Mann zeichnet Kreis auf Glasscheibe

Kreis­lauf­wirt­schaft: Die Po­si­ti­on der Wirt­schaft

Der­zeit wird im Par­la­ment dar­über dis­ku­tiert, wie Kreis­lauf­wirt­schaft in der Schweiz ge­stärkt wer­den soll. Das ist gut so, denn zir­ku­lä­re An­sät­ze beim Ma­te­ri­al- und En­er­gie­ein­satz bie­ten für die Schwei­zer Wirt­schaft un­be­strit­ten Chan­cen. Den­noch muss in jedem Ein­zel­fall dif­fe­ren­ziert be­trach­tet wer­den, ob eine neue Lö­sung so­wohl öko­lo­gisch als auch öko­no­misch bes­ser ab­schnei­det.

Die Kreis­lauf­wirt­schaft ist ein in­tel­li­gen­tes Mo­dell und sie geht weit über klas­si­sches Ab­fall­ma­nage­ment hin­aus. Die Schweiz ist darin be­reits heute auf gutem Weg – und dies aus gutem Grund: Un­ter­neh­men er­schlies­sen durch Öko­de­sign und Lea­sing­mo­del­le neue Markt­seg­men­te. Aus­ser­dem spa­ren sie durch Wie­der­ver­wer­tung von Roh­stof­fen Kos­ten ein. Zir­ku­lä­re Tech­no­lo­gi­en «made in Swit­z­er­land» sind welt­weit ge­fragt und hel­fen bei der Um­set­zung der glo­ba­len Nach­hal­tig­keits­zie­le.

Das neue Po­si­ti­ons­pa­pier von eco­no­mie­su­is­se zeigt auf, unter wel­chen Be­din­gun­gen Kreis­lauf­wirt­schaft sein gan­zes Po­ten­zi­al ent­fal­ten kann und skiz­ziert zudem die For­de­run­gen der Wirt­schaft an die Schwei­zer Po­li­tik:
 

  • Ganz­heit­li­che Be­trach­tung prak­ti­zie­ren: Kreis­lauf­wirt­schafts­prin­zi­pi­en sind nur dann sinn­voll, wenn sie so­wohl zu einer öko­lo­gi­schen als auch öko­no­mi­schen Ver­bes­se­rung füh­ren. Die in­vol­vier­ten Par­tei­en müs­sen dies im Ein­zel­fall prü­fen. Der ganze Le­bens­zy­klus der Ma­te­ria­li­en sowie alle En­er­gieflüs­se müs­sen in die Ana­ly­se ein­be­zo­gen wer­den und all­fäl­li­ge Ziel­kon­flik­te sind zu adres­sie­ren.
  • Tech­no­lo­gie­neu­tra­li­tät: Die ge­setz­li­chen Grund­la­gen der Ent­sor­gung und des Re­cy­clings sol­len tech­no­lo­gie­neu­tral for­mu­liert wer­den. Auf diese Weise wird so­wohl dem tech­no­lo­gi­schen Fort­schritt als auch dem sich än­dern­den Ver­hal­ten der Kon­su­men­ten Rech­nung ge­tra­gen.
  • Das Prin­zip der Sub­si­dia­ri­tät auf­recht­er­hal­ten: Quan­ti­ta­ti­ve Res­sour­cen­zie­le sol­len, wenn über­haupt, zu­sam­men mit der Wirt­schaft er­ar­bei­tet wer­den. Die gute Basis für funk­tio­nie­ren­de Bran­chen­lö­sun­gen darf nicht ge­fähr­det wer­den. Im Ge­gen­teil: Erst die pri­va­ten Un­ter­neh­men er­mög­li­chen das Schlies­sen zahl­rei­cher Kreis­läu­fe.
  • Sinn­vol­le Rah­men­be­din­gun­gen schaf­fen: Der Staat soll pri­va­te Ak­ti­vi­tä­ten auch wei­ter­hin er­mög­li­chen und an­er­ken­nen. Dort, wo re­gu­la­tiv ein­ge­grif­fen wird, soll­te dies zu einer Ver­min­de­rung von Hür­den für die Kreis­lauf­wirt­schaft füh­ren. Im Ver­gleich zum EU-Recht soll­te die Schweiz eine An­glei­chung an­stre­ben – ohne dar­über hin­aus­zu­schies­sen.

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