Schwarzer Tisch darauf liegt ein Stapel Geld und ein Richterhammer

Geld­wä­sche­rei in­ter­na­tio­nal be­kämp­fen

Die Schweiz hat in den ver­gan­ge­nen Jah­ren gros­se Schrit­te in der Be­kämp­fung der Geld­wä­sche­rei und der Ter­ro­ris­mus­fi­nan­zie­rung ge­macht. Dies wird auch in­ter­na­tio­nal an­er­kannt. Um mit den vor­an­schrei­ten­den Wei­ter­ent­wick­lun­gen auf in­ter­na­tio­na­ler Ebene im Kampf gegen die Geld­wä­sche­rei Schritt zu hal­ten, wurde ges­tern im Stän­de­rat die wich­ti­ge Re­vi­si­on des Geld­wä­sche­r­ei­ge­set­zes an­ge­stos­sen. Das Par­la­ment will An­wäl­te und Treu­hän­der aber nicht stär­ker dem Geld­wä­sche­r­ei­ge­setz un­ter­stel­len und hat der um­strit­te­nen «Be­ra­ter­klau­sel» eine Ab­fuhr er­teilt.

Der Stän­de­rat macht mit sei­nem gest­ri­gen Ein­tre­tensent­scheid einen wich­ti­gen Schritt zur in­ter­na­tio­na­len Ab­stim­mung des schwei­ze­ri­schen Geld­wä­sche­rei­ab­wehr­dis­po­si­tivs. Die Wirt­schaft be­grüsst die An­pas­sung des Geld­wä­sche­r­ei­ge­set­zes an die in­ter­na­tio­na­len Stan­dards aus­drück­lich. Der An­stoss für die Ge­set­zes­an­pas­sun­gen kam von der Fi­nan­ci­al Ac­tion Task Force (FATF) der G-7. In ge­gen­sei­ti­gen Län­der­prü­fun­gen prüft sie re­gel­mäs­sig, ob die na­tio­na­le Ge­setz­ge­bung der Mit­glied­staa­ten ihren Emp­feh­lun­gen ent­spricht. Die Re­vi­si­on des Geld­wä­sche­r­ei­ge­set­zes soll die wich­tigs­ten Emp­feh­lun­gen aus dem letz­ten Län­der­be­richt um­set­zen.

Wich­ti­ge in­ter­na­tio­na­le Ab­stim­mung bei der Geld­wä­sche­rei

Unter an­de­rem soll die Über­prü­fung der Iden­ti­tät einer wirt­schaft­lich be­rech­tig­ten Per­son neu aus­drück­lich im Geld­wä­sche­r­ei­ge­setz fest­ge­hal­ten wer­den und auch eine ge­ne­rel­le Pflicht zur Ak­tua­li­sie­rung von Kun­den­da­ten ist vor­ge­se­hen. Aus­ser­dem sol­len beim Mel­de­sys­tem für Ver­dachts­mel­dun­gen An­pas­sun­gen ge­macht wer­den. Da­durch wird das be­reits ak­tu­ell gute Geld­wä­sche­rei­ab­wehr­dis­po­si­tiv der Schweiz wei­ter ge­stärkt. Die Neue­run­gen sind ein wei­te­rer Schritt zur in­ter­na­tio­na­len Ab­stim­mung. Sie be­rück­sich­ti­gen in an­ge­mes­se­ner Weise so­wohl die Um­set­zung als auch den be­währ­ten ri­si­ko­ba­sier­ten An­satz.

Sorg­falts­pflich­ten sol­len nicht auf Fi­nanz­be­ra­ter aus­ge­wei­tet wer­den

Die vom Bun­des­rat vor­ge­schla­ge­ne Aus­wei­tung der Sorg­falts­pflich­ten auf Fi­nanz­be­ra­te­rin­nen und -be­ra­ter hat der Stän­de­rat indes ab­ge­lehnt. Ob­wohl die «Be­ra­ter­klau­sel» nur eine von meh­re­ren Än­de­run­gen zwecks An­pas­sung des schwei­ze­ri­schen Geld­wä­sche­rei­ab­wehr­dis­po­si­tivs an die FATF-Stan­dards dar­stellt, war der Na­tio­nal­rat im ver­gan­ge­nen März auf die ganze Re­vi­si­ons­vor­la­ge nicht ein­ge­tre­ten. Vor die­sem Hin­ter­grund stellt das Ein­tre­ten des Stän­de­rats auf die Geld­wä­sche­rei­vor­la­ge aus Sicht der Wirt­schaft einen wich­ti­gen Schritt in die rich­ti­ge Rich­tung dar.