­he­ne Er­leich­te­rung wird sich im be­tref­fen­den An­wen­dungs­be­reich sti­mu­lie­rend auf den Wett­be­werb aus­wir­ken. Sie wäre zudem ein Si­gnal für freie Märk­te in einer Zeit, in der welt­weit pro­tek­tio­nis­ti­sche Ten­den­zen im Auf­wind sind.

Stand der Be­ra­tun­gen

Der Na­tio­nal­rat hat die Mo­ti­on in der Herbst­ses­si­on 2018 als Er­strat be­han­delt. Mit 122 zu 60 Stim­men bei 1 Ent­hal­tung hat der Na­tio­nal­rat be­schlos­sen, die Mo­ti­on an­zu­neh­men. Der Bun­des­rat hatte die Ab­leh­nung der Mo­ti­on be­an­tragt. Der Stän­de­rat wird sich als Nächs­ter mit der Mo­ti­on be­fas­sen.

eco­no­mie­su­is­se be­grüsst den Be­schluss des Na­tio­nal­rats. Damit ist ein ers­ter Schritt zur Ab­schaf­fung des Ge­wichts­zolls beim Au­to­im­port un­ter­nom­men wor­den. Wenn auch der Stän­de­rat zu­stimmt, wer­den die Par­al­lel­im­por­te er­leich­tert und un­nö­ti­ge Han­dels­hemm­nis­se ab­ge­baut.

Na­tio­nal­rat will ge­mein­wirt­schaft­li­che Leis­tun­gen im Ge­sund­heits­we­sen der Aus­schrei­bungs­pflicht un­ter­stel­len 

Die Mo­ti­on ver­langt, dass ge­mein­wirt­schaft­li­che Leis­tun­gen ge­mäss Ar­ti­kel 49 Ab­satz 3 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­ge­set­zes (KVG) dem öf­fent­li­chen Be­schaf­fungs­recht un­ter­stellt wer­den.

Zu den ge­mein­wirt­schaft­li­chen Leis­tun­gen ge­hö­ren ins­be­son­de­re die Auf­recht­er­hal­tung von Spi­tal­ka­pa­zi­tä­ten aus re­gio­nal­po­li­ti­schen Grün­den sowie die For­schung und uni­ver­si­tä­re Lehre.

Po­si­ti­on eco­no­mie­su­is­se

eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt die Mo­ti­on.

Pro­ble­ma­ti­sche Dop­pel­rol­le der Kan­to­ne

Die Um­set­zung der Spi­tal­fi­nan­zie­rung fin­det auf Kan­tons­ebe­ne statt. Da die Kan­to­ne die Spi­tä­ler nicht nur fi­nan­zie­ren, son­dern teil­wei­se auch be­trei­ben, droht ein In­ter­es­sen­kon­flikt. So ist es wenig er­staun­lich, dass man­che Kan­to­ne die Struk­tur­be­rei­ni­gung mit allen Mit­teln brem­sen wol­len. Es ist ihnen wich­ti­ger, ihre ei­ge­nen Spi­tä­ler zu ret­ten, als eine qua­li­ta­tiv hoch­ste­hen­de und kos­ten­güns­ti­ge Spi­tal­ver­sor­gung zu er­mög­li­chen. Aus­ser­dem er­ge­ben sich durch den Ein­fluss, den die Kan­to­ne als Spi­tal­be­trei­ber auf die Be­stim­mung der Ta­ri­fe (sog. «Ba­se­ra­te») neh­men kön­nen, «ver­deck­te Quer­sub­ven­tio­nie­run­gen».

Feh­len­de Trans­pa­renz im Be­reich der ge­mein­wirt­schaft­li­chen Leis­tun­gen

Auch die Ab­gel­tung ge­mein­wirt­schaft­li­cher Leis­tun­gen stellt eine sol­che Quer­sub­ven­tio­nie­rung dar. Die Fi­nanz­strö­me sind alles an­de­re als trans­pa­rent. Aus­ser­dem exis­tie­ren keine ein­heit­li­chen ge­setz­li­chen Kri­te­ri­en, was die Kan­to­ne als ge­mein­wirt­schaft­li­che Leis­tun­gen ab­gel­ten kön­nen. Die feh­len­de Trans­pa­renz im Be­reich der ge­mein­wirt­schaft­li­chen Leis­tun­gen ist eine Ur­sa­che dafür, dass sich die Ver­la­ge­rung der Be­hand­lun­gen von sta­tio­när zu am­bu­lant ver­zö­gert. Da­durch wird das gros­se Po­ten­zi­al der neuen Spi­tal­fi­nan­zie­rung nicht aus­ge­schöpft. Die Folge: Prä­mi­en- und Steu­er­zah­ler wer­den un­nö­ti­ger­wei­se zur Kasse ge­be­ten.

Un­ter­stel­lung unter das öf­fent­li­che Be­schaf­fungs­recht als Chan­ce

Das Bun­des­ge­setz über das öf­fent­li­che Be­schaf­fungs­we­sen (BöB) hat unter an­de­rem zum Ziel, die Ver­ga­be von öf­fent­li­chen Auf­trä­gen trans­pa­rent zu ge­stal­ten. Aus­ser­dem soll der wirt­schaft­li­che Ein­satz der öf­fent­li­chen Mit­tel ge­för­dert wer­den. Ge­gen­wär­tig wer­den die ge­mein­wirt­schaft­li­chen Leis­tun­gen sehr ein­sei­tig an die öf­fent­li­chen Leis­tungs­an­bie­ter ver­ge­ben.

Mit der Un­ter­stel­lung unter das öf­fent­li­che Be­schaf­fungs­recht las­sen sich die Fi­nanz­strö­me bes­ser kon­trol­lie­ren. Die Ver­ga­be der Gel­der wird trans­pa­ren­ter und bes­ser nach­voll­zieh­bar. Aus­ser­dem ge­langt ein ein­heit­li­ches Ver­fah­ren zur An­wen­dung, wel­ches eine Gleich­be­hand­lung von öf­fent­li­chen und pri­va­ten Spi­tä­lern durch die Kan­to­ne ge­währ­leis­tet. Ihre Gleich­be­hand­lung ist des­halb so ent­schei­dend, weil nur dann der Leis­tungs­wett­be­werb auch zu ef­fi­zi­en­ten Er­geb­nis­sen füh­ren kann. Quer­sub­ven­tio­nen hin­ge­gen ver­zer­ren den Wett­be­werb, füh­ren zu Fehl­al­lo­ka­tio­nen und be­hin­dern den Wan­del hin zu bes­se­rer Er­geb­nis­qua­li­tät bei gleich­blei­ben­den Kos­ten.

Stand der Be­ra­tun­gen

Der Na­tio­nal­rat hat die Mo­ti­on in der Herbst­ses­si­on 2018 als Er­strat be­han­delt. Die Rats­mehr­heit hat der Mo­ti­on mit 100 zu 92 Stim­men zu­ge­stimmt. Damit geht das Ge­schäft an den Stän­de­rat.

eco­no­mie­su­is­se be­grüsst, dass der Na­tio­nal­rat die Mo­ti­on an­ge­nom­men hat. Als Nächs­tes ist der Stän­de­rat am Zug. Mit der Un­ter­stel­lung von ge­mein­wirt­schaft­li­chen Leis­tun­gen unter die Aus­schrei­bungs­pflicht hält mehr Trans­pa­renz in das Ge­sund­heits­we­sen Ein­zug. Prä­mi­en- und Steu­er­zah­ler wer­den da­durch ent­las­tet.

Na­tio­nal­rat be­schränkt Ent­bün­de­lung der letz­ten Meile auf Kup­fer­lei­tun­gen

Mit der Vor­la­ge will der Bun­des­rat das FMG an die tech­no­lo­gi­schen Ent­wick­lun­gen der ver­gan­ge­nen zehn Jahre (u.a. breit­ban­di­ge Mo­bil­funk- und Fest­net­ze, Dienst­leis­tungs­er­brin­gung via In­ter­net) an­pas­sen. Aus­ser­dem soll wei­ter­hin ein wirk­sa­mer Wett­be­werb beim Er­brin­gen von Fern­mel­de­diens­ten sowie ein aus­rei­chen­der Schutz der Be­nut­zer vor Miss­bräu­chen ga­ran­tiert wer­den. Den Kun­den soll nach dem Wil­len des Bun­des­rats ein mög­lichst brei­tes, qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ges und güns­ti­ges An­ge­bot be­reit­ge­stellt wer­den.

Mit dem vor­lie­gen­den Ge­set­zes­ent­wurf soll allem voran die Pflicht markt­be­herr­schen­der Fern­mel­de­dienst­an­bie­ter, einen voll­stän­dig ent­bün­del­ten Zu­gang zum Teil­neh­mer­an­schluss zu ge­wäh­ren, auf sämt­li­che lei­tungs­ge­bun­de­ne An­schlüs­se aus­ge­wei­tet wer­den:

Der Bun­des­rat soll unter an­de­rem tech­no­lo­gie­neu­tra­len Zu­gang zum lei­tungs­ge­bun­de­nen Teil­neh­mer­an­schluss vor­se­hen kön­nen. Zudem soll er Mass­nah­men gegen un­ver­hält­nis­mäs­sig hohe End­kun­den­ta­ri­fe im Be­reich des in­ter­na­tio­na­len Roa­mings er­grei­fen kön­nen. Aus­ser­dem sol­len den Fern­mel­de­dienst­an­bie­tern Trans­pa­renz­pflich­ten in Bezug auf die Be­ar­bei­tung der von ihnen über­mit­tel­ten In­for­ma­tio­nen und die Qua­li­tät ihrer Diens­te auf­er­legt wer­den (Thema «Netz­neu­tra­li­tät»). Wei­ter sieht der Ent­wurf stren­ge­re Mass­nah­men gegen un­er­wünsch­te Wer­bung und Vor­schrif­ten zum bes­se­ren Schutz von Kin­dern und Ju­gend­li­chen vor den Ge­fah­ren der Nut­zung von Fern­mel­de­diens­ten vor. 

Wich­ti­ge Än­de­run­gen schlägt der Bun­des­rat zudem im Be­reich der Kon­zes­si­ons­pflicht vor: Künf­tig soll das Fre­quenz­spek­trum grund­sätz­lich frei in­ner­halb der Schran­ken der ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten ge­nutzt wer­den kön­nen. Der Bun­des­rat will den Han­del mit Fre­quen­zen, ihre ge­mein­sa­me Nut­zung sowie den Ab­schluss von Ko­ope­ra­ti­ons­ver­trä­gen im In­fra­struk­tur­be­reich er­mög­li­chen. Ein Teil der Kon­zes­si­ons­ge­büh­ren für Funk­kon­zes­sio­nen soll für Mass­nah­men im Be­reich der nich­tio­ni­sie­ren­den Strah­lung ein­ge­setzt wer­den.

Die Über­prü­fung der Be­stim­mun­gen zur Grund­ver­sor­gung ist nicht Ge­gen­stand der Vor­la­ge des Bun­des­rats. Diese soll zu einem spä­te­ren Zeit­punkt ge­trennt er­fol­gen.

Po­si­ti­on eco­no­mie­su­is­se

eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt den Nicht­ein­tre­tens­an­trag der Min­der­heit der Kom­mis­si­on für Ver­kehr und Fern­mel­de­we­sen (KVF-NR). Soll­te der Nicht­ein­tre­tens­an­trag nicht durch­drin­gen, be­steht er­heb­li­cher Än­de­rungs­be­darf in der De­tail­be­ra­tung. eco­no­mie­su­is­se hofft, dass der Na­tio­nal­rat auf die wett­be­werbs­feind­li­chen Ele­men­te des Ge­set­zes­ent­wurfs ver­zich­tet.

Re­gu­lie­rungs­be­darf nicht vor­han­den

Das FMG ist heute ein funk­tio­nie­ren­des Rah­men­ge­setz, das in den letz­ten zehn Jah­ren zu guten bis sehr guten Mark­t­er­geb­nis­sen ge­führt hat. Die Vor­la­ge würde die Re­gu­lie­rungs­dich­te im Te­le­kom­markt ins­ge­samt deut­lich er­hö­hen und damit die bis­her wirk­sa­men, li­be­ra­len Rah­men­be­din­gun­gen ein­schrän­ken. Dies ent­spricht nicht einem zweck­dien­li­chen Um­gang mit neuen Tech­no­lo­gi­en und ist auf­grund der Markt­la­ge ab­so­lut nicht not­wen­dig. 

Die Vor­la­ge ver­folgt ent­we­der ver­gan­gen­heits­ori­en­tier­te oder pro­spek­ti­ve Re­gu­lie­rungs­an­sät­ze. Bei­spiels­wei­se recht­fer­tigt die längst statt­fin­den­de Preis- und An­ge­bots­ent­wick­lung beim Roa­ming kei­nen Ein­griff. Mit der Aus­wei­tung der Netz­zu­gangs­re­gu­lie­rung wird wie­der­um eine hy­po­the­ti­sche Ent­wick­lung vor­weg­ge­nom­men, für die es keine em­pi­ri­schen An­zei­chen gibt. Im Ge­gen­zug wer­den In­ves­ti­ti­ons­an­rei­ze aufs Spiel ge­setzt.

Keine Kom­pe­tenz­de­le­ga­ti­on auf Vor­rat

Vor­ge­se­hen ist, dass ins­be­son­de­re bei den The­men Netz­zu­gang und Roa­ming Bun­des­rat, BAKOM und Com­Com mit weit­rei­chen­den Ver­fü­gungs­kom­pe­ten­zen aus­ge­stat­tet wer­den, die heute beim Par­la­ment lie­gen. Diese Ent­wick­lung ist staats­po­li­tisch pro­ble­ma­tisch und darum ab­zu­leh­nen. Der­art emp­find­li­che Re­gu­lie­rungs­ein­grif­fe dür­fen nicht an die Ver­wal­tung de­le­giert wer­den. Sie soll­ten wei­ter­hin in der Kom­pe­tenz des Par­la­ments ver­blei­ben. Statt­des­sen soll die Ver­wal­tung re­gel­mäs­sig über die Markt­si­tua­ti­on Be­richt er­stat­ten und dem Par­la­ment so fun­dier­te Ent­schei­dungs­grund­la­gen be­reit­stel­len.

Ge­fähr­dung der Rechts- und In­ves­ti­ti­ons­si­cher­heit

Die Vor­la­ge be­zweckt emp­find­li­che Markt­ein­grif­fe wie die ge­setz­li­che Preis­re­gu­lie­rung sowie Trans­pa­renz- oder An­ge­bots­vor­schrif­ten. Zudem schränkt sie die Ver­trags­frei­heit ein und be­ein­träch­tigt somit auch die Rechts- und In­ves­ti­ti­ons­si­cher­heit. Be­ste­hen­de Bran­chen­ver­ein­ba­run­gen und frei­wil­li­ge Ver­pflich­tun­gen sol­len trotz nach­weis­li­cher Wir­kung durch ge­setz­li­che Vor­schrif­ten ab­ge­löst wer­den. Im In­ter­es­se des Sub­si­dia­ri­täts­prin­zips ist dar­auf zu ver­zich­ten. 

Ver­zö­ge­rung der Netz­ent­wick­lung

Der Aus­bau der Hoch­breit­band­net­ze schrei­tet in der Schweiz ste­tig voran und er­mög­licht eine in­ter­na­tio­nal fast ein­zig­ar­ti­ge Ver­sor­gung aller Lan­des­tei­le. So er­reicht die Schweiz heute eine Hoch­breit­band­ab­de­ckung von 98 Pro­zent aller Haus­hal­te. Be­trach­tet man spe­zi­fisch die Glas­fa­ser­net­ze, gibt es je­doch noch viel Luft nach oben: Die Netz­ab­de­ckung liegt ins­ge­samt nur bei rund 29 Pro­zent, in den länd­li­chen Re­gio­nen gar bei we­ni­ger als acht Pro­zent. Das be­ste­hen­de re­gu­la­to­ri­sche Um­feld för­dert pri­va­te In­ves­ti­tio­nen in die Netze und er­mög­licht einen an­hal­ten­den Aus­bau. Dies ist eine wün­schens­wer­te Ent­wick­lung, wel­che die Schweiz fit macht für die di­gi­ta­le Zu­kunft. Eine Än­de­rung der Zu­gangs­re­gu­lie­rung würde diese Ent­wick­lung ge­fähr­den und den er­for­der­li­chen Aus­bau ver­lang­sa­men, ohne dass ein an­de­rer Mehr­wert für die Kun­den ga­ran­tiert wer­den kann. Die Vor­la­ge will damit «das Fell ver­tei­len, bevor der Bär er­legt ist». Die Schwei­zer Wirt­schaft ist auf eine funk­tio­nie­ren­de Netz­in­fra­struk­tur an­ge­wie­sen, wenn sie den An­schluss an die Di­gi­ta­li­sie­rung nicht ver­pas­sen will. In die­sem Sinne ist die Aus­wei­tung der Zu­gangs­re­gu­lie­rung ab­zu­leh­nen. 

Stand der Be­ra­tun­gen

Der Na­tio­nal­rat hat die Vor­la­ge in der Herbst­ses­si­on 2018 als Er­strat be­han­delt. Be­reits im Vor­feld der Be­ra­tung war der Nicht­ein­tre­tens­an­trag der Kom­mis­si­ons­min­der­heit zu­rück­ge­zo­gen wor­den. 

Die Rats­mehr­heit ist be­züg­lich Zu­gangs­re­gime dem An­trag der KVF-NR ge­folgt. Im Ge­gen­satz zum Bun­des­rat will der Na­tio­nal­rat am heu­ti­gen Zu­gangs­re­gime fest­hal­ten. Somit soll die Ent­bün­de­lung der letz­ten Meile vor­der­hand auf Kup­fer­lei­tun­gen be­schränkt blei­ben. Der Na­tio­nal­rat hat zudem ent­schie­den, die Be­stim­mun­gen zur Ge­währ­leis­tung der Netz­neu­tra­li­tät im FMG zu ver­schär­fen. Damit soll si­cher­ge­stellt wer­den, dass alle Daten bei der Über­tra­gung im In­ter­net gleich be­han­delt wer­den. 

Aus­ser­dem hat eine Mehr­heit (182 zu 5 Stim­men) be­schlos­sen, dass der Bun­des­rat Mög­lich­kei­ten zur Be­kämp­fung un­ver­hält­nis­mäs­sig hoher End­kun­den­ta­ri­fe und zur För­de­rung des Wett­be­werbs er­hal­ten soll. Unter an­de­rem sind Preis­ober­gren­zen für Roa­ming-Ta­ri­fe und Vor­schrif­ten über die Ab­rech­nungs­mo­da­li­tä­ten vor­ge­se­hen. 

Nach dem Wil­len der Rats­mehr­heit sol­len An­bie­ter von Re­play TV keine Än­de­run­gen an den auf­ge­zeich­ne­ten und ver­brei­te­ten schwei­ze­ri­schen Fern­seh­pro­gram­men vor­neh­men dür­fen. An­sons­ten hat der Na­tio­nal­rat auf wei­ter­ge­hen­de Re­ge­lun­gen im FMG ver­zich­tet. Re­geln zur Ent­schä­di­gung sol­len im Rah­men der Ur­he­ber­rechts­re­vi­si­on er­las­sen wer­den.

In der Ge­samt­ab­stim­mung hat der Na­tio­nal­rat die Vor­la­ge mit 192 zu 1 Stim­me bei 1 Ent­hal­tung an­ge­nom­men.

eco­no­mie­su­is­se be­grüsst, dass der Na­tio­nal­rat auf einen Teil der Markt­ein­grif­fe, die der Bun­des­rat ur­sprüng­lich vor­ge­schla­gen hatte, ver­zich­tet hat. Gleich­zei­tig be­steht wei­ter­hin An­pas­sungs­be­darf. Es ist zu hof­fen, dass der Zweitrat die not­wen­di­gen Kor­rek­tu­ren an der Vor­la­ge vor­neh­men wird. Das Ziel muss darin be­ste­hen, das FMG zu­kunfts­taug­lich zu ma­chen und dabei auf schwe­re Markt­ein­grif­fe zu ver­zich­ten. 

Er­leich­te­rung beim Be­tei­li­gungs­ab­zug für sys­tem­re­le­van­te Ban­ken

Das Too-big-to-fail-Re­gime zwingt sys­tem­re­le­van­te Ban­ken, über ge­nü­gend Ei­gen­mit­tel zu ver­fü­gen, um im Kri­sen­fall nicht von den Steu­er­zah­lern ge­ret­tet wer­den zu müs­sen. Zur Stär­kung der Ei­gen­mit­tel­ba­sis kön­nen Ban­ken so­ge­nann­te Too-big-to-fail-In­stru­men­te (u.a. Bail-in-Bonds, Write-off-Bonds und Con­tin­gent Con­ver­ti­bles) emit­tie­ren. Die Emis­si­on die­ser In­stru­men­te muss bei sys­tem­re­le­van­ten Ban­ken durch die Kon­zer­no­ber­ge­sell­schaft er­fol­gen. Sie gibt da­nach die Mit­tel aus den Too-big-to-fail-In­stru­men­ten kon­zern­in­tern an die ope­ra­ti­ven Ban­ken (Toch­ter­ge­sell­schaf­ten) wei­ter, die zu­sätz­li­che Ei­gen­mit­tel be­nö­ti­gen. 

Die Emis­si­on der Too-big-to-fail-In­stru­men­te und die Wei­ter­ga­be der Mit­tel be­ein­flus­sen den Be­tei­li­gungs­ab­zug der Kon­zer­no­ber­ge­sell­schaft durch zwei Fak­to­ren: den er­höh­ten Fi­nan­zie­rungs­auf­wand und die hö­he­ren Ge­samt­ak­ti­ven. Ins­ge­samt ver­rin­gert sich da­durch der Be­tei­li­gungs­ab­zug. Bei der Kon­zer­no­ber­ge­sell­schaft er­höht sich damit die Ge­winn­steu­er­be­las­tung auf Be­tei­li­gungs­er­trä­gen. Die hö­he­re Ge­winn­steu­er­be­las­tung re­du­ziert wie­der­um die Ei­gen­mit­tel der sys­tem­re­le­van­ten Bank. 

Um die­sen Wi­der­spruch zu den Zie­len der Too-big-to-fail-Ge­setz­ge­bung auf­zu­lö­sen, schlägt der Bun­des­rat vor, die Be­rech­nung des Be­tei­li­gungs­ab­zugs bei der Kon­zer­no­ber­ge­sell­schaft an­zu­pas­sen: Der Fi­nan­zie­rungs­auf­wand für Too-big-to-fail-In­stru­men­te und die For­de­rung aus kon­zern­in­tern wei­ter­ge­ge­be­nen Mit­teln sol­len für die Be­rech­nung des Be­tei­li­gungs­ab­zugs nicht be­rück­sich­tigt wer­den. Die vor­ge­schla­ge­nen Än­de­run­gen sol­len ein­zig für Kon­zer­no­ber­ge­sell­schaf­ten von sys­tem­re­le­van­ten Ban­ken gel­ten. 

Die Vor­la­ge sieht eine Re­vi­si­on des Bun­des­ge­set­zes vom 14. De­zem­ber 1990 über die di­rek­te Bun­des­steu­er (DBG) und des Bun­des­ge­set­zes vom 14. De­zem­ber 1990 über die Har­mo­ni­sie­rung der di­rek­ten Steu­ern der Kan­to­ne und Ge­mein­den (StHG) vor.

Po­si­ti­on eco­no­mie­su­is­se

eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt grund­sätz­lich die Ge­set­zes­än­de­rung. Not­wen­dig ist je­doch eine ge­samt­wirt­schaft­li­che Lö­sung des Pro­blems. Der An­wen­dungs­kreis der Vor­la­ge soll­te sich je­doch nicht auf sys­tem­re­le­van­te Ban­ken be­gren­zen. Der An­trag der Kom­mis­si­ons­min­der­heit und der Fi­nanz­kom­mis­si­on des Na­tio­nal­rats (FK-NR), den Be­tei­li­gungs­ab­zug für sämt­li­che Kon­zer­no­ber­ge­sell­schaf­ten zu­zu­las­sen, ist des­halb dem Ent­wurf des Bun­des­rats und der Kom­mis­si­ons­mehr­heit vor­zu­zie­hen.

Wi­der­spruch zu Too-big-to-fail-Zie­len auf­lö­sen

Die gel­ten­de Rechts­la­ge wi­der­spricht den Zie­len der Too-big-to-fail-Ge­setz­ge­bung. Diese Ein­schät­zung teilt auch der Bun­des­rat in sei­ner Bot­schaft. eco­no­mie­su­is­se be­grüsst des­halb die vor­ge­schla­ge­ne Kor­rek­tur bei der Be­rech­nung des Be­tei­li­gungs­ab­zugs. Sie ist für sys­tem­re­le­van­te Ban­ken zwin­gend und auf­sichts­recht­lich be­grün­det. Ihre Um­set­zung darf kei­nes­falls ver­zö­gert wer­den. Sie ist spä­tes­tens zu­sam­men mit der auf­sichts­recht­lich ge­for­der­ten An­pas­sung aus der Too-big-to-fail-Ge­setz­ge­bung auf den 1. Ja­nu­ar 2020 in Kraft zu set­zen. Die Emis­si­on der Too-big-too-fail-In­stru­men­te muss aus auf­sichts­recht­li­cher Sicht sowie auf­grund in­ter­na­tio­na­ler Über­ein­kom­men spä­tes­tens ab 1. Ja­nu­ar 2020 je­weils über die Kon­zer­no­ber­ge­sell­schaft der sys­tem­re­le­van­ten Bank er­fol­gen.

Tech­ni­sche An­pas­sung – kein grund­le­gen­der Sys­tem­wech­sel

Üben Kon­zer­no­ber­ge­sell­schaf­ten zu­sätz­lich Fi­nan­zie­rungs­funk­tio­nen aus, neh­men dabei Fremd­ka­pi­tal auf und lei­ten die­ses kon­zern­in­tern wei­ter, be­ein­träch­tigt die­ser Vor­gang den Be­tei­li­gungs­ab­zug. Die vor­ge­schla­ge­ne Neue­rung ist eine ge­ziel­te Lö­sung für das be­schrie­be­ne Pro­blem. Sie ginge nur so­weit wie er­for­der­lich, damit die Steu­er­be­las­tung auf Be­tei­li­gungs­er­trä­gen der Kon­zer­no­ber­ge­sell­schaf­ten nach der Emis­si­on von An­lei­hen und der Wei­ter­ga­be der ent­spre­chen­den Mit­tel gleich hoch bleibt wie bei der Emis­si­on von An­lei­hen durch eine se­pa­ra­te Fi­nanz­ge­sell­schaft. Ein grund­le­gen­der Sys­tem­wech­sel beim Be­tei­li­gungs­ab­zug wird da­durch nicht be­zweckt.

Ge­rin­ge fi­nanz­po­li­ti­sche Aus­wir­kun­gen

Die ge­samt­wirt­schaft­li­che Lö­sung des Pro­blems ist mit ge­rin­gen Min­der­ein­nah­men für Bund und Kan­to­ne ver­bun­den. Ohne die vor­ge­schla­ge­ne Neue­rung wird die steu­er­li­che Be­las­tung der be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men über die Zeit si­gni­fi­kant an­stei­gen. Eine Aus­wei­tung auf alle Bran­chen tut des­halb Not und liegt im In­ter­es­se der ge­sam­ten Volks­wirt­schaft. Denn heute wer­den für die Fremd­fi­nan­zie­rung in der Regel aus­län­di­sche Spe­zi­al­ge­sell­schaf­ten oder aus­nahms­wei­se auch ope­ra­ti­ve Ge­sell­schaf­ten ein­ge­setzt. Sie ver­ein­nah­men keine Be­tei­li­gungs­er­trä­ge und müs­sen des­halb den Be­tei­li­gungs­ab­zug nicht be­an­spru­chen. Die ver­bes­ser­ten Be­din­gun­gen für Kon­zern­fi­nan­zie­rungs­ak­ti­vi­tä­ten füh­ren dazu, dass die heute teil­wei­se im Aus­land an­fal­len­de Wert­schöp­fung in die Schweiz zu­rück­ge­führt wird. Von der zu­sätz­li­chen Wert­schöp­fung – und den ent­spre­chend neu ge­schaf­fe­nen Ar­beits­plät­zen – wer­den auch Bund und Kan­to­ne pro­fi­tie­ren.

Stand der Be­ra­tun­gen

Der Na­tio­nal­rat hat die Vor­la­ge in der Herbst­ses­si­on 2018 als Er­strat be­han­delt. Mit 122 zu 59 Stim­men hat die Gros­se Kam­mer den An­trag ab­ge­lehnt, den Be­tei­li­gungs­ab­zug auf alle Kon­zer­no­ber­ge­sell­schaf­ten und an­de­re Lei­tungs­ge­sell­schaf­ten aus­zu­wei­ten. Die Mehr­heit hielt die vor­lie­gen­de Re­vi­si­on für den fal­schen Ort, um das Pro­blem an­zu­ge­hen. In der Ge­samt­ab­stim­mung hat der Na­tio­nal­rat die Vor­la­ge ein­stim­mig an­ge­nom­men.

eco­no­mie­su­is­se be­grüsst grund­sätz­lich, dass der Na­tio­nal­rat ein­stim­mig dem er­leich­ter­ten Be­tei­li­gungs­ab­zug für sys­tem­re­le­van­te Ban­ken zu­ge­stimmt hat. Die Grund­pro­ble­ma­tik be­steht aber auch für an­de­re Un­ter­neh­men. Darum ist eine Aus­wei­tung des Be­tei­li­gungs­ab­zugs auf alle Kon­zer­no­ber­ge­sell­schaf­ten und an­de­re Leis­tungs­ge­sell­schaf­ten not­wen­dig.

Stän­de­rat

Auch Stän­de­rat ver­län­gert die Fi­nanz­hil­fen für fa­mi­li­en­er­gän­zen­de Kin­der­be­treu­ung 

Die par­la­men­ta­ri­sche In­itia­ti­ve ver­langt, dass das Bun­des­ge­setz über Fi­nanz­hil­fen für fa­mi­li­en­er­gän­zen­de Kin­der­be­treu­ung über den 31. Ja­nu­ar 2019 hin­aus um vier zu­sätz­li­che Jahre ver­län­gert wird. Das er­klär­te Ziel be­steht darin, die Schaf­fung von Be­treu­ungs­plät­zen für Kin­der zu för­dern und den El­tern so zu er­mög­li­chen, Fa­mi­lie und Beruf oder Aus­bil­dung bes­ser mit­ein­an­der zu ver­ein­ba­ren.

Der aus­ge­ar­bei­te­te Ent­wurf sieht vor, dass sich der Bund bis zum 31. Ja­nu­ar 2023 für die Schaf­fung von neuen Be­treu­ungs­plät­zen fi­nan­zi­ell ein­setzt. Zu die­sem Zweck muss Ar­ti­kel 9b des Bun­des­ge­set­zes über Fi­nanz­hil­fen für fa­mi­li­en­er­gän­zen­de Kin­der­be­treu­ung ge­än­dert wer­den. Für die Dauer von vier Jah­ren (vom 1. Fe­bru­ar 2019 bis zum 31. Ja­nu­ar 2023) soll zudem ein Ver­pflich­tungs­kre­dit von höchs­tens 124,5 Mil­lio­nen Fran­ken be­wil­ligt wer­den. Der Ver­pflich­tungs­kre­dit ist in einem se­pa­ra­ten Bun­des­be­schluss ge­re­gelt.

Po­si­ti­on eco­no­mie­su­is­se

eco­no­mie­su­is­se sieht keine Not­wen­dig­keit für die Ver­län­ge­rung des Im­puls­pro­gramms und emp­fiehlt des­halb Nicht­ein­tre­ten auf die Vor­la­ge. Die Ver­ein­bar­keit von Beruf und Fa­mi­lie ist den­noch wich­tig, ins­be­son­de­re auch, um dem Fach­kräf­te­man­gel ent­ge­gen­zu­wir­ken. An­stel­le von Fi­nanz­hil­fen für fa­mi­li­en­er­gän­zen­de Kin­der­be­treu­ung soll­te der steu­er­li­che Dritt­be­treu­ungs­kos­ten­ab­zug auf Bun­des­ebe­ne er­höht wer­den, wie es der Bun­des­rat plant. Die Aus­rich­tung von Fi­nanz­hil­fen ist dem­ge­gen­über mit zahl­rei­chen Nach­tei­len ver­bun­den.

Kein Ein­griff in die kan­to­na­le Auf­ga­ben­ho­heit

Statt Auf­ga­ben von Bund und Kan­to­nen zu ent­flech­ten, will die Vor­la­ge an einer sol­chen fest­hal­ten. Dies lehnt eco­no­mie­su­is­se ge­nau­so ab wie an­de­re Zen­tra­li­sie­rungs­be­stre­bun­gen. Sie wi­der­spre­chen dem er­folg­rei­chen Fö­de­ra­lis­mus­mo­dell der Schweiz und der Ziel­set­zung der NFA, die Auf­ga­ben und Fi­nan­zie­rungs­kom­pe­ten­zen von Bund und Kan­to­nen zu ent­flech­ten. Die För­de­rung der fa­mi­li­en­er­gän­zen­den Kin­der­be­treu­ung ist ein­deu­tig Sache der Kan­to­ne. Dass der Bund eine Auf­ga­be mit­fi­nan­ziert, die nicht in sei­nen Kom­pe­tenz­be­reich fällt, steht dem Fö­de­ra­lis­mus­ge­dan­ken dia­me­tral ent­ge­gen und ist darum grund­sätz­lich ab­zu­leh­nen. 

An­schub­fi­nan­zie­run­gen als Eti­ket­ten­schwin­del

An­schub­fi­nan­zie­run­gen des Bun­des für kan­to­na­le und/oder kom­mu­na­le Auf­ga­ben sind grund­sätz­lich ab­zu­leh­nen. Denn den meis­ten An­schub­fi­nan­zie­run­gen fol­gen An­schluss­be­geh­ren. Damit wer­den die ur­sprüng­lich als tem­po­rär ge­plan­ten Aus­ga­ben ver­ste­tigt. Die Fi­nanz­hil­fen für fa­mi­li­en­er­gän­zen­de Kin­der­be­treu­ung ver­an­schau­li­chen diese Pro­ble­ma­tik. Nicht nur wurde das Im­puls­pro­gramm nun­mehr über fast 15 Jahre ver­län­gert, die Fi­nanz­hil­fen wur­den auch mehr­fach auf­ge­stockt. Der För­der­bei­trag ist be­reits auf über 450 Mil­lio­nen Fran­ken an­ge­wach­sen. Aus­ser­dem sind seit Be­ginn des Pro­gramms Zehn­tau­sen­de Krip­pen­plät­ze ge­schaf­fen wor­den, eine wei­te­re Ver­län­ge­rung des Im­puls­pro­gramms ist darum auch sach­lich nicht mehr ver­tret­bar. 

Stand der Be­ra­tun­gen

Die par­la­men­ta­ri­sche In­itia­ti­ve be­fin­det sich in der Phase der Um­set­zung. Die Vor­la­ge geht auf eine Kom­mis­si­ons­in­itia­ti­ve der WBK-NR zu­rück. Sie hatte mit 12 zu 10 Stim­men be­schlos­sen, diese zu er­grei­fen. Ihre Schwes­ter­kom­mis­si­on gab ihr mit 7 zu 6 Stim­men Folge.

Der Stän­de­rat hat den Ent­wurf in der Herbst­ses­si­on 2018 als Zweitrat be­han­delt, nach­dem ihn der Na­tio­nal­rat mit 103 zu 89 Stim­men bei 3 Ent­hal­tun­gen in der Som­mer­ses­si­on 2018 an­ge­nom­men hatte. Dem Ver­pflich­tungs­kre­dit von 125 Mil­lio­nen Fran­ken hatte die Gros­se Kam­mer mit 103 zu 88 Stim­men bei 4 Ent­hal­tun­gen zu­ge­stimmt.

Der Stän­de­rat ist in bei­den Punk­ten dem Na­tio­nal­rat ge­folgt. Den Ent­wurf sowie den Ver­pflich­tungs­kre­dit hat die Klei­ne Kam­mer mit 27 zu 16 Stim­men bei 1 Ent­hal­tung an­ge­nom­men.

In der Schluss­ab­stim­mung haben der Stän­de­rat mit 27 zu 16 Stim­men (2 Ent­hal­tun­gen) und der Na­tio­nal­rat mit 104 zu 88 Stim­men (1 Ent­hal­tung) die Vor­la­ge an­ge­nom­men.

eco­no­mie­su­is­se be­dau­ert den Ent­scheid des Stän­de­rats. Statt die kan­to­na­len Kom­pe­ten­zen hoch­zu­hal­ten, hat der Stän­de­rat in die kan­to­na­le Auf­ga­ben­ho­heit ein­ge­grif­fen. Ob die För­der­zie­le er­reicht wer­den, ist eben­falls frag­lich. Zu er­war­ten sind in ers­ter Linie Mit­nah­me­ef­fek­te. Aus­ser­dem wird die ur­sprüng­li­che An­stoss­fi­nan­zie­rung mit der Ver­län­ge­rung ver­ste­tigt. 

Stän­de­rat ra­ti­fi­ziert neue Ab­kom­men über den au­to­ma­ti­schen In­for­ma­ti­ons­aus­tausch

Mit die­ser Vor­la­ge wird das Schwei­zer Netz­werk von AIA-Part­ner­staa­ten auf die asia­ti­schen Kon­kur­renz­fi­nanz­plät­ze Sin­ga­pur und Hong­kong aus­ge­wei­tet. Aus­ser­dem schlägt der Bun­des­rat vor, den au­to­ma­ti­schen In­for­ma­ti­ons­aus­tausch (AIA) ab 2019/2020 auf der Grund­la­ge der AIA-Ver­ein­ba­rung für acht wei­te­re Staa­ten ein­zu­füh­ren. Im Ein­zel­nen han­delt es sich um die fol­gen­den Staa­ten und Ge­bie­te: An­guil­la, die Ba­ha­mas, Bah­rain, Katar, Ku­wait, Nauru, die nie­der­län­di­schen Über­see­ge­mein­den Bo­nai­re, Saint Eu­sta­ti­us und Saba und Pa­na­ma. Mit Aus­nah­me Pa­na­mas und den Über­see­ge­mein­den der Nie­der­lan­de haben die Fi­nanz­plät­ze er­klärt, den AIA in nicht re­zi­pro­ker Weise um­zu­set­zen. Die Schweiz wird Kon­to­in­for­ma­tio­nen er­hal­ten, ihnen je­doch keine sol­chen lie­fern müs­sen.

Damit der AIA auf der Grund­la­ge der AIA-Ver­ein­ba­rung ein­ge­führt wer­den kann, muss das Par­la­ment für jeden ein­zel­nen Part­ner­staat je­weils mit­tels eines ein­fa­chen Bun­des­be­schlus­ses ent­schei­den.

Po­si­ti­on eco­no­mie­su­is­se

eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt die Aus­deh­nung des AIA auf wei­te­re Staa­ten. 

In­for­ma­ti­ons­aus­tausch im In­ter­es­se der Schweiz

Der Un­ter­neh­mens­stand­ort ist auf in­ter­na­tio­na­le Ak­zep­tanz an­ge­wie­sen. Diese in­ter­na­tio­na­le Ak­zep­tanz wird durch den AIA für den Schwei­zer Fi­nanz­platz ge­währ­leis­tet. Der AIA wird nach einem glo­ba­len Stan­dard ein­ge­führt, an dem die Schweiz mass­geb­lich mit­ge­ar­bei­tet hat. Es gel­ten für alle Part­ner­län­der die­sel­ben Re­geln. eco­no­mie­su­is­se hat die Ein­füh­rung des AIA im in­ter­na­tio­na­len Ver­hält­nis des­halb ak­zep­tiert. Mit der Ein­füh­rung des AIA hat sich unser Land ver­pflich­tet, die­sen mit mög­lichst vie­len Staa­ten um­zu­set­zen. Dass das AIA-Netz­werk auf wei­te­re Län­der aus­ge­dehnt wird, liegt des­halb im In­ter­es­se der Schweiz.

Mit AIA gleich lange Spies­se schaf­fen

Aus ge­samt­wirt­schaft­li­cher und auch rechts­staat­li­cher Sicht ist wich­tig, dass die Part­ner­län­der, mit wel­chen die Schweiz den AIA um­setzt, den in­ter­na­tio­nal ver­ein­bar­ten Stan­dard voll­um­fäng­lich ein­hal­ten. Ab­ge­se­hen von den all­ge­mei­nen An­for­de­run­gen gilt es auch den spe­zi­el­len Be­dürf­nis­sen der be­son­ders be­trof­fe­nen Fi­nanz­bran­che Rech­nung zu tra­gen. Zu den­ken ist an einen ver­bes­ser­ten Markt­zu­gang der Bran­che in den Part­ner­län­dern. Wich­tig ist zudem, dass die Part­ner­län­der die An­for­de­run­gen an den Da­ten­schutz strikt er­fül­len. Die ge­sam­mel­ten Daten sol­len nur für Steu­er­zwe­cke ver­wen­det wer­den. Aus­ser­dem muss die tech­ni­sche Da­ten­über­mitt­lung si­cher sein. 

Diese As­pek­te sind für das Ver­trau­en der Kun­den in den Schwei­zer Fi­nanz­platz von höchs­ter Be­deu­tung. Sin­ga­pur und Hong­kong er­fül­len diese Vor­aus­set­zun­gen. Auch die wei­te­ren Staa­ten sind dies­be­züg­lich un­be­denk­lich. Die Ein­füh­rung des AIA mit den Kon­kur­renz­fi­nanz­plät­zen schafft gleich lange Spies­se. Damit las­sen sich Wett­be­werbs­nach­tei­le ge­gen­über den kon­kur­rie­ren­den Fi­nanz­plät­zen ver­hin­dern. 

Stand der Be­ra­tun­gen

Der Stän­de­rat hat die Vor­la­ge in der Herbst­ses­si­on 2018 als Er­strat be­han­delt. Die Klei­ne Kam­mer be­für­wor­tet den au­to­ma­ti­schen In­for­ma­ti­ons­aus­tausch über Fi­nanz­kon­ten mit Sin­ga­pur, Hong­kong und zehn wei­te­ren Staa­ten und Ge­bie­te. Je­weils deut­li­cher Mehr­heit hat der Stän­de­rat die zwölf Ab­kom­men ra­ti­fi­ziert. 

eco­no­mie­su­is­se ist er­freut, dass sich der Stän­de­rat der­art deut­lich für den au­to­ma­ti­schen In­for­ma­ti­ons­aus­tausch aus­ge­spro­chen hat. Zwi­schen der Schweiz und den Kon­kur­renz­fi­nanz­plät­zen wer­den da­durch gleich lange Spies­se ge­schaf­fen. Das Ge­schäft geht nun an den Zweitrat.

Stän­de­rat stimmt neuen Dop­pel­be­steue­rungs­ab­kom­men mit Sam­bia und Ecua­dor zu

Ge­gen­wär­tig ist das Dop­pel­be­steue­rungs­ab­kom­men (DBA) vom 30. Sep­tem­ber 1954 zwi­schen der Schweiz und dem Ver­ei­nig­ten Kö­nig­reich von Gross­bri­tan­ni­en und Nord­ir­land auf Steu­er­sach­ver­hal­te zwi­schen der Schweiz und Sam­bia an­wend­bar. Es reicht somit auf die Zeit vor der Un­ab­hän­gig­keit von Sam­bia zu­rück. Das neue DBA mit Sam­bia (18.039) ent­spricht dem Mus­ter­ab­kom­men der OECD. Es trägt den neu­es­ten in­ter­na­tio­na­len Ent­wick­lun­gen gegen Ge­winn­ver­schie­bun­gen und Ge­winn­kür­zun­gen Rech­nung. 

Das gel­ten­de Ab­kom­men zwi­schen der Schweiz und Ecua­dor ent­hält noch keine spe­zi­fi­sche Be­stim­mung über den In­for­ma­ti­ons­aus­tausch. Das re­vi­dier­te DBA mit Ecua­dor (18.040) ent­spricht dem in­ter­na­tio­na­len Stan­dard des In­for­ma­ti­ons­aus­tau­sches auf Er­su­chen und damit der gel­ten­den Ab­kom­mens­po­li­tik der Schweiz.

Po­si­ti­on eco­no­mie­su­is­se

eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt die Er­neue­rung der DBA mit Sam­bia und Ecua­dor. 

Dop­pel­be­steue­rungs­ab­kom­men im In­ter­es­se der Schweiz

Die neuen DBA tra­gen den in­ter­na­tio­na­len Ent­wick­lun­gen Rech­nung und schlies­sen die Lü­cken der heute gel­ten­den Über­ein­kom­men. Er­war­tet wird, dass sich die bei­den DBA vor­teil­haft auf die Ent­wick­lung der bi­la­te­ra­len Wirt­schafts­be­zie­hun­gen und auf die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der Schweiz aus­wir­ken wer­den. Die Ver­hand­lungs­er­geb­nis­se sind ins­ge­samt po­si­tiv und wer­den des­halb von eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt.

Im Fall von Sam­bia sind die Re­ge­lun­gen des an­wend­ba­ren DBA nicht mehr zeit­ge­mäss. Eine An­pas­sung ist nicht nur im In­ter­es­se Sam­bi­as, son­dern auch der Schweiz. Ge­gen­wär­tig haben die Schwei­zer Un­ter­neh­men einen Wett­be­werbs­nach­teil im Ver­gleich zu Un­ter­neh­men aus Staa­ten, die mit Sam­bia in den letz­ten Jah­ren Dop­pel­be­steue­rungs­ab­kom­men ab­ge­schlos­sen haben. Die­ser Wett­be­werbs­nach­teil wird durch den Ab­schluss des neuen DBA mit Sam­bia be­ho­ben und die Rechts­si­cher­heit er­höht. 

Auch im Fall von Ecua­dor ist von einem po­si­ti­ven Im­puls auf die In­ves­ti­ti­ons­tä­tig­keit nach Ab­schluss des neuen DBA aus­zu­ge­hen. Die An­pas­sung der Amts­hil­fe an in­ter­na­tio­na­le Stan­dards ver­bes­sert die Stel­lung der Schwei­zer Un­ter­neh­men und ver­bes­sert da­durch das In­ves­ti­ti­ons­kli­ma.

Stand der Be­ra­tun­gen

Der Stän­de­rat hat die DBA mit Sam­bia (18.039) und Ecua­dor (18.040) in der Herbst­ses­si­on 2018 als Er­strat be­han­delt. Die Klei­ne Kam­mer hat die bei­den DBA ohne Ge­gen­stim­me (mit je­weils 1 Ent­hal­tung) an­ge­nom­men. Er ist damit sei­ner Kom­mis­si­on für Wirt­schaft und Ab­ga­ben (WAK-SR) ge­folgt. 

eco­no­mie­su­is­se be­grüsst die Be­schlüs­se des Stän­de­rats. Die Dop­pel­be­steue­rungs­ab­kom­men be­le­ben die Schwei­zer In­ves­ti­ti­ons­tä­tig­keit in den Part­ner­staa­ten. Das Ge­schäft geht nun an den Zweitrat.

Auch Stän­de­rat will keine neue Strom­steu­er 

Mit der Stan­des­in­itia­ti­ve soll eine Steu­er auf Strom ein­ge­führt wer­den, der aus nicht­er­neu­er­ba­ren En­er­gie­trä­gern pro­du­ziert wird. Mit den Ein­nah­men aus der Steu­er sol­len zu­sätz­li­che Sub­ven­tio­nen für En­er­gie­spar­mass­nah­men und die Strom­pro­duk­ti­on aus er­neu­er­ba­ren En­er­gie­trä­gern fi­nan­ziert wer­den. 

Ziel der im Jahr 2015 ein­ge­reich­ten Stan­des­in­itia­ti­ve ist es, damit die wirt­schaft­li­che Si­tua­ti­on der Schwei­zer Was­ser­kraft­wer­ke zu ver­bes­sern.

Po­si­ti­on eco­no­mie­su­is­se

eco­no­mie­su­is­se lehnt die Stan­des­in­itia­ti­ve ab. 

Keine zu­sätz­li­che Steu­er als kurz­fris­ti­ge Stütz­mass­nah­me 

Wenn auch ak­tu­ell die Wirt­schaft­lich­keit ei­ni­ger Schwei­zer Stau­an­la­gen unter Druck steht, be­nö­tigt es diese Stan­des­in­itia­ti­ve nicht bzw. nicht mehr. Im Rah­men der En­er­gie­stra­te­gie 2050 wurde eine Markt­prä­mie für Was­ser­kraft­wer­ke ein­ge­führt, wel­che den pro­du­zier­ten Strom am Markt unter den Ge­ste­hungs­kos­ten ver­kau­fen müs­sen. Die Ge­ste­hungs­kos­ten va­ri­ie­ren stark und die Strom­prei­se sind be­reits wie­der am An­zie­hen, wo­durch sich die Si­tua­ti­on etwas ent­schärft hat. Die Ver­sor­gungs­si­cher­heit ist in ab­seh­ba­rer Zeit nicht ge­fähr­det, wes­halb kurz­fris­tig keine wei­te­ren Mass­nah­men er­for­der­lich sind. Zudem ist eco­no­mie­su­is­se der An­sicht, dass der Strom­markt nicht mit noch mehr Sub­ven­tio­nen ver­zerrt wer­den darf. Im Ge­gen­teil, das er­klär­te Ziel liegt darin, die be­ste­hen­den Sub­ven­tio­nen so rasch wie mög­lich ab­zu­bau­en.

Si­che­rung der Was­ser­kraft im Rah­men der Re­vi­si­on des Strom­ver­sor­gungs­ge­set­zes dis­ku­tie­ren

Die lang­fris­ti­ge Si­che­rung der Was­ser­kraft ist um­fas­send im Zu­sam­men­hang mit den Dis­kus­sio­nen zum künf­ti­gen Strom­markt­de­sign zu klä­ren. Sie soll unter Ein­be­zug aller be­trof­fe­nen Krei­se im Rah­men der Re­vi­si­on des Strom­ver­sor­gungs­ge­set­zes (StromVG) dis­ku­tiert wer­den. Von­sei­ten der Ver­wal­tung ist zur Re­vi­si­on des StromVG eine Ver­nehm­las­sung im Herbst 2018 vor­ge­se­hen. Par­al­lel zu die­sem Pro­zess sind keine wei­te­ren Ak­ti­vi­tä­ten be­züg­lich Was­ser­kraft nötig. 

Stand der Be­ra­tun­gen

Der Stän­de­rat hat die Stan­des­in­itia­ti­ve in der Herbst­ses­si­on 2018 als Zweitrat be­han­delt. Die Rats­mehr­heit ist dabei der stän­de­rät­li­chen Kom­mis­si­on für Um­welt, Raum­pla­nung und En­er­gie (UREK-SR) ge­folgt und hat mit 25 zu 11 Stim­men bei 4 Ent­hal­tun­gen ent­schie­den, der Stan­des­in­itia­ti­ve keine Folge zu geben.

In der Herbst­ses­si­on 2017 hatte be­reits der Na­tio­nal­rat die Stan­des­in­itia­ti­ve mit 118 zu 58 Stim­men ab­ge­lehnt. Die Stan­des­in­itia­ti­ve ist darum er­le­digt.

eco­no­mie­su­is­se be­grüsst die Ent­schei­dung des Stän­de­rats. Die Ver­sor­gungs­si­cher­heit ist in ab­seh­ba­rer Zeit nicht ge­fähr­det. Die be­an­trag­te Steu­er wäre darum weder not­wen­dig noch zweck­mäs­sig ge­we­sen. 

Stän­de­rat mehr­heit­lich gegen Sen­kung des Was­ser­zin­ses

Die Vor­la­ge be­zweckt, das Was­ser­zins­ma­xi­mum für die Zeit nach 2019 zu re­geln. Vor­ge­se­hen ist eine Be­fris­tung auf fünf Jahre. Der Was­ser­zins bil­det das jähr­li­che Ent­gelt, um die Was­ser­kraft des öf­fent­li­chen Ge­wäs­sers ex­klu­siv nut­zen zu dür­fen. Ab­ga­be­pflich­tig ist der In­ha­ber der Was­ser­kraft­kon­zes­si­on, Emp­fän­ger das kon­ze­die­ren­de Ge­mein­we­sen (Kan­ton, Be­zirk, Ge­mein­de usw.).

Das Was­ser­rechts­ge­setz (WRG) be­schränkt sich ge­gen­wär­tig dar­auf, das Was­ser­zins­ma­xi­mum vor­zu­schrei­ben. Es be­trägt seit 2015 110 Fran­ken pro Ki­lo­watt Brut­to­leis­tung und gilt bis Ende 2019. Der Bun­des­rat schlägt vor, dass das gel­ten­de Was­ser­zins­ma­xi­mum von 110 Fran­ken pro Ki­lo­watt Brut­to­leis­tung bis Ende 2024 bei­be­hal­ten wird. Wenn für den Neu­bau eines Was­ser­kraft­werks In­ves­ti­ti­ons­bei­trä­ge ge­währt wer­den, soll der Was­ser­zins für die Dauer der Bei­trags­leis­tung er­mäs­sigt wer­den. 

Wei­te­re Än­de­run­gen be­tref­fen den Ab­schluss von in­ter­na­tio­na­len Ver­ein­ba­run­gen im Be­reich der Was­ser­kraft­nut­zung an Grenz­ge­wäs­sern. Die Zu­stän­dig­kei­ten sol­len an den Bun­des­rat de­le­giert wer­den. Aus­ser­dem sol­len die Zu­stän­dig­kei­ten des UVEK für Grenz­was­ser­kraft­wer­ke zu­sam­men­ge­fasst wer­den. 

Po­si­ti­on eco­no­mie­su­is­se

eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt grund­sätz­lich die Ge­set­zes­re­vi­si­on. Es gibt aber noch An­pas­sungs­be­darf. 

Wett­be­werbs­fä­hig­keit stär­ken – Was­ser­zins sen­ken

Heute macht der Was­ser­zins etwa 25 Pro­zent der durch­schnitt­li­chen Ge­ste­hungs­kos­ten der Was­ser­kraft aus. Er ist somit ein be­deu­ten­der Kos­ten­fak­tor für die Strom­pro­du­zen­ten und für die Strom­kon­su­men­ten. Da die Nach­bar­län­der kei­nen oder einen sehr tie­fen Was­ser­zins haben, ist eine An­pas­sung der schwei­ze­ri­schen Ver­hält­nis­se wich­tig für die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der ein­hei­mi­schen Was­ser­kraft. Ein Fest­hal­ten an 110 Fran­ken pro Ki­lo­watt Brut­to­leis­tung ver­teu­ert die Pro­duk­ti­on in der Schweiz ge­gen­über dem Aus­land. 

Die hö­he­ren Pro­duk­ti­ons­kos­ten be­wir­ken nicht nur einen Wett­be­werbs­nach­teil. Sie be­hin­dern auch den im Rah­men der En­er­gie­stra­te­gie 2050 be­zweck­ten Aus­bau der Was­ser­kraft. Die Was­ser­kraft ist sys­tem­re­le­vant für die Strom­ver­sor­gung der Schweiz und der Grund­pfei­ler der En­er­gie­stra­te­gie 2050. Dank ihrer Steu­er­bar­keit ist die Was­ser­kraft zudem ein Fle­xi­bi­li­täts­trumpf zum Aus­gleich der fluk­tu­ie­ren­den er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en. Durch einen un­ver­än­dert hohen und star­ren Was­ser­zins wird die Was­ser­kraft ge­schwächt. Darum be­steht aus Sicht der Wirt­schaft noch er­heb­li­cher An­pas­sungs­be­darf. Die be­an­trag­te Sen­kung auf 90 Fran­ken pro Ki­lo­watt Brut­to­leis­tung er­ach­tet eco­no­mie­su­is­se als Schritt in die rich­ti­ge Rich­tung.

Fle­xi­bi­li­sie­rung des Was­ser­zin­ses statt fixem Was­ser­zins­ma­xi­mum

Der vor­lie­gen­de Ge­set­zes­ent­wurf sieht einen star­ren, nicht markt­ge­rech­ten Was­ser­zins vor. Diese Re­ge­lung ist an­ti­quiert und trägt den re­gu­la­to­ri­schen und den Markt­ge­ge­ben­hei­ten zu wenig Rech­nung. Der bis­her fixe Zins­be­trag soll­te durch eine Lö­sung mit einem fixen und einem va­ria­blen, markt­ab­hän­gi­gen Teil ab­ge­löst wer­den. Ein sol­cher Sys­tem­wech­sel soll­te rasch voll­zo­gen wer­den. So hat eine brei­te Al­li­anz aus Krei­sen der Wirt­schaft, Kon­su­men­ten, Städ­te und der En­er­gie­bran­che im März 2018 die Fle­xi­bi­li­sie­rung des Was­ser­zin­ses ge­for­dert. eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt darum den An­trag der Mehr­heit der UREK-SR zu Ar­ti­kel 49 Ab­satz 1bis WRG, dass das Was­ser­zins­ma­xi­mum fle­xi­bi­li­siert wird.

Bei der Aus­ge­stal­tung der Fle­xi­bi­li­sie­rung in einen fixen und einen va­ria­blen Teil ist es aus Sicht der Wirt­schaft sehr wich­tig, dass der ver­blei­ben­de So­ckel nicht zu­las­ten der All­ge­mein­heit oder End­ver­brau­cher geht. Der fixe Be­trag soll wei­ter­hin vom Kon­zes­si­ons­neh­mer ab­ge­gol­ten wer­den. Die­ser Teil soll aber auf mög­lichst tie­fer Basis zu lie­gen kom­men, damit mit dem ge­woll­ten Sys­tem­wech­sel auch wirk­lich eine wir­kungs­vol­le Än­de­rung ein­her­geht und die Was­ser­kraft nicht mehr allzu stark fix be­las­tet wird. 

Wich­tig ist auch, dass eine künf­ti­ge Lang­frist­lö­sung be­züg­lich Was­ser­zins in­ner­halb der Dis­kus­sio­nen zur Re­vi­si­on des StromVG und zum Strom­markt­de­sign an­ge­gan­gen wird. Eine ko­hä­ren­te Re­ge­lung ist in all­sei­ti­gem In­ter­es­se.

Stand der Be­ra­tun­gen

Der Stän­de­rat hat die Vor­la­ge in der Herbst­ses­si­on 2018 als Er­strat be­han­delt. Mit 30 zu 13 Stim­men hat sich die Rats­mehr­heit gegen die Sen­kung des Was­ser­zins­ma­xi­mums auf 90 Fran­ken aus­ge­spro­chen. Sie ist dem An­trag der Kom­mis­si­ons­mehr­heit ge­folgt. Mit 22 zu 20 Stim­men hat der Stän­de­rat die Fle­xi­bi­li­sie­rung des Was­ser­zins­re­gimes an­ge­nom­men. Dem­nach soll der einen Was­ser­zins be­ste­hend aus einem fixen und einem va­ria­blen Teil vor­se­hen. Der Stän­de­rat hat die Re­vi­si­on in der Ge­samt­ab­stim­mung ein­stim­mig (5 Ent­hal­tun­gen) gut­ge­heis­sen.

eco­no­mie­su­is­se be­dau­ert ei­ner­seits, dass die not­wen­di­ge Sen­kung des Was­ser­zins­ma­xi­mums keine Mehr­heit ge­fun­den hat. Gleich­zei­tig ist er­freu­lich, dass der Stän­de­rat der Fle­xi­bi­li­sie­rung zu­ge­stimmt hat. Es ist zu hof­fen, dass der Zweitrat die not­wen­di­gen An­pas­sun­gen vor­neh­men wird. 

Stän­de­rat macht Stras­sen­ver­kehr fit für die di­gi­ta­le Zu­kunft 

Der Bun­des­rat wird be­auf­tragt, die ge­setz­li­chen Hür­den zur Ein­füh­rung au­to­no­mer Fahr­zeu­ge ab­zu­schaf­fen, so­bald ein ent­spre­chen­der Si­cher­heits­nach­weis ge­ge­ben ist. Die Än­de­run­gen der Stras­sen­ver­kehrs­ge­setz­ge­bung sol­len die Er­laub­nis be­inhal­ten, das Lenk­rad los­zu­las­sen. Fer­ner soll eine Re­gress­mög­lich­keit für Ver­si­che­run­gen ge­schaf­fen wer­den, damit der Her­stel­ler für all­fäl­li­ge Feh­ler des selbst­fah­ren­den Fahr­zeugs haf­tet. Aus­ser­dem wol­len die Mo­tio­nä­re, dass die Fahr­zeu­ge durch Sen­so­ren und Ka­me­ras ihre Um­ge­bung auf­neh­men und spei­chern dür­fen.

Das er­klär­te Ziel be­steht darin, be­ste­hen­de re­gu­la­to­ri­sche Hin­der­nis­se für die Ent­wick­lung von au­to­no­men Fahr­zeu­gen ab­zu­bau­en. Die Mo­tio­nä­re er­hof­fen sich von au­to­no­men Fahr­zeu­gen neue Mög­lich­kei­ten für den öf­fent­li­chen Ver­kehr und für eine bes­se­re ÖV-Ab­de­ckung im Berg­ge­biet.

Po­si­ti­on eco­no­mie­su­is­se

eco­no­mie­su­is­se spricht sich für die An­nah­me der Mo­ti­on aus.

Ef­fi­zi­enz­stei­ge­rung im Stras­sen­ver­kehr: We­ni­ger Stau dank Ein­satz au­to­no­mer Fahr­zeu­ge

Der Ein­satz au­to­no­mer Fahr­zeu­ge kann einen wich­ti­gen Bei­trag zur Ef­fi­zi­enz­stei­ge­rung im Stras­sen­ver­kehr leis­ten. Ge­gen­wär­tig kommt es auf Schwei­zer Au­to­bah­nen jähr­lich zu 22'000 Stau­stun­den. Dies ent­spricht einer Ver­dop­pe­lung seit 2002. Die Staus kon­zen­trie­ren sich auf we­ni­ge Stun­den des Tages, ver­ur­sa­chen dabei aber Kos­ten von etwa zwei Mil­li­ar­den Fran­ken pro Jahr. Der Ein­satz au­to­no­mer Fahr­zeu­ge kann die­ser Ent­wick­lung ent­ge­gen­wir­ken.

Ent­las­tung der Ver­kehrs­in­fra­struk­tur durch au­to­no­me Fahr­zeu­ge

Au­to­no­me Fahr­zeu­ge er­lau­ben, einen ganz neuen öf­fent­li­chen und in­di­vi­du­el­len Ver­kehr zu schaf­fen, der Mög­lich­kei­ten für den Weg von Tür zu Tür ef­fi­zi­ent an­bie­ten kann. Autos und Busse kön­nen bei­spiels­wei­se als fah­rer­los ope­rie­ren­de Sam­mel­ta­xis ein­ge­setzt wer­den. Ge­mäss Stu­di­en der OECD wären mit au­to­no­men Fahr­zeu­gen nur noch ein Vier­tel bis ein Zehn­tel der heu­ti­gen Fahr­zeu­ge nötig. Die Warte- und Fahr­zei­ten könn­ten er­heb­lich re­du­ziert und die Aus­las­tung der Ver­kehrs­in­fra­struk­tur op­ti­miert wer­den. Der Ein­satz au­to­no­mer Fahr­zeu­ge funk­tio­niert umso ef­fi­zi­en­ter, je höher die ur­ba­ne Dich­te ist. Mit ihrer Hilfe las­sen sich aber auch ab­ge­le­ge­ne Orte fein­räu­mig er­schlies­sen.

Re­gu­la­to­ri­sche Hin­der­nis­se be­sei­ti­gen für flä­chen­de­cken­den Ein­satz au­to­no­mer Fahr­zeu­ge

Die Di­gi­ta­li­sie­rung kann in der Mo­bi­li­tät gros­sen Nut­zen brin­gen und fah­rer­lo­ses Fah­ren er­mög­li­chen. Eine vom Bun­des­amt für Raum­ent­wick­lung (ARE) in Auf­trag ge­ge­be­ne Stu­die rech­net damit, dass ab 2050 mit dem Ein­satz au­to­no­mer Fahr­zeu­ge zu rech­nen ist. Diese Ent­wick­lung kann jähr­lich meh­re­re Dut­zend Mil­li­ar­den Schwei­zer Fran­ken ein­brin­gen. Dazu muss aber der Ge­setz­ge­ber vor­aus­schau­end re­gu­la­to­ri­sche Hin­der­nis­se be­sei­ti­gen. So­lan­ge das Stras­sen­ver­kehrs­recht nicht an­ge­passt wird, ist an einen flä­chen­de­cken­den Ein­satz au­to­no­mer Fahr­zeu­ge nicht zu den­ken und die Vor­tei­le las­sen sich nicht rea­li­sie­ren. 

Stand der Be­ra­tun­gen

Der Stän­de­rat hat die Mo­ti­on in der Herbst­ses­si­on 2018 als Zweitrat be­han­delt und ohne Ge­gen­an­trag an­ge­nom­men. Damit ist die Klei­ne Kam­mer ihrer Kom­mis­si­on für Ver­kehr und Fern­mel­de­we­sen (KVF-SR) und dem Bun­des­rat ge­folgt, die eben­falls die An­nah­me der Mo­ti­on be­an­tragt haben.

In der Früh­jahrs­ses­si­on 2018 hatte be­reits der Na­tio­nal­rat die Mo­ti­on dis­kus­si­ons­los an­ge­nom­men.

eco­no­mie­su­is­se ist er­freut, dass das Par­la­ment die Mo­ti­on an­ge­nom­men hat. Damit wird die Grund­la­ge ge­schaf­fen, dass die Di­gi­ta­li­sie­rung im Stras­sen­ver­kehr Ein­zug hal­ten kann. Der Ein­satz von au­to­no­men Fahr­zeu­gen hat enor­mes Po­ten­zi­al. 

Zu­las­sung von Im­port­fahr­zeu­gen soll nicht mehr durch Ty­pen­ge­neh­mi­gung be­hin­dert wer­den

Die Mo­ti­on be­trifft das Ty­pen­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren beim ge­werb­li­chen Au­to­im­port. Die Ty­pen­ge­neh­mi­gung ist eine Vor­aus­set­zung, damit ein se­ri­en­mäs­si­ges Fahr­zeug in der Schweiz zu­ge­las­sen wer­den kann. Sie be­stä­tigt, dass ein Fahr­zeug­typ mit be­stimm­ten Merk­ma­len die gel­ten­den Vor­schrif­ten er­füllt. Die Im­por­teu­re bzw. Händ­ler müs­sen bei jedem ein­ge­führ­ten Fahr­zeug fest­stel­len, dass es einer Ty­pen­ge­neh­mi­gung ent­spricht. Dabei haben sie dem Bund eine Ab­ga­be zu ent­rich­ten. Als Zah­lungs­nach­weis dient eine Kon­troll­mar­ke, die sie auf dem Prüf­be­richt des Fahr­zeugs auf­kle­ben müs­sen. 

Die Mo­ti­on for­dert, die Kon­troll­mar­ke und die Ab­ga­be auf­zu­he­ben oder Letz­te­re zu­min­dest in zeit­ge­mäs­ser Form zu er­he­ben. 

Po­si­ti­on eco­no­mie­su­is­se

eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt die Mo­ti­on. 

Un­nö­ti­ge Bü­ro­kra­tie ab­bau­en

Der Zu­las­sungs­pro­zess für Im­port­fahr­zeu­ge soll ver­ein­facht wer­den. Durch die Ab­ga­be und das ver­al­te­te Kon­troll­mar­ken­sys­tem ent­steht für die Un­ter­neh­men in der Au­to­mo­bil­bran­che ein un­ver­hält­nis­mäs­si­ger ad­mi­nis­tra­ti­ver Auf­wand. Wäh­rend die Ab­ga­be keine er­heb­li­chen Staats­ein­nah­men ge­ne­riert, ver­ur­sacht sie für den Bund und die Kan­to­ne Kos­ten. Diese müs­sen bei jeder ein­zel­nen Fahr­zeug­zu­las­sung die zuvor ma­nu­ell auf­ge­kleb­te Kon­troll­mar­ke prü­fen, bei total rund 300'000 Fahr­zeu­gen pro Jahr. 

Be­las­tung ohne Ge­gen­leis­tung

Für die Ge­bühr im Ty­pen­ge­neh­mi­gungs­ver­fah­ren gibt es kei­nen Grund. Der Staat er­bringt näm­lich keine Leis­tung, die ab­zu­gel­ten wäre. Es spricht daher nichts da­ge­gen, die Ab­ga­be und die Kon­troll­mar­ke ab­zu­schaf­fen. So wird ein bü­ro­kra­ti­sches Re­likt und damit ein un­nö­ti­ges Han­dels­hemm­nis be­sei­tigt – im In­ter­es­se der Wirt­schaft und der Kon­su­men­ten, wel­che die re­sul­tie­ren­den Kos­ten letzt­lich tra­gen.

Stand der Be­ra­tun­gen

Der Stän­de­rat hat die Mo­ti­on in der Herbst­ses­si­on 2018 als Zweitrat be­ra­ten und auf An­trag sei­ner Kom­mis­si­on für Ver­kehr und Fern­mel­de­we­sen (KVF-SR) an­ge­nom­men. 

Der Na­tio­nal­rat hatte die Mo­ti­on be­reits in der Früh­jahrs­ses­si­on 2018 mit 111 zu 77 Stim­men an­ge­nom­men. 

eco­no­mie­su­is­se be­grüsst die An­nah­me der Mo­ti­on. Damit wird eine un­nö­ti­ge Be­las­tung der Im­por­teu­re, Händ­ler und Kon­su­men­ten be­sei­tigt. Es ist zu hof­fen, dass da­durch der Bü­ro­kra­tie­ab­bau ef­fek­tiv vor­an­ge­trie­ben wird. Mit dem Weg­fall der Prü­fung von rund 300‘000 ma­nu­ell auf­ge­kleb­ten Kon­troll­mar­ken lies­sen sich in der Ver­wal­tung Kos­ten ein­spa­ren. 

Stän­de­rat gegen un­nö­ti­ge tech­ni­sche Han­dels­hemm­nis­se für Fahr­zeug­hal­ter und Händ­ler 

Die Mo­ti­on ver­langt, dass bei der Er­hö­hung oder Ab­sen­kung des Ga­ran­tie­ge­wichts von Per­so­nen­wa­gen und leich­ten Nutz­fahr­zeu­gen keine zwin­gen­den tech­ni­schen Än­de­run­gen vor­ge­nom­men wer­den müs­sen und an­er­kann­te Prüf­stel­len An­hän­ge­las­ten ge­wäh­ren oder er­hö­hen kön­nen.

Zu die­sem Zweck be­darf es einer An­pas­sung der Ver­ord­nung über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­gen (VTS).

Po­si­ti­on eco­no­mie­su­is­se

eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt die Mo­ti­on. 

Gel­ten­de Re­ge­lung führt zu tech­ni­schen Han­dels­hemm­nis­sen

Das Ga­ran­tie­ge­wicht ist das vom Her­stel­ler höchs­tens zu­ge­las­se­ne Ge­wicht. Bei Er­hö­hun­gen des Ga­ran­tie­ge­wichts bei Per­so­nen­wa­gen und leich­ten Nutz­fahr­zeu­gen wer­den zwin­gend tech­ni­sche Än­de­run­gen vor­aus­ge­setzt. Dies ist selbst dann ob­li­ga­to­risch, wenn be­reits ab Werk Ori­gi­nal­tei­le für hö­he­re Ga­ran­tie­ge­wich­te als ur­sprüng­lich an­ge­ge­ben ver­baut sind. Diese Re­ge­lung führt zu un­nö­ti­gen tech­ni­schen Han­dels­hemm­nis­sen für Fahr­zeug­hal­ter und Händ­ler. Diese ab­zu­schaf­fen ist im Ge­samt­in­ter­es­se der Wirt­schaft. Darum un­ter­stützt eco­no­mie­su­is­se das Grund­an­lie­gen der Mo­ti­on.

Po­si­ti­ves Si­gnal set­zen: Abbau von Han­dels­hemm­nis­sen und ad­mi­nis­tra­ti­ve Ver­ein­fa­chung

Eine An­nah­me der Mo­ti­on sen­det ein po­si­ti­ves Si­gnal in Rich­tung Abbau von be­ste­hen­den Han­dels­hemm­nis­sen. Aus­ser­dem bringt es eine ad­mi­nis­tra­ti­ve Ver­ein­fa­chung, wenn neu auch an­er­kann­ten Prüf­stel­len die Kom­pe­tenz zur Ge­wäh­rung oder Er­hö­hung von An­hän­ge­las­ten er­teilt wer­den kann. Mit bei­den Mass­nah­men las­sen sich un­nö­ti­ge volks­wirt­schaft­li­che Kos­ten re­du­zie­ren, ohne eine Ein­bus­se an Si­cher­heit in Kauf neh­men zu müs­sen. 

Stand der Be­ra­tun­gen

Der Stän­de­rat hat die Mo­ti­on in der Herbst­ses­si­on 2018 als Zweitrat be­han­delt und ohne Ge­gen­an­trag an­ge­nom­men. Damit ist die Klei­ne Kam­mer ihrer Kom­mis­si­on für Ver­kehr und Fern­mel­de­we­sen (KVF-SR) und dem Bun­des­rat ge­folgt, die eben­falls die An­nah­me der Mo­ti­on be­an­tragt haben.

Der Na­tio­nal­rat hatte die Mo­ti­on in der Früh­jahrs­ses­si­on 2018 als Er­strat be­han­delt und ihr dis­kus­si­ons­los zu­ge­stimmt.

eco­no­mie­su­is­se be­grüsst den Be­schluss des Stän­de­rats. Damit sen­det das Par­la­ment ei­ner­seits ein po­si­ti­ves Si­gnal in Rich­tung Abbau von be­ste­hen­den Han­dels­hemm­nis­sen. An­de­rer­seits wird eine bü­ro­kra­ti­sche Re­gu­lie­rung ab­ge­schafft, wel­che die Fahr­zeug­hal­ter und Händ­ler un­nö­tig ein­ge­schränkt hat. 

Knap­pe Mehr­heit des Stän­de­rats gegen Aus­schluss des Palm­öls von Frei­han­dels­ab­kom­men

Die Schweiz ver­han­delt über den Ab­schluss eines Frei­han­dels­ab­kom­mens mit Ma­lay­sia und In­do­ne­si­en. Die vier Vor­stös­se be­zie­hen sich al­le­samt auf den Im­port von Palm­öl bzw. Pro­duk­ten, die Palm­öl be­inhal­ten:

Die Mo­ti­on 16.3332 ver­langt, dass der Bun­des­rat bei den Ver­hand­lun­gen mit Ma­lay­sia Palm­öl vom Frei­han­dels­ab­kom­men aus­nimmt.

Die Stan­des­in­itia­ti­ve 17.317 des Kan­tons Thur­gau ver­langt eben­falls, dass Pro­duk­te der Öl­pal­me aus einem all­fäl­li­gen Frei­han­dels­ab­kom­men mit Ma­lay­sia aus­zu­schlies­sen sind. Aus­ser­dem soll der Grenz­schutz auf dem ak­tu­el­len Ni­veau bei­be­hal­ten wer­den.

Die Stan­des­in­itia­ti­ve 18.303 des Kan­tons Genf ver­langt, das Palm­öl und seine Ne­ben­pro­duk­te von den Frei­han­dels­ver­hand­lun­gen mit In­do­ne­si­en und Ma­lay­sia aus­zu­neh­men und die Grenz­schutz­mass­nah­men gegen pflanz­li­che Fette und Öle bei­zu­be­hal­ten.

Die Mo­ti­on 18.3717 ver­langt, dass der Bun­des­rat in einem Frei­han­dels­ab­kom­men mit Ma­lay­sia und In­do­ne­si­en keine Kon­zes­sio­nen für Palm­öl ge­währt, wel­che die ein­hei­mi­sche Öl­saa­ten­pro­duk­ti­on re­du­zie­ren. Der Bun­des­rat soll stu­fen­wei­se Mass­nah­men vor­se­hen, um all­fäl­li­ge Palm­öl­kon­zes­sio­nen aus­zu­set­zen, falls diese die in­län­di­sche Öl­saa­ten­pro­duk­ti­on re­du­zie­ren. Aus­ser­dem soll der Bun­des­rat im Ab­kom­men Be­stim­mun­gen vor­se­hen, die einen Bei­trag zur nach­hal­ti­gen Pro­duk­ti­on und zum nach­hal­ti­gen Han­del von Palm­öl leis­ten und sich an der Er­ar­bei­tung von in­ter­na­tio­na­len Stan­dards be­tei­li­gen.

Po­si­ti­on eco­no­mie­su­is­se

eco­no­mie­su­is­se lehnt die vier Vor­stös­se ab. Der Aus­schluss von Palm­öl aus dem Frei­han­dels­ab­kom­men mit Ma­lay­sia scha­det allen Be­trof­fe­nen.

Han­dels­schran­ken tref­fen vor allem nach­hal­tig pro­du­zie­ren­de Her­stel­ler von Palm­öl

Die Schweiz fragt im welt­wei­ten Ver­gleich zwar nur eine ge­rin­ge Menge von Palm­öl nach. Davon stammt aber ein re­la­tiv gros­ser An­teil aus nach­hal­ti­gem Anbau. Fast 100 Pro­zent des zu Spei­se­zwe­cken im­por­tier­ten Palm­öls ist zer­ti­fi­ziert, welt­weit sind es nur rund 20 Pro­zent. Die Zölle scha­den damit in ers­ter Linie den nach­hal­tig pro­du­zie­ren­den Her­stel­lern von Palm­öl. Sie wür­den am meis­ten vom Weg­fall des Grenz­schut­zes pro­fi­tie­ren. So­lan­ge die Schweiz den Im­port von Palm­öl er­schwert, be­steht nur wenig An­reiz, nach­hal­tig zu pro­du­zie­ren. Man­gels Nach­fra­ge muss zer­ti­fi­zier­tes Palm­öl trotz hö­he­rer An­bau­kos­ten zum sel­ben Preis wie kon­ven­tio­nel­les ver­kauft wer­den. 

Die Öl­pal­me ist die pro­duk­tivs­te Öl­pflan­ze

Aus um­welt­po­li­ti­schen Über­le­gun­gen ist ein Aus­schluss des Palm­öls aus dem Frei­han­dels­ab­kom­men mit Ma­lay­sia kon­tra­pro­duk­tiv. So warnt der WWF davor, Palm­öl mit an­de­ren Pflan­zen­ölen zu er­set­zen, da die Öl­pal­me die mit Ab­stand pro­duk­tivs­te Pflan­ze ist. Sie bringt Er­trä­ge von 3,3 Ton­nen Öl auf einem Hekt­ar, bei Raps­öl und an­de­ren Pflan­zen sind es nur 0,7 Ton­nen.

Un­taug­li­ches Mit­tel zum Schutz der Schwei­zer Land­wirt­schaft

Die Schwei­zer Land­wirt­schaft pro­fi­tiert kaum, wenn Palm­öl vom Frei­han­dels­ab­kom­men aus­ge­nom­men wird. Be­reits heute ist Palm­öl in der Schweiz deut­lich güns­ti­ger als Raps­öl aus der Schweiz. Wo Kos­ten­vor­tei­le wich­tig sind und Raps­öl sub­sti­tu­iert wer­den kann, wird Palm­öl be­reits heute ein­ge­setzt – trotz hoher Zoll­zu­schlä­ge. Ge­gen­wär­tig ist der Preis in der Schweiz wegen hoher Zölle und an­de­rer Ab­ga­ben bis zu 141 Pro­zent höher als der Welt­markt­preis. Bei hoch­wer­ti­ge­ren Pro­duk­ten wird trotz des Preis­un­ter­schieds be­wusst auf Palm­öl ver­zich­tet, da der Ruf von Palm­öl beim Kon­su­men­ten zu schlecht ist. Ein Weg­fall des Grenz­schut­zes würde kaum zu einem Aus­wei­chen von Raps- auf Palm­öl füh­ren. 

Hö­he­re Pro­duk­ti­ons­kos­ten für Schwei­zer Un­ter­neh­men

Zölle schä­di­gen die Schwei­zer Un­ter­neh­men, die auf Palm­öl als Grund­stoff für ihre Pro­duk­te an­ge­wie­sen sind. Palm­öl kann in ver­schie­de­nen Le­bens­mit­teln nicht ein­fach so er­setzt wer­den. Es ist bei­spiels­wei­se in der Scho­ko­la­den­in­dus­trie eine wich­ti­ge Zutat. Durch Zölle auf Palm­öl ver­teu­ert sich die Pro­duk­ti­on. 

Schwei­zer Un­ter­neh­men ent­ge­hen gros­se An­tei­le in auf­stre­ben­den Märk­ten

Län­der wie Ma­lay­sia und In­do­ne­si­en sind wich­ti­ge und vor allem auf­stre­ben­de Märk­te für die Schwei­zer Ex­port­in­dus­trie. Weder mit Ma­lay­sia noch In­do­ne­si­en hat die Schweiz ein Frei­han­dels­ab­kom­men. Schwei­zer Un­ter­neh­men könn­ten hohe Han­dels­ge­win­ne er­zie­len, wenn der Markt­zu­gang in die­sen Län­dern bes­ser wäre. Ein Frei­han­dels­ab­kom­men würde daher der Schwei­zer Wirt­schaft nüt­zen. Der Ab­schluss eines Frei­han­dels­ab­kom­mens ist je­doch un­mög­lich, wenn eines der wich­tigs­ten Ex­port­gü­ter Ma­lay­si­as und In­do­ne­si­ens davon aus­ge­schlos­sen wird. Um­ge­kehrt wäre es nicht vor­stell­bar, dass die Schweiz ein Frei­han­dels­ab­kom­men ab­schlies­sen würde, wenn die Ge­gen­sei­te Uhren davon aus­schlies­sen möch­te. 

Auch Kom­mis­si­ons­mo­ti­on 18.3717 ist pro­ble­ma­tisch

Die Kom­mis­si­ons­mo­ti­on weist rich­ti­ger­wei­se auf die Her­aus­for­de­run­gen der Palm­öl­pro­duk­ti­on hin. Trotz Ver­zicht auf eine ka­te­go­ri­sche Aus­nah­me von Palm­öl droht auch sie, den be­reits be­grenz­ten Ver­hand­lungs­spiel­raum der Schweiz wei­ter zu be­schrän­ken. Im­port­er­leich­te­run­gen für Palm­öl wären dem­nach nur dann zu­läs­sig, wenn da­durch die Öl­saat­pro­duk­ti­on in der Schweiz nicht re­du­ziert wird. So kön­nen bei­spiels­wei­se Kon­zes­sio­nen nicht dazu ge­nutzt wer­den, um den Markt­zu­gang für Schwei­zer Agrar­er­zeug­nis­se mit einer hö­he­ren Wert­schöp­fung zu er­rei­chen. Die Kom­mis­si­ons­mo­ti­on ist daher un­fle­xi­bel, pro­tek­tio­nis­tisch und auf Struk­tur­er­halt aus­ge­rich­tet. Des­halb ist auch diese ab­zu­leh­nen.

Stand der Be­ra­tun­gen

Der Stän­de­rat hat die Mo­ti­on 16.3332 in der Herbst­ses­si­on 2018 als Zweitrat und die üb­ri­gen Vor­stös­se als Er­strat be­han­delt. 

Die Mo­ti­on 16.3332 ist mit 20 zu 20 Stim­men und dem Stich­ent­scheid der Rats­prä­si­den­tin(bei 3 Ent­hal­tun­gen) ab­ge­lehnt wor­den. Sie ist damit er­le­digt. Den bei­den Stan­des­in­itia­ti­ven hat der Stän­de­rat eben­falls keine Folge ge­ge­ben. Die Kom­mis­si­ons­mo­ti­on 18.3717 hat die Klei­ne Kam­mer hin­ge­gen op­po­si­ti­ons­los an­ge­nom­men. Sie gehen zur Be­ra­tung an den Na­tio­nal­rat.

eco­no­mie­su­is­se be­grüsst, dass der Stän­de­rat die Mo­ti­on 16.3332 und die bei­den Stan­des­in­itia­ti­ven ab­ge­lehnt hat. Die Vor­stös­se hät­ten der Schweiz sämt­li­che Chan­cen ver­baut, bes­se­re Rah­men­be­din­gun­gen für die hie­si­ge Ex­port­wirt­schaft in den wich­ti­gen Märk­ten wie In­do­ne­si­en oder Ma­lay­sia zu er­lan­gen. Es liegt nun­mehr wie­der in der Hand des Na­tio­nal­rats, der Ex­port­wirt­schaft eine gute Aus­gangs­la­ge in die­sen Wachs­tums­märk­ten zu er­mög­li­chen.

Beide Räte

Das Par­la­ment be­schliesst Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form

Mit der Steu­er­vor­la­ge 17 (SV17) soll die Un­ter­neh­mens­be­steue­rung in der Schweiz an die in­ter­na­tio­na­len Ent­wick­lun­gen an­ge­passt wer­den. Die gel­ten­de Rechts­la­ge führt für in­ter­na­tio­nal tä­ti­ge Un­ter­neh­men zu er­heb­li­cher Rechts­un­si­cher­heit und steu­er­li­chen Ri­si­ken (Dop­pel­be­steue­run­gen, steu­er­li­che Sank­tio­nen im Aus­land). Kon­kur­renz­staa­ten in­ves­tie­ren der­weil in ihre steu­er­li­che At­trak­ti­vi­tät. Will die Schweiz wei­ter­hin volks­wirt­schaft­lich und fi­nan­zi­ell von einem der welt­bes­ten Steu­er­stand­or­te pro­fi­tie­ren, sind An­pas­sun­gen un­ver­meid­bar und drin­gend. 

Die SV17 ver­folgt drei Ziele: Sie soll wett­be­werbs­fä­hi­ge steu­er­li­che Rah­men­be­din­gun­gen si­chern, die in­ter­na­tio­na­le Ak­zep­tanz des Steu­er­rechts wie­der­her­stel­len und die fi­nan­zi­el­le Er­gie­big­keit der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung er­hal­ten. 

Das von Bund und Kan­to­nen er­ar­bei­te­te Lö­sungs­kon­zept kann allen Zie­len ge­recht wer­den. In­ter­na­tio­nal nicht län­ger ak­zep­tier­te Re­ge­lun­gen wer­den auf­ge­ho­ben, um so Rechts­si­cher­heit zu schaf­fen. Die Kan­to­ne kön­nen je nach ihrer spe­zi­fi­schen Aus­gangs­la­ge ge­zielt neue in­ter­na­tio­nal ak­zep­tier­te steu­er­li­che Son­der­re­ge­lun­gen ein­füh­ren und er­hal­ten so ihre Stand­ort­at­trak­ti­vi­tät. Der Bund be­tei­ligt sich über einen ver­ti­ka­len fi­nan­zi­el­len Aus­gleich an den Re­form­las­ten und er­höht so den fi­nanz­po­li­ti­schen Hand­lungs­spiel­raum der Kan­to­ne. 

Zu den kon­kre­ten steu­er­po­li­ti­schen Mass­nah­men der SV17 zählt die Auf­he­bung der in­ter­na­tio­nal kri­ti­sier­ten Re­ge­lun­gen für kan­to­na­le Sta­tus­ge­sell­schaf­ten. Er­satz­mass­nah­men sind eine im Aus­mass der Ent­las­tung sowie in­halt­lich be­grenz­te kan­to­na­le Pa­tent­box und zu­sätz­li­che Ab­zü­ge für For­schungs- und Ent­wick­lungs­aus­ga­ben, wel­che die Kan­to­ne bis zu einer be­stimm­ten Höhe vor­se­hen kön­nen. Über alle In­stru­men­te (inkl. Über­gangs­mass­nah­men) ist eine Min­dest­be­steue­rung (Ent­las­tungs­be­gren­zung) vor­ge­schrie­ben. 

Zur fi­nanz­po­li­ti­schen Un­ter­stüt­zung der Kan­to­ne soll der kan­to­na­le An­teil an der di­rek­ten Bun­des­steu­er von 17 auf 21,2 Pro­zent er­höht wer­den. Damit er­hal­ten die Kan­to­ne zu­sätz­li­che Mit­tel von rund 990 Mil­lio­nen Fran­ken pro Jahr. Die Kan­to­ne sind frei in der Ver­wen­dung der Mit­tel, aber ge­setz­lich an­ge­hal­ten, die Aus­wir­kun­gen der Vor­la­ge auf Städ­te und Ge­mein­den zu be­rück­sich­ti­gen. Im Wei­te­ren wird der Fi­nanz­aus­gleich des Bun­des an die neuen steu­er­po­li­ti­schen Rea­li­tä­ten an­ge­passt. Wich­ti­ge Mass­nah­men sind eine neue Ge­wich­tung der Un­ter­neh­mens­ge­win­ne im Res­sour­cen­aus­gleich und ein tem­po­rä­rer Er­gän­zungs­bei­trag für res­sour­cen­schwa­che Kan­to­ne.

Als Ge­gen­fi­nan­zie­rung vor­ge­se­hen ist eine Er­hö­hung der Di­vi­den­den­be­steue­rung. Di­vi­den­den aus qua­li­fi­zier­ten Be­tei­li­gun­gen sol­len beim Bund künf­tig zu 70 statt wie heute zu 60 Pro­zent be­steu­ert wer­den. Zudem sieht der Bun­des­rat eine Min­dest­be­steue­rung der Di­vi­den­den in den Kan­to­nen von 70 Pro­zent vor. Als so­zia­le Be­gleit­mass­nah­me will der Bun­des­rat die vom Bund vor­ge­ge­be­nen Min­dest­an­sät­ze der Fa­mi­li­en­zu­la­gen um 30 Fran­ken er­hö­hen.

Mit Blick auf die fi­nanz­po­li­ti­schen Aus­wir­kun­gen der SV17 un­ter­schei­det der Bun­des­rat zwi­schen einer kurz­fris­ti­gen, sta­ti­schen und einer län­ger­fris­ti­gen, dy­na­mi­schen Sicht­wei­se. Kurz­fris­tig rech­net der Bun­des­rat mit Min­der­ein­nah­men, die im ak­tu­el­len Fi­nanz­plan be­reits ein­ge­plant sind. Mit der SV17 kön­nen deut­lich hö­he­re Ver­lus­te ver­mie­den und län­ger­fris­tig sub­stan­zi­el­le Mehr­ein­nah­men er­zielt wer­den.

Po­si­ti­on eco­no­mie­su­is­se

eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt die An­trä­ge der Mehr­heit der na­tio­nal­rät­li­chen Kom­mis­si­on für Wirt­schaft und Ab­ga­ben (WAK-NR). Dies er­mög­licht den ra­schen Ab­schluss einer Vor­la­ge zur Lö­sung des zeit­lich drin­gen­den Steu­er­pro­blems. Der be­ste­hen­de Än­de­rungs­be­darf lässt sich mit den Min­der­heits­an­trä­gen Ae­schi be­he­ben. 

Wei­te­re Ver­zö­ge­run­gen oder er­neu­tes Schei­tern un­be­dingt ver­mei­den

Ak­tu­el­le Re­for­men be­deu­ten­der Staa­ten (USA, Gross­bri­tan­ni­en) füh­ren zu einer spür­ba­ren Ver­schär­fung des in­ter­na­tio­na­len Steu­er­wett­be­werbs. Gleich­zei­tig steht die Schweiz be­tref­fend Ab­schaf­fung nicht län­ger ak­zep­tier­ter Steu­er­re­gimes unter in­ter­na­tio­na­ler Be­ob­ach­tung. Mass­nah­men der Schweiz wer­den bis spä­tes­tens Ende des lau­fen­den Jah­res er­war­tet. Eine er­neu­te Ver­zö­ge­rung oder gar ein Schei­tern hätte gra­vie­ren­de Kon­se­quen­zen für die Schweiz. In­ter­na­tio­nal tä­ti­ge Un­ter­neh­men müss­ten mit steu­er­li­chen Ge­gen­mass­nah­men aus­län­di­scher Staa­ten in nicht vor­her­seh­ba­rem Aus­mass rech­nen. Das Ri­si­ko von Dop­pel­be­steue­run­gen sowie damit ein­her­ge­hen­de Rechts- und Pla­nungs­un­si­cher­hei­ten wür­den die In­ves­ti­ti­ons­tä­tig­keit in un­se­rem Land mas­siv be­ein­träch­ti­gen. Be­trof­fe­ne Un­ter­neh­men wären ge­zwun­gen, ihren steu­er­li­chen Sta­tus sowie die Struk­tu­ren in der Schweiz an­zu­pas­sen. 

Aus die­sen Grün­den muss eine po­li­tisch breit ab­ge­stütz­te Vor­la­ge bis zum Ende der Herbst­ses­si­on ab­ge­schlos­sen wer­den. Es geht um die Si­che­rung von Zehn­tau­sen­den Ar­beits­plät­zen und Mil­li­ar­den an Steu­er­ein­nah­men. An einem er­neu­ten Schei­tern der Steu­er­re­form kann des­halb kein In­ter­es­se be­ste­hen.

Steu­er- und fi­nanz­po­li­ti­sches Kon­zept bei­be­hal­ten

eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt die stra­te­gi­sche Stoss­rich­tung der SV17. Die vom Bun­des­rat vor­ge­schla­ge­nen grund­le­gen­den steu­er- und fi­nanz­po­li­ti­schen Ele­men­te sind wei­test­ge­hend un­be­strit­ten. Sämt­li­che Kan­to­ne sowie die ge­samt­schwei­ze­ri­schen Ver­bän­de der Ge­mein­den und Städ­te un­ter­stüt­zen sie. Eine Auf­tei­lung der Vor­la­ge oder die Her­aus­lö­sung ein­zel­ner Teile würde die Wirk­sam­keit der Steu­er­re­form be­ein­träch­ti­gen und wäre nicht ziel­füh­rend. Die Um­set­zungs­vor­ha­ben der Kan­to­ne wür­den teil­wei­se hin­fäl­lig und müss­ten neu er­ar­bei­tet wer­den. Aus­ser­dem würde eine völ­li­ge Neu­kon­zep­ti­on der Vor­la­ge er­neut kom­ple­xe Ver­hand­lun­gen zwi­schen Bund, Kan­to­nen und Ge­mein­den not­wen­dig ma­chen. Zur­zeit ist keine Al­ter­na­ti­ve vor­lie­gend, die po­li­tisch eben­so breit ab­ge­stützt wäre, um das drän­gen­de Steu­er­pro­blem zu lösen.

Kan­to­na­le Frei­räu­me wer­den er­hal­ten

Die SV17 er­laubt den Kan­to­nen, den Weg­fall der um­strit­te­nen Steu­er­pri­vi­le­gi­en auf­zu­fan­gen. Kan­to­na­le Un­ter­schie­de ver­lan­gen dabei dif­fe­ren­zier­te steu­er­li­che Lö­sun­gen. Ge­ra­de für Kan­to­ne mit ge­ne­rell hö­he­ren Ge­winn­steu­er­sät­zen sind neue Steu­er­in­stru­men­te wich­tig. Durch Son­der­re­ge­lun­gen kön­nen wett­be­werbs­fä­hi­ge steu­er­li­che Rah­men­be­din­gun­gen ge­zielt für mo­bi­le Er­trä­ge ge­si­chert wer­den. Im in­ter­na­tio­na­len Wett­be­werb sind die Kan­to­ne auf gleich lange Spies­se an­ge­wie­sen. In Kon­kur­renz­stand­or­ten an­ge­wen­de­te und in­ter­na­tio­nal ak­zep­tier­te Son­der­re­ge­lun­gen sol­len ihnen eben­falls zur Ver­fü­gung ste­hen. Zu be­grüs­sen ist des­halb, dass ein Abzug auf Ei­gen­fi­nan­zie­rung zu­min­dest für Hoch­steu­er­kan­to­ne zu­ge­las­sen wird.

Der Bun­des­rat schlägt eine kan­to­na­le Min­dest­be­steue­rung von Di­vi­den­den in Höhe von 70 Pro­zent vor. Als Folge die­ser Re­ge­lung wür­den die Di­vi­den­den in prak­tisch allen Kan­to­nen ge­ne­rell höher be­steu­ert, un­ab­hän­gig davon, ob ein Kan­ton ent­las­ten­de Ele­men­te be­schliesst oder nicht. Nach An­sicht von eco­no­mie­su­is­se soll­ten die Kan­to­ne die Di­vi­den­den­be­steue­rung rechts­form­neu­tral fest­le­gen kön­nen. Dafür brau­chen sie die nö­ti­gen Frei­räu­me. Der Stän­de­rat hat eine Min­dest­be­steue­rung von 50 Pro­zent be­schlos­sen. Die­ser Be­schluss wird den Kan­to­nen eine rechts­form­neu­tra­le Di­vi­den­den­be­steue­rung er­mög­li­chen. 

Steu­er­li­che Wett­be­werbs­fä­hig­keit zahlt sich fi­nan­zi­ell aus

Die Er­fah­rung der Schweiz zeigt ex­em­pla­risch, dass die steu­er­li­che Wett­be­werbs­fä­hig­keit die fi­nan­zi­el­le Er­gie­big­keit der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung mit­tel- bis lang­fris­tig er­höht. Die Ge­winn­steu­er­ein­nah­men sind hier­zu­lan­de seit 1990 deut­lich stär­ker ge­wach­sen als das Brut­to­in­land­pro­dukt. Die Un­ter­neh­men tra­gen in der Schweiz mehr zur Staats­fi­nan­zie­rung bei als in den meis­ten an­de­ren eu­ro­päi­schen Staa­ten. In­ter­na­tio­nal tä­ti­ge Fir­men haben mass­geb­lich zu die­sem Wachs­tum bei­ge­tra­gen. Damit dies auch in Zu­kunft mög­lich ist, braucht es eine kom­pe­ti­ti­ve, in­ter­na­tio­nal ak­zep­tier­te Un­ter­neh­mens­be­steue­rung. 

Die SV17 wird ab­seh­bar mehr ein­brin­gen, als sie kurz­fris­tig kos­tet. Neue dy­na­mi­sche Be­rech­nun­gen der ESTV be­le­gen dies. Auch im Rah­men der Fi­nanz­pla­nung rech­net der Bund bis 2021 mit deut­li­chen Mehr­ein­nah­men von gegen 1 Mil­li­ar­de Fran­ken bei der Ge­winn­steu­er. Vor­aus­set­zung dafür ist, dass die Schweiz ihre steu­er­li­che At­trak­ti­vi­tät bei­be­hält. Die ge­schätz­ten kurz­fris­ti­gen Min­der­ein­nah­men für den Bund von rund 680 Mil­lio­nen Fran­ken wer­den damit be­reits im Pla­nungs­ho­ri­zont klar über­kom­pen­siert. Ge­ra­de auch aus fi­nanz­po­li­ti­schen Grün­den ist es des­halb zen­tral, dass die steu­er­li­che Wett­be­werbs­fä­hig­keit der Schweiz im heu­ti­gen Rah­men ge­si­chert wer­den kann. 

Wirt­schaft zu Zu­ge­ständ­nis­sen be­reit, um Be­ra­tung der SV17 zum Ab­schluss zu brin­gen

Aus Sicht des Bun­des­rats ist das mit der Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form II (USR II) ein­ge­führ­te Ka­pi­tal­ein­la­ge­prin­zip (KEP) sach­lich kor­rekt und wirkt sich klar po­si­tiv auf die Stand­ort­at­trak­ti­vi­tät der Schweiz aus. Er sieht des­halb keine steu­er- oder fi­nanz­po­li­ti­schen Grün­de, das KEP an­zu­pas­sen. eco­no­mie­su­is­se teilt diese Grund­satz­hal­tung. Der Stän­de­rat will beim KEP je­doch die Ein­füh­rung einer pro­por­tio­na­len Rück­zah­lungs­re­gel. Steu­er­freie Ka­pi­tal­ein­la­ge­re­ser­ven sol­len nur in Ver­bin­dung mit steu­er­ba­ren Ge­winn­re­ser­ven aus­ge­schüt­tet wer­den kön­nen. 

eco­no­mie­su­is­se kann diese Ein­schrän­kung ge­mäss Be­schluss Stän­de­rat ak­zep­tie­ren, so­fern die po­si­ti­ven Ef­fek­te des KEP auf die in­ter­na­tio­na­le At­trak­ti­vi­tät des Un­ter­neh­mens- und Kon­zern­stand­orts Schweiz er­hal­ten bleibt und die Rechts­si­cher­heit ge­währt ist, ins­be­son­de­re mit Blick auf be­reits er­folg­te Zu­zü­ge. Dies wird mit dem Mehr­heits­an­trag der WAK-NR si­cher­ge­stellt. Der Ver­trau­ens­schutz wird ge­währ­leis­tet, indem auch die im Nach­gang der Ab­stim­mung zur USR II in den Jah­ren 2008 bis 2010 zu­ge­zo­ge­ne Fir­men von einer nach­träg­li­chen Mehr­be­las­tung ihrer Ka­pi­tal­ein­la­ge­re­ser­ven ver­schont wer­den. Auch die An­pas­sung bei der vor­ge­se­he­nen Ein­schrän­kung des KEP durch die Teil­li­qui­da­ti­ons­re­gel ist wich­tig, um die At­trak­ti­vi­tät der Schweiz für Zu­zü­ge zu er­hal­ten. 

Zu­sätz­lich soll­te bei der vor­ge­se­he­nen Ein­schrän­kung des KEP bei der Aus­ga­be von Gra­tis­ak­ti­en und für Gra­tis­nenn­wert­er­hö­hun­gen eine Aus­nah­me für Um­struk­tu­rie­run­gen ge­mäss Min­der­heit Ae­schi vor­ge­se­hen wer­den. An­dern­falls wür­den Um­struk­tu­rie­run­gen neu (teil­wei­se) steu­er­pflich­tig, ohne dass den be­tei­lig­ten Ak­tio­nä­ren Mit­tel zu­flies­sen.

Ab­schluss einer po­li­tisch breit ab­ge­stütz­ten Steu­er­vor­la­ge

An­stel­le der Er­hö­hung der Fa­mi­li­en­zu­la­gen hat der Stän­de­rat einen so­zia­len Aus­gleich über eine AHV-Zu­satz­fi­nan­zie­rung be­schlos­sen. Der Stän­de­rat will der AHV über Bun­des­mit­tel und Lohn­bei­trä­ge im sel­ben Um­fang fi­nan­zi­el­le Mit­tel zu­flies­sen las­sen, wie die SV17 und deren kan­to­na­len Um­set­zungs­vor­la­gen Min­der­ein­nah­men ver­ur­sa­chen (schät­zungs­wei­se 2,0 Mil­li­ar­den Fran­ken). Kon­kret be­deu­tet das: zu­sätz­li­che Lohn­bei­trä­ge von je 0,15 Pro­zent von Ar­beit­ge­bern und Ar­beit­neh­mern (1,2 Mil­li­ar­den Fran­ken), die Zu­wei­sung des ge­sam­ten De­mo­gra­fie­pro­zents der Mehr­wert­steu­er (520 Mil­lio­nen Fran­ken) sowie die Er­hö­hung des Bun­des­bei­trags an die AHV auf 20,2 Pro­zent (300 Mil­lio­nen Fran­ken). Wie der Bun­des­rat im Rah­men der Vor­la­ge zur Sta­bi­li­sie­rung der AHV (AHV 21) dar­legt, er­setzt diese Zu­satz­fi­nan­zie­rung eine ge­plan­te Mehr­wert­steu­er­er­hö­hung im Um­fang von 0,8 Pro­zent­punk­ten. Ein Ver­gleich der Mehr­be­las­tun­gen zeigt, dass die Ver­knüp­fungs­lö­sung des Stän­de­rats für alle Pri­vat­haus­hal­te güns­ti­ger ist. 

eco­no­mie­su­is­se hat stets den Stand­punkt ver­tre­ten, dass die SV17 nicht mit sach­frem­den Ele­men­ten ver­knüpft wer­den darf. So­fern der jetzt im Vor­der­grund ste­hen­de Kom­pro­miss zum Auf­bau einer brei­ten Un­ter­stüt­zungs­ba­sis für die SV17 und zu einem ra­schen Ab­schluss bei­trägt, wird der Wirt­schafts­dach­ver­band die Lö­sung mit­tra­gen. Es ist un­ver­zicht­bar und liegt im zen­tra­len Lan­des­in­ter­es­se der Schweiz, eine Lö­sung zu fin­den. Die Schweiz braucht diese Steu­er­vor­la­ge, und zwar jetzt. Zur Un­ter­stüt­zung der dring­li­chen Lö­sung ver­zich­tet eco­no­mie­su­is­se auf wei­te­re An­trä­ge. 

Stand der Be­ra­tun­gen

Der Na­tio­nal­rat hat die Vor­la­ge in der Herbst­ses­si­on 2018 als Zweitrat be­han­delt, nach­dem sich der Stän­de­rat in der Som­mer­ses­si­on 2018 mit 35 zu 5 Stim­men bei 5 Ent­hal­tun­gen für ein Ge­samt­kon­zept mit die­sen zen­tra­len Ele­men­ten aus­ge­spro­chen hatte:

Ers­tens ist ein so­zia­ler Aus­gleich über eine AHV-Zu­satz­fi­nan­zie­rung von 2,0 Mil­li­ar­den Fran­ken vor­ge­se­hen. Zwei­tens sol­len Di­vi­den­den von qua­li­fi­zier­ten An­teils­eig­nern auf Ebene Kan­to­ne nur zu min­des­tens 50 Pro­zent be­steu­ert wer­den müs­sen. Drit­tens wird das Ka­pi­tal­ein­la­ge­prin­zip ein­ge­schränkt, wobei si­cher­ge­stellt wer­den soll, dass die Schweiz für Fir­men­an­sied­lun­gen at­trak­tiv bleibt. Vier­tens wird der Abzug auf Ei­gen­fi­nan­zie­rung fa­kul­ta­tiv für Hoch­steu­er­kan­to­ne zu­ge­las­sen (ak­tu­ell nur im Kan­ton Zü­rich).

Die Gros­se Kam­mer ist ganz über­wie­gend den An­trä­gen ihrer WAK ge­folgt. Den An­trag auf Nicht­ein­tre­ten sowie den Rück­wei­sungs­an­trag hat der Na­tio­nal­rat mit 188 zu 8 Stim­men (1 Ent­hal­tung) bzw. 119 zu 63 Stim­men (15 Ent­hal­tun­gen) ab­ge­lehnt. Auch die Auf­tren­nung der Vor­la­ge war nicht mehr­heits­fä­hig, ob­schon sich ei­ni­ge Par­la­men­ta­ri­er kri­tisch zur Ver­knüp­fung von Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form und AHV-Fi­nan­zie­rung ge­äus­sert haben. Der Na­tio­nal­rat ist in allen we­sent­li­chen Punk­ten den Be­schlüs­sen des Er­strats ge­folgt. In der Ge­samt­ab­stim­mung hat eine deut­li­che Mehr­heit von 114 zu 68 Stim­men bei 13 Ent­hal­tun­gen für die An­nah­me der Vor­la­ge vo­tiert. 

Der Stän­de­rat hat die we­ni­gen Dif­fe­ren­zen zwi­schen den Räten spe­di­tiv be­sei­tigt und ist den Be­schlüs­sen des Na­tio­nal­rats ge­folgt. Damit soll das Ka­pi­tal­ein­la­ge­prin­zip für Fir­men, die seit der Volks­ab­stim­mung über die Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form II in die Schweiz ge­zo­gen sind, un­ein­ge­schränkt gel­ten. Aus­ser­dem müs­sen die Aus­wir­kun­gen der Steu­er­vor­la­ge 17 auf die Ge­mein­den nicht nur be­rück­sich­tigt, son­dern ab­ge­gol­ten wer­den.

In der Schluss­ab­stim­mung haben der Na­tio­nal­rat mit 112 zu 67 Stim­men (11 Ent­hal­tun­gen) und der Stän­de­rat mit 39 zu 4 Stim­men (2 Ent­hal­tun­gen) zu­ge­stimmt.

eco­no­mie­su­is­se ist er­freut, dass die Räte dem Kom­pro­miss zur Steu­er­vor­la­ge 17 mit gros­ser Mehr­heit zu­ge­stimmt haben. Die Wirt­schaft ist auf das zeit­na­he In­kraft­tre­ten eines in­ter­na­tio­nal ak­zep­tier­ten Un­ter­neh­mens­steu­er­re­gimes an­ge­wie­sen. Die SV17 löst eines der wich­tigs­ten und drän­gends­ten Pro­ble­me der Schweiz. Mit der Ver­knüp­fung der Un­ter­neh­mens­steu­er­re­form und der AHV-Fi­nan­zie­rung un­ter­brei­tet das Par­la­ment einen Vor­schlag, der in einer all­fäl­li­gen Re­fe­ren­dums­ab­stim­mung be­ste­hen kann.

Par­la­ment ver­ein­facht Rück­erstat­tung der Ver­rech­nungs­steu­er

Der Bun­des­rat un­ter­brei­tet dem Par­la­ment eine An­pas­sung des Bun­des­ge­set­zes über die Ver­rech­nungs­steu­er (VStG).

Per­so­nen mit Wohn­sitz in der Schweiz haben grund­sätz­lich An­spruch auf Rück­erstat­tung der Ver­rech­nungs­steu­er. Bis 2014 konn­te die Ver­rech­nungs­steu­er ge­mäss Pra­xis der Steu­er­ver­wal­tun­gen auch dann er­folg­reich zu­rück­ge­for­dert wer­den, wenn die De­kla­ra­ti­on erst nach­träg­lich auf­grund einer In­ter­ven­ti­on (z.B. auf Nach­fra­ge) der Steu­er­be­hör­de er­folg­te. Das­sel­be galt für den Fall, dass die Steu­er­be­hör­de nicht de­kla­rier­te Ein­künf­te von sich aus auf­rech­ne­te. Auf­grund einer Pra­xis­ver­schär­fung er­hal­ten die Steu­er­pflich­ti­gen heute die Ver­rech­nungs­steu­er nur noch zu­rück, wenn sie die be­tref­fen­den Ver­mö­gens­er­trä­ge oder Ver­mö­gens­wer­te in der Steu­er­er­klä­rung von Be­ginn weg ord­nungs­ge­mäss de­kla­rie­ren. An­dern­falls ver­wir­ken die Rück­erstat­tungs­an­sprü­che. 

In Zu­kunft soll die Ver­rech­nungs­steu­er – wie frü­her – auch dann zu­rück­er­stat­tet wer­den, wenn die Ein­künf­te in der Steu­er­er­klä­rung fahr­läs­sig nicht de­kla­riert wor­den sind. Der Bun­des­rat schlägt vor, die Nach­de­kla­ra­ti­on bis zum Ab­lauf der Ein­spra­che­frist zur Ver­an­la­gung zu­zu­las­sen. Eine Rück­erstat­tung soll je­doch nur mög­lich sein, wenn keine ver­such­te Steu­er­hin­ter­zie­hung vor­liegt.

Po­si­ti­on eco­no­mie­su­is­se

eco­no­mie­su­is­se spricht sich für die An­nah­me der Vor­la­ge aus. Es be­steht aber noch An­pas­sungs­be­darf. Die Rück­erstat­tung der Ver­rech­nungs­steu­er soll­te künf­tig in allen Fäl­len straf­lo­ser Selbst­an­zei­gen ge­währt wer­den und nicht nur in jenen, die auf fahr­läs­si­ger Nicht­de­kla­ra­ti­on be­ru­hen. Eine Ver­wir­kung der Rück­erstat­tung würde näm­lich ent­ge­gen an­ders­lau­ten­der Zu­si­che­rung wie eine Stra­fe wir­ken. Be­trof­fe­ne be­zah­len in die­sen Fäl­len be­reits eine Nach­steu­er sowie einen Ver­zugs­zins. Folg­lich soll­te auch der Fis­kus die Ver­rech­nungs­steu­er zu­rück­er­stat­ten.

Rück­kehr zur frü­he­ren Pra­xis ist zu be­grüs­sen

Mit der vor­lie­gen­den Ge­set­zes­än­de­rung soll die frü­he­re Pra­xis der ESTV grund­sätz­lich wie­der­her­ge­stellt wer­den. eco­no­mie­su­is­se be­grüsst die­sen Ent­scheid aus­drück­lich. Zumal der Si­che­rungs­zweck der Ver­rech­nungs­steu­er er­hal­ten bleibt. 

Die Aus­deh­nung der Nach­de­kla­ra­ti­ons­frist ver­bes­sert den Vor­schlag des Bun­des­rats ent­schei­dend. Statt bei der Nach­de­kla­ra­ti­ons­frist auf die Ein­spra­che­frist gegen die Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung ab­zu­stel­len, ist es sach­ge­rech­ter, auf den Zeit­punkt ab­zu­stel­len, bis zu dem eine Nach­de­kla­ra­ti­on in einem Ver­wal­tungs- oder Ge­richts­ver­fah­ren noch mög­lich ist. An­sons­ten ge­langt man zum wi­der­sprüch­li­chen Re­sul­tat, dass der Rück­erstat­tungs­an­spruch ver­wirkt, ob­schon die Nach­de­kla­ra­ti­on ver­fah­rens­mäs­sig noch mög­lich ist. 

Stand der Be­ra­tun­gen

Der Stän­de­rat hat die Vor­la­ge in der Herbst­ses­si­on 2018 als Zweitrat be­han­delt, nach­dem der Na­tio­nal­rat die Vor­la­ge in der Som­mer­ses­si­on 2018 mit Än­de­run­gen an­ge­nom­men hatte. Die Mehr­heit (30 zu 13 Stim­men) hat be­schlos­sen, dem Na­tio­nal­rat zu fol­gen und die Nach­de­kla­ra­ti­on auch in einem noch nicht rechts­kräf­tig ab­ge­schlos­se­nen Ver­an­la­gungs- oder Nach­steu­er­ver­fah­ren zu er­mög­li­chen. Mit 24 zu 18 Stim­men bei 1 Ent­hal­tung hat der Stän­de­rat be­schlos­sen, dass die An­sprü­che rück­wir­kend nur für noch nicht rechts­kräf­tig ab­ge­schlos­se­ne Ver­fah­ren gel­tend ge­macht wer­den kön­nen. Der Na­tio­nal­rat hat sich in der Dif­fe­renz­ber­ei­ni­gung dem Stän­de­rat an­ge­schlos­sen.

In der Schluss­ab­stim­mung haben der Stän­de­rat mit 38 zu 1 Stim­me (6 Ent­hal­tun­gen) und der Na­tio­nal­rat mit 137 zu 55 Stim­men (1 Ent­hal­tung) die Vor­la­ge an­ge­nom­men.

eco­no­mie­su­is­se ist zu­frie­den, dass die Räte die Rück­erstat­tung der Ver­rech­nungs­steu­er ver­ein­facht haben. Damit hat das Par­la­ment die frü­he­re Ver­wal­tungs­pra­xis im Ver­rech­nungs­steu­er­ge­setz ver­an­kert. Die Rechts­si­cher­heit ist für die Be­trof­fe­nen wie­der ge­währ­leis­tet.

Par­la­ment passt Schwei­zer Waf­fen­recht an EU-Richt­li­nie an 

Der Bun­des­rat be­an­tragt mit die­ser Vor­la­ge eine An­pas­sung des Schwei­zer Waf­fen­rechts an die EU-Waf­fen­richt­li­nie. Die Än­de­rung der EU-Waf­fen­richt­li­nie er­folg­te vor dem Hin­ter­grund der ter­ro­ris­ti­schen An­schlä­ge in Eu­ro­pa. Im Fokus stan­den halb­au­to­ma­ti­sche Waf­fen mit gros­ser Ma­ga­zin­ka­pa­zi­tät. Auf­grund ihrer Ge­fähr­lich­keit soll der Zu­gang zu sol­chen Waf­fen be­schränkt und der In­for­ma­ti­ons­aus­tausch im Schen­gen­raum ver­stärkt wer­den.

Der Ge­set­zes­ent­wurf sieht vor, dass der Zu­gang zu halb­au­to­ma­ti­schen Waf­fen künf­tig nur für be­stimm­te Zwe­cke mög­lich sein soll. In den Ver­hand­lun­gen über die EU-Waf­fen­richt­li­nie hat sich die Schweiz er­folg­reich dafür ein­ge­setzt, dass un­se­re Tra­di­tio­nen im Schiess­we­sen ge­wahrt wer­den kön­nen. Für die Über­nah­me der Ar­mee­waf­fe nach Be­en­di­gung des Ar­mee­diens­tes soll eine Aus­nah­me­re­ge­lung gel­ten. Schüt­zen müs­sen für den Er­werb von halb­au­to­ma­ti­schen Waf­fen ent­we­der Mit­glied in einem Schüt­zen­ver­ein sein oder an­der­wei­tig re­gel­mäs­sig schies­sen. Auch Samm­ler und Mu­se­en kön­nen wei­ter­hin halb­au­to­ma­ti­sche Waf­fen er­wer­ben, wenn sie eine si­che­re Auf­be­wah­rung ge­währ­leis­ten und eine Liste der Waf­fen füh­ren, für die eine Aus­nah­me­be­wil­li­gung er­for­der­lich ist. Jäger sind kom­plett aus­ge­nom­men.

Die Re­vi­si­on des Waf­fen­ge­set­zes ist im Hin­blick auf die As­so­zi­ie­rung der Schweiz zum Schen­ge­ner In­for­ma­ti­ons­sys­tem und zum Dub­lin-Über­ein­kom­men not­wen­dig.

Po­si­ti­on eco­no­mie­su­is­se

eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt die Vor­la­ge des Bun­des­rats. Der Ge­set­zes­ent­wurf ga­ran­tiert eine zweck- und ver­hält­nis­mäs­si­ge Um­set­zung der EU-Waf­fen­richt­li­nie. Die EU hat Aus­nah­me­re­ge­lun­gen ak­zep­tiert («lex hel­ve­ti­ca»), die auf die hie­si­gen Be­son­der­hei­ten ex­pli­zit Rück­sicht neh­men. Im Ent­wurf wird der Spiel­raum der von der EU ge­währ­ten Aus­nah­me­re­ge­lung voll aus­ge­schöpft. Die vom Na­tio­nal­rat vor­ge­nom­me­nen Än­de­run­gen soll­ten darum kon­se­quent rück­gän­gig ge­macht wer­den. Sie ge­fähr­den die Schen­gen-Mit­glied­schaft der Schweiz.

Schen­gen-Mit­glied­schaft nicht aufs Spiel set­zen

Als as­so­zi­ier­tes Schen­gen-Mit­glied hat sich die Schweiz ver­pflich­tet, Wei­ter­ent­wick­lun­gen des Schen­gen-Be­sitz­stands grund­sätz­lich zu über­neh­men. Die Än­de­rung des Waf­fen­rechts si­chert die Schen­gen-Mit­glied­schaft, aus der die Schweiz einen gros­sen wirt­schaft­li­chen Nut­zen zieht. Eine Wei­ge­rung wäre für die Schwei­zer Wirt­schaft mit hohen Kos­ten ver­bun­den. Än­dert die Schweiz ihr Waf­fen­ge­setz nicht und kommt es zu kei­ner Ver­hand­lungs­lö­sung mit der EU, tritt das Schen­gen-Ab­kom­men au­to­ma­tisch aus­ser Kraft. 

Ver­lust der Schen­gen-As­so­zi­ie­rung er­schwert Po­li­zei­ar­beit

Ohne Schen­gen-As­so­zi­ie­rung kön­nen die Schwei­zer Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den nicht mehr auf die si­cher­heits­re­le­van­ten In­for­ma­ti­ons­platt­for­men der Schen­gen-Staa­ten zu­rück­grei­fen. Dank des Zu­griffs auf die Schen­gen-Fahn­dungs­sys­te­me (SIS) kann die Bun­des­po­li­zei (fed­pol) täg­lich po­ten­zi­ell ge­fähr­li­che Per­so­nen über­füh­ren, sie er­hält pro Tag rund 35 po­si­ti­ve Tref­fer. Das er­höht die Si­cher­heit im Land. 

Wie­der­ein­füh­rung von Grenz­kon­trol­len wäre kost­spie­lig

Eine ex­port­ori­en­tier­te Volks­wirt­schaft wie die Schweiz ist auf einen ein­fa­chen, un­bü­ro­kra­ti­schen grenz­über­schrei­ten­den Wa­ren­ver­kehr an­ge­wie­sen. Ein Ende der Schen­gen-As­so­zi­ie­rung würde zu er­heb­li­chen Mehr­auf­wän­den füh­ren. Die Lan­des­gren­zen der Schweiz wären künf­tig Schen­gen-Aus­sen­gren­ze. Des­halb müss­ten Pri­va­te beim Grenz­über­tritt mit er­heb­li­chen zeit­li­chen Ver­zö­ge­run­gen rech­nen, wenn die Nach­bar­staa­ten die Gren­zen wie­der sys­te­ma­tisch kon­trol­lie­ren wür­den. Er­war­tet wer­den Mehr­kos­ten von bis zu 1,5 Mil­li­ar­den Fran­ken pro Jahr.

Auf­wen­di­ge Vi­sums­bü­ro­kra­tie droht

Im Schen­gen­raum vi­sum­pflich­ti­ge Rei­sen­de müss­ten künf­tig ein zu­sätz­li­ches Visum für die Schweiz ein­ho­len. Da­durch wür­den die ad­mi­nis­tra­ti­ven Kos­ten er­höht und die Wett­be­werbs­fä­hig­keit des Stand­orts Schweiz ver­rin­gert. Statt wie bis­her ein Schen­gen-Visum zu be­an­tra­gen, müss­ten Tou­ris­ten zu­sätz­li­che Vi­sums­pflich­ten er­fül­len, wenn sie die Schweiz be­rei­sen woll­ten. Es ist davon aus­zu­ge­hen, dass die­ser Mehr­auf­wand viele Tou­ris­ten davon ab­hal­ten würde, in die Schweiz zu kom­men. Der Rück­gang der tou­ris­ti­schen Nach­fra­ge könn­te auf­grund des zu­sätz­li­chen Vi­sums die Schweiz im Jahr 2030 zwi­schen 200 bis 530 Mil­lio­nen Fran­ken kos­ten.

Auch Asyl­be­reich be­trof­fen

Das Schen­gen-Ab­kom­men ist mit dem Dub­lin-Über­ein­kom­men ver­knüpft. Ein Weg­fall des Schen­gen-Ab­kom­mens würde au­to­ma­tisch eine Kün­di­gung des Dub­lin-Über­ein­kom­men aus­lö­sen. Darum ist auch der Asyl­be­reich von der Waf­fen­rechts-Re­vi­si­on be­trof­fen. Ohne Dub­lin-Über­ein­kom­men könn­ten der Schweiz hier Mehr­kos­ten von min­des­tens 350 Mil­lio­nen bis ma­xi­mal 1,3 Mil­li­ar­den Fran­ken pro Jahr ent­ste­hen. 

Stand der Be­ra­tun­gen

Der Stän­de­rat hat die Vor­la­ge in der Herbst­ses­si­on 2018 als Zweitrat be­han­delt. Die Mehr­heit will, dass nur wer recht­mäs­sig eine ent­spre­chen­de Waffe be­sitzt, auch ein zu­ge­hö­ri­ges gros­ses Ma­ga­zin kau­fen darf. Der Stän­de­rat hat zudem be­schlos­sen, dass alle we­sent­li­chen Waf­fen­be­stand­tei­le mit einer Mar­kie­rungs­num­mer ver­se­hen wer­den müs­sen. Hin­ge­gen hat der Stän­de­rat auf Buch­füh­rungs­pflicht für gros­se Ma­ga­zi­ne ver­zich­tet. Aus­ser­dem will die Klei­ne Kam­mer die nach der Dienst­zeit di­rekt über­nom­me­ne Or­don­nanz­waf­fe nicht unter den ver­bo­te­nen Waf­fen ein­rei­hen. Sie folgt damit dem Be­schluss des Na­tio­nal­rats. In der Ge­samt­ab­stim­mung hat der Stän­de­rat die Vor­la­ge mit 34 zu 6 Stim­men bei 5 Ent­hal­tun­gen an­ge­nom­men. 

In der Som­mer­ses­si­on 2018 hatte der Na­tio­nal­rat die Vor­la­ge mit 114 zu 67 Stim­men bei 8 Ent­hal­tun­gen an­ge­nom­men. Die Gros­se Kam­mer hatte ver­schie­de­ne Än­de­run­gen ge­gen­über dem Ge­set­zes­ent­wurf des Bun­des­rats vor­ge­nom­men. Für den Kauf gros­ser Ma­ga­zi­ne soll­te keine Aus­nah­me­be­wil­li­gung er­for­der­lich sein. Der Na­tio­nal­rat hatte zudem die Ver­pflich­tung, Ma­ga­zi­ne mit Se­ri­en­num­mern zu ver­se­hen, ge­stri­chen. Aus­ser­dem woll­te die Mehr­heit des Na­tio­nal­rats auf die Aus­wei­tung der Mar­kie­rungs­pflicht für Waf­fen­be­stand­tei­le und die Plicht der Waf­fen­händ­ler, über gros­se Ma­ga­zi­ne Buch füh­ren zu müs­sen, ver­zich­ten.

In der Dif­fe­renz­ber­ei­ni­gung hat der Na­tio­nal­rat den Kom­pro­miss­vor­schlä­gen des Stän­de­rats mehr­heit­lich zu­ge­stimmt. Nur wer recht­mäs­sig eine ent­spre­chen­de Waffe be­sitzt, darf auch ein zu­ge­hö­ri­ges gros­ses Ma­ga­zin kau­fen. Wei­ter sol­len künf­tig alle we­sent­li­chen Waf­fen­be­stand­tei­le mit einer Mar­kie­rung ver­se­hen wer­den. Damit will die Rats­mehr­heit die EU-Kom­pa­ti­bi­li­tät des Waf­fen­rechts nicht ge­fähr­den. 

In der Schluss­ab­stim­mung haben der Stän­de­rat mit 34 zu 6 Stim­men (5 Ent­hal­tun­gen) und der Na­tio­nal­rat mit 120 zu 69 Stim­men (4 Ent­hal­tung) die Vor­la­ge an­ge­nom­men.

eco­no­mie­su­is­se be­grüsst, dass die Räte eine EU-kom­pa­ti­ble Lö­sung ge­fun­den und damit das Schen­gen-Ab­kom­men nicht un­nö­tig in Ge­fahr ge­bracht haben. Der Ver­lust der Schen­gen-As­so­zi­ie­rung wäre ein viel zu hoher Preis, um die ge­ring­fü­gi­gen An­pas­sun­gen am Waf­fen­recht zu ver­hin­dern. 

Erste Re­vi­si­ons­etap­pe zum Da­ten­schutz­recht er­folg­reich ab­ge­schlos­sen

Mit die­ser Vor­la­ge un­ter­brei­tet der Bun­des­rat dem Par­la­ment die To­tal­re­vi­si­on des Da­ten­schutz­ge­set­zes (DSG) und die Än­de­rung wei­te­rer Er­las­se zum Da­ten­schutz. Er ver­folgt dabei haupt­säch­lich zwei Ziele: Ers­tens soll der Da­ten­schutz an die tech­no­lo­gi­schen Ent­wick­lun­gen an­ge­passt wer­den und zwei­tens soll der in­ter­na­tio­na­len Rechts­ent­wick­lung Rech­nung ge­tra­gen wer­den. Seit dem 25. Mai 2018 ist die Da­ten­schutz-Grund­ver­ord­nung der EU (DSGVO) an­wend­bar. 

Die EU schafft damit fak­tisch einen neuen in­ter­na­tio­na­len Stan­dard für den Da­ten­schutz. Die­ser be­trifft auf­grund der grenz­über­schrei­ten­den Wir­kung der DSGVO auch die Schweiz. Die ge­sam­te Wirt­schaft hat ein In­ter­es­se daran, dass die Schweiz als ver­gleich­bar und an­ge­mes­sen re­gu­lier­tes Land wahr­ge­nom­men wird, um kei­nen Wett­be­werbs­nach­teil zu er­lei­den. Der un­ge­hin­der­te Da­ten­ver­kehr zwi­schen der Schweiz und der EU hängt davon ab, dass die Schutz­ni­veaus in bei­den Ge­bie­ten als eben­bür­tig an­ge­se­hen wer­den. Fer­ner will der Bun­des­rat mit dem Re­vi­si­ons­vor­ha­ben si­cher­stel­len, dass das DSG mit dem Über­ein­kom­men SEV 108 zum Schutz des Men­schen bei der au­to­ma­ti­sier­ten Ver­ar­bei­tung per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten des Eu­ro­pa­rats kon­form ist. Damit ist ge­währ­leis­tet, dass die Schweiz das re­vi­dier­te Über­ein­kom­men so rasch als mög­lich un­ter­zeich­nen kann.

Der Ent­wurf zum DSG zeich­net sich durch den Aus­bau der Rech­te na­tür­li­cher Per­so­nen bei der Be­ar­bei­tung ihrer per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten aus. Die Un­ter­neh­men müs­sen bei der Er­he­bung von Daten um­fang­rei­chen In­for­ma­ti­ons­pflich­ten nach­kom­men. Spe­zi­fi­sche An­for­de­run­gen an die In­for­ma­ti­ons­pflicht gel­ten zu­sätz­lich bei Ent­schei­dun­gen, die auf au­to­ma­ti­sier­ten Da­ten­be­ar­bei­tun­gen be­ru­hen sowie bei der Aus­land­be­kannt­ga­be von Daten. Bei der Er­stel­lung eines Per­sön­lich­keits­pro­fils («Pro­filing») gel­ten neu ver­schärf­te Be­din­gun­gen. Stren­ge­re An­for­de­run­gen wer­den auch an die Ein­wil­li­gung in die Da­ten­be­ar­bei­tung ge­stellt. Aus­kunfts­rech­te über die Da­ten­be­ar­bei­tung wer­den aus­ge­baut sowie Mel­de­pflich­ten bei der Ver­let­zung der Da­ten­si­cher­heit durch Un­ter­neh­men fest­ge­legt. 

Die Um­set­zung der An­for­de­run­gen der Richt­li­nie (EU) 2016/680 zum Schutz na­tür­li­cher Per­so­nen bei der Ver­ar­bei­tung per­so­nen­be­zo­ge­ner Daten im Be­reich des Straf­rechts ist auch Teil des Ge­samt­re­vi­si­ons­vor­ha­bens. Bei die­ser Richt­li­nie han­delt es sich für die Schweiz um eine Wei­ter­ent­wick­lung des Schen­gen-Be­sitz­stands. Diese Um­set­zung des EU-Rechts ist not­wen­dig. Von die­ser An­pas­sung be­trof­fen sind unter an­de­rem das Straf­ge­setz­buch, die Straf­pro­zess­ord­nung, das Rechts­hil­fe­ge­setz sowie das Schen­gen-In­for­ma­ti­ons­aus­tausch-Ge­setz.

Po­si­ti­on eco­no­mie­su­is­se

eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt eine ra­sche Be­ra­tung der Vor­la­ge. Aus Sicht der Wirt­schaft ist aus­ser­dem zen­tral, dass die vor­ge­zo­ge­nen Ar­bei­ten der ers­ten Etap­pe kein ver­fehl­tes Prä­ju­diz für die zwei­te Etap­pe schaf­fen.

Rechts­un­si­cher­heit ver­mei­den

Eine Mo­der­ni­sie­rung des Da­ten­schut­zes und eine An­glei­chung an die neuen in­ter­na­tio­na­len Ent­wick­lun­gen sind aus Sicht von eco­no­mie­su­is­se für den Wirt­schafts­stand­ort Schweiz zwin­gend. Schwei­zer Un­ter­neh­men brau­chen bald­mög­lichst einen na­tio­na­len Rechts­rah­men, der auf ihre Be­dürf­nis­se zu­ge­schnit­ten ist, auf die Schwei­zer Be­son­der­hei­ten ein­geht und den Hand­lungs­spiel­raum zu den eu­ro­päi­schen Vor­ga­ben op­ti­mal nutzt. An­sons­ten be­steht für zahl­rei­che Un­ter­neh­men in der Schweiz die Ge­fahr, dass sie sich wäh­rend ge­rau­mer Zeit fak­tisch an zwei ver­schie­de­nen Re­gel­wer­ken ori­en­tie­ren müs­sen, dem­je­ni­gen der EU und dem­je­ni­gen der Schweiz. Die da­durch re­sul­tie­ren­den Dop­pel­be­las­tun­gen und die Rechts­un­si­cher­heit sind zu ver­mei­den.

Schwei­zer Wirt­schaft braucht eine un­ver­züg­li­che Be­ra­tung der zwei­ten Etap­pe

Nicht nur die Be­ra­tung der ers­ten Etap­pe ist somit dring­lich, son­dern ins­be­son­de­re auch jene der zwei­ten Etap­pe. Mo­men­tan be­steht im Ver­hält­nis zwi­schen der Schweiz und der EU ein An­ge­mes­sen­heits­be­schluss der EU. Das heisst, dass das Da­ten­schutz­ni­veau der Schweiz aus Sicht der EU als aus­rei­chend be­trach­tet wird. Wird diese An­ge­mes­sen­heit von der EU auf­grund eines un­ge­nü­gen­den Da­ten­schutz­ni­veaus in der Schweiz in­fra­ge ge­stellt, dro­hen Schwei­zer Un­ter­neh­men Wett­be­werbs­nach­tei­le. Der un­ge­hin­der­te Da­ten­ver­kehr zwi­schen der EU und der Schweiz würde ge­fähr­det. EU-Un­ter­neh­men könn­ten die Schweiz als Ge­schäfts­part­ner um­ge­hen oder den Ge­schäfts­ver­kehr an zu­sätz­li­che Be­din­gun­gen knüp­fen. Schwei­zer Kon­su­men­ten könn­ten sich aus­län­di­schen An­bie­tern zu­wen­den, da diese einen bes­se­ren Da­ten­schutz ga­ran­tie­ren.

Wäh­rend gros­se Un­ter­neh­men die Res­sour­cen haben, sich nach den um­fas­sen­den Re­geln der DSGVO aus­zu­rich­ten, sind ins­be­son­de­re auch die KMU auf eine an­ge­mes­se­ne Ge­setz­ge­bung in der Schweiz an­ge­wie­sen. Die ge­sam­te Wirt­schaft hat darum ein In­ter­es­se an einer zü­gi­gen Be­ra­tung der zwei­ten Etap­pe. 

Keine Prä­ju­di­zi­en für die zwei­te Etap­pe schaf­fen

Aus Sicht der Wirt­schaft ist zen­tral, dass die vor­ge­zo­ge­nen Ar­bei­ten der ers­ten Etap­pe kein ver­fehl­tes Prä­ju­diz für die zwei­te Etap­pe schaf­fen. Dabei folgt eco­no­mie­su­is­se dem Leit­ge­dan­ken «so viel wie nötig, so wenig wie mög­lich». Im Zen­trum soll dabei ste­hen, den Markt­zu­gang zum EU-Raum zu si­chern und gleich­zei­tig die At­trak­ti­vi­tät des Wirt­schafts­stand­orts Schweiz zu er­hal­ten. Un­nö­ti­ger Ad­mi­nis­tra­ti­ons­auf­wand oder nicht ziel­füh­ren­de Re­gu­lie­run­gen sind zu ver­hin­dern.

Stand der Be­ra­tun­gen

Der Stän­de­rat hat die Vor­la­ge in der Herbst­ses­si­on 2018 als Zweitrat be­han­delt. Ein­stim­mig (bei 1 Ent­hal­tung) hat die Klei­ne Kam­mer der An­pas­sun­gen des Da­ten­schutz­rechts an das eu­ro­päi­sche Recht zu­ge­stimmt. Damit soll si­cher­ge­stellt wer­den, dass die Schweiz wei­ter­hin als Dritt­staat mit einem an­ge­mes­se­nen Da­ten­schutz­ni­veau gilt. Die Klei­ne Kam­mer hat eine ein­zi­ge Dif­fe­renz zum Na­tio­nal­rat ge­schaf­fen, wel­che die Ne­ben­be­schäf­ti­gung des Da­ten­schutz- und Öf­fent­lich­keits­be­auf­trag­ten be­trifft. In der Dif­fe­renz­ber­ei­ni­gung hat der Na­tio­nal­rat die­ser Prä­zi­sie­rung zu­ge­stimmt.

In der Som­mer­ses­si­on 2018 hatte der Na­tio­nal­rat auf An­trag sei­ner Staats­po­li­ti­schen Kom­mis­si­on (SPK-NR) ent­schie­den, die Vor­la­ge in zwei Etap­pen zu be­han­deln. In der ers­ten Etap­pe soll die aus Sicht der Kom­mis­si­on dring­li­che Um­set­zung von EU-Recht in Form der Richt­li­nie EU (2016/680) (Schen­gen-Teil) vorab be­ra­ten wer­den. Und in der zwei­ten Etap­pe soll dann die To­tal­re­vi­si­on des Da­ten­schutz­ge­set­zes (DSG-Teil) an­ge­gan­gen wer­den. 

In der Schluss­ab­stim­mung haben der Stän­de­rat ein­stim­mig und der Na­tio­nal­rat mit 182 zu 11 Stim­men die Vor­la­ge an­ge­nom­men.

eco­no­mie­su­is­se be­grüsst den spe­di­ti­ven Ab­schluss der ers­ten Re­vi­si­ons­etap­pe des Da­ten­schutz­ge­set­zes. Damit sind die Vor­aus­set­zun­gen ge­schaf­fen wor­den, dass die zwei­te Etap­pe ohne wei­te­re Ver­zö­ge­rung in An­griff ge­nom­men wer­den kann. Eine ra­sche Um­set­zung ist sehr wich­tig für die Schwei­zer Un­ter­neh­men, damit sie wei­ter­hin Zu­gang zum eu­ro­päi­schen Bin­nen­markt haben.

Par­la­ment schafft neue Wett­be­werbs­hin­der­nis­se im Per­so­nen­ver­kehr 

Mit die­ser Vor­la­ge schlägt der Bun­des­rat Än­de­run­gen im Schwei­zer Ei­sen­bahn­sys­tem vor. Die­ses soll ef­fi­zi­en­ter und trans­pa­ren­ter wer­den und das Dis­kri­mi­nie­rungs­po­ten­zi­al zwi­schen Per­so­nen- und Gü­ter­ver­kehr, unter den Bahn­un­ter­neh­men sowie zwi­schen In­fra­struk­tur­be­trei­bern und Bahn­un­ter­neh­men ver­rin­gern. Ent­ge­gen den Emp­feh­lun­gen einer für die Vor­la­ge ein­ge­setz­ten Ex­per­ten­grup­pe will der Bun­des­rat für in­te­grier­te Bahn­un­ter­neh­men keine Hol­ding­struk­tur vor­se­hen. Sie sol­len wei­ter­hin gleich­zei­tig einen Teil des Schie­nen­net­zes un­ter­hal­ten und Trans­port­dienst­leis­tun­gen an­bie­ten. 

Än­de­run­gen be­an­tragt der Bun­des­rat bei der be­ste­hen­den Tras­sen­ver­ga­be­stel­le, wel­che die Nut­zung des Schie­nen­net­zes re­gelt. Sie soll in eine un­ab­hän­gi­ge öf­fent­li­che An­stalt um­ge­wan­delt wer­den und wei­te­re Kom­pe­ten­zen er­hal­ten. Aus­ser­dem soll das Bun­des­amt für Ver­kehr (BAV) neu de­fi­nie­ren kön­nen, wel­che Bahn­un­ter­neh­men be­stimm­te Sys­tem­auf­ga­ben über­neh­men und wie sie diese aus­zu­füh­ren haben («Sys­tem­füh­rer­schaft»). Um eine sol­che Sys­tem­auf­ga­be han­delt es sich z.B. beim Be­trieb des Eu­ro­pean Train Con­trol Sys­tem. Das BAV könn­te mit dem In­stru­ment der Sys­tem­füh­rer­schaft die Ta­rif­ge­stal­tung im Per­so­nen­ver­kehr ver­ein­heit­li­chen. Heute kön­nen die Kan­to­ne und Städ­te (Ver­kehrs­ver­bün­de) die Ta­ri­fe mass­geb­lich mit­be­stim­men und es be­steht keine Ver­pflich­tung zur Ko­or­di­na­ti­on zu­guns­ten des Ge­samt­sys­tems. 

Wei­ter sieht die Vor­la­ge vor, dass Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men und An­schluss­gleis­be­trei­ber bei Ent­schei­den über In­fra­struk­tur­in­ves­ti­tio­nen und die Fahr­plan­pla­nung stär­ke­re Mit­wir­kungs­rech­te er­hal­ten. Aus­ser­dem soll die Schieds­kom­mis­si­on für den Ei­sen­bahn­ver­kehr in Rail­Com um­be­nannt wer­den und den Ei­sen­bahn­markt über­wa­chen sowie als Be­schwer­de­instanz die­nen. Schliess­lich ent­hält der Ge­set­zes­ent­wurf auch Be­stim­mun­gen, um die Pas­sa­gier­rech­te den Re­ge­lun­gen in der EU an­zu­pas­sen. Diese be­tref­fen vor allem Ver­spä­tun­gen und Zu­g­aus­fäl­le.

Po­si­ti­on eco­no­mie­su­is­se

eco­no­mie­su­is­se un­ter­stützt grund­sätz­lich die Mehr­heits­an­trä­ge der Kom­mis­si­on für Ver­kehr und Fern­mel­de­we­sen (KVF-NR). Von neuen Wett­be­werbs­hin­der­nis­sen im Per­so­nen­ver­kehr soll­te das Par­la­ment ab­se­hen. Ent­spre­chend soll­te es die Än­de­rung von Ar­ti­kel 9 Ab­satz 2 PBG ab­leh­nen. Die­ser Ar­ti­kel würde die An­for­de­run­gen für kon­zes­sio­nier­te Trans­port­un­ter­neh­men stark ver­schär­fen und die be­ste­hen­den An­bie­ter vor neuer Kon­kur­renz schüt­zen.

Wett­be­werb stär­ken, wo die­ser ge­setz­lich vor­ge­se­hen ist

An­ders als der Per­so­nen­ver­kehr ist der Schie­nen­gü­ter­ver­kehr seit der Bahn­re­form 1 voll­stän­dig li­be­ra­li­siert. Es gilt somit das Pa­ra­dig­ma des Wett­be­werbs. Die Ori­en­tie­rung am Wett­be­werb muss in den Zie­len und Auf­ga­ben der re­le­van­ten Be­hör­den kon­se­quent ab­ge­bil­det wer­den. Die Er­gän­zung des Na­tio­nal­rats bei Ar­ti­kel 9e des Ei­sen­bahn­ge­set­zes (EBG) ist darum äus­serst wich­tig für den Schie­nen­gü­ter­ver­kehr. Damit sich die­ser li­be­ra­li­sier­te Markt op­ti­mal ent­wi­ckeln kann, soll­te die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le den all­ge­mei­nen ge­setz­li­chen Auf­trag zur För­de­rung des Wett­be­werbs er­hal­ten. So kann die Wett­be­werbs­si­tua­ti­on im Gü­ter­ver­kehrs­be­reich selbst ver­bes­sert wer­den. Die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le soll einen dis­kri­mi­nie­rungs­frei­en Netz­zu­gang ge­währ­leis­ten und die op­ti­ma­le Nut­zung der Schie­nen­ka­pa­zi­tä­ten er­mög­li­chen. 

Aus­ser­dem soll die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le die Ent­wick­lung des Wett­be­werbs im Schie­nen­gü­ter­ver­kehr för­dern. Hier­zu muss ei­ner­seits ihre ope­ra­ti­ve Tä­tig­keit ohne Ein­fluss ein­zel­ner Ei­sen­bahn­un­ter­neh­men statt­fin­den kön­nen. An­de­rer­seits ist die per­so­nel­le Un­ab­hän­gig­keit auf stra­te­gi­scher Ebene si­cher­zu­stel­len. Zu die­sem Zweck darf der Ver­wal­tungs­rat der Tras­sen­ver­ga­be­stel­le nicht durch die zu re­gu­lie­ren­den Markt­teil­neh­mer be­setzt wer­den. Im Sinne gleich lan­ger Spies­se soll­te auch der Fahr­plan durch eine un­ab­hän­gi­ge Stel­le fest­ge­legt wer­den. Sie ist für die Al­lo­ka­ti­on der zur Ver­fü­gung ste­hen­den Tras­sen wich­ti­ger als die ei­gent­li­che Tras­sen­ver­ga­be: Die Auf­tei­lung zwi­schen Per­so­nen- und Gü­ter­ver­kehr wird mit dem Fahr­plan vor­ge­nom­men. Da­durch ent­steht eine Dis­kri­mi­nie­rungs­ge­fahr – ei­ner­seits zwi­schen Per­so­nen- und Gü­ter­ver­kehr, an­de­rer­seits zwi­schen der SBB als In­fra­struk­tur­be­trei­ber und wei­te­ren Bahn­un­ter­neh­men. Das Ziel muss darin be­ste­hen, dass alle be­trof­fe­nen Markt­ak­teu­re gleich­be­rech­tigt mit­wir­ken kön­nen. 

Unter die­sen Vor­aus­set­zun­gen kann der Schie­nen­gü­ter­ver­kehr sich nach­hal­tig, in sinn­vol­ler Ko­exis­tenz mit dem Per­so­nen­ver­kehr wei­ter­ent­wi­ckeln und den po­li­ti­schen An­sprü­chen (ins­be­son­de­re dem Ver­la­ge­rungs­ziel) ge­recht wer­den. 

Auf­ga­ben der re­le­van­ten Be­hör­den klar ab­gren­zen

Eine klare Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen den re­le­van­ten Be­hör­den (Tras­sen­ver­ga­be­stel­le, Rail­Com) ist ent­schei­dend für eine ef­fi­zi­en­te Or­ga­ni­sa­ti­on der Bahn­in­fra­struk­tur. Ihre Kom­pe­ten­zen sind ein­deu­tig ab­zu­gren­zen: Die Tras­sen­ver­ga­be­stel­le muss die Tras­sen­pla­nung und -ver­ga­be, den Netz­fahr­plan sowie die Bau­stel­len­pla­nung und die Kri­sen­or­ga­ni­sa­ti­on im Er­eig­nis­fall in ihrer Ho­heit haben. Die Rail­Com soll als Schlich­tungs­in­stanz bei Strei­tig­kei­ten ein­grei­fen. 

Kein vor­ei­li­ger Pro­tek­tio­nis­mus im Per­so­nen­ver­kehr

Die be­an­trag­te Än­de­rung von Ar­ti­kel 9 Ab­satz 2 PBG zielt vor allem auf die immer mehr auf­kom­men­den Fern­bus­an­ge­bo­te ab. Sol­che An­ge­bo­te kön­nen das ÖV-Sys­tem er­gän­zen und des­sen Ef­fi­zi­enz stei­gern. Bei­spiels­wei­se könn­ten heute höchst un­ren­ta­ble Nacht­ver­bin­dun­gen der Bahn durch kos­ten­de­cken­de Bus­ver­bin­dun­gen er­gänzt wer­den. 

Der Be­schluss des Stän­de­rats zeigt sich dies­be­züg­lich wenig zu­kunfts­ori­en­tiert. Er will eine fun­dier­te Dis­kus­si­on über das ge­wünsch­te Wett­be­werbs­ni­veau im öf­fent­li­chen Ver­kehr im Keim er­sti­cken, indem er pro­hi­bi­ti­ve Kon­zes­si­ons­an­for­de­run­gen ins Ge­setz auf­nimmt. Der Fokus scheint nicht auf einem mög­lichst at­trak­ti­ven Ge­samt­an­ge­bot für die Kon­su­men­ten zu lie­gen, son­dern auf Be­sitz­stands­wah­rung der ÖV-Bran­che. eco­no­mie­su­is­se spricht sich ent­schie­den gegen solch pro­tek­tio­nis­ti­sche Ten­den­zen aus. Ein der­art ein­schnei­den­der Rich­tungs­ent­scheid ist ver­früht und un­an­ge­mes­sen.

Stand der Be­ra­tun­gen

Die eid­ge­nös­si­schen Räte haben die be­ste­hen­den Dif­fe­ren­zen in der Herbst­ses­si­on be­ra­ten und aus­ge­räumt. 

Der Stän­de­rat hatte sich in der Som­mer­ses­si­on 2018 als Zweitrat mit die­ser Vor­la­ge aus­ein­an­der­ge­setzt. Die Klei­ne Kam­mer hatte unter an­de­rem ent­schie­den, eine un­ab­hän­gi­ge Tras­sen­ver­ga­be­stel­le zu schaf­fen. Die SBB soll­te wei­ter­hin in den Pro­zess der Fahr­pla­nung in­vol­viert sein. Aus­ser­dem hatte der Stän­de­rat mit 32 zu 10 Stim­men be­schlos­sen, die Neu­kon­zes­sio­nie­rung von Ver­kehrs­an­ge­bo­ten stren­ge­ren Vor­schrif­ten zu un­ter­stel­len und da­durch den öf­fent­li­chen Ver­kehr vor zu­sätz­li­cher Kon­kur­renz zu schüt­zen.

Zuvor hatte der Na­tio­nal­rat die die Vor­la­ge in der Früh­jahrs­ses­si­on 2018 als Er­strat be­han­delt. Die Gros­se Kam­mer folg­te bis auf we­ni­ge Aus­nah­men dem Ent­wurf des Bun­des­rats. In der Ge­samt­ab­stim­mung nahm der Na­tio­nal­rat die Vor­la­ge mit 178 zu 1 Stim­men bei 16 Ent­hal­tun­gen an.

In der Dif­fe­renz­ber­ei­ni­gung hat der Na­tio­nal­rat mit 100 zu 89 Stim­men je eine Be­stim­mung für Re­gio­nal- und Fern­ver­kehr an­ge­nom­men. Im Fern­ver­kehr dür­fen neue An­ge­bo­te be­ste­hen­de Bahn­ver­bin­dun­gen nicht exis­ten­zi­ell ge­fähr­den. Im Re­gio­nal­ver­kehr müs­sen die pri­va­ten An­ge­bo­te sub­ven­tio­nier­te Li­ni­en er­gän­zen. In Bezug auf die Fahr­pla­ner­stel­lung hat der Na­tio­nal­rat einen Kom­pro­miss vor­ge­schla­gen: Zwar sol­len Drit­te sol­che Auf­ga­be über­neh­men kön­nen, Bahn­un­ter­neh­men sol­len bei der Er­stel­lung des Fahr­plans aber nur mit­wir­ken. Eine Über­tra­gung die­ser Auf­ga­be auf sie ist damit aus­ge­schlos­sen. 

Der Stän­de­rat ist in bei­den Punk­ten dem Na­tio­nal­rat ge­folgt. Er hat damit die letz­ten Dif­fe­ren­zen aus­ge­räumt.

In der Schluss­ab­stim­mung haben der Stän­de­rat und der Na­tio­nal­rat die Vor­la­ge ein­stim­mig an­ge­nom­men.

eco­no­mie­su­is­se ist ent­täuscht über die wett­be­werbs­feind­li­che Hal­tung des Par­la­ments. Statt die pri­va­ten Kon­kur­ren­ten bes­ser ein­zu­bin­den, wer­den sie im Wett­be­werb be­nach­tei­ligt. Das Par­la­ment hat damit eine gros­se Chan­ce ver­passt, die Pri­va­ten im Re­gio­nal- und Fern­ver­kehr bes­ser ein­zu­be­zie­hen. Mög­li­che Ef­fi­zi­enz­ge­win­ne wer­den so fahr­läs­sig und ohne Not preis­ge­ge­ben.