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Schweiz-Indonesien: Enge Zusammenarbeit im Privatsektor wird weiter vertieft

Gestern Montag fand in Zürich das dritte Jahrestreffen des schweizerisch-indonesischen Handels- und Nachhaltigkeitsrats statt. Dieser wurde von economiesuisse und KADIN nach der Inkraftsetzung des umfassenden Wirtschaftspartnerschaftsabkommens zwischen den EFTA-Staaten und Indonesien geschaffen. Im Rahmen dieser Plattform diskutierten verschiedene Akteure aus dem Privatsektor beider Länder laufende und neue Projekte im Nachhaltigkeitsbereich.

Im Mai 2022 hat economiesuisse gemeinsam mit dem indonesischen Wirtschaftsdachverband KADIN den schweizerisch-indonesischen Handels- und Nachhaltigkeitsrat («Rat») ins Leben gerufen. Damit ist im bilateralen Verhältnis ein wichtiges Gefäss geschaffen worden, welches den branchenübergreifenden Austausch zu Nachhaltigkeitsprojekten im Privatsektor ermöglicht. Am Montag, 22. April 2024, trafen sich die Mitgliedsorganisationen des Rats zum dritten Jahrestreffen bei economiesuisse in Zürich.

Neues Investitionsschutzabkommen wird die Handels- und Investitionsdynamik stärken

In ihren Grussworten hoben Christoph Mäder, Präsident von economiesuisse, sowie Arsjad Rasjid P.M., Chairman von KADIN, hervor, dass sie der festen Überzeugung sind, dass der Privatsektor eine wichtige Rolle bei der Vertiefung der Handelsbeziehungen und als Motor der Nachhaltigkeit spielen müsse. Zudem zeigte sich Christoph Mäder sehr erfreut, dass das bilaterale Abkommen über die Förderung und den Schutz von Investitionen zwischen der Schweiz und Indonesien bald in Kraft treten könne. Es ist zu erwarten, dass das neue Investitionsschutzabkommen in Kombination mit dem 2021 in Kraft getretenen, umfassenden Wirtschaftspartnerschaftsabkommen die Handels- und Investitionsdynamik von Schweizer Unternehmen in Indonesien und umgekehrt deutlich stärken wird.

Nachhaltigkeitsprojekte des Privatsektors werden weiter vorangetrieben

Anschliessend berichteten die Teilnehmenden über den aktuellen Stand der Arbeiten in vier Fokusbereichen der Nachhaltigkeit: Textilien, Aus- und Berufsbildung, natürliche Zutaten in der Nahrungsmittelproduktion und grüne Infrastruktur. Stefan Brupbacher, Direktor von Swissmem, unterstrich in seinem Input die Relevanz von nachhaltigen Textilmaschinen für die indonesische Textilindustrie. Zudem ist auch Swiss Textiles an Nachhaltigkeitsprojekten vor Ort beteiligt. Omar Kassab, Head of Private Sector Engagement bei Swisscontact, betonte, wie wichtig der Zugang zu Fertigkeiten, Wissen, Märkten und Technologien sei, um den indonesischen Privatsektor noch wettbewerbsfähiger zu machen (z.B. mit dem Programm Skills for Competitiveness S4C). Patrick Walser, Senior Infrastructure Consultant bei Switzerland Global Enterprise S-GE, erwähnte die wichtige Rolle von Schweizer Firmen bei der Trinkwasseraufbereitung, im Ausbau der Verkehrsinfrastruktur in Jakarta, aber auch beim Aufbau der neuen indonesischen Hauptstadt Nusantara. Annette Aprilana, Vice Chairman von KADIN Schweiz und verantwortlich für Nachhaltigkeitsprojekte, berichtete über Projekte im Berufsbildungsbereich wie bspw. die Vermittlung von Praktika bei Schweizer Unternehmen vor Ort. Zudem berichtete sie über Indonesiens Nachhaltigkeitsprioritäten gemäss der «2045 Golden Indonesia Roadmap».

Faire und nachhaltige Lieferketten durch technologische Innovation

Zu guter Letzt stellte Manfred Borer, CEO von Koltiva, ein Schweizer Erfolgsbeispiel im Bereich der Rückverfolgbarkeit von Lieferketten in der Landwirtschaft vor. Nachhaltige Lieferketten spielen in der heutigen Zeit eine immer wichtigere Rolle. Man will genau wissen, woher die gekauften Produkte stammen und wie diese produziert wurden. In einer globalisierten Welt, in der die meisten Waren mehrere Produktionsschritte oder Zwischenhändler durchlaufen, ist die Rückverfolgbarkeit eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. Und genau da kommt Koltiva ins Spiel: Das Schweizer KMU ist im Agrartechnologiebereich tätig und zeigt auf, wie man mit digitalen Lösungen nachhaltige Lieferketten fördern kann. Mittlerweile werden die Anwendungen von Koltiva in rund 60 Ländern der Welt erfolgreich eingesetzt.

 

Kontaktpersonen:

Luc Schnurrenberger, Stv. Bereichsleiter Aussenwirtschaft, economiesuisse,
Mail: [email protected]

Francis Wanandi, Chairman Bilateral Relations Switzerland, KADIN,
Mail: [email protected]

Stefan Brupbacher, Direktor, Swissmem,
Mail: [email protected]

Björn von der Crone, Bereichsleiter Wirtschaftspolitik, Swiss Textiles,
Mail: [email protected]

Omar Kassab, Head of Private Sector Engagement, Swisscontact,
Mail: [email protected]

Patrick Walser, Senior Infrastructure Consultant, Switzerland Global Enterprise S-GE,
Mail: [email protected]

Manfred Borer, CEO, Koltiva,
Mail: [email protected]