Chile

Wirtschaftsdialog mit Chile: neuer Schwung für Freihandel

Im Rahmen des Wirtschaftsdialogs haben sich heute Vertreter der Behörden beider Länder und aus der Privatwirtschaft zum konstruktiven Austausch getroffen. Die guten bilateralen Beziehungen bieten eine solide Basis für zukünftige Kooperationen in innovativen Sektoren.

Das dritte Treffen des Wirtschaftsdialogs zwischen der Schweiz und Chile hat heute in Bern unter der Leitung von Hervé Lohr, stellvertretender Leiter des Bereichs Bilaterale Wirtschaftsbeziehungen und Leiter des Ressorts Amerika des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO), getagt. Die chilenische Delegation wurde von Sebastian Gómez, Generaldirektor für bilaterale Wirtschaftsangelegenheiten im Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten, angeführt.

Gute Wirtschaftsbeziehungen auffrischen

Chile ist aktuell der fünftwichtigste Handelspartner der Schweiz in Lateinamerika. Exporte aus der Schweiz umfassen grösstenteils chemische und pharmazeutische Produkte, während Chile vor allem Edelmetalle in die Schweiz exportiert. Zudem beliefen sich die Schweizer Direktinvestitionen in Chile 2020 auf 2 Milliarden Franken. Die beiden exportorientierten Staaten pflegen, gestützt auf mehrere Abkommen, seit Langem gute Wirtschaftsbeziehungen. So existiert seit bald 20 Jahren ein Freihandelsabkommen zwischen Chile und den EFTA-Staaten (Norwegen, Island, Schweiz und Liechtenstein). Neben den Gesprächen über die weltwirtschaftliche Lage und die Wirtschaftsentwicklungen in beiden Ländern war auch das Freihandelsabkommen ein wichtiges Thema am Austausch. Der Vertrag bietet eine solide Basis für den bilateralen Warenhandel. Allerdings führen die teils veralteten Regeln auch dazu, dass nicht alle Exporteure die Vorteile des Abkommens nutzen können. Die Schweizer Wirtschaft begrüsst daher die laufenden Verhandlungen zu dessen Modernisierung.

Probleme pragmatisch angehen und neue Chancen nutzen

Grossmehrheitlich profitieren Schweizer Firmen von guten Rahmenbedingungen in Chile. Der Austausch hat den Vertreterinnen und Vertretern der Schweizer Privatwirtschaft auch ermöglicht, konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Wirtschaftsbeziehungen einzubringen. So erschweren teils komplexe Regulierungen und bürokratische Prozesse Schweizer Geschäftstätigkeiten in Chile. Ebenso ist ein stärkerer und konsequent umgesetzter Schutz des geistigen Eigentums der Schweizer Firmen vor Ort äusserst relevant.

Zusätzlich zum Handel mit Rohstoffen bietet das südamerikanische Land aber auch viel Potenzial für eine enge bilaterale Kooperation bei Projekten zugunsten der Energiewende, modernen Infrastrukturen und medizinischen Produkten sowie für eine nachhaltige Wirtschaft. Chile verfügt zum Beispiel über das weltweit grösste Lithiumvorkommen und gute Bedingungen für die Produktion von grünem Wasserstoff. Switzerland Global Enterprise und sein chilenisches Pendant Pro Chile unterstützen Firmen beider Länder bei solchen innovativen Kollaborationen.