Schweizer Politiker in Australien

Potenzial «down under» ausschöpfen

«Freunde besuchen» war das Motiv einer gemeinsamen Wirtschafts- und Wissenschaftsmission unter Leitung von Staatssekretärin Ineichen-Fleisch nach Neuseeland und Australien. Dabei zeigte sich noch unausgeschöpftes Potenzial im fünften Kontinent und gerade auch auf Drittmärkten in Asien.

«Man soll auch Freunde besuchen», erklärte Delegationsleiterin Staatssekretärin Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch wiederholt. Tatsächlich verfolgen die Schweiz, Australien und Neuseeland insbesondere in den internationalen Foren ähnliche Ansätze, von der Agrarpolitik abgesehen. Die Wirtschaftsbeziehungen sind überwiegend unproblematisch. Ins Gewicht fallen die Distanz mit entsprechend langen Transportzeiten und ein gewisser Formalismus. Die grösseren Schweizer Unternehmen sind in beiden Märkten teils seit Jahrzehnten präsent. Wirtschaftspolitisch können erfolgreiche Liberalisierungen in den besuchten Ländern durchaus Inspiration für die Schweizer Wirtschaftspolitik sein.

Zusammenarbeit in Wirtschaft und Wissenschaft
Die Mission zeigte, dass die Beziehungen durchaus noch ausgebaut werden können. Opportunitäten bestehen. So könnten etwa Schweizer Unternehmen nutzen, dass sowohl Neuseeland wie die Schweiz ein Freihandelsabkommen mit China geschlossen haben und diesen Markt gemeinsam bearbeiten. Zudem kann das Memorandum of Understanding zwischen den Schweizer und australischen Universitäten die Zusammenarbeit in der Forschung weiter stärken. Davon können auch Unternehmen etwa mit gemeinsam finanzierten Projekten profitieren.

Handelspotenzial nutzen
Die Schweiz ist in beiden Ländern ein wichtiger Investor. Hingegen sind die Handelszahlen noch vergleichsweise bescheiden. Hier besteht ein noch unausgeschöpftes Potenzial auch für KMU. Attraktiv erscheint auch die gemeinsame Bearbeitung von Drittmärkten, namentlich in der schnell wachsenden Region Südostasien. Diese Perspektive macht Neuseeland trotz des kleinen lokalen Marktes auch für KMU attraktiv. Wirtschaftspolitisch dürfte ein Mitwirken der Schweiz in der Gemeinschaft der Small «Advanced Economies» zu prüfen sein. All diese Länder müssen sich gegenüber grösseren Wirtschaftsblöcken behaupten und stehen vor ähnlichen internen Herausforderungen.