Malaysia: Grünes Licht für Freihandel
Wirtschaftsminister Johann N. Schneider-Ammann besucht in Begleitung einer hochrangigen Wirtschaftsdelegation Malaysia. Heute wurde in Kuala Lumpur der Startschuss für die Verhandlungen eines Freihandelsabkommens gegeben. economiesuisse begrüsst den geplanten Abbau von Handelshemmnissen und erwartet eine Intensivierung der gegenseitigen Wirtschaftsbeziehungen.
Malaysia ist nicht nur ein beliebtes Ziel für Schweizer Touristen, sondern auch ein attraktiver Investitionsstandort für Schweizer Hightechunternehmen. Dies zeigte der dreitägige Besuch von Bundesrat Schneider-Ammann: Die Firma Ciba Vision produziert in Iskandar, unmittelbar im Hinterland von Singapur, Kontaktlinsen; die Firma Stoppani bietet in Penang Engineering-Dienstleistungen für die Solar-, Medizinaltechnik- und Halbleiterindustrie an. Insgesamt investierten Schweizer Unternehmen bis Ende 2011 rund 1,7 Milliarden Franken in Malaysia und beschäftigen über 19'000 Mitarbeitende. Die Vorteile des Landes sind politische Stabilität, wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen und eine multikulturelle Gesellschaft, die den Zugang zu Märkten wie Indien, China oder dem arabischen Raum vereinfachen. In den offiziellen Gesprächen wurden auch die Herausforderungen bei der Berufsbildung und der Rechtsdurchsetzung beim Schutz von Geistigem Eigentum diskutiert.
Heute wurde in Anwesenheit von Bundesrat Schneider-Ammann und dem malaysischen Wirtschaftsminister Dato Sri Mustapa bin Mohamed eine Erklärung zur Eröffnung von Verhandlungen für ein Freihandelsabkommen unterzeichnet. Letztes Jahr exportierte die Schweizer Wirtschaft Waren im Wert von über 700 Millionen Franken. Die Importe beliefen sich auf 328 Millionen Franken. Mit einem Abkommen werden die bestehenden Zölle und nichttarifären Barrieren abgebaut. Eine Vereinfachung des Handels zieht weitere Investitionen und damit die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Schweiz und Malaysia nach sich.
economiesuisse begrüsst die Absicht, die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen möglichst rasch aufzunehmen und fordert einen umfassenden Deckungsbereich: Neben dem vollständigen Abbau von Zöllen gilt es, liberale Ursprungsregeln und Vereinfachungen bei der Zollabwicklung auszuhandeln. Der Marktzugang für Dienstleistungen, Investitionen und beim öffentlichen Beschaffungswesen muss im Rahmen eines Freihandelsabkommens ebenfalls verbessert werden.