unterschiedlich hohe Münzstapel

Spar­wil­le bei der 6. IV-Re­vi­si­on er­lahmt

Die stän­de­rät­li­che Kom­mis­si­on für so­zia­le Si­cher­heit und Ge­sund­heit (SGK-SR) will die Re­vi­si­on der In­va­li­den­ver­si­che­rung wei­ter ab­schwä­chen. Das be­reits vom Bun­des­rat stark re­du­zier­te Spar­vo­lu­men soll noch wei­ter ver­min­dert wer­den. Damit ist eine frist­ge­rech­te Sa­nie­rung der IV zwei­fel­haft. Dies ge­fähr­det auch die AHV. Zur nach­hal­ti­gen Si­che­rung der So­zi­al­wer­ke sind die nö­ti­gen Mass­nah­men ent­schie­den um­zu­set­zen statt immer mehr ab­zu­schwä­chen.

​Der Spar­wil­le der Po­li­tik zur nach­hal­ti­gen Sa­nie­rung der IV nimmt wei­ter ab. Nach dem Vor­schlag der SGK-SR würde sich das Spar­vo­lu­men von ur­sprüng­lich 700 Mil­lio­nen Fran­ken auf 250 Mil­lio­nen Fran­ken re­du­zie­ren. Damit ist die frist­ge­rech­te Sa­nie­rung der Ver­si­che­rung in Ge­fahr.

Zwar sieht die zu­künf­ti­ge Fi­nanz­la­ge der IV ge­mäss den jüngs­ten Sze­na­ri­en des Bun­des­amts für So­zi­al­ver­si­che­run­gen (BSV) po­si­ti­ver aus, je­doch ist man beim Zeit­punkt der Be­rech­nung von einer bes­se­ren Wirt­schafts­la­ge aus­ge­gan­gen. Die welt­wei­te Schul­den­kri­se hat sich in den ver­gan­ge­nen Mo­na­ten wei­ter aus­ge­brei­tet und hat nun de­fi­ni­tiv auch die Schwei­zer Wirt­schaft er­reicht. Eine bal­di­ge Lö­sung der in­ter­na­tio­na­len Schul­den­pro­ble­ma­tik liegt zur­zeit noch in wei­ter Ferne. Die Sa­nie­rung der IV darf des­halb nicht von einer guten Wirt­schafts­ent­wick­lung ab­hän­gig ge­macht wer­den.

Ver­län­ge­rung der Zu­satz­fi­nan­zie­rung ist in­ak­zep­ta­bel
Im Hin­blick auf den ge­rin­ge­ren Spar­wil­len der Po­li­tik be­steht die Ge­fahr, dass die IV nach Ab­lauf der Zu­satz­fi­nan­zie­rung durch die Mehr­wert­steu­er nicht auf ei­ge­nen Bei­nen ste­hen kann. Der­zeit fliesst pro Jahr rund eine Mil­li­ar­de Fran­ken aus der Mehr­wert­steu­er an die IV. eco­no­mie­su­is­se hatte 2009 der be­fris­te­ten Mehr­wert­steu­er­er­hö­hung zwar zu­ge­stimmt; dies aber unter der Be­din­gung der Be­fris­tung bis Ende 2017. Des­halb kann für eco­no­mie­su­is­se eine Wei­ter­füh­rung der IV-Zu­satz­fi­nan­zie­rung durch die Mehr­wert­steu­er nicht zur De­bat­te ste­hen.

Be­reits in der Ver­gan­gen­heit gab es zwei Ka­pi­tal­trans­fers von der EO an die IV im Um­fang von rund 3,7 Mil­li­ar­den Fran­ken. Zu­sätz­lich er­hielt die IV An­fang 2011 für den ei­ge­nen Fonds von der AHV rund 5 Mil­li­ar­den Fran­ken. Nach die­sen ein­nah­me­sei­ti­gen Mass­nah­men ist es des­halb an der Zeit, dass die IV jetzt kon­se­quent aus­ga­ben­sei­tig sa­niert wird. Eine Ab­schwä­chung der ur­sprüng­li­chen Ein­spa­run­gen ist nicht an­ge­bracht.

Mit 15 Mil­li­ar­den Fran­ken bei der AHV ver­schul­det
Heute ist die IV bei der AHV mit 15 Mil­li­ar­den Fran­ken ver­schul­det. In An­be­tracht der de­mo­gra­fi­schen Ent­wick­lung wird die AHV aber bald selbst auf ge­nü­gend li­qui­de Mit­tel an­ge­wie­sen sein. Des­halb muss die IV ihre Schul­den bei der AHV bis spä­tes­tens zu die­sem Zeit­punkt zu­rück­be­zahlt haben. Mit den ge­rin­ge­ren Ein­spa­run­gen ist die­ses Vor­ha­ben in­fra­ge ge­stellt.

Zur nach­hal­ti­gen Si­che­rung des fi­nan­zi­el­len Gleich­ge­wichts der IV ist auch die Ein­füh­rung eines Sta­bi­li­sie­rungs­me­cha­nis­mus not­wen­dig. Die vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men der Nach­hal­tig­keits­re­gel müs­sen sich an den vor­han­de­nen Mit­teln ori­en­tie­ren. Dies soll die Po­li­tik zu recht­zei­ti­gem Han­deln ver­an­las­sen, soll­te die Ver­si­che­rung in Zu­kunft wie­der in fi­nan­zi­el­le Schief­la­ge ge­ra­ten.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen:

IV-Re­vi­si­on kon­se­quent um­set­zen (dos­sier­po­li­tik)