Durch­bruch an der in­ter­na­tio­na­len Kli­ma­kon­fe­renz er­for­der­lich

Wir brau­chen ro­bus­te in­ter­na­tio­na­le Spiel­re­geln, um die Her­aus­for­de­run­gen der Kli­ma­ver­än­de­rung zu­sam­men mit der in­ter­na­tio­na­len Staa­ten­ge­mein­schaft er­folg­reich an­ge­hen zu kön­nen. Die am Mon­tag be­gin­nen­de Kli­ma­kon­fe­renz in Ma­drid soll und muss hier­zu die Wei­chen stel­len. Die Schwei­zer Wirt­schaft sitzt mit am Ver­hand­lungs­tisch.

Es wer­den wie­der meh­re­re Zehn­tau­send Teil­neh­men­de, Be­ob­ach­ten­de und Be­glei­ten­de an der dies­jäh­ri­gen Kli­ma­kon­fe­renz (COP 25) er­war­tet. Mit Gunthard Nie­der­bäu­mer wird auch ein Ver­tre­ter un­se­rer En­er­gie- und Um­welt­kom­mis­si­on an­we­send sein und die Schwei­zer De­le­ga­ti­on in ihren Ver­hand­lun­gen un­ter­stüt­zen. Dabei be­din­gen schon al­lein die durch die Kon­fe­renz ver­ur­sach­ten Emis­sio­nen zwin­gend einen er­folg­rei­chen Ab­schluss der Ver­hand­lun­gen. Es geht zwar «bloss» um tech­ni­sche De­tails, diese sind aber ab­so­lut ent­schei­dend für den Er­folg des Ab­kom­mens von Paris. Es geht näm­lich um die Spiel­re­geln, wie die in­ter­na­tio­na­le Staa­ten­ge­mein­schaft bei der Be­kämp­fung der schäd­li­chen Kli­ma­ga­se zu­sam­men­ar­bei­ten kann. Und diese Zu­sam­men­ar­beit ist zwin­gend er­for­der­lich, geht es doch ei­ner­seits um eine ge­mein­sa­me Her­aus­for­de­rung und an­de­rer­seits auch um eine mög­lichst ra­sche Trend­wen­de – da kom­men wir um eine in­ter­na­tio­na­le Zu­sam­men­ar­beit und um die Nut­zung der Vor­tei­le einer glo­ba­len Ar­beits­tei­lung nicht drum herum.

Wie der In­ter­na­tio­na­le Wäh­rungs­fonds kürz­lich vor­ge­rech­net hat, muss der welt­wei­te Aus­stoss von Koh­len­di­oxid bis 2030 um ein Drit­tel re­du­ziert wer­den, um den welt­wei­ten Tem­pe­ra­tur­an­stieg auf unter 2 Grad Cel­si­us zu hal­ten. Mit­tels in­ter­na­tio­na­ler Zu­sam­men­ar­beit kön­nen die Re­duk­tio­nen ver­stärkt dort er­fol­gen, wo mit dem ge­rings­ten Auf­wand die gröss­te Wir­kung er­zielt wer­den kann. Das ist wich­tig für ein ra­sches und ef­fi­zi­en­tes Vor­ge­hen und um die Wirt­schafts- und Ge­sell­schafts­ver­träg­lich­keit des Vor­ha­bens zu si­chern. Die «Gi­lets jau­nes» haben ge­zeigt, wie ein be­acht­li­cher Teil der Be­völ­ke­rung auf kli­ma­mo­ti­vier­te Ver­än­de­run­gen re­agiert, wenn er einen hohen Preis ohne Ge­gen­leis­tung zah­len soll. Und die ak­tu­el­le Kli­ma­po­li­tik der Schweiz zeigt auf, wie man mit viel Geld wenig Emis­sio­nen ein­spa­ren kann – dies ist zwar red­lich, kann aber den an­de­ren Staa­ten auch nicht als Vor­bild die­nen.

Schritt für Schritt in Rich­tung Sys­tem­ver­än­de­rung.

Ei­gent­lich wis­sen wir ja schon längs­tens, was zu tun wäre. Die De­tails sind sogar schon auf Wi­ki­pe­dia unter dem Stick­wort «CO2-Steu­er» zu fin­den. Zudem haben welt­weit über 3000 Öko­no­men und No­bel­preis­trä­ger kürz­lich ein­mal mehr auf­ge­zeigt, wie der Aus­weg aus der «Kli­ma­fal­le» aus­se­hen müss­te. Wir bräuch­ten ein ab­ge­stimm­tes glo­ba­les Sys­tem mit ein­heit­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen. Wir müss­ten uns schritt­wei­se und syn­chron an die­ses neue Sys­tem her­an­tas­ten, da die Um­wäl­zung viele Be­trof­fe­ne hat. Die OECD oder die G-20 wären aber in der Lage, einen sol­chen Sys­tem­wech­sel ein­zu­läu­ten, wie sie es ak­tu­ell mit den Dis­kus­sio­nen rund um die di­gi­ta­li­sie­rungs­be­ding­te Steu­er­re­form auf­zei­gen. Beim Kli­ma­schutz ist die Wir­kung in­ter­na­tio­nal ko­ope­ra­ti­ver Mass­nah­men zudem bis zu fünf Mal höher als die­je­ni­ge von iso­lier­ten und rein in­län­di­schen In­stru­men­ten – auch unter Wah­rung hoher Stan­dards der Um­welt­in­te­gri­tät. Die COP 25 ist hier­zu zwar nur ein klei­nes, aber umso wich­ti­ge­res Mo­sa­ik­stein­chen auf die­sem – lei­der wohl noch lan­gen – Weg.

AK­TU­ELL: Life­fair-Forum zum Thema am 2. De­zem­ber