# 7 / 2023
20.11.2023

Bundesfinanzen 2024: Die Politik ist gefordert

Die Bundesfinanzen sind das erste wichtige Thema, mit dem sich das neue Parlament in der Wintersession beschäftigen wird. Viele nicht finanzierte Ausgabenbeschlüsse bringen den Bundeshaushalt in Bedrängnis. Er muss dringend wieder ins Gleichgewicht gebracht werden. Die Finanzpolitik bleibt während der gesamten nächsten Legislatur eine Herausforderung. Denn die aktuell angespannte Finanzlage zeigt, dass die zunehmende Loslösung der Ausgabenpolitik von der Finanzpolitik zu bedenklichen Resultaten führt. Sollen einschneidende Sparübungen und Frustration über enttäuschte Erwartungen in Zukunft verhindert werden, muss das Parlament bei seinen Ausgabenentscheiden den aktuellen Stand der Bundesfinanzen zwingend mitberücksichtigen.

Das Wichtigste in Kürze

Das neu gewählte Parlament beschliesst in der Wintersession den Voranschlag 2024 inklusive Finanzplan 2025 bis 2027. Zahlreiche nicht gegenfinanzierte Mehrausgaben und die stark steigenden gebundenen Ausgaben haben zu hohen Defiziten geführt. Dank Bereinigungsmassnahmen ist das Budget 2024 nun zwar ausgeglichen, der Finanzplan ab 2025 weist jedoch weiterhin Fehlbeträge auf. Wie hoch der Handlungsbedarf letztlich sein wird, hängt stark von Sachentscheiden ab, die das Parlament in den kommenden Monaten fällen wird. Für eine nachhaltige Finanzpolitik sind aus Sicht der Wirtschaft die folgenden Punkte wichtig:

Position economiesuisse

  1. Die Schuldenbremse muss im Voranschlag 2024 und in den folgenden Haushaltsjahren eingehalten werden; der Bundeshaushalt muss stabilisiert werden.
  2. Die bereits eingeplanten und weitere Bereinigungsmassnahmen sind im erforderlichen Umfang umzusetzen.
  3. Neue Ausgaben brauchen eine konsequente Gegenfinanzierung (ohne Steuererhöhungen); für bestehende Ausgaben sind Prioritäten zu setzen; gebundene Ausgaben müssen flexibilisiert werden.
  4. Die Schuldenbremse darf nicht über den ausserordentlichen Haushalt umgangen werden; kein Aufweichen der Schuldenbremse.
  5. Statt Silo-Forderungen braucht es Kontext-Lösungen: Die Lage der Bundesfinanzen muss bei Entscheiden zu Sachfragen konsequenter einbezogen werden, damit isolierte Ausgabenbeschlüsse nicht zu Sparübungen führen.