Zwei Männer sitzen sich gegenüber an Tablets und arbeiten

Wich­ti­ge Un­ter­stüt­zung für Start-ups wäh­rend der Co­ro­na-Krise

Als In­no­va­ti­ons­land ist die Schweiz dar­auf an­ge­wie­sen, dass hier­zu­lan­de stets neue Ideen ent­wi­ckelt und zur Markt­rei­fe ge­bracht wer­den. Die Co­ro­na-Krise ist je­doch für viele Start-ups exis­tenz­be­dro­hend. Des­halb ist es aus Sicht von eco­no­mie­su­is­se sehr zu be­grüs­sen, dass der Bun­des­rat den Be­trof­fe­nen nun einen ra­schen Zu­gang zu Bürg­schaf­ten er­mög­licht.

Mit Kre­di­ten über bis­lang 17 Mil­li­ar­den Fran­ken hat der Bund Li­qui­di­täts­eng­päs­se von Schwei­zer Un­ter­neh­men zu ver­mei­den ge­hol­fen, wie Fi­nanz­mi­nis­ter Ueli Mau­rer heute in Bern be­kannt­gab. Davon kaum pro­fi­tie­ren konn­ten bis­lang die meis­ten Start-ups. In einem von gros­ser Un­si­cher­heit ge­präg­ten Um­feld ist es für sie be­son­ders schwie­rig, ri­si­ko­freu­di­ge In­ves­to­ren zu fin­den. Die von ein­zel­nen Kan­to­nen be­schlos­se­nen Hilfs­pa­ke­te haben diese Si­tua­ti­on nur teil­wei­se ent­schärft.

Er­freu­li­cher­wei­se hat der Bund nun eine prag­ma­ti­sche Lö­sung ge­fun­den: Das be­reits be­ste­hen­de Bürg­schafts­we­sen für KMU wird auf Start-ups aus­ge­wei­tet. Das ent­spre­chen­de Ver­fah­ren soll in­nert Wo­chen­frist be­reit­ste­hen und die Kan­to­ne auf frei­wil­li­ger Basis ein­be­zie­hen. Sie tra­gen dann einen Drit­tel der Bürg­schaf­ten, der Bund den Rest.

Ab­gren­zungs­schwie­rig­kei­ten beim Zu­gang

Offen lässt der Bun­des­rat der­zeit, wann ein Un­ter­neh­men als Start-up gilt und von die­sen Bürg­schaf­ten pro­fi­tie­ren kann. Aus Sicht von eco­no­mie­su­is­se wäre es sehr pro­ble­ma­tisch, wenn Bio­tech­un­ter­neh­men, die wie Start-ups noch kaum Um­satz er­zie­len, von der Kre­dit­mög­lich­keit aus­ge­schlos­sen wer­den. Der Bund sieht vor, dass die kan­to­na­len Stel­len ein von In­no­suis­se zu­sam­men­ge­stell­tes Be­ra­tungs­gre­mi­um bei­zie­hen kön­nen. eco­no­mie­su­is­se be­grüsst die­ses Vor­ge­hen grund­sätz­lich. Damit die vor­ge­se­he­ne Fa­zi­li­tät mit 154 Mil­lio­nen Fran­ken aus­reicht, soll­ten die Bürg­schaf­ten auf Fir­men be­schränkt blei­ben, die nach­hal­tig For­schung und Ent­wick­lung be­trei­ben.

Wei­ter­hin fehlt eine Per­spek­ti­ve für Tou­ris­mus und De­tail­han­del

Lei­der hat es der Bun­des­rat er­neut ver­passt, auch jenen Bran­chen eine klare Per­spek­ti­ve zu geben, die von den ge­plan­ten Öff­nungs­schrit­ten noch nicht er­fasst sind. Dies gilt ins­be­son­de­re für die Gas­tro­no­mie, Ho­tel­le­rie und wei­te­re An­bie­ter aus dem Tou­ris­mus­be­reich. Die feh­len­de Pla­nungs­si­cher­heit lähmt die Vor­be­rei­tun­gen für die Som­mer­sai­son und ge­fähr­det das Über­le­ben vie­ler Be­trie­be. Glei­ches gilt lei­der auch für den De­tail­han­del. Zwar be­tont der Bun­des­rat, auf von den Bran­chen selbst er­stell­te Schutz­kon­zep­te ab­stel­len zu wol­len und für den Schutz von Per­so­nal und Kund­schaft täg­lich eine Mil­li­on Schutz­mas­ken be­reit­zu­stel­len. Doch un­ter­lässt er es er­neut, allen Un­ter­neh­men die Mög­lich­keit einer Öff­nung unter den­sel­ben Be­din­gun­gen in Aus­sicht zu stel­len.