Women at work

Er­werbs­be­tei­li­gung: Frau­en holen stark auf

Die neus­ten Zah­len des Bun­des­amts für Sta­tis­tik zei­gen: Die Er­werbs­be­tei­li­gung in der Schweiz steigt wei­ter an. Ins­be­son­de­re Müt­ter von Kin­dern unter vier Jah­ren neh­men heute viel ak­ti­ver am Er­werbs­le­ben teil als noch vor ein paar Jah­ren. Dem­zu­fol­ge kommt in der Schweiz punk­to Ver­ein­bar­keit von Beruf und Fa­mi­lie Be­we­gung ins Spiel. Die bes­se­re Aus­schöp­fung des in­län­di­schen Ar­beits­kräf­te­po­ten­zi­als ist aus ge­samt­wirt­schaft­li­cher Per­spek­ti­ve zu be­grüs­sen.

Die neus­te Ar­beits­kräf­teer­he­bung des Bun­des­amts für Sta­tis­tik (BFS) in­for­miert über po­si­ti­ve Ent­wick­lun­gen auf dem Schwei­zer Ar­beits­markt: Die Er­werbs­be­tei­li­gung hat in den letz­ten Jah­ren um fast drei Pro­zent­punk­te zu­ge­nom­men. Mitt­ler­wei­le neh­men 84,2 Pro­zent der Be­völ­ke­rung zwi­schen 15 und 64 Jah­ren am Ar­beits­markt teil. Dies ist im in­ter­na­tio­na­len Ver­gleich ein Spit­zen­wert, der in Eu­ro­pa nur noch durch Is­land über­trof­fen wird.

Frau­en ver­mehrt im Ar­beits­markt in­te­griert

Der An­stieg der Er­werbs­be­tei­li­gung ist vor allem dar­auf zu­rück­zu­füh­ren, dass ver­mehrt Frau­en im Ar­beits­markt tätig sind: Wäh­rend die Er­werbs­be­tei­li­gung der Män­ner um 0,8 Pro­zent­punk­te zu­ge­nom­men hat, stieg diese bei den Frau­en seit 2010 um 4,6 Pro­zent­punk­te. Die Dif­fe­ren­zen zwi­schen Mann und Frau neh­men ab. Zwar ar­bei­ten Frau­en nach wie vor häu­fig Teil­zeit, doch ihr Be­schäf­ti­gungs­grad er­höht sich.

Be­son­ders er­freu­lich ist, dass die Er­werbs­quo­te von Frau­en mit Kin­dern unter vier Jah­ren in den ver­gan­ge­nen Jah­ren deut­lich von 67,4 Pro­zent (2010) auf 75,7 Pro­zent (2018) an­ge­stie­gen ist. Es ist all­ge­mein be­kannt, dass sich län­ge­re Ar­beits­un­ter­brü­che für die wei­te­re be­ruf­li­che Kar­rie­re ne­ga­tiv aus­wir­ken. Immer mehr Frau­en wol­len dem ent­ge­gen­wir­ken, indem sie auch mit klei­nen Kin­dern er­werbs­tä­tig blei­ben. Für sie wird spä­ter auch ein ent­schei­den­der Grund für Lohn­dif­fe­ren­zen zum Mann weg­fal­len: die man­geln­de oder kür­ze­re Ar­beits­er­fah­rung. Wenn Müt­ter mit klei­nen Kin­dern wei­ter­hin im Ar­beits­markt tätig sind, ver­tie­fen sie aber nicht nur ihre Be­rufs­er­fah­rung. Sie blei­ben im Be­rufs­le­ben «à jour» und hal­ten ihr Fach­wis­sen auf dem neus­ten Stand.

Fle­xi­bi­li­tät sei­tens der Ar­beit­ge­ber

Knapp drei Vier­tel der Män­ner und zwei Drit­tel der Frau­en mit min­des­tens einem Kind unter 15 Jah­ren im Haus­halt geben an, den An­fang und das Ende ihrer Ar­beits­zei­ten in der Regel um min­des­tens eine Stun­de ver­schie­ben zu kön­nen. Zudem kön­nen 57 Pro­zent der Müt­ter und 47 Pro­zent der Väter aus fa­mi­liä­ren Grün­den ganze Tage frei neh­men, ohne dafür Fe­ri­en­ta­ge be­zie­hen zu müs­sen. Diese Fle­xi­bi­li­tät wird von vie­len Ar­beit­neh­men­den ge­schätzt: Für eine bes­se­re Ver­ein­bar­keit von Beruf und Fa­mi­lie gibt ein Drit­tel der Müt­ter an, be­reits ein­mal die Stel­le ge­wech­selt zu haben.

Die Sta­tis­tik be­stä­tigt ein­drück­lich, dass die Be­schäf­ti­gung mit dem Aus­bil­dungs­ni­veau an­steigt. Die po­si­ti­ve Ent­wick­lung bei den Frau­en wird daher auch an­hal­ten, denn ihr Aus­bil­dungs­ni­veau steigt wei­ter an. Vor dem Hin­ter­grund des Fach­kräf­te­man­gels und des Struk­tur­wan­dels ist diese Ent­wick­lung sehr er­freu­lich.