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Bun­des­haus­halt: Schul­den­brem­se er­mög­licht Mil­li­ar­den­de­fi­zit

Der Bun­des­rat hat Klar­heit über die fi­nan­zi­el­le Si­tua­ti­on des Bun­des ge­schaf­fen. Für die­ses Jahr wird mit einem Haus­halts­de­fi­zit von drei bis fünf Mil­li­ar­den Fran­ken ge­rech­net. Die Co­ro­na-spe­zi­fi­schen Hilfs­mass­nah­men in der Höhe von Dut­zen­den von Mil­li­ar­den Fran­ken sind nicht darin ent­hal­ten; sie wer­den se­pa­rat ab­ge­rech­net. Auch für das nächs­te Jahr plant der Bun­des­rat ein De­fi­zit von einer Mil­li­ar­de Fran­ken. Die Schul­den­brem­se des Bun­des ist so fle­xi­bel kon­stru­iert, dass sie auch hohe De­fi­zi­te in der Krise er­mög­licht. Der Bund kann damit sein Aus­ga­ben­ni­veau hal­ten und sogar wei­ter aus­bau­en. 

Die Si­tua­ti­on ist nicht nur mit Bezug auf die Ent­wick­lung der ei­gent­li­chen Co­ro­na-Pan­de­mie un­si­cher, son­dern auch be­züg­lich der Fol­gen der Pan­de­mie für die öf­fent­li­chen Haus­hal­te. Der Bun­des­rat hat mit Bezug auf den Bund etwas Klar­heit ge­schaf­fen. 

Steu­er­aus­fäl­le füh­ren zu De­fi­zit

Ak­tu­ell wird im lau­fen­den Jahr mit einem De­fi­zit von drei bis fünf Mil­li­ar­den Fran­ken ge­rech­net. Das De­fi­zit ent­steht vor allem durch co­ro­nabe­ding­te Steu­er­aus­fäl­le. Zum einen ist das Steu­er­auf­kom­men als Folge der Wirt­schafts­kri­se tie­fer. Zum an­dern ver­schie­ben sich Steu­er­zah­lun­gen ins nächs­te Jahr. Dies, weil der Bun­des­rat be­reits zu Be­ginn der Krise als eine der ers­ten Mass­nah­men be­schlos­sen hat, dass Steu­er­zah­lun­gen bei der di­rek­ten Bun­des­steu­er und bei der Mehr­wert­steu­er ohne Ver­zugs­zins auf­ge­scho­ben wer­den kön­nen. Ge­schätzt wird, dass Zah­lun­gen von drei Mil­li­ar­den Fran­ken auf diese Weise erst nächs­tes Jahr ge­tä­tigt wer­den. Die Not­mass­nah­men, die Bun­des­rat und Par­la­ment zur Ab­fe­de­rung der Fol­gen der Pan­de­mie be­schlos­sen haben, be­las­ten den Bun­des­haus­halt hin­ge­gen di­rekt nicht. Sie wer­den se­pa­rat über den aus­ser­or­dent­li­chen Haus­halt ab­ge­wi­ckelt. Ak­tu­ell schätzt der Bun­des­rat, dass diese Mass­nah­men Ende Jahr 20 bis 35 Mil­li­ar­den Fran­ken be­tra­gen wer­den. 

Schul­den­brem­se er­laubt hohe De­fi­zi­te in der Krise

Für das nächs­te Jahr rech­net der Bun­des­rat mit einem De­fi­zit im or­dent­li­chen Haus­halt von einer Mil­li­ar­de Fran­ken. In die­sem De­fi­zit sind Aus­ga­ben zur Be­wäl­ti­gung der Co­ro­na-Pan­de­mie von ins­ge­samt 1,6 Mil­li­ar­den Fran­ken ent­hal­ten. Um die­sen Be­trag wach­sen die Aus­ga­ben wei­ter – bis 2024 um ins­ge­samt fünf Mil­li­ar­den Fran­ken. Damit wird klar, dass der Bund weder in die­sem noch in den Fol­ge­jah­ren Ab­stri­che bei den ge­plan­ten Aus­ga­ben auf­grund der pan­de­mie­be­ding­ten Aus­wir­kun­gen ma­chen muss. Dies ist die Folge der Schul­den­brem­se. Sie er­laubt in Kri­sen hohe De­fi­zi­te, die es mög­lich ma­chen, die Staats­auf­ga­ben wie ge­plant zu er­fül­len. In die­sem Jahr bei­spiels­wei­se kann der Bund ein De­fi­zit von schät­zungs­wei­se über fünf Mil­li­ar­den Fran­ken ma­chen (der ge­naue Be­trag hängt von der ef­fek­ti­ven Wirt­schafts­ent­wick­lung ab). Im nächs­ten Jahr ist ein wei­te­res De­fi­zit von über drei Mil­li­ar­den Fran­ken er­laubt. Der Bun­des­rat rech­net damit, dass erst 2024 die Wirt­schaft wie­der mit nor­ma­ler Aus­las­tung läuft und ent­spre­chend auch 2022 und 2023 noch De­fi­zi­te er­laubt sein wer­den. Die Schul­den­brem­se er­weist sich damit auf­grund ihrer Funk­ti­ons­wei­se als zen­tra­les In­stru­ment zur Kon­junk­tur­sta­bi­li­sie­rung – bes­ser als jedes Sti­mu­lie­rungs­pro­gramm.

Zum Um­gang mit den Co­ro­na-Schul­den will der Bun­des­rat Ende Jahr ent­schei­den. Die Schul­den sol­len in einem ver­nünf­ti­gen Zeit­rah­men ohne Steu­er­er­hö­hun­gen ge­tilgt wer­den. Ziel ist die Rück­kehr zu einem «ro­bus­ten Staats­haus­halt» – ein Ziel, das eco­no­mie­su­is­se sehr un­ter­stützt. 

Zu den Vor­schlä­gen der Wirt­schaft zum Schul­den­ab­bau siehe: https://​www.​eco​nomi​esui​sse.​ch/​de/​artikel/​sch​ulde​nabb​au-​ist-​noetig-​und-​moeglich