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Tier­ver­suchs­ver­bots-In­itia­ti­ve: Die po­li­ti­schen Par­tei­en tre­ten ge­schlos­sen für ein Nein ein

Ein sehr breit ab­ge­stütz­tes Nein-Ko­mi­tee hat heute in Bern den Ab­stim­mungs­kampf gegen die ra­di­ka­le Tier- und Men­schen­ver­suchs­ver­bots-In­itia­ti­ve er­öff­net, die am 13. Fe­bru­ar zur Ab­stim­mung kommt. Mit­glie­der sämt­li­cher Bun­des­haus-Frak­tio­nen zeig­ten die enor­men Ri­si­ken der Vor­la­ge auf: Sie würde die me­di­zi­ni­sche Ver­sor­gung aller Men­schen und Tiere in der Schweiz enorm er­schwe­ren und auch dem For­schungs­platz gros­sen Scha­den zu­fü­gen.

Es kommt sel­ten vor, dass eine In­itia­ti­ve im Na­tio­nal- und Stän­de­rat ohne Ge­gen­stim­me ab­ge­lehnt wird. Mit ihren ex­tre­men For­de­run­gen hat die Tier- und Men­schen­ver­suchs­ver­bots-In­itia­ti­ve aber genau das er­reicht. An der heu­ti­gen Me­di­en­kon­fe­renz des über­par­tei­li­chen Nein-Ko­mi­tees wurde deut­lich, wes­halb. Mitte-Stän­de­rä­tin An­drea Gmür (LU) sprach von einem Rund­um­schlag, der die me­di­zi­ni­sche Ver­sor­gung, den For­schungs­stand­ort und die Wirt­schaft glei­cher­mas­sen tref­fe.

Die In­itia­ti­ve ent­hält näm­lich nicht nur ein strik­tes Ver­bot jeg­li­cher For­schung an Mensch und Tier, son­dern ver­bie­tet auch Im­port und Han­del aller Pro­duk­te, für deren Ent­wick­lung an­dern­orts sol­che Ver­su­che durch­ge­führt wur­den. FDP-Stän­de­rä­tin Jo­han­na Ga­pa­ny (FR) sprach den auch von einem «ganz kon­kre­ten Ri­si­ko für alle, die in un­se­rem Land auf me­di­zi­ni­sche Be­hand­lun­gen an­ge­wie­sen sind».

Ne­ga­ti­ve Aus­wir­kun­gen auch auf die Land­wirt­schaft

Wenig be­ach­tet wird bis­lang, dass die In­itia­ti­ve auch für den Agrar­sek­tor ein­schnei­dend wäre. Land­wirt und SVP-Na­tio­nal­rat Mar­tin Haab (ZH) wies dar­auf hin, dass für eine Zu­las­sung neuer Fut­ter­mit­tel, neuer Stall­sys­te­me oder für eine Di­gi­ta­li­sie­rung mit Melk-, Füt­te­rungs- und Ent­mis­tungs­ro­bo­tern Tests mit Ver­suchs­tie­ren un­ver­zicht­bar seien. An­dern­falls gehe das auf Kos­ten der Si­cher­heit und Ge­sund­heit der Nutz­tie­re. Aus einem wei­te­ren Grund wäre ein Ja zum Nach­teil der Tiere: Wie die grün­li­be­ra­le Na­tio­nal­rä­tin Katja Christ (BS) aus­führ­te, würde sich die ent­spre­chen­de For­schung ins Aus­land ver­la­gern, wo die Tier­schutz­be­stim­mun­gen we­ni­ger streng sind.

Auch aus Sicht des Tier­schut­zes un­taug­lich

Die grüne Stän­de­rä­tin Maya Graf (BL) kann dem kom­pro­miss­los ra­di­ka­len In­itia­tiv­text eben­falls nichts ab­ge­win­nen. Zwar will auch sie die Zahl der Tier­ver­su­che wei­ter re­du­zie­ren, für die­ses Ziel aber ge­mein­sam mit allen Ak­teu­ren in die tier­ver­suchs­freie For­schung in­ves­tie­ren. Das ist auch die Hal­tung des Schwei­zer Tier­schut­zes, wie Vor­stands­mit­glied und SP-Na­tio­nal­rä­tin Mar­ti­na Munz (SH) in Bern be­ton­te: «Die An­nah­me die­ser In­itia­ti­ve hätte schwer­wie­gen­de Kon­se­quen­zen für das Ge­sund­heits­we­sen. Das kann nicht im In­ter­es­se der Schwei­zer Be­völ­ke­rung sein.»

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen:

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