Mann in Japan nach Erdbeben

Japan: Wirt­schaft­li­cher Scha­den ist schwer ein­schätz­bar

eco­no­mie­su­is­se ist tief be­trof­fen von den Fol­gen des Erd­be­bens, des ka­ta­stro­pha­len Tsu­na­mis und des schwe­ren Nu­klear­un­falls in Fu­kus­hi­ma. Gleich­zei­tig ist man aber auch be­ein­druckt vom Kämpf­er­geist der ja­pa­ni­schen Be­völ­ke­rung bei der Be­wäl­ti­gung der enor­men Her­aus­for­de­run­gen. Die Ka­ta­stro­phe hat bis­her vor allem eine wirt­schaft­lich we­ni­ger star­ke Re­gi­on ge­trof­fen, die rund vier Pro­zent des ja­pa­ni­schen BIP aus­macht.

Die wirt­schaft­li­chen Schä­den las­sen sich nicht ein­schät­zen. In­ter­na­tio­na­le Or­ga­ni­sa­tio­nen gehen von wirt­schaft­li­chen Schä­den in der Grös­sen­ord­nung von 150 bis 250 Mil­li­ar­den US-Dol­lar aus. Die ja­pa­ni­sche Re­gie­rung be­zif­fert die Schä­den auf 220 Mrd. Dol­lar. Der Ef­fekt auf die Welt­wirt­schaft eines Scha­dens in die­ser Grös­sen­ord­nung wäre be­grenzt. Soll­te nun aber der Gross­raum Tokio stär­ker be­trof­fen wer­den, wäre mit einem we­sent­lich stär­ke­ren Ef­fekt auf die welt­weit dritt­gröss­te Wirt­schaft zu rech­nen. Eines der glo­bal wich­ti­gen Fi­nanz­zen­tren wäre dann ge­trof­fen und auch in der In­dus­trie käme es zu Pro­duk­ti­ons­aus­fäl­len. Die Schä­den in einem sol­chen Sze­na­rio sind schwer ein­zu­schät­zen. Viele der grös­se­ren ja­pa­ni­schen Un­ter­neh­men haben an­ge­sichts der hohen Erd­be­ben­ge­fähr­dung To­kios in an­de­ren Re­gio­nen Par­al­lel­struk­tu­ren zur Auf­recht­er­hal­tung zen­tra­ler Be­triebs­ab­läu­fe auf­ge­baut.

Die rund 200 in Japan ak­ti­ven Schwei­zer Un­ter­neh­men haben ihre Stand­or­te vor allem in der Gross­re­gi­on Tokio und Osaka. Ins­ge­samt be­schäf­ti­gen diese über 70'000 Mit­ar­bei­ten­de im Dienst­leis­tungs- und im In­dus­trie­sek­tor.

eco­no­mie­su­is­se wird seine Mit­glie­der in­for­mie­ren, so­bald von der ja­pa­ni­schen Re­gie­rung of­fi­zi­el­le Ein­schät­zun­gen vor­lie­gen. Auch die Schwei­ze­risch-Ja­pa­ni­sche Han­dels­kam­mer steht für Aus­künf­te für Un­ter­neh­men zur Ver­fü­gung, eben­so die Osec, die in stän­di­gem Kon­takt mit dem Swiss Busi­ness Hub in Tokio/Osaka steht.