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Steu­er­vor­la­ge 17: Waadt setzt kan­to­na­le Re­form vor­zei­tig um

Am 1. No­vem­ber hat der Kan­ton Waadt ver­kün­det, dass er die kan­to­na­le Steu­er­re­form be­reits ab 2019 um­set­zen will, ein oder zwei Jahre vor dem ge­plan­ten In­kraft­tre­ten der Steu­er­vor­la­ge 17 (SV17) auf Bun­des­ebe­ne. Die Ent­schei­dung des Kan­tons Waadt macht deut­lich, dass es not­wen­dig ist, rasch eine Lö­sung zu fin­den, um die Un­si­cher­heit für Un­ter­neh­men zu re­du­zie­ren. Sie zeigt aus­ser­dem, dass der Er­folg der na­tio­na­len Steu­er­vor­la­ge mass­geb­lich von den aus­zu­ar­bei­ten­den Re­for­men der ein­zel­nen Kan­to­ne ab­hängt.

Die waadt­län­di­sche Re­form sieht eine Re­duk­ti­on des Steu­er­sat­zes auf 13,8 Pro­zent vor sowie so­zia­le Be­gleit­mass­nah­men und eine An­pas­sung im Fi­nanz­aus­gleich unter den Ge­mein­den. Das kan­to­na­le Pro­jekt wurde als Re­sul­tat eines gros­sen po­li­ti­schen Kom­pro­mis­ses im März 2016 vom Volk an­ge­nom­men. 

Die Ent­schei­dung des Kan­tons Waadt, die Re­form auf kan­to­na­ler Ebene vor­zei­tig um­zu­set­zen  zeigt, wie drin­gend eine Wei­ter­ent­wick­lung der Un­ter­neh­mens­be­steue­rung ist. Dies gilt auch für an­de­re Kan­to­ne. Das Schwei­zer Steu­er­sys­tem steht in Ge­fahr, die Wett­be­werbs­fä­hig­keit zu ver­lie­ren. Die kan­to­na­len Steu­er­sta­tus sind nicht mehr mit den in­ter­na­tio­na­len Richt­li­ni­en ver­ein­bar. Eine An­pas­sung ist umso drin­gen­der, weil der au­to­ma­ti­sche In­for­ma­ti­ons­aus­tausch ab 2018 Rea­li­tät wird. Je schnel­ler die Schweiz diese Steu­er­sta­tus ab­schafft, desto schnel­ler kann sie die Un­si­cher­hei­ten und Ri­si­ken für in­ter­na­tio­na­le Un­ter­neh­men mit Sitz in der Schweiz be­sei­ti­gen. Dies ist not­wen­dig, um die Un­ter­neh­men zu er­mu­ti­gen, wei­ter­hin in un­se­rem Land zu in­ves­tie­ren.

Die Re­duk­ti­on des Steu­er­sat­zes, die der Kan­ton Waadt ab 2019 be­schlos­sen hat, ist eine der Mass­nah­men, mit denen der Kan­ton die Be­steue­rung in­ter­na­tio­nal tä­ti­ger Un­ter­neh­men an die­je­ni­ge her­kömm­li­cher Un­ter­neh­men an­glei­chen kann. Der Bund un­ter­stützt diese Be­mü­hun­gen mit der Steu­er­vor­la­ge 17 fi­nan­zi­ell. Die SV17 bie­tet den Kan­to­nen auch wei­te­re Hilfs­mit­tel, um ihre Wett­be­werbs­fä­hig­keit nach Ab­schaf­fung der Son­der­be­steue­rung zu er­hal­ten. Zu die­sen zäh­len bei­spiels­wei­se die Pa­tent­box und ein zu­sätz­li­cher Abzug für For­schungs- und Ent­wick­lungs­auf­wän­de.

Auf­grund der Ab­leh­nung der USR III am 12. Fe­bru­ar wurde die Vor­la­ge über­ar­bei­tet, um die ge­äus­ser­ten Be­fürch­tun­gen zu be­rück­sich­ti­gen. Ge­mäss dem sich in der Ver­nehm­las­sung be­fin­den­den Ge­set­zes­vor­schlag wird die An­zahl der Steu­er­in­stru­men­te re­du­ziert und deren Wir­kung ein­ge­schränkt. Zudem ent­hält der Vor­schlag eine hö­he­re Di­vi­den­den­be­steue­rung und eine Er­hö­hung der Mi­ni­mal­an­sät­ze der Kin­der- und Aus­bil­dungs­zu­la­gen um 30 Fran­ken. Des Wei­te­ren ist eine an­ge­mes­se­ne Be­rück­sich­ti­gung der Ge­mein­den in den kan­to­na­len Pro­jek­ten vor­ge­se­hen.

Die Steu­er­vor­la­ge be­fin­det sich bis An­fang De­zem­ber in der Ver­nehm­las­sung.
eco­no­mie­su­is­se wird die de­tail­lier­te Po­si­ti­on zu die­sem Zeit­punkt kom­mu­ni­zie­ren.